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Pierre Fidele Bretonneau 3 April 1778 in Saint Georges sur Cher bei Tours 18 Februar 1862 in Passy heute zu Paris war ein franzosischer Arzt 1 und wirkte als Pathologe und Epidemiologe 2 Pierre Fidele Bretonneau um 1810 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenPierre Fidele Bretonneau stammt aus einer seit mehreren Generationen heilkundlich tatigen Familie Sein Vater Pierre Bretonneau 1741 1811 war Chirurg maitre chirurgien a Saint Georges sur Cher Dieser heiratete seine zweite Frau und Mutter von P F Bretonneau die Marie Elisabeth Lecomte 1744 1814 im Jahre 1776 Sie war die Tochter eines Notars Einer seiner Onkel Jean Bretonneau war ebenfalls Chirurg von seiner Hoheit Monseigneur Prinz Son Altesse Monseigneur le Prince Jules Hercule Meriadec de Rohan Guemene 1726 1800 Herzog von Montbazon Ein weiterer Onkel war auch Chirurg in Savonnieres Man sandte ihn 1795 zum Studium an die Ecole de Sante nach Paris 3 Wahrend dieses Aufenthaltes in Paris grundete er lebenslange Freundschaften so mit Andre Marie Constant Dumeril Guillaume Dupuytren Augustin Pyramus de Candolle Louis Benoit Guersant 1769 1828 Dort besuchte er die klinischen Vorlesungen von Jean Nicolas Corvisart Georges Cuvier und Philippe Pinel weckten sein Interesse an den Naturwissenschaften und der Biologie Er fand in Madame Dupin auf Schloss Chenonceau eine Mazenin Nach ihrem Tode im Jahre 1799 kehrte er erneut nach Paris zuruck nbsp Mazenin Madame Claude Dupin 1706 1799 von Jean Marc Nattier Portrat im Schloss Chenonceau vermutlich nach 1733Nach einem 1801 missgluckten Botanik Examen 4 brach er sein Studium in Paris zunachst ab und wandte sich der militarmedizinischen Ausbildung zu wurde Officier de Sante in Chenonceaux 5 und ging nach Tours wo er erfolgreich arztlich tatig wurde Ab 1803 begann er gegen die Pocken bzw Pockenepidemie zu kampfen mit gutem Erfolg aufgrund seiner Impfkampagnen Nach erfolgreichem Abschluss des Militars beendete er in der Folge auf Anraten und mit der Aussicht auf eine leitende Tatigkeit im Krankenhaus von Tours 6 auch seine akademische Ausbildung mit der Promotion in Paris Am Samstag den 7 Januar 1815 verteidigte er seine Dissertation uber De l utilite de la compression et en particulier de l efficacite du bandage de Theden dans les inflammations idiopathiques de la peau ubersetzt Uber die Nutzlichkeit der Kompression und insbesondere die Wirksamkeit der Bandage Theden bei der idiopathischen Entzundung der Haut und erhielt in Tours die Position eines Chefarztes 7 Im Jahre 1838 gab er diese Funktion in Tours auf und widmete sich der Versorgung armer Kranker Am 18 Mai 1801 am Place des Vosges in Paris heiratete er Marie Therese Adam 1753 1775 1836 8 Madame Dupin war ihre Grosstante Als solche erbte Maria Theresia Adam einen Teil des Vermogens von Louise Marie Madeleine Fontaine der Madame Dupin darunter ein Gebaude in Paris das Schloss Chenonceau und eine Domane Beide verlegten ihren Lebensmittelpunkt nach Chenonceaux Er war in der Zeit von 1803 bis 1807 Burgermeister maire von Chenonceaux nbsp Das Chateau Eckansicht nach Westen uber die Gartenanlage Bretonneau freundete sich mit Pierre Jean de Beranger an und traf sich regelmassig im Schloss mit dem ehemaligen Innenminister und Inhaber von Chateau de Chanteloup Jean Antoine Chaptal nbsp Sein bester Freund Pierre Jean de BerangerUm das Jahr 1836 soll er eine aussereheliche Beziehung zu Eugenie Meunier 1801 1873 gehabt haben 9 Im Jahre 1856 heiratete er zum zweiten Male Sophie Moreau Comtesse Clary 1837 1918 10 Sie war die Nichte eines ehemaligen Schulers Jacques Joseph Moreau Bretonneau war ein Vertreter der Pariser Schule der Klinischen Medizin Bretonneau vertrat anders als Xavier Bichat die Auffassung dass man Entzundungen nicht nur im Hinblick auf den Gewebetypus sondern auch im Hinblick auf spezifische Ursachen unterscheiden konne 5 Er beschrieb die Diphtherie die fruher auch als Bretonneau Krankheit bezeichnet wurde Die Bezeichnung der Erkrankung als Diphtherie fand durch ihn mit seiner klassischen Beschreibung im Jahre 1826 11 Eingang in die medizinische Nomenklatur Bretonneau nannte sie diphtheritis Zwischen dem Jahre 1818 bis 1820 war es in Tours zu einer Diphtherie Epidemie gekommen Bretonneau analysierte das Krankheitsbild grundlich Er beschrieb die typischen Pseudomembranen der Schleimhaute welche in der Folge zur Atemnot croup und zum Tode fuhren konnten Er zeigte das es unabhangig von der Lokalisation der Diphtherie Infektion zu generalisierten toxischen Symptomen kam sie wurden von ihm als Ausdruck der diphtheriespezifischen Entzundung interpretiert Bretonneau wendete zur symptomatischen Therapie die Tracheotomie Luftrohrenschnitt an Nach zwei frustranen Eingriffen beim Menschen und einer gegluckten Operation am Hund gelang es ihm im Jahre 1825 einen erfolgreichen Eingriff an einem vier Jahre alten diphtheriekranken Madchen durchzufuhren Sein Vorgehen bei diphtherischen stridorosen Atemwegshindernissen des oberen Respirationstraktes durch Tracheotomie wurde von einigen Pariser Hospitalarzten ubernommen so Armand Trousseau Er etablierte die Tracheotomie zum Standard bei einem komplizierten Verlauf dieser Erkrankung 12 Im Jahre 1852 fuhrte der Bretonneau Schuler Armand Trousseau insgesamt 169 Tracheotomien durch 158 davon beim croup und 11 fur chronische Krankheiten des Kehlkopfes Bretonneau hegte in der vor bakteriologischen Ara schon den Verdacht das die Diphtherie durch z B das gemeinsame Benutzen von Trinkgefassen weitergegeben wird 5 Ferner beschaftigte er sich mit der Typhus Erkrankung so obduzierte er die Verstorbenen einer Typhus Epidemie der Jahre 1818 und 1819 Dabei entdeckte er wichtige Aspekte der Pathologie dieser Krankheit so etwa die Lasionen im Dunndarm Zerstorung der Peyer Plaques im Dunndarm und er nannte diese Lasionen syndrome de dothienenterie Ein weiterer Schuler war Alfred Armand Louis Marie Velpeau ein franzosischer Anatom und Chirurg Bretonneau war eine vielseitig interessierte Personlichkeit er konstruierte technische Gerate etwa Barometer und Thermometer und experimentierte mit Endoskopen Er fuhrte Naturbeobachtungen durch etwa an Bienen und Ameisen und pflegte einen eigenen botanischen Garten Seit 1835 war er korrespondierendes Mitglied der Academie des sciences 13 Nach ihm wurde das Pariser Hopital Bretonneau benannt Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Saint Cyr sur Loire in der Nahe von Tours Schriften Auswahl BearbeitenDe l utilite de la compression et en particulier de l efficacite du bandage de Theden dans les inflammations idiopathiques de la peau Universite de Paris Faculte de Medicine 1815 Des inflammations speciales du tissu muqueux et en particulier de la diphtherite Crevot Paris 1826 Literatur BearbeitenR Villey F Brunet G Valette u a Histoire de la Medicine de la Pharmacie de l Art Dentaire Veterinaire Albin Michel Laffont Tchou Paris 1978 Heinz Schott Die Chronik der Medizin Chronik Verlag Munchen 1993 Gisele Bretonneau Nature et valeurs chez Pierre Fidele Bretonneau 24 novembre 1984 de la Societe francaise d histoire de la medecine PDF Emile Aron Bretonneau le medecin de Tours Chambray les Tours 1979 P Triaire Bretonneau et ses correspondants ouvrage comprenant la correspondance de Trousseau et de Velpeau avec Bretonneau 2 Bande Paris 1892 Band I Digitalisat archive org Band II Digitalisat archive orgWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Pierre Fidele Bretonneau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek R M Debre Celebration du centenaire de la mort Pierre Fidele Bretonneau a tours 1962 PDF Memento vom 23 April 2014 im Internet Archive Portrat Foto um 1860 aufgenommen sciencephoto com Portrat loire france com Biographie in franzosischer Sprache loire france com Kurzbiographie in franzosischer Sprache Pierre Fidele BRETONNEAU 1778 1862 Clinicien francais Memento vom 4 August 2012 im Webarchiv archive today auf medarus orgEinzelnachweise Bearbeiten Biographie Barbara I Tshisuaka Bretonneau Pierre Fidele In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 209 Ecole de sante de Paris Faculte de medecine de Paris Societe de l Ecole de medecine correspondancefamiliale ehess fr Barbara I Tshisuaka Bretonneau Pierre Fidele 2005 S 209 a b c Wolfgang U Eckart Pierre Fidele Bretonneau in Wolfgang U Eckart und Christoph Gradmann Hrsg Arztelexikon Von der Antike bis zur Gegenwart 3 Auflage Springer Heidelberg 2006 S 61 Arztelexikon 2006 doi 10 1007 978 3 540 29585 3 Barbara I Tshisuaka Bretonneau Pierre Fidele 2005 S 209 Kurzbiographie in englischer Sprache von Alain Rousseau Genealogie von M Therese Adam Genealogie Genealogie von Sophie Victorine Eugenie Moreau Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 32 Christian Byhahn Volker Lischke Klaus Westphal Hrsg Tracheotomie Steinkopf Darmstadt 2000 S 7 Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe B Academie des sciences abgerufen am 8 Februar 2020 franzosisch Normdaten Person GND 127629130 lobid OGND AKS LCCN no2010157188 VIAF 35483958 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bretonneau Pierre FideleKURZBESCHREIBUNG franzosischer ArztGEBURTSDATUM 3 April 1778GEBURTSORT Saint Georges sur Cher bei ToursSTERBEDATUM 18 Februar 1862STERBEORT Passy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pierre Fidele Bretonneau amp oldid 232160188