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Philipp Crusius ab 1649 von Kruus ab 1650 von Krusenstiern 1 Mai 1597 in Eisleben 10 April 1676 in Reval war ein Jurist Diplomat und Verwaltungsbeamter Philipp CrusiusWappen Philipp Crusius 1642 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Familie 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenPhilipp Crusius war ein Sohn des Geistlichen Johannes Crusius 1616 und dessen Ehefrau Barbara geborene Kreijer Er absolvierte ein Jurastudium an der Universitat Jena und schrieb sich in das dortige Matrikel mit der deutschen Namensform Krauss ein Als Lizentiat beider Rechte arbeitete er anfangs fur den Grafen von Mansfeld und ab 1622 im Rat Friedrich III Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wirkte Crusius als herzoglicher Unterhandler und Kommissar fur Dithmarschen und Eiderstedt 1628 wechselte er aus nicht bekannten Grunden in den Dienst des Kaisers und arbeitete als Kriegskommissar fur Dithmarschen und das Amt Steinburg 1629 verhandelte er den Lubecker Frieden mit und reiste ein Jahr spater im Auftrag des Kaisers nach Italien Wallenstein schickte Crusius 1632 nach Gottorf wo er wieder fur den Herzog tatig wurde Gemeinsam mit Otto Bruggemann schloss er sich einer Gottorfer Gruppe an die uber eine neue Handelsroute verhandeln sollte Zur Vorbereitung von Reisen nach Russland und Persien trafen sie Anfang 1633 in Halle Axel Oxenstierna Anschliessend zogen sie nach Stockholm und sprachen dort mit dem schwedischen Reichsrat Von November 1633 bis April 1635 besuchte Crusius mit der Delegation Moskau wo Verhandlungen mit dem Zaren in einen Handelsvertrag mundeten Danach kehrten sie in ihre Heimat zuruck und verhandelten in Hamburg nochmals mit Oxenstierna Im Oktober 1635 unternahm die Gruppe zusammen mit Adam Olearius und Paul Fleming eine Gesandtschaftsreise uber Moskau die dem Interesse am persischen Seidenhandel galt erlitt Schiffbruch an der estlandischen Kuste reiste uber die Wolga sowie das Kaspische Meer und erreichte Isfahan Sie konnten keine Verhandlungserfolge erzielen und waren im August 1639 wieder in Gottorf Wahrend der Verhandlungen hatte Crusius der wahrscheinlich diplomatisch geschickt zu agieren verstand als erster Gesandter offiziell die Mission geleitet Tatsachlich hatte aber Bruggemann die Fuhrung ubernommen und das Handlungsprojekt negativ beeinflusst Crusius begleitete das Vorhaben anschliessend als Resident in Reval weiter nbsp Wappen derer von KrusenstiernNach dem finalen Scheitern der Verhandlungen 1644 arbeitete Crusius fur das schwedische Konigshaus und wurde 1648 1 Assessor am Revaler Burggericht 1649 in den Adelsstand erhoben wurde er Stifter des Geschlechts von Krusenstiern Er war ab 1651 als Staats und Assistenzrat fur die schwedische Regierung Estlands tatig 1652 53 beteiligte er sich als Unterhandler an der Festlegung der Grenzen zwischen Russland und Ingermanland 1653 erhielt er als Experte fur den Russlandhandel eine Stelle als Commerzdirektor fur Estland und Ingermanland sowie Burggraf von Narva Wie Statthalter Oxenstierna setzte er sich fur eine moderne Freihandelspolitik ein Als Gesandter Karl X Gustavs reiste Crusius 1655 nach Moskau wo er die Verlangerung des Friedensschlusses von Stolbowa mitverhandeln sollte die jedoch nicht zustande kam Vom Beginn des Russisch Schwedischen Krieges bis zu dessen Ende 1658 sass Crusius in Haft Anschliessend beteiligte er sich an den Verhandlungen des Waffenstillstands Ein Jahr spater wurde er zum Statthalter von Reval und Prasident des Burggerichts ernannt Ab 1670 lebte er zuruckgezogen auf seinen Gutern in Estland Werke BearbeitenCrusius erstellte 1648 eine Ubersetzung des schwedischen Stadt und Landrechts in die deutsche Sprache Er kodifizierte die Ritter und Landrechte Estlands und beendete die Arbeiten 1650 Die erst 1821 gedruckte Sammlung galt bis in das 19 Jahrhundert als Basis der estlandischen Rechtsprechung Familie BearbeitenCrusius war in erster Ehe seit 1623 verheiratet mit Barbara Voigt die 1634 starb In zweiter Ehe heiratete er am 13 Mai 1639 Maria Muller deren Vater Johannes Muller als Kaufmann und Ratsherr in Reval arbeitete Seine zweite Ehefrau die nach 1687 starb war eine Schwagerin von Adam Olearius Crusius hatte elf Kinder von denen sechs in jungen Jahren verstarben Sein altester Sohn aus der ersten Ehe war Johann Philipp 1626 1659 der zunachst Begleiter des Vaters auf Reisen nach Moskau spater Gouverneur der schwedischen Kolonie Cabo Corso in Ghana war Sein jungster Sohn Adolf Friedrich 1652 1687 hatte die Sohne Ewert Philipp 1676 1746 und Adolf Friedrich 1679 1713 aus deren Familien Zweige in Estland von Krusenstjern und Schweden von Krusenstjerna hervorgingen Zu den Nachkommen zahlen der Admiral und Weltumsegler Adam Johann von Krusenstern 1770 1846 und der Polarforscher Paul Theodor von Krusenstern 1809 1881 Literatur BearbeitenMaximilian Gritzner J Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch Adel der russischen Ostseeprovinzen Die Ritterschaft II Band Edelleute Hertell Zoritsch 1898 S 342 Dieter Lohmeier Crusius Philipp In Schleswig Holsteinisches Biographisches Lexikon Bd 3 Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1974 S 78f Friedrich Bienemann Crusius Philipp In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 634 f Georg von Rauch Crusius von Krusenstjern a seit 1649 Philipp In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 434 Digitalisat Carola L Gottzmann Petra Horner Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St Petersburgs 3 Bande Verlag Walter de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 019338 1 Band 2 S 775 777 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Philip von Krusenstiern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Crusius Krusenstjerna Philipp In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalNormdaten Person GND 122034643 lobid OGND AKS LCCN n85215307 VIAF 64878939 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Crusius PhilippALTERNATIVNAMEN Kruus Philipp von Krusenstiern Philipp vonKURZBESCHREIBUNG Jurist Diplomat und VerwaltungsbeamterGEBURTSDATUM 1 Mai 1597GEBURTSORT EislebenSTERBEDATUM 10 April 1676STERBEORT Reval Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Crusius amp oldid 237161708