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Rasa ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Unterbreizbach im Wartburgkreis in Thuringen RasaGemeinde UnterbreizbachKoordinaten 50 48 N 9 59 O 50 8053338 9 983026 240 Koordinaten 50 48 19 N 9 58 59 OHohe 240 m u NNEinwohner 700 2012 Eingemeindung 1939Postleitzahl 36414Vorwahl 036962Karte Lage von Rasa in UnterbreizbachGesamtansicht von Suden 2012 Gesamtansicht von Suden 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Wustung Alte Ras 2 2 Industrialisierung und Kalibergbau 2 3 DDR Zeit 2 4 Gegenwart 3 Sonstiges 4 Sohne und Tochter des Ortes 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenRasa liegt im Ulstertal sudlich von Unterbreizbach an der Landesstrasse 2604 unweit der Bundesstrasse 84 und an der ehemaligen Grenzumgehungsstrecke der Ulstertalbahn Die geographische Hohe des Ortes betragt 240 m u NN 1 Die Region um Rasa ist vom Kalibergbau gepragt Man bezeichnet sie auch als das Land der weissen Berge Dieser Titel bezieht sich auf die weithin sichtbaren weissen Abraumhalden der Kaliindustrie bei Hattorf und Heringen Die Gemeinde Unterbreizbach und damit auch der Ortsteil Rasa befand sich zwischen 1949 und 1990 im unmittelbaren Grenzgebiet zwischen der DDR und der BRD 2 Geschichte BearbeitenWustung Alte Ras Bearbeiten Am 22 Dezember 1365 wurde das ehemalige Dorf Rasa erstmals urkundlich genannt die als Alte Ras bezeichnete Ortschaft im Amt Vacha war nur von kurzer Dauer die Flur wurde der Gemeinde Niedern Breizbach jetzt Unterbreizbach ubertragen Im 19 Jahrhundert erinnerte nur eine Muhle an den einstigen Ort 3 Industrialisierung und Kalibergbau Bearbeiten Im Jahr 1897 wurde mit Erlaubnis des grossherzoglichen Wirtschaftsministeriums von Sachsen Weimar Eisenach die Kalibohrgesellschaft Sachsen Weimar gegrundet sie war das erste Bergbauunternehmen des Kalibergbaus im spateren Werra Revier Die ersten Erkundungsbohrungen wurden 1897 98 als Tiefbohrung Sachsen Weimar I in der Flur Unterbreizbach und 1898 als Tiefbohrung Sachsen Weimar II bei der Rasaer Muhle vorgenommen Die Prospektionsergebnisse waren erfolgversprechend und fuhrten 1899 zur Grundung des Bergbauunternehmens Gewerkschaft Sachsen Weimar Bergleute Ingenieure und Bauarbeiter wurden angeworben um mit dem Bau der ersten Bergwerksgebaude in Unterbreizbach zu beginnen Ab 1905 begann man mit dem Abteufen des Ersten Schachtes in Unterbreizbach die Kalisalzforderung konnte 1910 beginnen Um die geforderten Kalisalze gleich am Ort zu verarbeiten wurde der Bau einer Chemischen Fabrik erforderlich Diese wurde 1911 als Chlor Kalium Fabrik beantragt und sollte zwischen Rasa und Pferdsdorf in den Ulsterwiesen entstehen Dieses Vorhaben wurde jedoch schon nach kurzer Zeit abgebrochen da das Ansinnen einer Betriebsverlagerung von Rasa nach Unterbreizbach bestand Die Uberreste der ersten Schachtabteufung waren in Rasa noch unweit der Schule sichtbar bis der Schacht 2013 verfullt wurde Mit den neuen Erwerbsmoglichkeiten im Bergbau und der Industrie wurden viele Facharbeiter und Spezialisten angelockt fur die eine dauerhafte Werkssiedlung benotigt wurde Die Wohnsiedlung wurde von der Baufirma Hessische Heimstatte sudostlich der Rasaer Muhle angelegt 1918 wurde dort das erste Vierfamilienhaus fur Bergbauleute das sogenannte Beamtenhaus errichtet Mit der Grundung des Landes Thuringen nach der Abdankung des Grossherzoges wurde die Bergbaukonzession neu verhandelt die hessische Bergbaugesellschaft Wintershall ubernahm 1921 das Unterbreizbacher Bergbaurevier Die Sulfatfabrik Unterbreizbach wurde 1923 eroffnet Mit der Weltwirtschaftskrise und der schwankenden Nachfrage nach Kaliprodukten wurde der Bergbau in Unterbreizbach zeitweise gedrosselt Von 1938 bis 1945 war das Werk dann im Dauerbetrieb die Belegschaft wurde vergrossert 1939 wurde Rasa nach Unterbreizbach eingemeindet Im Zweiten Weltkrieg erfolgten mehrere Luftangriffe auf die Kalibetriebe es kam in Rasa und Unterbreizbach zu Schaden durch Bombentreffer 4 DDR Zeit Bearbeiten nbsp Wohnanlage der Bergarbeiter nbsp Die Staatliche Regelschule in Rasa nbsp Die Gemeindeverwaltung Unterbreizbach nbsp Die UlsterbruckeAuf Befehl der Sowjetischen Militarverwaltung in Thuringen wurden die thuringischen Betriebsteile des Kalibergbaukonzerns Wintershall beschlagnahmt Als Folgeunternehmen wurde eine sowjetische Aktiengesellschaft fur Kalidungemittel in Deutschland als neuer Eigentumer im Jahr 1946 eingesetzt Das nach Kriegsende enteignete Unterbreizbacher Werk wurde als Kaliunternehmen Sachsen Weimar wieder in Betrieb genommen und bis 1952 schrittweise modernisiert Wegen der im Jahr 1952 vorgenommenen Blockade der Gleisanlagen der Bahnstrecke Vacha Unterbreizbach bei Philippsthal war der Abtransport uber hessisches Gebiet nicht mehr moglich die DDR Regierung liess deshalb binnen kurzester Zeit mit grossem logistischen und propagandistischen Aufwand eine Umgehungsstrecke uber Rasa und Sunna zum Bahnhof Vacha errichten 5 Das Unterbreizbacher Werk wurde 1953 als VEB Kalibetrieb Marx Engels fortgefuhrt Die 1954 bei Muhlwarts begonnenen Erkundungsbohrungen waren erfolgreich und fuhrten 1955 bis 1964 zum Abteufen des Schachtes Unterbreizbach II Im Jahr 1959 wurde die neue Sulfatfabrik Unterbreizbach in Betrieb genommen Schon 1958 wurde Unterbreizbach als Betriebsteil dem VEB Kalikombinat Werra angeschlossen dieser Grossbetrieb wurde 1970 in das VEB Kombinat Kali Sondershausen ubernommen Wegen der Lage im Sperrgebiet an der Innerdeutschen Grenze wurde am Ortsrand von Rasa eine Kaserne der Grenztruppen errichtet Dort war die 3 Grenzkompanie des Grenzregimentes 3 Florian Geyer Dermbach untergebracht Eine weitere Kaserne befand sich im Nachbarort Pferdsdorf Pioniere Noch im Sommer 1989 versuchten zwei Fluchtlinge die Grenzsperranlagen bei Rasa zu uberwinden die Vorfalle ereigneten sich am 10 und am 18 Juli 1989 6 Mit der Wende brach die DDR Wirtschaft in kurzer Zeit zusammen Teile der Kombinate wurden von der Treuhandanstalt verwaltet und privatisiert Das Unterbreizbacher Bergwerk blieb erhalten und wurde bereits 1989 als Betriebsteil der Kali Werra AG von der Mitteldeutschen Kali AG Sondershausen betrieben 1993 erfolgte die Ubernahme durch die Kasseler K S AG Gegenwart Bearbeiten 700 Personen wohnten 2012 in dem Ortsteil In Rasa befinden sich die Staatliche Regelschule Am Ulsterberg sowie der Sitz der Gemeindeverwaltung von Unterbreizbach Die Gemeindeverwaltung ist gemeinsam mit dem Gemeindebauhof seit einigen Jahren in der ehemaligen Kaserne der Grenztruppen untergebracht Das Gebaude wurde zuvor komplett saniert Dabei fanden auch eine Einrichtung des betreuten Wohnens sowie mehrere Raumlichkeiten fur Feierlichkeiten und Vereinszusammenkunfte Platz Sonstiges BearbeitenRasa verfugt uber eine Bowlingbahn eine Gaststatte und einen Bolzplatz Kegelbahn und Gaststatte sind dabei die einzigen tatsachlich errichteten Gebaude welche in den 1960er Jahren im Zuge einer grossen Infrastrukturmassnahme geplant waren Ursprunglich waren in den Planen unter anderem noch eine Schwimmhalle und mehrere grosse Sporteinrichtungen enthalten Im Ort sind ein Metallbaubetrieb und mehrere kleine Handwerksbetriebe ansassig Auf der ehemaligen Trasse der Ulstertalbahn verlauft heute der Ulstertal Radweg als Teil des Rhonradwegs Dieser hat eine Lange von insgesamt 180 km und fuhrt von Bad Salzungen nach Hammelburg durch alle drei Bundeslander der Rhon Bayern Hessen und Thuringen Auf der gleichen Strecke verlauft auch der Bahnradweg Hessen Dieser fuhrt von Hanau auf ehemaligen Bahntrassen ca 250 km durch den Vogelsberg und die Rhon und endet in Bad Hersfeld Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenManfred Grob 1952 Elektriker und seit 1990 Politiker CDU von 1999 bis 2019 Mitglied des Thuringer LandtagsWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rasa Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Amtliche topographische Karten Thuringen 1 10 000 Wartburgkreis LK Gotha Kreisfreie Stadt Eisenach In Thuringer Landesvermessungsamt Hrsg CD ROM Reihe Top10 CD 2 Erfurt 1999 Ortsteil Rasa auf der Webseite der Gemeinde Unterbreizbach Memento des Originals vom 23 Dezember 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www unterbreizbach de Abgerufen am 24 Mai 2012 Wolfgang Kahl Ersterwahnung Thuringer Stadte und Dorfer Ein Handbuch Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2010 ISBN 978 3 86777 202 0 S 225 Infotafeln am Ulsterradweg zur Geschichte der Gemeinde Unterbreizbach und Rasa Michael Knauf Markus Schmidt Die Geschichte der Ulstertalbahn 1981 1996 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2018 ISBN 978 3 95966 295 6 Seite 100ff Erinnerung an die Grenzkompanie Rasa Unterbreizbach Forum der DDR Grenze 2012 abgerufen am 27 September 2012 Der erste war am 10 07 89 folgender Kommentar 700m nordwestlich von Unterbreizbach uberstieg Lutz L 28 den Grenzsignalzaun und lief bis zum Wassersperrwerk der Ulster Die einsatzbereite und elektronisch gesicherte Wassersperre wurde durch untertauchen unter Ausnutzung einer Ausspulung im Flussbett uberwunden Die weitere Annaherung bis zum 130m entfernten Wassersperrwerk wurde vermutlich ebenfalls durchtaucht und der Grenzdurchbruch vollzogen Der zweite Grenzdurchbruch war gerade mal 8 Tage spater am 18 07 89 Um 5 05 Uhr wurde ein Grenzdurchbruch 1 500m nordwestlich Pferdsdorf festgestellt Um 01 46 Uhr erfolgte die GSSZ II Auslosung ca 1 200m nordwestlich von Pferdsdorf Um 02 07 Uhr wurden beiderseitig nach unten gebogene Abweiser am GSSZ sowie Fussspuren einer Person auf dem K2 festgestellt Um 05 05 Uhr wurden Spuren auf dem K6 und 2 Haken am GS 1 entdeckt Wie sich spater herausstellte geschah der Grenzubertritt von Jens B Jens B 24 kam aus Sunna und war Kraftfahrer in der LPG Ortsteile der Gemeinde Unterbreizbach Deicheroda Huttenroda mit Hofwiesen Muhlwarts Mosa Pferdsdorf Poppenberg Rasa Unterbreizbach Sunna Abgerufen von https de wikipedia org w 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