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Pierre de Manchicourt um 1510 in Bethune heute im Departement Pas de Calais 5 Oktober 1564 in Madrid war ein franko flamischer Komponist und Kapellmeister der Renaissance 1 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Bedeutung 3 Werke 4 Literatur Auswahl 5 Weblinks 6 QuellenLeben und Wirken BearbeitenDer belgische Musikforscher Richard Vannes teilte 1947 mit dass Pierre de Manchicourt im Jahr 1525 als Chorknabe an der Kathedrale in Arras gewirkt hat Weitere Daten zu seiner Biografie stehen auf den Titelseiten seiner funf wichtigsten Veroffentlichungen Demnach war er 1539 Chorleiter an der Kathedrale von Tours 1545 Kapellmeister und Lehrer der Chorknaben an der Kathedrale von Tournai und 1554 Gesangslehrer Zwei Jahre spater war er wieder in Arras tatig und zwar als Chorherr Als Nicolas Payen als Hofkapellmeister von Konig Philipp II von Spanien am 24 April 1559 starb wurde Manchicourt als sein Nachfolger berufen Konig Philipp verlegte seinen Hofstaat im Jahr 1561 endgultig nach Madrid wo Pierre de Manchicourt dann drei Jahre spater verstorben ist Bedeutung BearbeitenDas hochangesehene Amt des spanischen Hofkapellmeisters spricht schon fur Manchicourts Ruf als Musiker und Komponist weitere zeitgenossische Wurdigungen sind durch den franzosischen Dichter Francois Rabelais im Prolog seines Quart livre 1552 und den italienischen Chronisten Lodovico Guicciardini uberliefert Letzterer hat Pierre de Manchicourt mit Josquin Desprez Nicolas Gombert Thomas Crecquillon Cipriano de Rore und Orlando di Lasso in eine Reihe gestellt Die weit uberwiegende Zahl der von Manchicourt uberlieferten 19 Messen sind vom Typ der Parodiemesse auf Vorlagen von Jean Mouton Claudin de Sermisy Jean Lheritier und Benedictus Appenzeller In seinen Messen aber mehr noch in seinen vier und funfstimmigen Motetten wird die Vorliebe Manchicourts fur den imitatorischen Satz und die variierte Wiederholung sichtbar Gerade in seinen Motetten verbindet der Komponist einen allgegenwartigen imitatorischen Kontrapunkt mit einer melismatischen Textdeklamation Dagegen ist in seinen zwei bis achtstimmigen Chansons eine grossere stilistische Bandbreite anzutreffen hier findet man ofters einen weniger strengen Kontrapunkt als in seinen Motetten Andererseits besitzen mehrere Chansons durch die abschnittsweise Anwendung homorhythmischer Passagen eine grossere Nahe zu dem Pariser Chansonstil von Claudin de Sermisy Werke BearbeitenGesamtausgabe Pierre de Manchicourt Opera omnia herausgegeben von J D Wicks und L Wagner 7 Bande ohne Ortsangabe 1971 1999 Corpus mensurabilis musicae Nr 55 1 7 Messen mit Komponisten der Vorlage Missa Ceste une dure departie zu vier Stimmen Sermisy Missa Congratulamini zu vier Stimmen Vorlage nicht identifiziert Missa Cuides vous que Dieu zu funf Stimmen Richafort Missa De domina virgine Maria zu funf Stimmen ohne Vorlage Missa De retourner zu vier Stimmen anonym Missa Deus in adjutorium zu vier Stimmen Sermisy Missa Ego flos campi zu vier Stimmen Le Heurteur Missa Gris et tannet me fault porter zu vier Stimmen Sermisy Missa Nisi Dominus zu vier Stimmen Jean Lheritier Le Heurteur Missa Noe noe zu vier Stimmen Mouton Missa Non conturbetur cor vestrum zu vier Stimmen Manchicourt Missa Povre cuer zu vier Stimmen anonym Missa Quo abiit dilectus tuus zu vier Stimmen Manchicourt Missa Reges terrae zu sechs Stimmen Manchicourt Missa Reges terrae congregati sunt zu vier Stimmen Mouton Missa Se dire je losoie zu vier Stimmen Appenzeller Missa Surge et illuminare zu vier Stimmen Vorlage nicht identifiziert Missa Veni Sancte Spiritus zu sechs Stimmen ohne Vorlage Messeabschnitt Domine Deus zu zwei Stimmen Requiem zu funf Stimmen Motetten summarisch Einzeldruck Liber decimus quartus XIX musicas cantiones continet Paris 1539 darin 19 Motetten zu vier funf und sechs Stimmen Einzeldruck Liber quintus cantionum sacrarum Lowen 1554 darin 14 Motetten zu funf bis sechs Stimmen Handschrift Liber quatuor missarum musicalium darin 11 Motetten Chansons summarisch Einzeldruck Le Neufiesme Livre des chansons Antwerpen 1545 bei Tilman Susato darin 29 Chansons In Einzelhandschriften weitere 13 Chansons Werke unsicherer Autorschaft Audi filia et vide zu funf Stimmen teilweise Crecquillon zugeschrieben Par trop aymer ma dame et ma maistresse teilweise Crecquillon zugeschrieben Literatur Auswahl BearbeitenLodovico Guicciardini Descrittione di M Lodovico Guicciardini patricio fiorentino di tutti i Paesi Bassi altrimenti detti Germania Inferore etc Antwerpen 1567 Seite 28 und folgende R Vannes Dictionaire des musiciens compositeurs Brussel 1947 Seite 262 und folgende J D Wicks The Motets of Pierre de Manchicourt ca 1510 1564 Dissertation an der Harvard University Cambridge Massachusetts 1959 Marc Honegger Les Chansons spirituelles de Didier Lupi et les debuts de la musique protestante en France au XVIe siecle 3 Bande These principale Universite de Paris 1970 Band 1 44 Reprint Lille 1971 R Tomiczek Gernez Pierre de Manchicourt und die missa ad imitationem modulorum Brussel 1993 A Coeurdevey Un catalogue informatise de la chanson de la Renaissance c 1480 1600 In Acta musicologica Nr 74 2002 Heft 2 Seite 219 222Weblinks BearbeitenWerke von und uber Pierre de Manchicourt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Pierre de Manchicourt in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Pierre de Manchicourt im International Music Score Library Project Gemeinfreie Noten von Pierre de Manchicourt in der Choral Public Domain Library ChoralWiki englisch Pierre de Manchicourt in dem niederlandischen Online Lexikon ENCYCLO NLQuellen Bearbeiten Marie Alexis Colin Manchicourt Pierre de In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 11 Lesage Menuhin Barenreiter Metzler Kassel u a 2004 ISBN 3 7618 1121 7 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Marc Honegger Gunther Massenkeil Hrsg Das grosse Lexikon der Musik Band 5 Koth Mystischer Akkord Herder Freiburg im Breisgau u a 1981 ISBN 3 451 18055 3 John D Wicks Lavern J Wagner Manchicourt Pierre de In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Normdaten Person GND 120577690 lobid OGND AKS LCCN n86857462 VIAF 34652147 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Manchicourt Pierre deALTERNATIVNAMEN Mancicourt Pierre deKURZBESCHREIBUNG franko flamischer Komponist und Kapellmeister der RenaissanceGEBURTSDATUM um 1510GEBURTSORT BethuneSTERBEDATUM 5 Oktober 1564STERBEORT Madrid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pierre de Manchicourt amp oldid 214169263