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Pyridin N oxid ist eine organische Verbindung welche aus einem Pyridinring besteht der am Stickstoffatom oxidiert ist StrukturformelAllgemeinesName Pyridin N oxidAndere Namen Pyridin 1 oxidSummenformel C5H5NOKurzbeschreibung weisser technisch auch brauner Feststoff 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 694 59 7EG Nummer 211 774 6ECHA InfoCard 100 010 705PubChem 12753Wikidata Q287787EigenschaftenMolare Masse 95 10 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 61 66 C 1 Siedepunkt 90 92 C 0 13 Pa 2 Dipolmoment 4 25 D 3 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 4 keine GHS PiktogrammeH und P Satze H keine H SatzeP keine P Satze 4 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Generell werden alle Derivate des Pyridins mit einem Sauerstoff Atom am Ring Stickstoff als Pyridin N oxide bezeichnet wobei Pyridin 1 oxid die Stammverbindung ist Inhaltsverzeichnis 1 Darstellung 2 Eigenschaften 3 Verwendung 4 Reaktionen 5 EinzelnachweiseDarstellung BearbeitenDie Verbindung kann durch die Umsetzung von Pyridin mit Peroxycarbonsauren hergestellt werden Die Peroxycarbonsauren konnen hierbei aus der zu Grunde liegenden Saure und Wasserstoffperoxid in situ hergestellt werden 3 Die Reaktion ahnelt mechanistisch der Prileschajew Reaktion Ein weiteres Oxidationsmittel zur Herstellung von Pyridin N oxid ist beispielsweise Carosche Saure 5 nbsp Synthese von Pyridin N oxidEigenschaften BearbeitenDie mittels DSC bestimmte Zersetzungswarme betragt 102 kJ mol 1 bzw 1076 kJ kg 1 6 Verwendung BearbeitenElektrophile aromatische Substitutionen an Pyridin verlaufen mit guter Selektivitat in 3 Position ab was auf die elektronische Struktur des Pyridinrings zuruckzufuhren ist Die Kohlenstoffatome in 3 Position weisen die hochste Elektronendichte aller Kohlenstoffatome im Ring auf weshalb bevorzugt an dieser Position substituiert wird Das oxidierte Stickstoffatom im N oxid bewirkt jedoch die Erhohung der Elektronendichte im Ring und die Umkehr der elektronischen Struktur des Rings Die Kohlenstoffatome in 2 und 4 Position besitzen somit im Gegensatz zu Pyridin die hochste Elektronendichte Dies fuhrt zu einer Umkehr der Selektivitat und in elektrophilen Substitutionen werden bevorzugt die 2 und 4 substituierten Produkte erhalten Aus diesem Grund ist Pyridin N oxid eine bedeutende Ausgangsverbindung zur Synthese von 2 oder 4 substituierten Pyridinen z B 4 Nitropyridin N oxid welche nicht durch nukleophile aromatische Substitution zuganglich sind 3 7 Reaktionen BearbeitenNach erfolgter Substitution kann das Stickstoffatom meist glatt reduziert werden wobei das substituierte Pyridinderivat erhalten wird Als Reduktionsmittel eignen sich allgemein dreiwertige Phosphorverbindungen oder zweiwertige Schwefelverbindungen welche leicht oxidierbar sind Als gunstiges Reagenz wird haufig Triphenylphosphan eingesetzt welches zu Triphenylphosphinoxid oxidiert wird Des Weiteren konnen Samarium II iodid Zinn II chlorid oder Chrom II chlorid bei Raumtemperatur zur Desoxygenierung von Pyridin N oxid eingesetzt werden 3 Die Reduktion mittels Ammoniumformiat in Gegenwart von Palladium auf Aktivkohle fuhrt zur Desoxygenierung des Stickstoffs und gleichzeitig zur Hydrierung des Pyridinrings sodass ein Derivat des Piperidins erhalten wird 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b Eintrag zu Pyridine N oxide bei Thermo Fisher Scientific abgerufen am 13 Oktober 2023 C Ruchardt O Kratz S Eichler Reaktionen von Pyridin N oxid mit Saureanhydriden In Chem Ber 102 1969 S 3922 3946 doi 10 1002 cber 19691021137 a b c d e J A Joules K Mills Heterocyclic Chemistry 5 Auflage Blackwell Publishing Chichester 2010 ISBN 978 1 4051 9365 8 S 125 141 a b Datenblatt Pyridine N oxide bei Sigma Aldrich abgerufen am 9 Mai 2017 PDF A R Gallopo J O Edwards Kinetics and mechanism of the oxidation of pyridine by Caro s acid catalyzed by ketones In J Org Chem 46 1981 S 1684 1688 doi 10 1021 jo00321a032 T Grewer O Klais Exotherme Zersetzung Untersuchungen der charakteristischen Stoffeigenschaften Humanisierung des Arbeitslebens Band 84 VDI Verlag Dusseldorf 1988 ISBN 3 18 400855 X S 9 D T Davies Basistexte Chemie Aromatische Heterocyclen 1 Auflage Wiley VCH Weinheim 1995 ISBN 3 527 29289 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pyridin N oxid amp oldid 238114104