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Peter Steinacker 12 Dezember 1943 in Frankfurt am Main 14 April 2015 ebenda 1 war ein deutscher evangelischer Theologe und von 1993 bis 2008 Kirchenprasident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Abendmahl bei einem Gottesdienst in der Dreikonigskirche Frankfurt am Main unter Leitung von Peter Steinacker 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Tatigkeiten 3 Hessischer Kulturpreis 4 Ehrungen 5 Werke in Auswahl 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenPeter Steinacker wurde als Sohn des Frankfurter Rechtsanwalts Fritz Steinacker geboren Er legte in seiner Heimatstadt das Abitur ab und studierte in Frankfurt Tubingen und Marburg evangelische Theologie und Philosophie In Marburg promovierte er uber Das Verhaltnis der Philosophie Ernst Blochs zur Mystik und trat eine Assistentenstelle an der dortigen theologischen Fakultat an 1975 wechselte er auf eine Assistentenstelle an der Gesamthochschule Wuppertal Seine Schwerpunkte dort waren das Alte Testament und die Systematische Theologie Seine Marburger Habilitationsschrift von 1980 trug den Titel Kennzeichen der Kirche Er wurde in der Rheinischen Kirche ordiniert und arbeitete ab 1985 als Gemeindepfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Unterbarmen Mitte in Wuppertal Er war mit der Psychotherapeutin Inge Steinacker 1945 2020 2 verheiratet Das Paar hat eine Tochter Tatigkeiten Bearbeiten1993 wurde Steinacker von der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zum Kirchenprasidenten gewahlt Nach der Wiederwahl 2000 dauerte seine Amtszeit bis Ende 2008 sein Nachfolger wurde Volker Jung Peter Steinacker hatte eine Honorarprofessur fur Systematische Theologie an der Universitat Marburg und einen Lehrauftrag an der Universitat Frankfurt inne In Steinackers Amtszeit fielen mit der Reform der Mittleren Ebene als Starkung und Konzentration der Dekanate dem Kirchenreformprozess Perspektive 2025 und dem Kooperationsprozess mit der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck wichtige innerkirchliche Strukturveranderungen Er initiierte ein Studienprogramm in dem regelmassig Pfarrer der EKHN ein Studienjahr an der al Azhar Universitat Kairo verbringen um Islamische Theologie zu studieren Ein Schwerpunkt seiner Amtszeit lag auf der Starkung der Beziehungen zu den Partnerkirchen der EKHN in Afrika und Asien sowie in der Unterzeichnung einer Partnerschaftsvereinbarung mit der United Church of Christ 2008 In der Nachfolge seines Vor Vorgangers als Kirchenprasident Helmut Hild verantwortete Steinacker die dritte und vierte EKD Erhebung zur Kirchenmitgliedschaft als Herausgeber Steinacker war Mitglied im Prasidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages und war Schirmherr des umstrittenen Projektes Bibel in gerechter Sprache Ein besonderer Schwerpunkt Steinackers lag auf der theologischen Deutung des Werkes Richard Wagners In jahrlichen Vortragen in der Frankfurter Alten Oper kommentierte er Wagner sche Opern theologisch 3 Steinacker gehorte der Jury des jahrlich vergebenen Schlappekicker Preises der Frankfurter Rundschau an mit dem unter anderem sozial und integrative wirkende Einzelpersonen Gruppen und Vereine ausgezeichnet werden 4 Hessischer Kulturpreis BearbeitenPeter Steinacker wurde gemeinsam mit Karl Kardinal Lehmann Fuat Sezgin und Salomon Korn der Hessische Kulturpreis 2009 zuerkannt da diese Personlichkeiten sich um den Dialog zwischen den Religionen verdient gemacht hatten Nach Sezgins Ablehnung wurde zunachst mit Zustimmung Steinackers Lehmanns und Korns der Schriftsteller und Islamwissenschaftler Navid Kermani ausgewahlt Spater erklarten Steinacker und Lehmann wegen eines Artikels 5 von Kermani in der NZZ sei es ihnen nicht mehr moglich den Preis gemeinsam mit Kermani anzunehmen da dieser so Steinacker bekundet habe dass er die Kreuzestheologie fur Gotteslasterung halt und in die Nahe von Pornographie ruckt 6 Daraufhin wurde seitens der hessischen Landesregierung die Preiszuerkennung an Kermani zunachst zuruckgenommen spater wurde die gesamte Preisverleihung verschoben Die Angelegenheit fand ein breites Presseecho welches besonders fur Lehmann aber auch fur Steinacker uberwiegend negativ ausfiel 7 8 9 Dabei wurde auf eine Gedankenbewegung 10 hin zum Kreuz in Kermanis Artikel verwiesen Letztlich entschlossen sich Steinacker und Lehmann nach einem Gesprach mit Kermani doch zur gemeinsamen Annahme des Preises der am 26 November 2009 schliesslich an die vier Preistrager vergeben wurde 11 Ehrungen BearbeitenDie Johann Wolfgang Goethe Universitat in Frankfurt am Main verlieh Steinacker die Ehrendoktorwurde fur seine Verdienste um die wissenschaftliche Theologie Am 26 November 2009 wurde Steinacker der zunachst durch ein Moratorium ausgesetzte Hessische Kulturpreis 2009 verliehen Werke in Auswahl BearbeitenRichard Wagner und die Religion Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2008 ISBN 978 3 534 21438 9 Absolutheitsanspruch und Toleranz Systematisch theologische Beitrage zur Begegnung der Religionen Lembeck Frankfurt am Main 2006 ISBN 978 3 87476 510 7 Kirche in der Vielfalt der Lebensbezuge Die vierte EKD Erhebung uber Kirchenmitgliedschaft Hg von Johannes Friedrich Wolfgang Huber Peter Steinacker Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2006 ISBN 978 357 905527 5 Warum die christliche Religion gut fur ein Land ist Am Beispiel christlicher Feste Spenner Kamen 2003 Fremde Heimat Kirche Die dritte EKD Erhebung uber Kirchenmitgliedschaft Hg von Klaus Engelhardt Hermann von Lowenich Peter Steinacker Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 1997 ISBN 978 357 902363 2 Die Kennzeichen der Kirche Eine Studie zu ihrer Einheit Heiligkeit Katholizitat und Apostolizitat de Gruyter Berlin und New York 1981 ISBN 3 11 008493 7 zugleich Habilitationsschrift Philipps Universitat Marburg 1980 Das Verhaltnis der Philosophie Ernst Blochs zur Mystik Philipps Universitat Marburg Dissertation 1973 Theologie und Kirchenleitung Festschrift fur Peter Steinacker zum 60 Geburtstag Hg von Hermann Deuser Gesche Linde und Sigurd Rink Marburger Theologische Studien Bd 75 Elwert Marburg 2003 ISBN 3 7708 1243 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Peter Steinacker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek EKHN will sich starker auf Prioritaten der kirchlichen Arbeit konzentrieren Steinacker Aus der Zukunft denken Memento vom 29 Juni 2014 im Webarchiv archive today auf der Homepage der EKHN Steinacker Klaus Peter Hessische Biografie Stand 22 April 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Fruherer EKHN Prasident Peter Steinacker gestorben Memento vom 15 April 2015 im Internet Archive In Mitteldeutsche Zeitung vom 15 April 2015 https trauer mein krefeld de traueranzeige inge steinacker Ein Kirchenprasident mit Lust am Denken und Gestalten FAZ vom 10 Dezember 2003 abgerufen am 2 Marz 2015 Frankfurter Rundschau e V SCHLAPPEKICKER Preis und Preistrager Navid Kermani Bildansichten Warum hast du uns verlassen Guido Renis Kreuzigung NZZ vom 13 Marz 2009 abgerufen am 27 Mai 2009 Peter Steinacker In verletzender Weise verscharft FAZ vom 18 Mai 2009 abgerufen am 26 Mai 2009 Christa Tilmann Hessischer Staatspreis Religionen uber Kreuz Zeit online Tagesspiegel vom 15 Mai 2009 abgerufen am 26 Mai 2009 Ulrich Gutmair Trauerspiel um hessischen Kulturpreis Er konnte an ein Kreuz glauben taz vom 15 Mai 2009 abgerufen am 26 Mai 2009 Friedrich Wilhelm Graf Kant hat dasselbe wie Kermani gelehrt FAZ vom 21 Mai 2009 abgerufen am 26 Mai 2009 Lorenz Jager Eklat um Kulturpreis Ein deutsches Trauerspiel FAZ vom 14 Mai 2009 abgerufen am 26 Mai 2009 Ralf Euler Stefan Toepfer Hessischer Kulturpreis Koch entschuldigt sich bei Kermani www faz net 26 November 2009 abgerufen am 27 November 2009Kirchenprasidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Martin Niemoller 1947 1964 Wolfgang Sucker 1964 1968 Helmut Hild 1969 1985 Helmut Spengler 1985 1992 Peter Steinacker 1993 2008 Volker Jung seit 2009 Normdaten Person GND 131758853 lobid OGND AKS LCCN n82072632 VIAF 28212073 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinacker PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 12 Dezember 1943GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 14 April 2015STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Steinacker amp oldid 224147984