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Raffaele Raffaello Raphael Fabretti Urbinate genannt Iasito Nafilio Jasitheus 3 Juli 1620 in Urbino 7 Januar 1700 in Rom war ein italienischer Historiker Antiquar und Archaologe Er gilt als einer der bedeutendsten Epigraphiker des 17 Jahrhunderts und als einer der Vater der Christlichen Archaologie Grabdenkmal in Santa Maria sopra Minerva Raffaele Fabretti studierte zunachst Jura in Cagli und Urbino und wurde am 10 Mai 1639 in Cagli promoviert Anschliessend war er im Rechtswesen der Stadt Rom tatig Hier entwickelte er durch Kontakte zu Personen wie Giovanni Giustino Ciampini und dessen unter dem Patronat von Christina von Schweden stehender Wissenschaftlicher Akademie sowie spater zur Accademia dell Arcadia sein Interesse fur epigraphische und archaologische Themen Fabretti erregte die Aufmerksamkeit von Kardinal Lorenzo Imperiali wodurch er zum Schatzmeister der spanischen Nuntiatur wurde und 30 Jahre lang blieb In dieser Eigenschaft war er oft auf Reisen und machte auch archaologische Entdeckungen ausserhalb Italiens in Spanien und Frankreich In Rom wurde er zum Richter am Appellationsgericht bis er fur drei Jahre als Rechnungsprufer nach Urbino zuruckkehrte Auf Einladung von Kardinal Gaspare Carpegna kehrte er dann nach Rom zuruck um sich ganz seinen Forschungen zu widmen Nach 1763 wurde er verantwortlich fur Reliquiengrabungen sowie die Friedhofe der Stadt Rom und wurde damit einer der Grundervater der Christlichen Archaologie Er fungierte als Berater mehrerer Papste 1691 wurde er von Alexander VIII zum Kurator Prafekt der Papstlichen Geheimarchive in der Engelsburg und verblieb in dieser Position bis zu seinem Tod Alexander VIII ernannte ihn zudem zum Kanoniker von St Peter 1665 erwarb er ein Haus in Urbino in dem er seine Antikensammlung zusammentrug Diese erwarb nach seinem Tod Kardinal Giovanni Francesco Stoppani In Rom und seiner Umgebung hatte Fabretti zwei Hauptforschungsbereiche Zum einen waren dies die Romischen Aquadukte zu denen er Bilder Schriftquellen und Inschriften publizierte Zum anderen befasste er sich mit der Trajanssaule 1690 sammelte er auch in seiner Heimatstadt Urbino Inschriften und archaologische Artefakte die er publizierte und die den Grundstein fur das ortliche 1756 eroffnete Lapidarium bildeten Noch heute bilden Fabrettis Funde den Kern der Ausstellung im Palazzo Ducale In seine Inschriftensammlungen nahm Fabretti sowohl pagane wie christliche Inschriften auf vernachlassigte aber aus Sicht von zeitgenossischen und spateren Wissenschaftlern wie Giovanni Battista de Rossi oder Sabrina Pietrobono andere Materialgruppen Seine Editionen gelten als bedeutendstes epigraphisches Werk des 17 Jahrhunderts nach dem von Jan Gruter Die von ihm in den romischen Katakomben gewonnenen Daten waren das Jahrhundert hindurch Arbeitsgrundlage vieler Forscher auf diesem Gebiet Die Auslegung mehrerer Stellen bei Titus Livius brachte ihn in Konflikt mit Johann Friedrich Gronovius der sich zu einem polemischen Streit entwickelte in dessen Verlauf Gronovius Fabretti als Faber Rusticus plumper bauerischer Handwerker und Fabretti Gronovius als titivilitia in Anlehnung an den Damon Titivillus titulierte Seinen im Streit benutzten Namen Iasitheus nutzte Fabretti spater auch als Mitgliedsnamen in der Accademia dell Arcadia In Auseinandersetzung mit Athanasius Kircher begann er an einer Monografie zum antiken Latium zu arbeiten konnte das Werk aber nicht fertigstellen Es wurde als Fragment postum im Jahr 1741 publiziert Fabretti wurde in der Cappella Naro der Kirche Santa Maria sopra Minerva in Rom bestattet Sein Grabdenkmal aus polychromem Marmor wurde von Camillo Rusconi gestaltet Schriften Bearbeiten nbsp Titelblatt aus Columna Traiani Syntagma aus dem Jahr 1690 De Aquis et Aqueductis Veteris Romae 1680 Digitalisat De columna Traiani syntagma 1683 Digitalisat Inscriptionum antiquarum explicatio Rom 1702 Digitalisat Literatur BearbeitenMario Luni Raffaello Fabretti archeologo urbinate principe della romana antichita Accademia Raffaello Urbino 2001 ISBN 88 87573 05 0 Harry B Evans Aqueduct Hunting in the Seventeenth Century Raffaello Fabretti s De aquis et aquaeductibus veteris Romae University of Michigan Press Ann Arbor 2002 ISBN 0 472 11248 1 Danilo Mazzoleni Hrsg Raffaele Fabretti archeologo ed erudito Atti della Giornata di Studi 24 maggio 2003 Pontificio Istituto di Archeologia Cristiana Citta del Vaticano 2006 ISBN 8885991408 Sebastian Ristow Fabretti Raffaele In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 379 380 Sabrina Pietrobono Fabretti Raffaele In Stefan Heid Martin Dennert Hrsg Personenlexikon zur Christlichen Archaologie Forscher und Personlichkeiten vom 16 bis zum 21 Jahrhundert Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2620 0 Bd 1 S 467 469 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Raffaele Fabretti Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 104275227 lobid OGND AKS LCCN n92031956 VIAF 22572399 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fabretti RaffaeleALTERNATIVNAMEN Fabretti Urbinate Raffaele Nafilio Iasito Jasitheus Fabretti Raffaello Fabretti RaphaelKURZBESCHREIBUNG italienischer Historiker Antiquar und ArchaologeGEBURTSDATUM 3 Juli 1620GEBURTSORT UrbinoSTERBEDATUM 7 Januar 1700STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raffaele Fabretti amp oldid 222973701