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Peter Jaeckel 18 Mai 1914 in Berlin 13 September 1996 war ein deutscher Klassischer Archaologe bedeutender Numismatiker und Sammler Von 1969 bis 1979 war er Direktor des Bayerischen Armeemuseums das 1972 in Ingolstadt wiedereroffnet wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJaeckel wurde 1914 als Sohn des bekannten expressionistischen Kunstmalers Willy Jaeckel 1888 1944 und der Konzertsangerin Charlotte Jaeckel 1894 1950 geb Sommer in Berlin geboren 1 Er besuchte eine Volksschule in Gunzesried im Allgau wo er in den 1920er Jahren lebte Im Zuge der Trennung der Eltern verbrachte er seine Jugend auch bei seiner Mutter in Wien Nach dem Abitur am Arndt Gymnasium Dahlem studierte er ab 1934 35 Klassische Archaologie Kunstgeschichte und Latein an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Zu seinen Studienfreunden gehorten u a Werner Hahlweg und Kurt Gerhard Klietmann Sein Studium unterbrechend leistete er von 1935 bis 1937 Wehrdienst 1940 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und 1943 als Unteroffizier aus der Wehrmacht entlassen Bereits 1941 wurde er in Klassischer Archaologie mit der Dissertation Die Waffenreliefs des Athenaheiligtums zu Pergamon zum Dr phil promoviert 2 Im Jahre 1944 erlebte er die Luftangriffe der Alliierten auf Berlin Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wurde er von der sowjetischen Besatzungsmacht als Burgermeister auf Hiddensee in der Ostsee dort hielt er sich am Ende des Krieges auf eingesetzt schied dann aber Ende des Jahres aus Von 1946 bis 1948 war er Dozent fur Kunst und Kulturgeschichte an der Kunstschule des Nordens ab 1947 Hochschule fur angewandte Kunst in Berlin Weissensee das in der Sowjetischen Besatzungszone gelegen war Nach der Berlin Blockade durch die Sowjetunion 1948 zog er nach Munchen wo er zunachst freiberuflich tatig war Nach Ende seiner Hochschultatigkeit wandte er sich der Numismatik zu wozu er Studien in Berlin Zurich und Munchen unternahm 1950 wurde er wissenschaftlicher Angestellter der Staatliche Munzsammlung Munchen wo er 1958 durch Unterstutzung von Babinger Referent fur orientalische ostasiatische und aussereuropaische Numismatik Um 1950 war er mit der Sammlung des Schweizer Numismatikers Frederic Soret betraut 3 Er brachte sich fur seine Arbeit selbst Arabisch bei 4 Von 1968 bis Anfang der 1990er Jahre war er ausserdem Lehrbeauftragter fur islamische Numismatik und Osmanische Kostum und Waffenkunde an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 5 wo er im engen Austausch mit dem Turkologen Franz Babinger stand Nach seinem Wechsel nach Ingolstadt wurde die wissenschaftliche Arbeit auf diesem Gebiet in Munchen eingestellt 6 Von 1969 bis 1979 war er Direktor des Bayerischen Armeemuseums das 1972 im Neuen Schloss in Ingolstadt wiedereroffnet wurde Beim Umzug Ende der 1960er Jahre assistierte er seinem Vorganger Alexander Freiherr von Reitzenstein 7 1976 wurden auch die Ausstellungsraume im Fahnenhaus neu eroffnet Er galt als Spezialist fur die bayerische Turkenbeute die hessische Turkenbeute entdeckte er wieder Jaeckel veroffentlichte u a uber Numismatik und Waffenkunde So gab er 1968 den viel besprochenen und fur die islamische Numismatik wertvollen ersten Band des 1943 durch Eduard von Zambaur publizierten Werkes Die Munzpragungen des Islams heraus 8 Er war Mitglied der Gesellschaft fur Historische Waffen und Kostumkunde und der Zinnfigurensammlervereinigung Klio Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft fur Heereskunde und Prasident der Vereinigung der Waffen und Militargeschichtlichen Museen 1967 gestaltete der Medailleur Nicolai Tregor eine bronzene Portraitmedaille Besitz der Staatlichen Munzsammlung Munchen auf ihn 1975 wurde er mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet Ausserdem war er Trager der Goldenen Ehrennadel der Vereinigung Freie Zinnfigurensammler Jaeckel war verheiratet 1998 erwarb das Orientalische Munzkabinett Jena von Jaeckels Erbin und Nichte seine wertvolle Privatsammlung 9 Seine Manuskripte und Vortrage befinden sich in der Thuringer Universitats und Landesbibliothek in Jena Schriften Auswahl BearbeitenDie Munzpragung des Hauses Habsburg 1780 1918 und der Bundesrepublik Osterreich 1918 1956 Die neueren Munzpragungen deutscher Staaten 3 4 Munzen und Medaillen Basel 1956 3 Auflage 1967 Hrsg Eduard von Zambaur Die Munzpragungen des Islams Band 1 Der Westen und Osten bis zum Indus Mit synoptischen Tabellen F Steiner Wiesbaden 1968 Bearb Alte Uniformen 18 bis 20 Jahrhundert Eine farbenfrohe Aufreihung von Garde Feld und Musikkorps Uniformen aus vielen Landern Sudwest Verlag Munchen 1974 ISBN 3 517 00462 6 Herzogskasten und Neues Schloss In Theodor Muller Wilhelm Reissmuller Hrsg in Zusammenarbeit mit Siegfried Hofmann Ingolstadt Die Herzogstadt die Universitatsstadt die Festung 2 Bande Ingolstadt 1974 Band 1 S 221 260 mit Ernst Aichner Jurgen Kraus Jurgen Schalkhausser Bayerisches Armeemuseum Ingolstadt Museum 1981 April Westermann Braunschweig 1981 Literatur BearbeitenErnst Aichner Nachruf auf Dr Peter Jaeckel In Kaskett Zeitschrift der Freunde des Bayerischen Armeemuseums Heft 7 1996 S 46 f Norbert Beleke Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 33 Ausgabe Verlag Schmid Romhild Lubeck 1994 ISBN 3 7950 2015 8 S 618 f Stefan Heidemann Obituary Peter Jaeckel 1914 1996 In Oriental Numismatic Society Newsletter 152 1997 S 1 f Bernhard Overbeck Peter Jaeckel In Numismatisches Nachrichtenblatt 45 1996 12 S 12 Dietrich O A Klose Peter Jaeckel In Geldgeschichtliche Nachrichten 32 1997 177 S 31 Martin Schabenstiel In Memoriam Peter Jeackel In Sammlerbrief der Vereinigung Freie Zinnfigurensammler 9 10 1996 S 186 Arnold Wirtgen Georg Ortenburg Nachruf Dr Peter Jaeckel In Zeitschrift fur Heereskunde 61 1997 383 S 39 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Peter Jaeckel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bestand Peter Jaeckel bei der Thuringer Universitats und LandesbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Vgl dazu Peter Jaeckel Jaeckel Willy In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 263 f Digitalisat Ungedruckte Dissertationen und Habilitationsschriften seit 1939 In Gnomon 21 1949 3 4 S 1 7 hier S 1 Tobias Mayer Bearb Sylloge der Munzen des Kaukasus und Osteuropas im Orientalischen Munzkabinett Jena Orientalisches Munzkabinett Jena 1 Harrassowitz Wiesbaden 2005 ISBN 3 447 04893 X S xxii Stefan Heidemann Islamische Numismatik in Deutschland In Ders Hrsg Islamische Numismatik in Deutschland Eine Bestandsaufnahme Jenaer Beitrage zum Vorderen Orient Bd 2 Harrassowitz Wiesbaden 2000 ISBN 3 447 04269 9 S 1 16 hier S 13 Hans Georg Majer Das Munchner Institut Tradition und Perspektiven In Nurettin Demir Erika Taube Hrsg Turkologie heute Tradition und Perspektive Materialien der Dritten Deutschen Turkologen Konferenz Leipzig 4 7 Oktober 1994 Veroffentlichungen der Societas Uralo Altaica Bd 48 Harrassowitz Wiesbaden 1998 ISBN 3 447 04013 0 S 195 203 hier S 200 Stefan Heidemann Sammlungen Orientalischer Munzen in Deutschland In Joachim Gierlichs Annette Hagedorn Hrsg Islamische Kunst in Deutschland von Zabern Mainz 2004 ISBN 3 8053 3316 1 S 25 28 hier S 27 Ernst Aichner 125 Jahre Bayerisches Armeemuseum In Kaskett Zeitschrift der Freunde des Bayerischen Armeemuseums e V Heft 20 2004 S 6 12 hier S 10 Vgl dazu u a Klaus Brisch Die Munzpragungen des Islams Zeitlich und ortlich geordnet I Band Der Westen und Osten bis zum Indus by Eduard von Zambaur und Peter Jaeckel In Kunst des Orients 7 1970 71 1 S 79 Josef Matuz Die Munzpragungen des Islams zeitlich und ortlich geordnet I Band Der Westen und Osten bis zum Indus mit synoptischen Tabellen von Eduard von Zambaur und Peter Jaeckel In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft 121 1971 2 S 355 358 Geschichte Das Orientalische Munzkabinett in Jena oriindufa uni jena de abgerufen am 30 Mai 2017 Direktoren des Bayerischen Armeemuseums nach 1945 Alexander von Reitzenstein Peter Jaeckel Ernst Aichner Ansgar Reiss Normdaten Person GND 107819155 lobid OGND AKS VIAF 73978723 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jaeckel PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Archaologe und NumismatikerGEBURTSDATUM 18 Mai 1914GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 13 September 1996 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Jaeckel amp oldid 238469798