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Pierre Francois Andre Mechain 16 August 1744 in Laon Frankreich 20 September 1804 in Castellon de la Plana Spanien war ein franzosischer Astronom und Geograph Er entdeckte acht Kometen sowie 26 Objekte ausserhalb des Sonnensystems und nahm an einer Expedition teil deren Ergebnis als Definition des Meters diente Postumes Portrat Pierre Mechains 1824 von Narcisse Garnier nach Kupferstichen gemalt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenPierre Mechain wurde in Nordfrankreich als Sohn des Architekten Pierre Francois Mechain und Marie Marguerite Roze geboren Ursprunglich wollte er ebenfalls Architekt werden und studierte Mathematik und Physik Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten musste er jedoch die Universitat verlassen Zeitweise arbeitete er als Tutor zweier Knaben etwa 50 km von Paris entfernt Er freundete sich mit Jerome de Lalande an der ihm Vorauszuge seines Werkes L Astronomie uberliess 1772 besorgte Lalande ihm eine Stelle als Hydrografen bei der Kartenstelle der Marine in Versailles Die Stelle war zunachst zeitlich befristet und Mechain besserte sein Einkommen auf indem er Mathematik lehrte 1774 erhielt Mechain eine unbefristete Anstellung als Rechner bei der Marine und war zunachst mit der genauen Bestimmung der franzosischen Kustenlinie beschaftigt In dieser Zeit lernte er Charles Messier kennen der ebenfalls bei der Marine angestellt war jedoch in einem kleinen Observatorium am Hotel de Cluny arbeitete 1777 heiratete er Barbe Therese Marjou Die beiden hatten zwei Sohne Jerome und Augustin und eine Tochter Neben seiner Arbeit fuhrte Mechain in Versailles astronomische Beobachtungen durch 1774 hielt er eine Bedeckung des Sterns Aldebaran durch den Mond fest Wie sein Freund Messier wurde er zum Kometenjager Die Position unbekannter nebliger Objekte bei denen es sich um Kometen handeln konnte gab er an Messier weiter der dies uberprufte und in seinen Katalog eintrug Auf diese Weise entdeckte Mechain 26 Deep Sky Objekte darunter den Kugelsternhaufen M80 sowie die Galaxien M102 und M103 Seinen ersten Kometen entdeckte Mechain 1781 Aufgrund seiner mathematischen Kenntnisse konnte er dessen Umlaufbahn bestimmen Er studierte die Aufzeichnungen uber die Kometen der Jahre 1532 und 1661 und widerlegte die damals vorherrschende Theorie dass es sich um ein und dasselbe Objekt handelte 1782 erhielt er dafur den Preis der Akademie der Wissenschaften und wurde deren Mitglied 1 1786 entdeckte er einen Kometen der heute den Namen Encke tragt Encke wurde 1792 unabhangig von Caroline Herschel und 1805 von Jean Louis Pons wiederentdeckt Der Astronom Johann Franz Encke konnte schliesslich seine Bahn bestimmen wobei sich zeigte dass Encke mit einer Umlaufzeit von nur 3 5 Jahren der Komet mit der kurzesten Periode ist 1790 entdeckte Mechain einen periodischen Kometen der heute den Namen 8P Tuttle tragt Nach 1780 unternahm Mechain mehrere Reisen u a nach Deutschland und Norditalien um Karten anzufertigen 1785 wurde er Herausgeber der Zeitschrift Connaissance des Temps die seinerzeit den Messierkatalog veroffentlicht hatte 1787 arbeitete Mechain mit Jean Dominique Comte de Cassini und Adrien Marie Legendre zusammen um die genaue Differenz der Langengrade zwischen Paris und Greenwich zu bestimmen Im gleichen Jahr besuchten die drei den deutschstammigen Astronomen William Herschel in dessen Observatorium im englischen Slough 1792 sollte die Entfernung zwischen Dunkirchen und Barcelona exakt bestimmt werden An der sogenannten Meridianexpedition nahm auch Jean Baptiste Joseph Delambre teil Mechain und sein Assistent Jean Joseph Tranchot ubernahmen dabei den sudlichen Sektor Die Expedition gestaltete sich infolge der Nachwirkungen der franzosischen Revolution als schwierig Mechain und Tranchot wurden in Essone sogar von Revolutionaren vorubergehend festgenommen die ihre wissenschaftlichen Instrumente fur Waffen hielten In Spanien wurde Mechain bei einem Unfall verletzt Als er schliesslich genesen war brach der Franzosisch Spanische Krieg aus und er wurde interniert In dieser Zeit entdeckte er von Barcelona aus am 10 Januar 1793 seinen siebten Kometen Hier glaubte er auch einen Fehler in seinen Berechnungen der Breite von Barcelona entdeckt zu haben mit Auswirkungen auf das Meridianprojekt Der Fehler liess ihn nicht mehr los fuhrte bei ihm zu Selbstzweifeln und Depressionen die seine Arbeit spater verzogerten und waren auch ein Grund warum er spater nach Spanien zuruckkehrte 2 1794 konnte er nach Genua reisen wo er ein Jahr blieb bevor er 1795 nach Paris zuruckkehrte Wahrend seines Auslandsaufenthalts verlor Mechain sein samtliches Vermogen in Frankreich und seine Familie war starken Repressalien ausgesetzt Bei seiner Ruckkehr 1795 wurden ihm grosse Ehrungen zuteil Er wurde Mitglied der neuen Akademie der Wissenschaften des Bureau des Longitudes und Direktor des Pariser Observatoriums Hier entdeckte er am 26 Dezember 1799 seinen letzten Kometen 1802 wurde er zum auswartigen Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 3 Mechain war fur die Exaktheit seiner Arbeiten bekannt seine Werke wurden uber lange Zeit verlegt Napoleon Bonaparte erteilte ihm die Genehmigung seine Untersuchungen auszudehnen und Mechain verliess Paris im Jahre 1803 In Spanien erkrankte er 1804 an Gelbfieber und verstarb Zu seinem Gedenken wurde der Asteroid 21785 Mechain benannt Siehe auch BearbeitenMeridianbogenLiteratur BearbeitenKen Alder Das Mass der Welt Die Suche nach dem Urmeter C Bertelsmann Verlag Munchen 2003 ISBN 3 570 00545 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Pierre Mechain im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ausfuhrliche Biografie englisch Eintrag zu Mechain Pierre Francois Andre 1744 1805 im Archiv der Royal Society LondonEinzelnachweise Bearbeiten Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe M Academie des sciences abgerufen am 21 Januar 2020 franzosisch zum Beispiel Edwin Danson Weighing the World The Quest to measure the earth Oxford University Press S 239ff Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 163 Normdaten Person GND 119063123 lobid OGND AKS LCCN n89605118 VIAF 34483869 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mechain PierreALTERNATIVNAMEN Mechain Pierre Francois AndreKURZBESCHREIBUNG franzosischer Astronom und GeographGEBURTSDATUM 16 August 1744GEBURTSORT LaonSTERBEDATUM 20 September 1804STERBEORT Castellon de la Plana Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pierre Mechain amp oldid 238104259