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Radu Florescu 23 Oktober 1925 in Bukarest 18 Mai 2014 in Mougins Frankreich war ein rumanischer Historiker der Verbindungen zwischen Bram Stokers Romanfigur Graf Dracula und dem im 15 Jahrhundert tatsachlich existierenden blutrunstigen Aristokraten Vlad III Drăculea der unter dem Namen Vlad Țepeș Vlad der Pfahler bekannt wurde entdeckte Stokers 1897 erstmals erschienener Roman Dracula spielte in echten Gebieten wie Siebenburgen Transsilvanien oder dem Tihuța Pass Borgo Pass wobei sogar die Eisenbahnverbindungen in dem Buch richtig waren Aus diesem Grund schlussfolgerte Florescu dass auch die Hauptfigur des Romans auf Tatsachen beruhen musse Vlad Țepeș der fur das Niedermetzeln zahlreicher Siebenburger Sachsen und Osmanen bekannt war und eine Vorliebe fur das Aufspiessen seiner Feinde auf Pfahlen hatte war demnach die folgerichtige Wahl fur das Vorbild Draculas In seinem Bestseller In Search of Dracula 1972 den Florescu zusammen mit Raymond T McNally 1931 2002 verfasste behauptete er dass der brutale Vlad III Woiwode des Furstentums Walachei die Inspiration Stokers war Schliesslich war Vlad ein Mitglied des Hauses Drăculești gemeinhin unter dem Namen Dracula bekannt Das Buch wurde in 15 Sprachen ubersetzt Ihre Befunde und die im Anschluss erschienene Reihe gruseliger Bucher von denen zahlreiche von ihnen selbst verfasst wurden erwiesen sich als forderlich fur die rumanische Tourismuswirtschaft Dies ging so weit dass Touristengruppen zum Stammschloss von Vlad III Schloss Bran reisten und pinkfarbenen Likor tranken Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Flucht aus Rumanien und Hochschullehrer in Boston 1 2 Dracula Forschung 1 2 1 In Search of Dracula Theorie um Vlad III Drăculea und Graf Dracula 1 2 2 Kampf gegen die Disneyfizierung Draculas und Honorarkonsul Rumaniens 2 Veroffentlichungen 3 WeblinksLeben BearbeitenFlucht aus Rumanien und Hochschullehrer in Boston Bearbeiten Florescu verliess Rumanien nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und reiste nach London wo sein Vater als amtierender Botschafter Rumaniens tatig war ehe er nach der Machtubernahme des faschistischen Marschalls Ion Antonescu zurucktrat Nach dem Schulabschluss erhielt er ein Stipendium fur ein Studium der Geschichtswissenschaften am Christ Church der University of Oxford und horte dort unter anderem Vorlesungen von William Deakin 1913 2005 Sein Studium schloss er an der Indiana University Bloomington ab und erwarb dort einen Doctor of Philosophy Ph D Anschliessend begann er eine akademische Laufbahn als Professor fur Geschichte am Boston College einer privaten Forschungsuniversitat in Chestnut Hill Dort lernte er seinen Kollegen Professor Raymond T McNally kennen der nicht nur ein Fachmann fur die Intelligenzija Russlands sondern auch fur Dracula war Zu Beginn seiner Lehrtatigkeit verfasste er in den 1960er Jahren auch mehrere Bucher uber die Geschichte Rumaniens wie The struggle against Russia in the Romanian principalities 1821 1854 1962 oder auch The Column uber den zwischen 1962 und 1965 in Ciumesti gefundenen Helm von Ciumesti Daneben schuf er haufig eine diplomatische Brucke zwischen den USA und Rumanien Er beriet nicht nur US Senator Edward Kennedy in Angelegenheiten des Balkans sondern versorgte auch den Pressestab des Weissen Hauses wahrend des Staatsbesuchs von US Prasident Richard Nixon 1969 in Rumanien Dracula Forschung Bearbeiten In Search of Dracula Theorie um Vlad III Drăculea und Graf Dracula Bearbeiten In seinem Bestseller In Search of Dracula 1972 den Florescu zusammen mit Raymond T McNally verfasste behauptete er dass der brutale Vlad III Woiwode des Furstentum Walachei die Inspiration Stokers war Schliesslich war Vlad ein Mitglied des Hauses Drăculești gemeinhin unter dem Namen Dracula bekannt Stokers 1897 erstmals erschienener Roman Dracula spielte in echten Gebieten wie Siebenburgen Transsilvanien oder dem Tihuța Pass Borgo Pass wobei sogar die Eisenbahnverbindungen in dem Buch richtig waren Aus diesem Grund schlussfolgerte Florescu dass auch die Hauptfigur des Romans auf Tatsachen beruhen musste Vlad Țepeș der fur das Niedermetzeln zahlreicher Siebenburger Sachsen und Osmanen bekannt war und eine Vorliebe fur das Aufspiessen seiner Feinde auf Pfahlen hatte war demnach die folgerichte Wahl fur das Vorbild Draculas Das Buch wurde in 15 Sprachen ubersetzt Ihre Befunde und die im Anschluss erschienene Reihe gruseliger Bucher von denen zahlreiche von ihnen selbst verfasst wurden erwiesen sich als forderlich fur die rumanische Tourismuswirtschaft Dies ging so weit dass Touristengruppen zum Stammschloss von Vlad III Schloss Bran reisten und pinkfarbenen Dracullina Likor tranken In der Kritik wurde In Search of Dracula teilweise als Wiederbelebung einer ernsthaften Untersuchung des Vampir Mythos gesehen was von anderen Kritikern jedoch verneint wurde The New York Times verwarf die netten rhetorischen Fragen cute rhetorical questions In der Folgezeit veroffentlichten Florescu und McNally zahlreiche weitere zu diesem Thema wie Dracula A Biography of Vlad the Impaler 1431 1476 1973 und The Essential Dracula A Completely Illustrated and Annotated Edition of Bram Stoker s Classic Novel 1979 Er verfasste aber auch Monografien uber literarische Figuren wie Frankenstein mit In search of Frankenstein 1975 oder auch den Rattenfanger von Hameln mit In Search of the Pied Piper 2005 In In Search of Frankenstein vertrat Florescu die Theorie dass der deutsche Theologe Alchemist Anatom und Arzt Johann Konrad Dippel das Vorbild fur Mary Shelleys Roman Frankenstein war und er spekulierte dass Mary Shelley das Schloss Frankenstein wahrend ihrer Reisen auf dem Rhein mit Percy Shelley besichtigte sowie lokale Legenden uber Dippel erfahren haben konnte 1986 grundete Florescu das Zentrum fur Osteuropa Studien East European Research Center am Boston College und blieb dessen Direktor bis zu seiner Emeritierung 2008 Kampf gegen die Disneyfizierung Draculas und Honorarkonsul Rumaniens Bearbeiten Florescu selbst bedauerte spater einige Konsequenzen seiner Behauptungen insbesondere die Disneyfizierung historischer Belege Auf dem ersten Welt Dracula Kongress 1995 in Bukarest sagte er Ich wollte den Hollywood Vampir aufspiessen I want to spike the Hollywood vampire Sein Vortrag erfolgte unter dem Titel Was hat die Dracula Renaissance fur Rumanien gebracht What has the Dracula Renaissance done for Romania wahrend andere Dracula Forscher Themen diskutierten wie die Parallelen zwischen Vlad III und dem abgesetzten stalinistischen Diktator Nicolae Ceaușescu der im Ubrigen jedwede Erwahnung von Bram Stokers fiktiven Vampir verbot Dazu behauptete McNally Ceausescu the old dictator admired his own Dracula and he modelled himself on Vlad the Impaler Ironically 513 years to the day after Prince Vlad was assassinated Ceausescu was killed at Tirgoviste in a military barracks right across from Vlad s Palace Ceaușescu bewunderte als alternder Diktator Dracula und schuf sich selbst als Vlad der Pfahler Ironischerweise wurde auf den Tag genau 513 Jahre nach der Ermordung Vlad III Ceaușescu in Targoviște erschossen in einem Militarlager in unmittelbarer Nahe von Vlads Schloss Florescu war ein starker Unterstutzer der neuen Regierungsform nach der rumanischen Revolution 1989 und war zwischen 1996 und 2004 Honorarkonsul fur Neuengland wodurch er als erster Inhaber einer solchen Funktion in den USA vom Aussenministerium Rumaniens ernannt wurde In dieser Funktion war er auch zustandig fur die Stimmabgabe rumanischer Emigranten zu den Wahlen in Rumanien Florescu der an den Folgen einer Lungenentzundung verstarb war der Vater des Unternehmers John M Florescu Veroffentlichungen BearbeitenThe struggle against Russia in the Romanian principalities 1821 1854 1962 Neuauflage 1997 Capidava 1965 Manastirea Govora 1965 Arta Dacilor 1968 Ghid archeologic al Dobrogei 1968 Ion Miclea Radu Florescu The column Mitautor Ion Miclea 1971 In search of Dracula Mitautor Raymond T McNally 1972 Adamclisi 1973 Dracula 1973 In search of Frankenstein 1975 Magyar culture in Socialist Romania 1976 Tezaure transilvane 1979 Dicționar enciclopedic de artă veche a Romaniei 1980 The complete Dracula 1985 The art of Dacian Roman antiquity 1986 Dracula prince of many faces 1989 Histria 1989 In Search of the Pied Piper 2005 General Ioan Emanoil Florescu 2007In deutscher Sprache Romer in Rumanien Heidelberg 1969 Die Kunst der dako romischen Antike Bukarest 1986 Auf Draculas Spuren Die Geschichte des Fursten und der Vampire Mitautor Raymond T McNally Berlin 1996 ISBN 3 550 07085 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Radu Florescu im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungsnachweis in Open Library Alison Mutler Radu Florescu Dead Romanian Historian Who Debunked Dracula Myth Dies At 88 In The Huffington Post 19 Mai 2014 Radu Florescu obituary Radu Florescu was a historian who claimed Bram Stoker based Count Dracula on Vlad the Impaler In The Daily Telegraph 20 Mai 2014 Lizzie Dearden Radu Florescu dead Legacy of the Romanian Dracula professor remembered In The Independent 20 Mai 2014Normdaten Person GND 120943956 lobid OGND AKS LCCN n83036646 NDL 00439739 VIAF 2482853 Wikipedia Personensuche Anmerkung auch http viaf org viaf 2482853 und http viaf org viaf 305230215 PersonendatenNAME Florescu RaduKURZBESCHREIBUNG rumanischer Historiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 23 Oktober 1925GEBURTSORT BukarestSTERBEDATUM 18 Mai 2014STERBEORT Mougins Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radu Florescu amp oldid 229430850