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Quadratit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze genauer ein Poly Sulfoarsenid mit der chemischen Zusammensetzung Ag Cd Pb AsS3 3 Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem und wurde bisher nur in Form mikroskopisch kleiner 0 2 mm bis gerade noch mit blossem Auge sichtbarer 1 bis 2 mm tafeliger Kristalle von schwarzer dunkelgrauer oder dunkelroter Farbe gefunden QuadratitQuadratitkristalle aus dem Steinbruch Lengenbach Binntal Kanton Wallis SchweizAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1994 038 1 IMA Symbol Qd 2 Chemische Formel Ag Cd Pb AsS3 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II E 07 II E 07 060 2 GC 25 03 04 11 03Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol ditetragonal dipyramidal 4 m2 m2 m 4 Raumgruppe I41 amd Nr 141 Vorlage Raumgruppe 141 3 Gitterparameter a 5 50 A c 33 91 A 3 Formeleinheiten Z 8 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 bis 3Dichte g cm3 5 31Spaltbarkeit vollkommen nach 001 deutlich nach 001 Farbe schwarz dunkelgrau dunkelrotStrichfarbe rotlichbraunTransparenz durchscheinend bis undurchsichtigGlanz Metallglanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 4 1 Morphologie 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDie ersten Proben des neuen Minerals wurden 1989 in der Grube Lengenbach im Binntal Schweiz gesammelt deren Untersuchung sich jedoch aufgrund der winzigen Kristalle von nur 0 13 mm als sehr schwierig erwies Zumindest konnte jedoch schon nachgewiesen werden dass das unbekannte Mineral von tetragonaler Symmetrie ist Erst 1993 wurden grossere Kristalle von mehr als 1 mm gefunden die eine genaue Analyse und vor allem Ermittlung aller fur eine Anerkennung durch die IMA CNMNC notigen Daten zuliessen 5 Eine erste wissenschaftliche Beschreibung folgte 1998 durch Stefan Graeser W Lustenhouwer und P Berlepsch die das Mineral bezugnehmend auf seine charakteristisch quadratische Kristallform benannten die sonst bei keinem anderen Lengenbacher Mineral auftrat Klassifikation BearbeitenIn der alten Systematik der Minerale nach Strunz 8 Auflage gehort der Quadratit noch zur undifferenzierten Abteilung der Sulfosalze wo er zusammen mit den kristallchemisch ahnlichen Mineralen Proustit Pyrargyrit Pyrostilpnit Samsonit und Xanthokon eine eigene Gruppe bildet Mit der Neustrukturierung in der 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik wurden auch die Abteilungen der Klasse der Sulfide teilweise neu definiert und praziser aufgeteilt Das Mineral befindet sich nun entsprechend in der Abteilung der Sulfoarsenide Sulfoantimonide und Sulfobismuthide und dort als einziges seiner Gruppe in der Unterabteilung der Poly Sulfarsenide Die Systematik der Minerale nach Dana sortiert den Quadratit in die Abteilung der Sulfosalze mit dem Verhaltnis 3 gt z y und der allgemeinen Zusammensetzung A i A2 j ByCz A Metalle B Halbmetalle C Nichtmetalle und dort zusammen mit Routhierit und Stalderit in der unbenannten Unterabteilung 03 04 11 Kristallstruktur BearbeitenQuadratit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I41 amd Raumgruppen Nr 141 Vorlage Raumgruppe 141 mit den Gitterparameter a 5 50 A und c 33 91 A sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenMorphologie Bearbeiten Die quadratisch geformten Kristallchen erhalten durch Abstumpfung der Ecken eine achteckige Form wobei die langere Kante meistens der Form 100 entspricht Unter dem Mikroskop zeigt sich zudem haufig eine quadratisch angeordnete Streifung parallel 110 was ein Nachweis fur die deutliche Spaltbarkeit in diese Richtung ist Parallel 001 zeigt das Mineral eine vollkommene glimmerartige Spaltbarkeit 5 Bildung und Fundorte BearbeitenBisher konnte das Mineral nur an seiner Typlokalitat Grube Lengenbach nachgewiesen werden 6 und dort ausschliesslich in Paragenese mit Galenit und Jordanit auf denen es aufgewachsen war In einer grosseren Ausbeute von 1997 wurden auch Quadratite entdeckt die direkt auf Pyrit aufgewachsen waren 5 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPhilippe Roth Minerals First Discovered in Switzerland and Minerals Named After Swiss Individuals Kristallografik Verlag Achberg 2007 ISBN 3 9807561 8 1 S 124 online verfugbar in der Google BuchsucheWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Quadratite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Quadratit Wiki Grube Lengenbach Kurzinfo und schematische Darstellung der typischen Kristallmorphologie des QuadratitsEinzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 126 englisch Webmineral Quadratite englisch a b c Stefan Graeser Ralph Cannon Eva Drechsler Thomas Raber Philippe Roth Faszination Lengenbach Abbau Forschung Mineralien 1958 2008 KristalloGrafik Verlag ISBN 978 3 940814 16 6 S 110 Leseprobe als PDF 1 2 MB S 14 MinDat Quadratite englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quadratit amp oldid 239327748