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Das politische System Sloweniens ist in seiner heutigen Form als unabhangige konstitutionelle Republik im Jahr 1991 entstanden Das als reprasentative Demokratie ausgestaltete System ist durch ein Zweikammerparlament gekennzeichnet das die Regierung einsetzt Slowenien ist seit der EU Erweiterung 2004 Mitglied der Europaischen Union Auch Estland Lettland Litauen Malta Polen Slowakei Tschechien Ungarn und Zypern traten zum 1 Mai 2004 der EU bei Inhaltsverzeichnis 1 Parlament 2 Staatsprasident 3 Regierung 4 Wahlsystem 4 1 Parteien 5 Gesetzgebung 6 Rechtsprechung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseParlament BearbeitenDas slowenische Parlament kann als ein unvollkommenes Zweikammerparlament betrachtet werden 1 Es besteht aus einer ersten entscheidenden Kammer der Nationalversammlung drzavni zbor und einer zweiten beratenden Kammer dem Nationalrat drzavni svet Die Nationalversammlung wird auf vier Jahre direkt gewahlt und besitzt 90 Mitglieder Die beiden anerkannten autochthonen nationalen Minderheiten Italiener und Ungarn haben das Recht je einen Vertreter zu entsenden Diese Minderheitenabgeordneten haben bei Gesetzen und allgemeinen Rechtsvorschriften die ausschliesslich die Rechte und die Lage der jeweiligen Minderheit betreffen ein absolutes Vetorecht Eine Doppelfunktion als Regierungsmitglied und Abgeordneter ist untersagt Rechtsakte Gesetze Resolutionen und Ahnliches werden mit einer einfachen Mehrheit verabschiedet wahrend Verfassungsanderungen eine Zweidrittelmehrheit benotigen Die Nationalversammlung wahlt den Ministerprasidenten auf Vorschlag des Staatsprasidenten Des Weiteren hat sie auch eine Kontrolle uber die Regierung durch die Moglichkeit eines Misstrauensvotums Der Vorsitzende der Versammlung wird von dieser ebenfalls gewahlt und bildet zusammen mit seinen drei Stellvertretern den Fraktionsvorsitzenden und den zwei Abgeordneten der nationalen Minderheiten das Prasidialkollegium ein Beratungsorgan des Staatsprasidenten Der Nationalrat dient als zweite Kammer der Vertretung regionaler und funktionaler Interessen Er besitzt 40 Mitglieder wovon 22 regional entsandt werden Die restlichen Platze sind wie folgt aufgeteilt je vier Vertreter von Arbeitgebern Arbeitnehmern Bauern und Gewerbetreibenden sowie sechs Vertreter von nicht wirtschaftlichen Interessen Der Nationalrat wird auf je funf Jahre gewahlt und hat wie bereits oben erwahnt eine beratende Funktion Er besitzt allerdings auch ein Vetorecht welches aber nur aufschiebenden Charakter hat Staatsprasident BearbeitenDer slowenische Staatsprasident wird fur eine Amtszeit von funf Jahren direkt vom Volk gewahlt Er ist der Oberbefehlshaber der slowenischen Streitkrafte und kann durch eine Klage der Nationalversammlung beim Verfassungsgerichts und einer anschliessenden Zweidrittelmehrheit des Gerichtshofs des Amtes enthoben werden Nimmt die Nationalversammlung den von ihm vorgeschlagenen Ministerprasidentenkandidaten nicht an so kann er sie auflosen Der Staatsprasident muss die Versammlung auflosen und Neuwahlen ausschreiben wenn sie sich im Anschluss auf keinen eigenen Kandidaten einigen kann Eine einmalige Wiederwahl ist moglich 2 Regierung BearbeitenDie Slowenische Regierung gliedert sich in den Ministerprasidenten die Minister und deren Sekretare Sie untersteht der parlamentarischen Kontrolle durch die Nationalversammlung Auf Vorschlag von zumindest zehn Abgeordneten kann ein Misstrauensvotum eingeleitet werden Ausserdem kann die Nationalversammlung gegen die Regierung beim Verfassungsgerichtshof Klage einreichen Der Ministerprasident hat das Recht jederzeit die Vertrauensfrage zu stellen bzw jedes beliebige Gesetz mit einer solchen zu verbinden Gegen einzelne Regierungsmitglieder kann seitens der Nationalversammlung auch eine Interpellation gestartet werden Ist diese erfolgreich so muss der Ministerprasident das jeweilige Mitglied aus der Regierung abberufen 3 Wahlsystem BearbeitenDie Nationalversammlung wird auf Grund eines Verhaltniswahlrechts in Mehrpersonenwahlkreisen gewahlt Zu diesem Zweck gibt es acht Wahlkreise Die Sperrklausel betragt vier Prozent Die beiden Vertreter der Minderheiten werden ausschliesslich von ihren Volksgruppen gewahlt Bei den Wahlen des Nationalrates wird das Land in 22 Wahlkreise aufgeteilt Die Gemeinden bilden Wahlkorper welche die Vertreter wahlen Die Vertreter funktionaler Interessen werden von Interessensorganisationen gewahlt und entsendet Bei der Wahl des Staatsprasidenten wird ein Mehrheitswahlrecht angewendet Es ist eine absolute Mehrheit notig Wird diese nicht erreicht so gibt es eine Stichwahl Parteien Bearbeiten In Slowenien existiert eine grosse Anzahl von Parteien Bei den Parlamentswahlen traten 1992 33 Parteien 1996 22 Parteien und 2000 23 Parteien an 4 Bei der Einordnung im Politischen Spektrum werden in Slowenien selbst die Begriffe links und rechts teilweise anders angewendet als im deutschsprachigen und englischsprachigen Raum So war der Name der Sozialdemokratischen Partei Sloweniens die nach internationalen Massstaben zwischen liberal und rechtspopulistisch angesiedelt ist ebenso irrefuhrend wie die Einordnung der rechtsextremen da auslanderfeindlichen und militaristischen Slowenischen Nationalen Partei als links aufgrund des von ihrem Parteivorsitzenden Zmago Jelincic gepflegten Tito Kultes 5 Im Folgenden sind die Parteien nach dem im deutsch und englischsprachigen Raum ublichen Verstandnis des Politischen Spektrums sortiert Im engeren Sinne linke Parteien waren bis 2014 im slowenischen Parlament nicht vertreten Die Komunisticna Partija Slovenije Kommunistische Partei Sloweniens konnte keine nennenswerten Wahlerfolge verbuchen 2014 zog das sozialistische Wahlbundnis Zdruzena levica Vereinigte Linke erstmals in das Parlament ein Mitte links Parteien sind Socialni demokrati Sozialdemokraten fruher Zdruzena lista socialnih demokratov ZLSD Vereinigte Liste der Sozialdemokraten LDS Liberale Demokraten Sloweniens Zares eine linksliberale Abspaltung der LDSZur politischen Mitte gehort Stranka modernega centra SMC gegrundet 2014 von Miro Cerar DeSUS Demokratische Pensionistenpartei SloweniensChristdemokratisch konservative Parteien Ursprunglich existierten die Slovenski krscanski demokrati SKD Slowenische Christdemokraten und die Slovenska ljudska stranka Slowenische Volkspartei SLS Beide Parteien vereinigten sich im Jahr 2000 zur SKD SLS inzwischen fuhrt die Partei nur noch den Namen SLS Nach der Vereinigung beider Parteien spaltete sich aus der SKD SLS die Partei Neues Slowenien N Si ab 6 Die Slowenische Demokratische Partei ehemals Sozialdemokratische Partei Sloweniens liegt zwischen liberal und rechtspopulistisch Rechtsextreme Parteien sind die Slowenische Nationalpartei sowie die von ihr abgespaltene Slowenische Nationale Rechte Gesetzgebung BearbeitenGesetzesvorschlage werden in der Nationalversammlung in drei Lesungen behandelt Die einfache Mehrheit kann einfache Gesetze eine qualifizierte Mehrheit von zwei Dritteln Verfassungsgesetze verabschieden Ein etwaiges Veto des Nationalrates kann durch einen Beharrungsbeschluss der Nationalversammlung einfache Mehrheit uberstimmt werden Das Gesetz muss um in Kraft zu treten vom Staatsprasidenten promulgiert werden Rechtsprechung BearbeitenIn Slowenien bestehen folgende Gerichte 7 das Verfassungsgericht Ustavno sodisce 8 der Oberste Gerichtshof Vrhovno sodisce 9 ein Verwaltungsgerichtshof Upravno sodisce 4 Obergerichte Visje sodisce 11 Bezirksgerichte Okrozno sodisce 44 Kreisgerichte Okrajno sodisce ein Hoheres Arbeits und Sozialgericht Visje delovno in socialno sodisce 3 Arbeitsgerichte Delovno sodisce ein Arbeits und Sozialgericht Delovno in socialno sodisce 10 Siehe auch BearbeitenWahlen in SlowenienLiteratur BearbeitenIgor Luksic Das politische System Sloweniens in Die politischen Systeme Osteuropas hrsg v Wolfgang Ismayr 2 Aufl 2004 ISBN 3 8252 8186 8 S 637 675 Sabrina P Ramet Slovenia s road to democracy in Europe Asia Studies Jg 45 1993 S 869 886 online bei JSTOR Weblinks BearbeitenParteien und Politiker in Slowenien Memento vom 12 September 2012 im Internet Archive Perception of Slovenian Political Parties A Network Approach PDF Datei 109 kB Einzelnachweise Bearbeiten U I 295 07 8 Memento des Originals vom 23 August 2011 im Internet Archive Verfassungsgericht der Republik Slowenien 22 Oktober 2008 Abgerufen am 9 Oktober 2022 slowenisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot odlocitve us rs si President of the Republic GOV SI Abgerufen am 9 Oktober 2022 englisch About the Government GOV SI Abgerufen am 9 Oktober 2022 englisch vgl Luksic 2004 S 659 Jelincic hat sich schon als links bezeichnet siehe 1 auch in der wissenschaftlichen Literatur in Slowenien kommt die Einstufung der SNS als links vor siehe PDF Memento des Originals vom 25 Juli 2004 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot mrvar fdv uni lj si S 228 unten neigt mehr zur Linken als zur Rechten vgl Luksic 2004 S 661 Courts GOV SI Abgerufen am 9 Oktober 2022 englisch vgl Art 160 der Verfassung der Republik Slowenien vgl Art 127 der Verfassung der Republik Slowenien europa eu Gerichtsorganisation der Mitgliedstaaten SlowenienPolitische Systeme der Staaten Europas Albanien Armenien Aserbaidschan Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kasachstan Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vatikan Vereinigtes KonigreichPolitische 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