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Im Prager Vertrag vom 14 Oktober 1546 gelang es Kaiser Karl V Herzog Moritz von Sachsen mit dem Versprechen der Ubertragung der sachsischen Kurwurde und Gebietsgewinnen auf Kosten der ernestinischen Lander im Schmalkaldischen Krieg auf seine Seite zu ziehen Moritz von Sachsen versprach im Gegenzug u a das Vogtland und die sachsischen Bergstadte Gottesgab und Platten dem Konigreich Bohmen zu ubergeben Herzog Moritz von SachsenGeschichte BearbeitenBereits im Juni 1546 hatte Herzog Moritz mit Kaiser Karl V auf dem Reichstag von Regensburg einen Vertrag abgeschlossen der ihn zu militarischer Neutralitat im Falle eines Krieges zwischen Kursachsen und dem Kaiser verpflichtete Der formale Grund fur die Eroffnung von Kriegshandlungen im Schmalkaldischen Krieg war die Vollstreckung der am 20 Juni 1546 verhangten Reichsacht an Kursachsen und Hessen Diese war gegen die beiden Bundeshauptleute des Schmalkaldischen Bundes Johann Friedrich I von Sachsen und Philipp I von Hessen verhangt worden weil sie die auch innerhalb des Bundes umstrittene Eroberung Braunschweig Wolfenbuttels angefuhrt hatten Durch dieses legale Vorgehen hoffte der Kaiser weitere protestantische Fursten und Stadte zur Nichteinhaltung ihrer Bundnisverpflichtungen bewegen zu konnen Im Suden des Reiches konnte der protestantische Heerfuhrer Sebastian Schertlin von Burtenbach nach anfanglichen Erfolgen seiner mit grosser Umsicht gefuhrten Truppen er eroberte unter anderem Fussen und brandschatzte Buchloe den Sieg der Kaiserlichen nicht verhindern nbsp Gebietsanderungen im Zuge der Wittenberger KapitulationDer Sachsische Feldzug der verbundeten Kaiserlichen Truppen und Moritz von Sachsen folgte ab November 1546 Moritz hatte lange gezogert da von dieser Strafaktion auch sein Schwiegervater Philipp von Hessen betroffen gewesen ware Aber als der Bruder des Kaisers Ferdinand I selbst einen Feldzug gegen Kursachsen beginnen wollte musste er ihm zuvorkommen um gegenuber den Habsburgern nicht die Initiative in seinen eigenen Landern zu verlieren Nach anfanglichen Erfolgen er besetzte fast kampflos Kursachsen geriet Moritz mit seinem Heer in Bedrangnis durch den Schmalkaldischen Bund und wich Richtung Bohmen aus Mit dem Sieg in der Schlacht bei Muhlberg am 24 April 1547 war der Krieg entschieden Der protestantische Sieg am 23 Mai 1547 in der Schlacht bei Drakenburg der zum Abzug der Kaiserlichen aus dem Norden des Reiches fuhrte anderte daran nichts mehr Auch Magdeburg leistete noch bis 1551 Widerstand Herzog Moritz von Sachsen wurde bereits kurz nach der Schlacht bei Muhlberg am 4 Juni 1547 im Feldlager zum Kurfursten von Sachsen erhoben Der gefangen genommene Kurfurst Johann Friedrich I wurde zunachst zum Tode verurteilt Um seine drohende Hinrichtung abzuwenden und fur seine Erben wenigstens einige Gebiete in Thuringen zu retten unterschrieb Johann Friedrich am 19 Mai 1547 die Wittenberger Kapitulation In dieser stimmte er der Ubertragung der sachsischen Kurwurde an die albertinische Linie und dem Verzicht auf Teile seiner Landereien in Thuringen zu Die offizielle Ernennung Moritz von Sachsens zum Kurfursten erfolgte spater aber zu einem hohen Preis Er hatte die evangelische Sache verraten und seinen Schwiegervater Landgraf Philipp I von Hessen in eine aussichtslose Lage gebracht Moritz sicherte ihm zu dass er nicht eingekerkert werden wurde wenn er sich dem Kaiser ergeben wurde Tatsachlich aber wurde Philipp in Haft genommen und ausser Landes gebracht nachdem er sich vor Karl V auf die Knie geworfen hatte Der nach diesen Vorfallen von seinen Landsleuten als Judas von Meissen beschimpfte Moritz war vom Kaiser zutiefst enttauscht verbarg jedoch seine Haltung ihm gegenuber bis zum geharnischten Reichstag zu Augsburg am 25 Februar 1548 wo die Zeremonie zur Erhebung Moritz zum Kurfursten von Sachsen stattfand Literatur BearbeitenChristian Winter Sachsen als europaische Grossmacht Moritz von Sachsen als Fuhrer der Opposition gegen Kaiser Karl V Denkstrome Journal der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig 2010 Heft 4 S 105 120 Onlineversion Klaus Schulte van Pol Ein gemain Krieg wider alle Protestantes Die Schlacht bei Muhlberg In Die Zeit 25 April 1997 Onlineversion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prager Vertrag 1546 amp oldid 235181577