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Philippe Bruggisser 11 September 1948 in Wohlen ist ein Schweizer Manager in der Luftverkehrsbranche Er war in den Jahren 1996 und 2000 01 Chief Operating Officer COO der Swissair sowie von 1997 bis 2001 Prasident der SAir Group Konzernleitung Die von ihm verfolgte Wachstumsstrategie die den Aufbau einer eigenstandigen Luftverkehrsallianz zum Ziel hatte war massgeblich fur das Grounding der Swissair im Oktober 2001 verantwortlich Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Ausbildung und berufliche Karriere 1 2 Swissair Chef 1 3 Weitere Stationen 2 Literatur 3 Quelle 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenAusbildung und berufliche Karriere Bearbeiten Nach dem Besuch der Primarschule und der Bezirksschule in Wohlen absolvierte er von 1964 bis 1969 das Seminar in Wettingen unterbrochen von einem einjahrigen Aufenthalt als Gastschuler in den USA Anschliessend studierte er Volkswirtschaft an der Universitat Basel sowie Betriebswirtschaftslehre und Recht an der Universitat Genf Seine Berufslaufbahn begann er 1976 als Assistenz Generaldirektor der Schweizerischen Bankgesellschaft 1979 wechselte Bruggisser zur Swissair und war zunachst als Controller tatig 1984 wurde er zum Finanzchef des Swissair Bereichs Nordamerika ernannt von 1987 bis 1990 war er Leiter des Controllingbereichs Nach einer kurzen Tatigkeit als Projektleiter eines Ergebnisverbesserungsprogramms ubernahm er 1991 den Direktionsvorsitz der Swissair Beteiligungen AG den er bis 1995 innehatte Daruber hinaus war er von 1992 bis 1994 Mitglied der Swissair Geschaftsleitung Unter Bruggissers Fuhrung erwarb die Swissair den Catering Bereich der SAS Scandinavian Airlines Ab 1995 war er Mitglied der Swissair Konzernleitung Swissair Chef Bearbeiten 1996 ubernahm Bruggisser als Chief Operating Officer die operative Fuhrung des Konzerns und war gleichzeitig Stellvertreter des Prasidenten der Konzernleitung Im darauf folgenden Jahr fuhrte er eine umfassende Neustrukturierung des Konzerns durch es entstand die SAir Group wobei die Swissair nun eine von mehreren Tochtergesellschaften darstellte 1997 ubernahm Bruggisser den Posten des Konzernleitungsprasidenten die operative Fuhrung der Swissair gab er ab Nachdem 1993 das Projekt Alcazar ein Zusammenschluss von Swissair KLM SAS und Austrian Airlines gescheitert war verfolgte er auf Anraten des Unternehmensberaters McKinsey den Aufbau einer eigenstandigen Allianz Diese riskante Hunter Strategie sah den Zukauf von Fluggesellschaften und Beteiligungen vor Der erste Schritt war 1996 eine Beteiligung an der belgischen Sabena gewesen 1998 wurde unter Fuhrung der Swissair die Luftfahrtallianz Qualiflyer Group gegrundet Weitere Beteiligungen an der italienischen Volare der franzosischen Air Littoral und der deutschen LTU kamen hinzu Die zunachst positiven Jahresergebnisse 1997 und 1998 beflugelten den Verwaltungsrat die Strategie weiterzufuhren Der Absturz von Swissair Flug 111 uberschattete das Geschaftsjahr 1998 Delta Air Lines kundigte 1999 die Zusammenarbeit mit Swissair auf und die Austrian Airlines verliess die Qualiflyer Group Trotz dieser Ruckschlage hielt Bruggisser unbeirrt an der Hunter Strategie fest Es folgten Beteiligungen an den South African Airways den franzosischen Gesellschaften AOM Air Littoral und Air Liberte der italienischen Air Europe und der polnischen LOT Zudem leitete er den Kauf von Beteiligungen an den portugiesischen Gesellschaften TAP und Portugalia ein Die meisten dieser Gesellschaften waren sanierungsbedurftig so dass neben dem Kaufpreis zusatzliches Restrukturierungskapital notig war Im Juli 2000 ubernahm Bruggisser vorubergehend wieder die operative Leitung der Swissair Daraufhin geriet er unter offentlichen Druck als die marode finanzielle Situation des Konzerns bekannt wurde So lag der tagliche Verlust bei Swissair und Sabena bei jeweils einer Million Franken eine weitere Million ging jeden Tag bei der LTU und den franzosischen Beteiligungen verloren Der Verwaltungsrat liess erstmals Ausstiegsszenarien aus den eingegangenen Beteiligungen an anderen Fluggesellschaften berechnen und entliess Bruggisser im Januar 2001 fristlos Seine Nachfolger Moritz Suter und Mario Corti konnten den Zusammenbruch des Konzerns im Oktober 2001 und deren Liquidierung im Marz 2002 nicht mehr verhindern Weitere Stationen Bearbeiten In der Folge machte die Presse hauptsachlich Bruggisser und seinen Expansionskurs fur den Niedergang der Swissair verantwortlich Ehemalige Mitarbeiter bezeichneten ihn jedoch ubereinstimmend als integer und lobten seine Fuhrungsqualitaten Letztlich habe er nur die vom Verwaltungsrat beschlossene Strategie durchzusetzen versucht 1 Bruggisser zog sich zunachst weitgehend aus der Offentlichkeit zuruck Im November 2006 scheiterte sein Versuch in den Verwaltungsrat der South African Airways gewahlt zu werden 2 Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zurich erhob im Marz 2006 im Zusammenhang mit dem Swissair Scheitern Anklage gegen Bruggisser und weitere 18 Personen Sie wurden unter anderem der Urkundenfalschung Misswirtschaft und Glaubigerschadigung beschuldigt Bruggisser wurde wegen mehrfacher Falschbeurkundung und mehrfacher und einfacher ungetreuer Geschaftsbesorgung angeklagt Er wies alle Vorwurfe zuruck das Bezirksgericht Bulach sprach ihn am 7 Juni 2007 frei Er erhielt eine Prozessentschadigung in der Hohe von 80 947 Franken 3 4 Die Staatsanwaltschaft zog das Urteil nicht weiter damit ist der Freispruch rechtskraftig 5 Von 2009 bis 2010 war er wieder in der Luftverkehrsbranche tatig als CEO und Verwaltungsrat der VistaJet einem auf den Betrieb von Privatflugzeugen spezialisiertes Unternehmen 6 7 Literatur BearbeitenConstantin Seibt Der Swissair Prozess Echtzeit Basel 2007 ISBN 978 3 905800 04 3 Quelle BearbeitenInternationales Biographisches Archiv 19 2008 Munzinger Archiv Weblinks BearbeitenDas Swissair DebakelEinzelnachweise Bearbeiten Philippe Bruggisser Aus allen Wolken Die Weltwoche 28 Oktober 2004 archiviert vom Original am 27 Dezember 2009 abgerufen am 4 Marz 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www weltwoche ch Philippe Bruggisser gescheitert Neue Zurcher Zeitung 16 November 2006 abgerufen am 28 Marz 2019 Alle Angeklagten freigesprochen Memento vom 23 Oktober 2010 im Internet Archive in Tages Anzeiger vom 7 Juni 2007 Freispruche fur alle Swissair Verantwortlichen swissinfo 7 Juni 2007 abgerufen am 4 Marz 2010 Staatsanwaltschaft zieht SAirGroup Urteile nicht weiter in NZZ Online vom 7 September 2007 Philippe Bruggisser ist wieder gross im Airline Geschaft Tages Anzeiger 17 Juni 2009 abgerufen am 4 Marz 2010 Swissair Das Grounding der Manager In Bilanz 17 2011 vom 23 September 2011 S 54Normdaten Person GND 171717317 lobid OGND AKS VIAF 194152165 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bruggisser PhilippeKURZBESCHREIBUNG Schweizer ManagerGEBURTSDATUM 11 September 1948GEBURTSORT Wohlen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philippe Bruggisser Manager amp oldid 229983571