Phosphor(V)-sulfid ist eine chemische Verbindung, die vorwiegend zur Synthese anderer Produkte verwendet wird. Sie kommt gewöhnlich als P4S10-Molekül vor und wird oft auch fälschlicherweise Di-Phosphorpentasulfid genannt.
Strukturformel | ||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||
Name | Phosphor(V)-sulfid | |||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | P4S10 | |||||||||
Kurzbeschreibung | gelbliches kristallines Pulver | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 444,54 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand | fest | |||||||||
Dichte | 2,09 g·cm−3 | |||||||||
Schmelzpunkt | 286–290 °C | |||||||||
Siedepunkt | 513–515 °C | |||||||||
Löslichkeit | in Wasser Zersetzung | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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MAK | DFG/Schweiz: 1 mg·m−3 (gemessen als einatembarer Staub) | |||||||||
Toxikologische Daten | ||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Darstellung Bearbeiten
Phosphor(V)-sulfid wird durch Zusammenschmelzen der Elemente weißer Phosphor und Schwefel bei ca. 300 °C gewonnen.
Eigenschaften Bearbeiten
Die Struktur entspricht der von Phosphorpentoxid.
Das leichtentzündliche und gesundheitsschädliche Phosphor(V)-sulfid hydrolysiert mit Wasser (auch Luftfeuchtigkeit) zu übelriechendem und sehr giftigem Schwefelwasserstoff (H2S) und Phosphorsäure. Phosphor(V)-sulfid ist in Kohlenstoffdisulfid gut löslich. P4S10 kann schon durch Reibung in Brand geraten, ebenso kann der Kontakt mit feuchter Luft zur Selbstentzündung führen.
Verwendung Bearbeiten
Phosphor(V)-sulfid wird für die Synthese schwefel- und phosphorhaltiger organischer Substanzen verwendet, insbesondere Insektizide und Zinkdialkyldithiophosphate (Additive von Schmierstoffen). Phosphor(V)-sulfid kann auch zur Herstellung des Nervenkampfstoffs VX verwendet werden („Dual Use“). Zur präparativen Gewinnung von Thiophenen werden 1,4-Dicarbonylverbindungen ebenfalls mit Phosphor(V)-sufid umgesetzt. Amide lassen sich durch Umsetzung mit Phosphor(V)-sulfid in Thionamide umwandeln:
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Eintrag zu Diphosphorpentasulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2018. (JavaScript erforderlich)
- Eintrag zu Diphosphorus pentasulphide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 788.
- Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 1314-80-3 bzw. Phosphor(V)-sulfid), abgerufen am 2. November 2015.
- G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 565–568.