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Pithecanthropus Erectus ist das erste Jazzalbum von Charles Mingus veroffentlicht 1956 in dem er sein in den Jahren zuvor in seinen Jazz Workshops ausprobiertes neues Konzept der Verbindung eines kompositorischen Gerusts mit dem freien Improvisieren seiner Musiker darlegt Pithecanthropus ErectusStudioalbum von Charles MingusVeroffent lichung en 1956Label s AtlanticFormat e LP CDGenre s JazzTitel Anzahl 4Lange 36 36 CD Besetzung Kontrabass Charles MingusTenorsaxophon J R MonteroseAltsaxophon Jackie McLeanKlavier Mal WaldronSchlagzeug Willie JonesProduktion Nesuhi ErtegunStudio s Audio Video Studios New York CityChronologie The Charles Mingus Quintet with Max Roach 1955 Pithecanthropus Erectus The Clown 1957 Inhaltsverzeichnis 1 Hauptteil 2 Titelliste 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHauptteil BearbeitenWie Mingus in seinen Liner Notes schildert hatte ihn die Erfahrung mit dem Jazz Composers Workshop 1953 gelehrt dass man im Jazz von ausgeschriebenen Partituren wegkommen musste Stattdessen schrieb er seine Kompositionen nur als Gerust auf gedachtem Notenpapier und spielte seine Ideen dann den Session Musikern auf dem Klavier vor bis sie mit seiner Interpretation und den Tonskalen und Akkordprogressionen der Komposition vollig vertraut waren Das Titelstuck Pithecanthropus Erectus an dem er schon lange arbeitete schildert nach Mingus in vier Satzen Aufstieg und Fall des angeblich ersten Menschen Pithecanthropus erectus 1 Entwicklung evolution zum aufrechten Gang 2 Uberlegenheitskomplex superiority complex Wille die Welt und andere zu beherrschen 3 Abstieg decline 4 vollige Zerstorung destruction wegen der unausweichliche Selbstemanzipation der Versklavten und hier scheinen Mingus psychologischen Interessen durch Selbstentfremdung des Versklavers seine false security Das Thema in ABAC Form wird von jedem der Solisten aufgegriffen Am Schluss Destruction steigert sich das Zusammenspiel zu einem dissonanten Hohepunkt Die Klangfarben changieren vielfaltig Die beiden Stucke der ersten Seite waren bei vielen spateren Horern denn auch Anlass die Anfange des Free Jazz um mehrere Jahre vorzudatieren Das Folgestuck A Foggy Day in San Francisco baut auf Gershwins Komposition A Foggy Day in London Town auf beschreibt jedoch lautmalerisch einen Nebeltag in San Francisco einschliesslich Schiffsnebelhornern Verkehrslarm dem Torkelgang eines Betrunkenen Polizistenpfeifen und that damned twelve o clock whistle that used to wake me up Das Stuck war von Mingus schon 5 Wochen vorher im Cafe Bohemia The Charles Mingus Quintet and Max Roach 23 Dezember 1955 mit Mal Waldron und teilweise Willie Jones eingespielt worden ebenso wie Love Chant und von seinem Jazzworkshop auch schon ofter gespielt worden allerdings wurde der hier ausgebreitete Klangteppich dort nur angedeutet Profile of Jackie ist eines von Mingus Musikerportrats in diesem Fall von und fur Jackie McLean von diesem selbst ausgefuhrt Es enthalt Anspielungen auf Chelsea Bridge und This Subdues My Passion Das langste Stuck Love Chant wird hier in einer extended form mit abwechselnden Soli auch von Mingus rhythmischen Schichtungen und formalen Gegensatzen entwickelt und zeigt noch einmal exemplarisch die typische Vorgehensweise im Jazzworkshop Die Wechsel Signale gibt dabei Mal Waldron am Klavier Auch Love Chant wurde schon kurz vorher in einer Live Aufnahme im Cafe Bohemia aufgenommen Der Saxophonist J R Monterose 1927 1993 hatte hier aus heutiger Sicht den Hohepunkt seiner Laufbahn obwohl er spater auch als Leader fur Blue Note Records aufnimmt und auch Jackie McLean den Mal Waldron Mingus vorgestellt hatte hat sich durch seine Arbeit im Jazzworkshop wie er 1974 dem Down Beat erzahlte musikalisch entscheidend fortentwickelt auch wenn die Arbeit mit Mingus nicht immer sehr einfach war 1 Der Schlagzeuger Willie Jones wird schon auf der nachsten LP The Clown und auf Tijuana Moods von 1957 durch Dannie Richmond ersetzt mit dem Mingus dann ein Rhythmus Duo bildete das sich fast blind verstand Das erfolgreiche The Clown bestatigte gleichzeitig den in diesem Album von Mingus gesetzten Anspruch einer der Fuhrer der Avantgarde zu sein Auf dem Original Cover sind Strichmannchen in der Art vorzeitlicher Hohlenbilder zu sehen von Curtice Taylor Titelliste BearbeitenPithecanthropus Erectus 10 33 A Foggy Day 7 47 Profile of Jackie 3 07 Love Chant 14 56 Alle Kompositionen von Charles Mingus ausser A Foggy Day das eine Gershwin Vorlage benutzt Aufgenommen am 30 Januar 1956 in den Audio Video Studios New York Aufnahmeingenieure Tom Dowd Hal Lustig Alternate Takes scheinen nicht zu existieren bzw bei dem Brand der Atlantic Lagerhalle 1976 verloren gegangen zu sein Literatur BearbeitenRalf Dombrowski Basis Diskothek Jazz Reclams Universal Bibliothek Nr 18372 Reclam Stuttgart 2005 ISBN 3 15 018372 3 Charles Mingus Pithecanthropus Erectus Liner Notes Brian Priestley Mingus A Critical Biography Paladin London 1985 Horst Weber Gerd Filtgen Charles Mingus Oreos o J Weblinks BearbeitenPithecanthropus Erectus bei AllMusic englisch Pithecanthropus Erectus bei Discogs englisch Einzelnachweise Bearbeiten Mingus forderte von den Musikern sich von den Bebop Routinen zu losen nur wenige Wochen nach den Aufnahmen zum Album trennten sich McLean und Mingus nach einer Schlagerei die dadurch provoziert worden war dass Mingus dem Saxophonisten vorwarf immer nur seinen alten Stiefel zu spielen Er wolle Jackie horen nicht Charlie Parker Vgl Priestley Mingus S 81 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pithecanthropus Erectus Mingus Album amp oldid 238357031