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In verschiedenen Teilgebieten der Mathematik bezeichnet man als Rucktransport 1 oder Pullback auch Zuruckziehung Ruckzug Konstruktionen die ausgehend von einer Abbildung f X Y displaystyle f colon X to Y und einem Objekt E displaystyle E das in irgendeiner Weise zu Y displaystyle Y gehort ein entsprechendes entlang von f displaystyle f zuruckgezogenes Objekt fur X displaystyle X liefern es wird haufig mit f E displaystyle f E bezeichnet Das duale Konzept heisst meist Pushforward In der Kategorientheorie ist Pullback eine andere Bezeichnung fur das Faserprodukt Das duale Konzept wird hier Pushout cokartesisches Quadrat oder Fasersumme genannt Inhaltsverzeichnis 1 Motivation Der Rucktransport einer glatten Funktion 2 Der Rucktransport eines Vektorbundels 3 Zuruckgezogene Schnitte in Vektorbundeln 4 Rucktransport bestimmter Schnitte in Vektorbundeln 4 1 Glatte Funktionen 4 2 1 Formen 4 3 Differentialformen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMotivation Der Rucktransport einer glatten Funktion BearbeitenSei f M N displaystyle f colon M to N nbsp ein Diffeomorphismus zwischen glatten Mannigfaltigkeiten und sei ps N R displaystyle psi colon N to mathbb R nbsp eine glatte Funktion auf N displaystyle N nbsp Dann ist der Rucktransport von ps displaystyle psi nbsp bezuglich f displaystyle f nbsp definiert durch f C N C M displaystyle f colon C infty N to C infty M nbsp mit f ps x ps f x displaystyle f psi x psi f x nbsp Der Rucktransport f ps displaystyle f psi nbsp ist also eine glatte Funktion M R displaystyle M to mathbb R nbsp Schrankt man die Funktion ps displaystyle psi nbsp auf eine offene Teilmenge U N displaystyle U subset N nbsp ein so erhalt man ebenso eine glatte Funktion auf f 1 U M displaystyle f 1 U subset M nbsp Der Rucktransport ist also ein Morphismus zwischen den Garben der glatten Funktionen von N displaystyle N nbsp und M displaystyle M nbsp Der Rucktransport eines Vektorbundels BearbeitenSeien M displaystyle M nbsp und N displaystyle N nbsp topologische Raume p E E N displaystyle pi E colon E to N nbsp ein Vektorbundel uber N displaystyle N nbsp und f M N displaystyle f colon M to N nbsp eine stetige Abbildung Dann ist das zuruckgezogene Vektorbundel p E E M displaystyle pi E colon E to M nbsp definiert durch E x e M E f x p e displaystyle E x e in M times E f x pi e nbsp zusammen mit der Projektion p E x e x displaystyle pi E x e x nbsp 2 Es kann nun gezeigt werden dass es einen Vektorbundelhomomorphismus f displaystyle f nbsp gibt so dass das Diagramm E f E p E p E M f N displaystyle begin array rcl E amp stackrel f longrightarrow amp E pi E big downarrow amp amp big downarrow pi E M amp stackrel f longrightarrow amp N end array nbsp kommutiert 2 Somit ist das zuruckgezogene Vektorbundel ein Spezialfall eines Faserproduktes Fur einen fixierten Punkt p M displaystyle p in M nbsp ist f p displaystyle f p nbsp eine lineare Abbildung zwischen Vektorraumen daher gibt es eine duale Abbildung f p E f p N E p displaystyle f p colon E f p N to E p nbsp In diesem Kontext wird das zuruckgezogene Vektorbundel E displaystyle E nbsp auch mittels f E displaystyle f E nbsp notiert und man nennt es auch Pullbackbundel von E displaystyle E nbsp bezuglich f displaystyle f nbsp Zuruckgezogene Schnitte in Vektorbundeln Bearbeiten nbsp Schema eines Pullbacks am Beispiel der KotangentialbundelIm Bereich der Differentialgeometrie werden meist glatte Mannigfaltigkeiten anstatt beliebiger topologischer Raume M displaystyle M nbsp und N displaystyle N nbsp betrachtet Dann wird auch zusatzlich gefordert dass die Abbildung f M N displaystyle f colon M to N nbsp und das Vektorbundel differenzierbar sind Betrachtet man die entsprechenden Tangentialraume anstatt beliebiger Vektorbundel so ist die Abbildung f displaystyle f nbsp der Pushforward von f displaystyle f nbsp und die zuruckziehende Abbildung f T f p N T p M displaystyle f colon T f p N to T p M nbsp ist die duale Abbildung 3 Ist w G N E displaystyle omega in Gamma N E nbsp ein Schnitt im Vektorbundel E displaystyle E nbsp so ist f w G M f E displaystyle f omega in Gamma M f E nbsp der zuruckgezogene Schnitt der durch f w p w f p displaystyle f omega p omega f p nbsp fur alle p M displaystyle p in M nbsp gegeben ist Rucktransport bestimmter Schnitte in Vektorbundeln BearbeitenIm vorigen Abschnitt wurde der Rucktransport eines Schnitts in einem Vektorbundel definiert In diesem Abschnitte werden konkrete Instanzen solcher Rucktransporte von Schnitten aufgefuhrt Dazu sind in diesem Abschnitt M displaystyle M nbsp und N displaystyle N nbsp glatte Mannigfaltigkeiten und f M N displaystyle f colon M to N nbsp eine glatte Abbildung Glatte Funktionen Bearbeiten Die Menge C M displaystyle C infty M nbsp der glatten Funktionen ps M R displaystyle psi colon M to mathbb R nbsp kann auf naturliche Weise mit dem Vektorraum G M M R displaystyle Gamma infty M M times mathbb R nbsp der glatten Schnitte im Vektorbundel p M R M R displaystyle textstyle coprod p in M mathbb R cong M times mathbb R nbsp identifiziert werden 4 Entsprechend kann der Rucktransport einer glatten Funktion f ps x ps f x displaystyle f psi x psi f x nbsp auch als Rucktransport eines glatten Schnittes des Vektorbundels M R displaystyle M times mathbb R nbsp aufgefasst werden 1 Formen Bearbeiten Der Pushforward von f displaystyle f nbsp entspricht gerade der ausseren Ableitung von f displaystyle f nbsp was ein Vektorbundelhomomorphismus vom Tangentialraum T M displaystyle TM nbsp in den Tangentialraum T N displaystyle TN nbsp ist Der duale Operator f displaystyle f nbsp ist somit ein Bundelhomomorphismus vom Kotangentialbundel T N displaystyle T N nbsp in das Kotangentialbundel T M displaystyle T M nbsp Sei a displaystyle alpha nbsp ein glatter Schnitt in T N displaystyle T N nbsp was per Definition eine 1 Form ist Dann gilt fur den Rucktransport von a displaystyle alpha nbsp f a p X a f p d f p X displaystyle f alpha p X alpha f p df p X nbsp fur ein p M displaystyle p in M nbsp 3 Differentialformen Bearbeiten Da die Menge der Differentialformen ein Vektorbundel bildet kann man den Rucktransport einer Differentialform untersuchen Ist f M N displaystyle f colon M to N nbsp eine differenzierbare Abbildung und w G N L k T N displaystyle omega in Gamma N Lambda k T N nbsp eine k Form auf N displaystyle N nbsp so gilt fur die auf M displaystyle M nbsp zuruckgezogene Differentialform f w displaystyle f omega nbsp die Gleichung f w p X 1 X k w f p f p X 1 f p X k displaystyle f omega p X 1 ldots X k omega f p f p X 1 ldots f p X k nbsp fur Tangentialvektoren X T p M displaystyle X in T p M nbsp im Punkt p M displaystyle p in M nbsp gegeben 5 Literatur BearbeitenR Abraham Jerrold E Marsden T Ratiu Manifolds tensor analysis and applications Applied mathematical sciences 75 2 Auflage Springer New York NY u a 1988 ISBN 0 387 96790 7 Weblinks BearbeitenPullback einer Differentialform nLabEinzelnachweise Bearbeiten Otto Forster Riemannsche Flachen Heidelberger Taschenbucher 184 Springer Berlin u a 1977 ISBN 3 540 08034 1 S 62 Englisch Lectures on Riemann Surfaces Graduate Texts in Mathematics 81 Corrected 2nd printing ebenda 1991 ISBN 3 540 90617 7 a b Allen Hatcher Vector Bundles amp K Theory Version 2 1 May 2009 S 18 online PDF 1 11 MB a b John M Lee Introduction to Smooth Manifolds Graduate Texts in Mathematics 218 Springer Verlag New York NY u a 2003 ISBN 0 387 95448 1 S 136 John M Lee Introduction to Smooth Manifolds Graduate Texts in Mathematics 218 Springer Verlag New York NY u a 2003 ISBN 0 387 95448 1 S 111 John M Lee Introduction to Smooth Manifolds Graduate Texts in Mathematics 218 Springer Verlag New York NY u a 2003 ISBN 0 387 95448 1 S 303 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rucktransport amp oldid 234993117