www.wikidata.de-de.nina.az
Die romisch katholische Pfarrkirche Deutsch Wagram steht in der Gemeinde Deutsch Wagram im Bezirk Ganserndorf in Niederosterreich Sie ist dem heiligen Johannes der Taufer geweiht und gehort zum Dekanat Ganserndorf im Vikariat Unter dem Manhartsberg der Erzdiozese Wien Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz 1 Kath Pfarrkirche hl Johannes der Taufer in Deutsch Wagram Inhaltsverzeichnis 1 Lagebeschreibung 2 Geschichte 3 Kirchenbau 4 Ausstattung 5 Wehrkirchhof 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLagebeschreibung BearbeitenDie Kirche steht im Suden von Deutsch Wagram etwas erhoht im ehemaligen Wehrkirchhof der spater zum Friedhof adaptiert wurde Geschichte Bearbeiten nbsp Die alte Pfarrkirche um 1920Deutsch Wagram war im 13 Jahrhundert eine Filiale der Pfarre Stadlau um 1544 eine Filiale der Pfarre Kagran und ab 1640 eine Filiale der Pfarre Gerasdorf 1784 wurde die Kirche im Zuge der Josephinischen Kirchenreform zur Pfarrkirche erhoben Ab 1562 wurde die Pfarre zunehmend protestantisch Bei der Schlacht am Weissen Berg am 8 November 1620 unterlagen die Protestanten In weiterer Folge war Deutsch Wagram ab 1627 wieder eine katholische Pfarre 2 Das romanische Langhaus und das Chorquadrat wurde in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts errichtet Der gotische Chor und Teile des Langhauses stammen aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts 1671 wurde die Kirche barockisiert und das Langhaus gegen Westen hin erweitert Die Umbauarbeiten erfolgten unter Adam Anton Grundemann von Falkenberg 3 Ab Mai 1956 wurde linksseitig des Turmes die alte Pfarrkirche demontiert Im Anschluss rechtwinkelig dazu die neue Pfarrkirche nach Planen von Architekt Hans Petermair und den hiesigen Baumeistern Johann Christen und Kommerzialrat Michael Vogl umgebaut und vergrossert und am 21 Juni 1958 geweiht Der gotische Chor der alten Kirche wurde zur ostlichen Seitenkapelle und wird aktuell 2017 als Wochentagskapelle genutzt Am 10 August 1956 sturzte der im Kern romanische Kirchturm ein und wurde in alter Form wiedererrichtet 2 Kirchenbau Bearbeiten nbsp Relief hl Johannes der Taufer Rudolf Schmidt uber dem SudportalKirchenausseresDie Kirche ist ein kubischer Bau uber einem kreuzformigen Grundriss Der Kirchenbau ist mit einem Walmdach gedeckt Die Fassade ist schlicht gehalten Das Sudportal ist dreiteilig In der daruberliegenden Lunette ist ein Steinrelief des heiligen Johannes der Taufer von Rudolf Schmidt Daruber ist ein grosses Rundbogenfenster Im Osten liegt der ehemalige Polygonalchor Die gotischen Strebepfeiler sind durch rundbogige Verschleifungen zu Nischen miteinander verbunden worden In diesen Nischen sind Rundbogenfenster Zwischen Langhaus und Chor steht uber dem ehemalig romanischen Chorquadrat der 1956 wiedererrichtete Kirchturm Die Schallfenster sind rundbogig und der Turm schliesst nach oben hin gerade ab Darauf ist ein Umgang mit Brustung auf Kragsteinen Im Norden der Kirche ist die Sakristei angebaut KircheninneresDas Langhaus ist schlicht gestaltet und hat eine Flachdecke Das Langhaus ist vom Altarraum durch einen monumentalen profilierten Triumphbogen optisch abgetrennt Die Kreuzarme Richtung Osten und Westen sind durch Rundbogen mit dem Langschiff verbunden Der Kreuzarm im Osten ist der ehemalige gotische Chor aus dem 15 Jahrhundert Heute wird der 1651 barockisierte Raum als Wochentagskapelle genutzt Der Chor ist rund geschlossen und weist ein zartes umlaufendes Gesims auf Der im Norden liegende Altarraum ist etwas erhoht Ausstattung BearbeitenDer Altartisch mit Eisengussplastik Kreuzigungsgruppe auf Ankerkreuz steht frei auf einem Stufenpodest Er stammt von Alexander Silveri Der linke Seitenaltar besteht aus einem bemerkenswerten Sandsteinrelief Dieses konnte von einem ehemaligen Epitaph stammen Das Relief zeigt Maria mit Kind sowie die heilige Dorothea und die Figur des Stifters In der bekronenden Lunette ist die Kreuzigung Jesu dargestellt An der Konsole ist ein Wappenstein und die Inschrift Bit got vur niclas Forster Maller bey unser Gotshaus pfrundner 1514 Bis 1630 befand sich der Altar im ehemaligen Dorotheerkloster in Wien 1671 erwarb ihn Adam Anton Grundemann und brachte ihn ursprunglich aussen an der Kirche an spater ubersiedelte er in einem neuen Steinrahmen ins Innere der Kirche Uber dem rechten Seitenaltar und dem Kapellenaltar sind Figuren der Heiligen Petrus und Johannes Auch diese Figuren aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts waren ursprunglich an der barocken Westfassade befestigt Die Orgel stammt aus dem Jahr 1962 von Rudolf Novak Wehrkirchhof Bearbeiten nbsp Wehrkirchhof mit eingemauerten gotischen Masswerkfenstern und GrabsteinenDer Wehrkirchhof der spater als Friedhof genutzt wurde liegt rund um die Kirche und hat einen unregelmassigen Grundriss Bis auf die Sudseite ist er durchgehend geschlossen Gegen Westen wurde der Wehrkirchhof 1671 mit Bastionen verstarkt Einige weisen Schiessscharten auf Unterhalb der Kirche liegen zwei Erdstalle In der Mauer des Kirchhofes sind noch Spolien der ehemaligen gotischen Masswerkfenster zu sehen Auf dem ehemaligen Friedhof befindet sich ein barocker Grabstein von 1715 Vor der Kirche und der Wehrmauer ist der Hauptgedenkstein der Schlachtfeld Signierung der Geschichte aus Stein zum Gedenken an die Schlacht von 1809 initiiert von Otto Schilder Schuldirektor und Heimatforscher von Deutsch Wagram anlasslich der 700 hundert Jahr Feier der Gemeinde Deutsch Wagram 1959 errichtet worden nbsp Historische Grabsteine und Skulpturen wurden 2023 im Wehrkirchhof wieder aufgestelltIm Jahr 2023 wurden historische Grabsteine und Skulpturen die einst am alten Friedhof im Kirchhof standen nach mehreren Jahrzehnten der Lagerung im ehemaligen Pfarrgarten wieder im Kirchhof an der Nordseite der Kirche aufgestellt Diese Reinstallation erfolgte auf Initiative des Ortshistorikers und Chronisten von Deutsch Wagram Manfred Gross Eines der herausragenden Stucke dieser Sammlung ist das Giebelkreuz welches um 1671 angefertigt wurde Vor den Umbauarbeiten der alten Pfarrkirche zwischen 1956 und 1958 zierte dieses Kreuz das Kirchendach Neben dem Giebelkreuz wurden auch zwei barocke Skulpturen aus dem fruhen 18 Jahrhundert und ein Jesus Kreuz das fruher prominent vor der Kirche auf einem Sockel platziert war im Kirchhof wieder positioniert Zu den wieder aufgestellten Grabsteinen gehoren die von Jacob Unger 1687 1753 Andreas Ascheibaur 1666 1736 Ortspfarrer Josef Bathioli 12 September 1884 und Gemeindearzt Cosmas Damian Mall 29 November 1899 Weitere Grabsteine und Tafeln aus dem ursprunglichen Kirchenfriedhof finden heute ihren Platz im Napoleon und Heimatmuseum von Deutsch Wagram Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Deutsch Wagram Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt der Pfarre Deutsch WagramEinzelnachweise Bearbeiten Niederosterreich unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz Memento vom 7 Mai 2016 im Internet Archive PDF Bundesdenkmalamt Stand 26 Juni 2015 PDF a b Infotafel vor Ort eingesehen am 13 Sep 2017 DEHIO Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich Nordlich der Donau Deutsch Wagram Pfarrkirche heiliger Johannes der Taufer Bundesdenkmalamt Hrsg Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1990 ISBN 3 7031 0585 2 S 92 48 29698 16 55714 Koordinaten 48 17 49 1 N 16 33 25 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Deutsch Wagram amp oldid 237980951