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Der Petermanken Verlag war ein Verlag der von 1947 bis 1964 in Schwerin seinen Sitz hatte Der Schwerpunkt des Verlagsprogrammes lag auf Belletristik und heimatkundlichen Werken unterschiedlichen Genres Petermanken VerlagRechtsform GmbHGrundung 1947Auflosung 1965Auflosungsgrund Liquidation durch die Hauptverwaltung Verlage und BuchhandelSitz SchwerinLeitung Gesellschafter Willi Bredel Herbert Bartholomaus Otto Oehmcke Karl KleinschmidtGeschaftsfuhrer Ernst WahmannBranche Verlagswesen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verlagsprogramm 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAm 24 Februar 1947 hatte der Mecklenburgische Heimatverlag auf Initiative von Willi Bredel von der Sowjetischen Militaradministration SMAD als einer von funf Verlagen in Mecklenburg Vorpommern eine Lizenz erhalten Die vom Leiter der Propagandaverwaltung der SMAD in Berlin Karlshorst Sergei Iwanowitsch Tjulpanow unterschriebene Lizenzurkunde war auf Willi Bredel Landesleiter des mecklenburgischen Kulturbundes den Grafiker Herbert Bartholomaus sowie den Journalisten Otto Oehmcke ausgestellt 1 Die drei Lizenztrager zu denen als vierter Gesellschafter Karl Kleinschmidt Schweriner Domprediger und Mitglied der Landesleitung des Kulturbundes hinzukam grundeten am 18 Juni 1947 die Firma Mecklenburgischer Heimatverlag GmbH Zum Geschaftsfuhrer und Verleger wurde der aus dem Verlagsgeschaft kommende Ernst Wahmann 1904 1987 bestellt Aus Verwechselungsgrunden mit weiteren Verlagen ahnlichen Namens wurde der Verlag 1948 nach dem Schweriner Poltergeist in Petermanken Verlag umbenannt Das gesamte Buchprogramm umfasste Gegenwarts und Erbeliteratur Kinder und Jugendliteratur vereinzelt niederdeutsche Literatur sowie regionalhistorische Buchreihen 1 In der Verlegung belletristischer Werke war der Verlag stets in Konkurrenz zum okonomisch starkeren Rostocker Hinstorff Verlag Dessen Verleger Peter E Erichson konnte auf eine lange verlegerische Tradition zuruckblicken und hatte u a mit dem niederdeutschen Dichter Fritz Reuter seit 1859 einen wichtigen Autor in seinem Programm 2 Absprachen zur Ausgestaltung unterschiedlicher Schwerpunkte der Verlagsprogramme blieben ohne Wirkung 1 Zwei norddeutsche Verlage mit den gleichen Editionsgebieten konnten auf Dauer nicht bestehen Das Amt fur Literatur und Verlagswesen drangte bereits 1951 bei der Neulizensierung auf eine Fusion beider Verlage was von Willi Bredel in einer schriftlichen Stellungnahme abgelehnt wurde 1 1955 schlug das Amt die Zusammenlegung beider Verlage zu einem Heimatverlag fur den Norden vor spezialisiert auf die Herausgabe von Heimatliteratur Auch dieser Plan wurde zunachst nicht verwirklicht 1 wurde aber wieder aktuell als Peter E Erichson 1959 seinen Privatverlag in Volkseigentum uberfuhren liess und den Buchhandler Konrad Reich zu seinem Nachfolger bestimmte 2 Da Hinstorff jetzt zum volkseigenen Sektor gehorte hatte er als verstaatlichter Verlag Vorrang und Petermanken unter diesem Aspekt keine Uberlebenschancen Es ging auch nicht mehr um die Zusammenlegung beider Verlage sondern die Angliederung des Petermanken an den VEB Hinstorff Verlag wobei Einigkeit daruber bestand Beide Verlage mit einer fast gleichen Aufgabenstellung weiter bestehen zu lassen ist volkswirtschaftlich nicht tragbar 1 Ein weiterer Aspekt zur Zusammenlegung der Verlage war es passte nicht in die Zeit dass Willi Bredel als hochrangiger Funktionar der SED Inhaber eines privaten Verlages war 1964 legte die Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel den Eroffnungstermin der Liquidation auf den 31 Juli 1964 fest 1 Die Abwicklung des Schweriner Verlages vollzogen Ernst Wahmann und Konrad Reich der neue Verlagsleiter des VEB Hinstorff Verlags 1 Hinstorff ubernahm die Verlagsvorhaben und die Verlagsaufgaben von Petermanken und fuhrte sie weiter Die letzten Werke des Verlages erschienen Anfang 1965 und am 30 September 1965 war die Liquidation vollzogen 1 Verlagsprogramm BearbeitenAnfangs gab der Verlag Zeitschriften heraus so etwa die Demokratische Erneuerung das Mitteilungsblatt des Kulturbundes und die von Willi Bredel gegrundete und geleitete literarische Monatsschrift Heute und Morgen 1947 1954 1 Eine der ersten Buchveroffentlichungen war die 1948 herausgegebene Novelle Das Vermachtnis des Frontsoldaten von Willi Bredel der in den folgenden Jahren weitere seiner Werke folgten Dabei wurde der Stortebeker Roman Die Vitalienbruder mit insgesamt zwolf Auflagen von 1950 bis 1964 der erfolgreichste Buchtitel des Verlages 1 Weitere das Profil des Verlages bestimmende Autoren waren etwa Ann Charlott Settgast Jugendbuchautorin mit ihren Erzahlungen um die historischen Personlichkeiten Johannes Gutenberg Hans Sachs und Johannes Kepler Hans Schonrock 1902 1982 dessen Indianergeschichte Mein Freund Chinino von 1955 bis 1964 in elf Auflagen herausgegeben wurde Alfred Buckowitz von dem die Erzahlbande Tiere und ich von 1952 bis 1963 in neun und Uberraschungen mit Tieren von 1956 bis 1964 in acht Auflagen veroffentlicht wurden Benno Voelkner dessen historischer Roman Jacob Ow von 1951 bis 1956 vier Auflagen erlebte 1 Weitere Autoren waren etwa Walther Victor Kathe Miethe Herbert Kasten und Hanna Heide Kraze 1 Im Erbeprogramm des Verlags fanden sich die Namen bedeutender Autoren der Weltliteratur und der deutschen Literatur so zum Beispiel Guy de Maupassant Lew Tolstoi William Makepeace Thackeray Theodor Fontane und Bettina von Arnim 1 Ein weiterer wichtiger Teil des Verlages waren die regionalhistorischen Buchreihen Die Veroffentlichungen des Mecklenburgischen Landeshauptarchives Die Greifswald Stralsunder Jahrbucher herausgegeben vom Kulturhistorischen Museum Stralsund und vom Stadtarchiv Stralsund Die Reihe Vor und fruhgeschichtliche Denkmaler und Funde im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik herausgegeben von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und dem Museum fur Ur und Fruhgeschichte Schwerin 1 Autor u a Adolf HollnagelZudem erschienen Bildbande und Kalender wobei sich der von 1953 bis 1977 erschienene Bildkalender Land am Meer vom Schweriner Schriftsteller und Lektor Hermann Glander 2 jahrlich in einer Auflage von 30 000 Stuck herausgegeben uber die Grenzen der DDR hinaus gut verkaufte 1 3 Literatur BearbeitenReinhard Rosler Autoren Debatten Institutionen Literarisches Leben in Mecklenburg Vorpommern 1945 1952 Von Bockel Verlag Hamburg 2003 ISBN 978 3 932696 28 2 Hier Simone Barck Review zum Buch publiziert auf H Soz u Kult April 2004 Kerstin Schmidt Das Schicksal des Schweriner Petermanken Verlags 1947 1964 In Patricia F Blume Thomas Keiderling Klaus G Saur Hrsg Buch macht Geschichte Beitrage zur Verlags und Medienforschung Festschrift fur Siegfried Lokatis zum 60 Geburtstag de Gruyter Berlin Boston 2016 ISBN 978 3 11 048322 2 S 59 68 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenLiteratur uber den Petermanken Verlag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber den Petermanken Verlag in der Landesbibliographie MV Petermanken Verlag in der Deutschen Digitalen Bibliothek Petermanken Verlag im Verbundkatalog des Gemeinsamen BibliotheksverbundesEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p Kerstin Schmidt Das Schicksal des Schweriner Petermanken Verlags 1947 1964 Siehe Literatur a b c Reinhard Rosler Autoren Debatten Institutionen Siehe Literatur Nach 1964 erschien der Kalender in Schwerin im bis 1984 existierenden Ernst Wahmann Verlag Normdaten Korperschaft GND 1035346346 lobid OGND AKS VIAF 302447167 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petermanken Verlag amp oldid 217153061