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Plesiopithecus ist eine ausgestorbene Gattung der Primaten die vor rund 34 Millionen Jahren im Gebiet der heutigen Fossillagerstatte Fayyum in Agypten vorkam Die Gattung und ihre bislang einzige Art Plesiopithecus teras wurden im Jahr 1992 anhand der gut erhaltenen rechten Halfte eines bezahnten Unterkiefers beschrieben Das Fossil 1992 der einzige Beleg fur die Gattung wurde zugleich aufgrund seiner Merkmale in die Nahe der fruhen Menschenartigen gestellt 1 1994 wurde diese Zuordnung jedoch nach dem Fund eines Schadels revidiert und die Gattung den Loriartigen zugeordnet 2 PlesiopithecusZeitliches Auftretenoberes Eozan34 Mio JahreFundorteFayyum Agypten SystematikEuarchontaPrimaten Primates Feuchtnasenprimaten Strepsirrhini Lemuren Lemuriformes PlesiopithecidaePlesiopithecusWissenschaftlicher Name der FamiliePlesiopithecidaeSimons amp Rasmussen 1994Wissenschaftlicher Name der GattungPlesiopithecusSimons 1992ArtPlesiopithecus teras Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Erstbeschreibung 3 Weitere Funde 4 BelegeNamensgebung BearbeitenDie Bezeichnung der Gattung Plesiopithecus ist abgeleitet von den griechischen Wortern plhsios altgr ausgesprochen plesios nahe fast und pi8hkos altgr ausgesprochen pithekos Affe Das Epitheton der Typusart teras teras teras ist ebenfalls dem Altgriechischen entlehnt und steht sinngemass fur verwunderlich Plesiopithecus teras bezeichnet demnach eine Art die den Affen der Erstbeschreibung zufolge erstaunlich nahezustehen schien 1 Erstbeschreibung BearbeitenDer Erstbeschreibung von Gattung und Typusart lag als Holotypus die fast vollstandig erhaltene rechte Halfte eines Unterkiefers zugrunde Sammlungsnummer CGM 42291 in dem der Eckzahn die Pramolaren und die drei Molaren M1 bis M3 ferner der grosste Teil des aufsteigenden Unterkieferasts Ramus mandibulae mit dem Kronfortsatz Processus coronoideus mandibulae erhalten geblieben sind 1 Fundstelle war der als lower sequence bekannte untere Fundhorizont der Gebel Qatrani Formation von Quarry L 41 Als besonders auffalliges Merkmal des Unterkiefers wurde der sehr grosse und relativ flach liegende und nach aussen gerichtete Eckzahn hervorgehoben dessen Gestalt von allen anderen bislang aus der Fundstelle L 41 bekannten Unterkieferfunden abweiche Ferner wurde angemerkt dass die Molaren Ahnlichkeiten mit Catopithecus und Proteopithecussowie Parapithecus aufweisen Wegen der ungewohnlich flach liegenden Eckzahne und einiger Merkmale der Molaren wurde 1992 in der Erstbeschreibung darauf verzichtet die Gattung einer bestimmten Familie zuzuordnen verortet wurde die Gattung jedoch innerhalb der Uberfamilie der Menschenartigen Aus der gleichen Fundstatte geborgen und gemeinsam mit Plesiopithecus erstmals beschrieben wurden die beiden neu eingefuhrten Gattungen Serapia und Arsinoea Weitere Funde BearbeitenIm Oktober 1994 wurde die ursprungliche Diagnose und insbesondere die Zuordnung zu den Menschenartigen revidiert 2 Hierzu trugen insbesondere die Merkmale eines 1993 entdeckten zerbrochenen aber recht vollstandigen Schadels mit erhaltenen Oberkiefer Zahnen Sammlungsnummer DPC 12393 sowie ein vollstandig bezahnter linker Unterkiefer DPC 11636 bei Diesen Fossilien zufolge gehort Plesiopithecus zur Gruppe der fruhen Loriartigen die zunachst beschriebenen Ahnlichkeiten der Unterkieferzahne mit beispielsweise Catopithecus und Proteopithecus wurden nunmehr als Konvergenzen interpretiert Innerhalb der Loriartigen ahnele Plesiopithecus jedoch weder fruhen Vertretern der Koboldmakis noch der Lemuren weswegen Elwyn L Simons und David Tab Rasmussen die Gattung der neu eingefuhrten Familie der Plesiopithecidae zuordneten und diese Familie in eine gleichfalls neu eingefuhrte Uberfamilie der Plesiopithecoidea stellten Die stattliche Grosse der Augenhohle wurde dahingehend interpretiert dass die Tiere der Gattung vermutlich uberwiegend nachtaktiv waren 2 Ernahrt haben sich die Tiere abgeleitet von der Gestalt ihrer Zahne in erster Linie von Fruchten 3 Belege Bearbeiten a b c Elwyn L Simons Diversity in the early tertiary anthropoidean radiation in Africa In PNAS Band 89 Nr 22 1992 S 10743 10747 doi 10 1073 pnas 89 22 10743 Volltext PDF a b c Elwyn L Simons und David Tab Rasmussen A remarkable cranium of Plesiopithecus teras Primates Prosimii from the Eocene of Egypt In PNAS Band 91 Nr 21 1994 S 9946 9950 doi 10 1073 pnas 91 21 9946 Volltext PDF E ChristopherKirk und Elwyn L Simons Diets of fossil primates from the Fayum Depression of Egypt a quantitative analysis of molar shearing In Journal of Human Evolution Band 40 Nr 3 2001 S 203 229 doi 10 1006 jhev 2000 0450 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Plesiopithecus amp oldid 224280584