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Das Purpurhuhn Porphyrio porphyrio ist eine Vogelart aus der Familie der Rallenvogel PurpurhuhnPurpurhuhn Pophyrio porphyrio SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Kranichvogel Gruiformes Familie Rallen Rallidae Gattung Purpurhuhner Porphyrio Art PurpurhuhnWissenschaftlicher NamePorphyrio porphyrio Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Stimme 3 Verbreitung 4 Lebensraum 5 Bestandsentwicklung 6 Systematik 7 Nahrung 8 Verhalten 9 Fortpflanzung 10 Quellen 10 1 Einzelnachweise 10 2 Literatur 11 WeblinksMerkmale BearbeitenDas Purpurhuhn hat eine Korperlange von 45 bis 50 Zentimetern und eine Flugelspannweite von 80 bis 100 Zentimetern Das Weibchen wird bis 735 Gramm das Mannchen bis 685 Gramm schwer Damit ist es deutlich grosser als das Blasshuhn Das Federkleid ist dunkelblau und schimmert violett Die Unterschwanzdecken sind weiss Der Schnabel die Beine und das Stirnschild sind leuchtend rot Letzteres ist im Winter etwas blasser Seine langen Beine und Zehen ermoglichen es dem Purpurhuhn in dichter Vegetation zu klettern was ausser ihm keine Rallenart tut Im Jugendkleid ist das Gefieder grau mit einzelnen grauweissen Federn auf der Bauchmitte die Beine und der Schnabel sind graurosa Stimme BearbeitenDas Purpurhuhn ruft meist nachts mit klagender Stimme langgezogen und nasal trompetend Oft werden lange Folgen gerufen die sehr laut und aufsehenerregend sind Weiterhin ruft es auch harter und mechanischer prrrih prrrih prrrih mitunter schrill klingend Der Kontaktruf ist ein schmatzendes tschuck Verbreitung BearbeitenDas Purpurhuhn kommt im tropischen und subtropischen Eurasien Afrika und Australien vor Es gibt lokale Populationen in Nordwest Afrika und Sudwest Europa sowie in Vorderasien und dem Kaspigebiet Eine weite Verbreitung liegt in Vorder und Hinterindien Indonesien Philippinen und nach Osten bis Neuguinea vor ebenso auf vielen pazifischen Inseln Australien und Neuseeland Das fruher als Unterart angesehene Smaragdhuhn Porphyrio madagascariensis kommt in Afrika sudlich der Sahara und auf Madagaskar vor Die Nominatform P p porphyrio kommt im Mittelmeergebiet in kleinen mehr oder weniger gefahrdeten Populationen in Sudwest Spanien Portugal Tunesien Algerien auf Mallorca und auf Sardinien vor Die Unterart P p poliocephalus einschliesslich caspius und seistanicus kommt von der Sudostkuste der Turkei nach Osten vor Sie wird jetzt als eigenstandige Art Porphyrio poliocephalus gefuhrt und als Graukopf Purpurhuhn bezeichnet 1 2 Die Unterart P p madagascariensis wird jetzt meist als eigenstandig angesehen und als Smaragdhuhn gefuhrt 3 4 Lebensraum BearbeitenDas Purpurhuhn brutet in der dichten Vegetation am Ufer von Seen Sumpfen Lagunen und langsam fliessenden Gewassern mit niedrigem Bewuchs aus Schilf Binsen und Seggen Zur Nahrungssuche begibt es sich auch auf angrenzende Landflachen Bestandsentwicklung BearbeitenIm 20 Jahrhundert erlitt die Nominatform starke Bestandseinbruche im sehr luckenreichen Verbreitungsgebiet in der West Palaarktis infolge von Austrocknung und Trockenlegung von Feuchtgebieten im Mittelmeerraum weiterhin Bejagung und Pestizideinsatz bis in die 1980er Jahre Der Bestand auf Sizilien ist seit dem Jahr 1950 erloschen Seit den 1980er Jahren findet wegen des intensiven Schutzes und Managementmassnahmen wieder eine Ausbreitung in verlassene Gebiete statt In Nordost Spanien konnten ab dem Jahr 1990 auf den Balearen ab 1992 in Sudost Spanien ab 1995 und in den franzosischen Pyrenaen ab 1996 wieder Populationen etabliert werden Der europaische Bestand der Nominatform P p porphyrio wird auf 7000 bis 7400 Brutpaare geschatzt mit zunehmendem Trend Der europaische Bestand der Unterart P p poliocephalus wird auf 6200 bis 27500 Brutpaare geschatzt ebenfalls mit zunehmendem Trend 5 Systematik Bearbeiten nbsp Graukopfige Form P p poliocephalus in IndienDie Taxonomie der Art wird kontrovers diskutiert Im Jahr 1998 wurden etwa 20 Taxa im Purpurhuhn Komplex Gattung Porphyrio beschrieben die in funf bis sechs Gruppen gegliedert wurden und nach Auffassung des Autors zum Teil vermutlich Allospezies darstellen 6 Diese Abspaltung der Unterarten als eigenstandige Arten wurde von der BirdLife Taxonomic Working Group in dieser Form jedoch abgelehnt Obwohl auch nach Auffassung dieser Arbeitsgruppe deutliche Unterschiede zwischen den kontinentalen Formen bestehen halt sie die Datenlage fur die Artenabgrenzung fur nicht ausreichend und fordert weitergehende Untersuchungen 7 Die Verhaltnisse in den Kontaktzonen zwischen diesen Taxa sind bisher noch nicht ausreichend untersucht es liegt derzeit keine umfassende genetische Untersuchung vor Sicher ist bisher nur dass die Takahe sehr nah mit dem australasiatischen Purpurhuhn Porphyrio p melanotus verwandt sind 8 Eine neuere Theorie nimmt Bezug auf die mogliche fruhe Verbreitung des Purpurhuhns durch den Menschen So ware das grosse Verbreitungsgebiet des Vogels und seine voneinander getrennten Areale leichter erklarbar Verschiedene Kreuzungen mit anderen Arten waren in den neu besiedelten Lebensraumen moglich Dies hatte zu den verschiedenen Formen fuhren konnen 9 Unterarten Porphyrio porphyrio porphyrio Nominatform in Europa Porphyrio porphyrio bellus Porphyrio porphyrio caspius Porphyrio porphyrio indicus Porphyrio porphyrio melanopterus Pukeko Porphyrio porphyrio melanotus verbreitet in Australien und Neuseeland Porphyrio porphyrio pelewensis Porphyrio porphyrio poliocephalus graukopfige Form verbreitet im tropischen Asien Porphyrio porphyrio pulverulentus Porphyrio porphyrio samoensis Porphyrio porphyrio seistanicus Porphyrio porphyrio viridis 10 Nahrung BearbeitenDas Purpurhuhn ist omnivor es ernahrt sich hauptsachlich von Sprossen Bluten Blattern Knollen und Samen von Wasser und Sumpfpflanzen Manchmal nimmt es auch Wirbellose Eier und Nestlinge Verhalten Bearbeiten nbsp Purpurhuhn beim Bruten nbsp Purpurhuhnkuken nbsp Junges PurpurhuhnAusserhalb der Brutzeit halt sich das Purpurhuhn mitunter in grosseren Gruppen mit bis zu 300 Individuen auf Es ist tag dammerungs und nachtaktiv Es kann sich sehr geschickt in Deckung halten fliegt bei Storung steil nach oben auf und landet anschliessend sofort wieder mit hangenden Beinen Wahrend der Brutzeit wird ein Revier gehalten teilweise auch in lockeren Kolonien Die Paare bleiben eine Brutzeit lang zusammen Das Mannchen hat wahrend der Balz Wasserpflanzen im Schnabel Die Paarung wird vom Weibchen eingeleitet und dauert etwa zwei bis drei Sekunden das Mannchen bleibt dabei langer auf dem Weibchen es erfolgen mehrere Paarungen hintereinander Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Ei Sammlung Museum WiesbadenDie Geschlechtsreife tritt mit ein bis zwei Jahren Lebensalter ein Das grosse Nest wird in der Nahe von Wasser in dichter Vegetation angelegt Es wird aus totem und lebendem Pflanzenmaterial gebaut und hat ein bis zwei Zugangswege sogenannte Rampen Beide Partner bauen jedoch tragt das Mannchen mehr Baumaterial heran Die drei bis funf ovalen glanzend rahmfarbenen Eier mit dunklen Flecken werden meistens ab Ende Marz im Abstand von einem Tag gelegt Die Brutdauer betragt 23 bis 25 Tage Beide Partner bruten das Weibchen jedoch mehr Die Jungvogel schlupfen nahezu gleichzeitig und verlassen als Nestfluchter nach wenigen Tagen das Nest Sie werden von beiden Altvogeln gefuhrt und suchen ab 10 bis 14 Tagen Alter auch selbstandig Nahrung werden aber meistens bis zum Alter von 25 bis 40 Tagen gefuttert Sie sind nach etwa 60 Tagen flugge und mit sechs bis acht Wochen selbstandig Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten IOC World Bird List Finfoots flufftails rails trumpeters cranes Limpkin C T Callaghan B Pranty P Pyle und M A Patten Gray headed Swamphen Porphyrio poliocephalus version 1 0 In P G Rodewald und S M Billerman Herausgeber Birds of the World 2020 Cornell Lab of Ornithology Ithaca NY USA doi 10 2173 bow purswa3 01 Smaragdhuhn in Avibase Die Weltvogel Datenbank Abgerufen am 6 Juli 2021 Finfoots flufftails rails trumpeters cranes Limpkin BirdLife International 2004 Birds in Europe Population estimates trends and conservation status BirdLife Conservation Series No 12 Wageningen NL G Sangster Purple Swamp hen is a complex of species In Dutch Birding 20 1998 S 13 22 Factsheet auf BirdLife International J S Bunin I G Jamieson A cross fostering experiment between the endangered takahe Porphyrio mantelli and its closest relative the pukeko P porphyrio In New Zealand Journal of Ecology Band 20 Nummer 2 1996 S 207 213 Ricardo Jorge Lopes Juan Antonio Gomez Alessandro Andreotti Maura Andreoni Purple Swamphen or Gallinule Porphyrio porphyrio and Humans Forgotten History of Past Interactions In Society amp Animals 2016 S 1 22 doi 10 1163 15685306 12341432 Itis Porphyrio porphyrio Linnaeus 1758 Taxonomic Serial No 176390Literatur Bearbeiten Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel W Fiedler Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz In Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel 2 vollst uberarb Auflage Band 1 AULA Verlag Wiebelsheim 2005 ISBN 3 89104 647 2 Lars Svensson P J Grant K Mullarney D Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Alle Arten Europas Nordafrikas und Vorderasiens Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Purpurhuhn Album mit Bildern Videos und Audiodateien Porphyrio porphyrio in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 15 Dezember 2008 Purpurhuhn Porphyrio porphyrio bei Avibase Purpurhuhn Porphyrio porphyrio auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Purpurhuhn Porphyrio porphyrio Federn des Purpurhuhns Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Purpurhuhn amp oldid 236652768