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Ruspe ist ein Weiler mit 25 Einwohnern im Osten der Gemeinde Kirchhundem im nordrhein westfalischen Kreis Olpe RuspeGemeinde KirchhundemKoordinaten 51 3 N 8 14 O 51 054 8 23 510 Koordinaten 51 3 14 N 8 13 48 OHohe 510 mEinwohner 25 31 Dez 2021 1 Eingemeindung 1 Juli 1969Postleitzahl 57399Vorwahl 02759Ruspe Nordrhein Westfalen Lage von Ruspe in Nordrhein Westfalen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbarortschaften 2 Geschichte 2 1 Religionen 2 2 Eingemeindungen und Einwohnerentwicklung 3 Bauwerke 4 Infrastruktur 4 1 Verkehr 4 2 Bildung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Ruspe gehort zum Suderbergland des Rheinischen Schiefergebirges das auch als Sudsauerland oder Olper Land bezeichnet wird Im Zentrum des Rothaargebirges liegt es im Bilsteiner Bergland etwa 500 m westlich der Grenze des Kreises Olpe zum Kreis Siegen Wittgenstein Ruspe befindet sich im Tal des Meinscheidbaches der nach dem Zusammenfluss mit dem Schwarzbach jenseits der Kreisgrenze Rospe heisst und zur Eder fliesst Damit ist es der einzige Ort des Kreises Olpe der sich sudlich des Rothaarkamms und auf der zur Weser gewandten Seite der Rhein Weser Wasserscheide befindet Den Weiler umgebende Berge sind der Burgkopf 658 4 m im Osten die Darre 639 3 m im Sudosten der Hermeskopf 611 4 m im Suden die Krumme Frau 603 1 m im Westsudwesten der Westerberg 662 1 m etwas entfernt im Nordwesten der Stengenberg 706 8 m im Nordnordwesten die Hohe Hessel 743 6 m im Norden und der Heiligenholz 657 6 m im Nordosten 2 Ruspe liegt im Naturpark Sauerland Rothaargebirge In der Nahe fuhrt der uberregionale Wanderweg Rothaarsteig vorbei Nahe Ruspe liegen Teile des Naturschutzgebietes Schwarzbachsystem mit Haberg und Krenkelstal Nachbarortschaften Bearbeiten Ruspe hat als Nachbarortschaften und Weiler Wingeshausen im Osten Rospe im Sudosten Zinse im Sudsudwesten Heinsberg im Westsudwesten Albaum im Westen Marmecke im Westnordwesten Rinsecke und Rhein Weser Turm im Nordwesten und Kasimirstal im Norden 3 Geschichte BearbeitenIns Licht der Geschichte tritt der Weiler Ruspe 1312 mit der Erwahnung von Conrad de Ruspe im Soester Burgerbuch 4 Daraus kann geschlossen werden dass die Ansiedlung schon vorher bestand Im Mannbuch der Herren von Bicken werden 1344 Conrad von Ruspe und sein Bruder Frederich erwahnt Im Zeitraum zwischen 1353 und 1411 treten die Herren von Ruspe verschiedene Male als Zeugen und Siegler in Wittgensteiner Urkunden auf Anfang des 15 Jahrhunderts verlegte das Geschlecht durch Einheirat seinen Wohnsitz auf Haus Brunninghausen bei Ohle erschien aber noch bis ins 17 Jahrhundert unter dem Namen von Ruspe in Urkunden und Schriftverkehr 5 Reste der mittelalterlichen Burganlage der Herren von Ruspe sind heute als Bodendenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen 6 Der Rusper Wald das Ruspe umgebende Gebiet war jahrhundertelang Streitobjekt zwischen dem Kolner Kurfursten als Landesherrn des Herzogtums Westfalen auf der einen Seite und den Grafen von Wittgenstein Berleburg auf der anderen Seite Schon 1332 klagte Pastor Deytwin von Wingeshausen gegen den Ritter Degenhard von Hundem seinen Bruder Godefrid und die Einwohner von Hundem weil von Hundemer Seite aus Walder Wiesen und Felder ostlich des Meinscheidbaches als Bilsteiner Lehen beansprucht worden waren 1484 beanspruchte nach einer Karte des Wittgensteiners Conrad Jeger die Grafschaft Wittgenstein Berleburg eine Grenzziehung zwischen beiden Territorien vom fruheren Wildborn jetzt Dreiherrnstein durch das Faule Buchholz zum Hufeisenstein im Schwarzbachtal und weiter uber die Krumme Frau und den heutigen Rhein Weser Turm bis zum Wildhofer Die westlich dieser Linie gelegenen Teile des Waldgebietes der Ruspe schrieb Jeger der Familie von Ruspe zu Die Einwohner von Heinsberg zogen 1562 die Grenze neu und markierten sie durch Malzeichen an Baumen Dabei folgten sie vom Wildhofer bis zum Burgkopf der heutigen Kreisgrenze hielten sich dann aber im weiteren Verlauf bis zum Dreiherrnstein teilweise 500 bis 900 m weiter ostlich davon Ein Wittgensteiner Rezess von 1569 beharrte auf der Grenze von 1484 wovon sich der Bilsteiner Drost Kaspar von Furstenberg aber nicht beeindrucken liess und trotzdem 1572 in der Meinscheid auf Jagd ging Vergleichsversuche von 1581 blieben ergebnislos und es kam zu gegenseitigen Ubergriffen durch Zerstorung der Wildhecken Fallen von Baumen Pfanden von Vieh usw Der Kolner Kurfurst reichte 1592 Klage beim Reichskammergericht in Speyer ein um rechtliche Anerkennung fur das strittige Gebiet zu bekommen ein Prozess der sich uber Jahrzehnte hinzog ohne dass es zu einem Urteil kam Erst 1694 einigte man sich schliesslich endgultig uber den Grenzverlauf 7 Das von den umliegenden Ortschaften abgelegene Gebiet der Ruspe war besonders wegen seines Wildreichtums begehrt In der Karte der Oberhundemer Jagd von 1743 sind zwei Jagdhauser eingetragen und zwar das an der Borgseite das auch Lammersburg genannt wurde und das 1743 neu gebaute an der Grenze zum Heinsberger Jagdbezirk 8 Trotz der Abgeschiedenheit war das Gebiet der Ruspe verkehrsmassig von Bedeutung denn es lag an der via Francofurtensis einer historischen Fernverbindung aus dem Herzogtum Westfalen nach Hessen 9 Das 1911 erbaute Jagdhaus von Dr Lebrecht Steinmuller aus Gummersbach wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Carl Eberhard Steinmuller Stiftung in ein Werkserholungsheim der Firma L amp C Steinmuller Gummersbach und in den 1960er Jahren in das Studienhaus Ruspe mit anthroposophischer Ausrichtung umgewandelt 5 Letzteres bestand bis 2013 Religionen Bearbeiten Von den 28 Einwohnern von Ruspe sind 13 romisch katholisch 13 evangelisch und zu zweien liegen Angaben zur Religionszugehorigkeit nicht vor 10 Eingemeindungen und Einwohnerentwicklung Bearbeiten Von 1843 44 gehorte Ruspe zur politischen Gemeinde Oberhundem in Amt Kirchhundem Mit der kommunalen Neugliederung kam es am 1 Juli 1969 zur heutigen Gemeinde Kirchhundem Am 1 Juli 1969 lebten in Ruspe 66 Einwohner seitdem geht die Einwohnerzahl stetig zuruck 54 1974 43 1978 34 1985 33 1990 und 28 2014 Bauwerke BearbeitenDie katholische Kapelle St Hubertus wurde 1956 erbaut und am 3 November 1956 durch den Paderborner Erzbischof Lorenz Jaeger benediziert 11 Hier finden jahrlich Hubertusmessen statt Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Ruspe liegt an der Landesstrasse 553 die von Kirchhundem aus in Richtung Hatzfeld Eder fuhrt Sudlich des Weilers fuhrte die von 1914 bis 1945 betriebene Eisenbahnstrecke von Altenhundem nach Birkelbach Nach der teilweisen Zerstorung von Brucken im Zweiten Weltkrieg wurde sie nicht wieder durchgangig befahrbar gemacht Bis zur Ladestelle Rospe fand aber noch bis 1959 Personen und bis 1964 Gutertransport statt 12 Eine historische Strassenfuhrung war die via Francofurtensis die das Herzogtum Westfalen mit Hessen verband Sie wurde erst vor kurzer Zeit in einer historischen Jagdkarte wiederentdeckt 9 Bildung Bearbeiten Die Kinder aus Ruspe besuchen seit der Schliessung der Grundschule in Oberhundem im Jahr 2013 die katholische Grundschule St Katharina in Heinsberg Weiterfuhrende Schulen gibt es in Kirchhundem und Lennestadt Eine nahe gelegene Universitat befindet sich in Siegen Literatur BearbeitenAdolf Farber Adolfsburg und Rusper Wald Olpe 1941 Heinz Hechmann Ruspe Zur Geschichte eines sudsauerlandischen Grenzdorfes Erndtebruck Rospe 2007 Peter Schneider 18 Marz 1945 Absturz des Flight Officers Caspar Haboian bei Ruspe In Wittgenstein Blatter des Wittgensteiner Heimatvereins Bd 69 2005 S 17 ff Martin Vormberg Die Jagdbezirke von Schloss Adolfsburg Historische Ortsansichten und Landschaftselemente im Sudsauerland um 1743 44 Kirchhundem 2013 Weblinks BearbeitenRuspe auf der Webprasenz der Gemeinde KirchhundemEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Kirchhundem Einwohnerstatistik Stand 31 Dezember 2021 PDF Abgerufen am 21 Januar 2022 Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise Kreiskarte 1 50000 Nr 14 Kreis Olpe Regierungsbezirk Arnsberg Hrsg vom Landesvermessungsamt Nordrhein Westfalen 4 Auflage 1975 Michael Floer Die Ortsnamen des Kreises Olpe Bielefeld 2014 S 208 a b Heinz Hechmann Ruspe Zur Geschichte eines sudsauerlandischen Grenzdorfes Erndtebruck Rospe 2007 S 12 13 Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem Gunther Becker und Martin Vormberg Kirchhundem Geschichte des Amtes und der Gemeinde Kirchhundem 1994 S 56 57 Martin Vormberg Die Jagdbezirke von Schloss Adolfsburg Historische Ortsansichten und Landschaftselemente im Sudsauerland um 1743 44 Kirchhundem 2013 S 72 a b Martin Vormberg Die Jagdbezirke von Schloss Adolfsburg Historische Ortsansichten und Landschaftselemente im Sudsauerland um 1743 44 Kirchhundem 2013 S 59 Einwohnerstatistik der Gemeinde Kirchhundem Heinz Hechmann Ruspe Zur Geschichte eines sudsauerlandischen Grenzdorfes Erndtebruck Rospe 2007 S 100 106 Heinz Hechmann Ruspe Zur Geschichte eines sudsauerlandischen Grenzdorfes Erndtebruck Rospe 2007 S 114 123Orte in der Gemeinde Kirchhundem Ahe Albaum Alpenhaus Arnoldihof Benolpe Berghof Bettinghof Bominghausen Bominghauser Werk Brachthausen Breitenbruch Emlinghausen Erlhof Flape Haus Bruch Heidschott Heinsberg Herrntrop Hofolpe Kirchhundem Kohlhagen Kruberg Kuhlenberg Mark Marmecke Oberhundem Rahrbach Rhein Weser Turm Rinsecke Ruspe Schwartmecke Selbecke Silberg Stelborn Varste Welschen Ennest Wirme Wurdinghausen Normdaten Geografikum GND 10051526 5 lobid OGND AKS VIAF 147532244 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruspe amp oldid 235765505