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Der Peruanische Wollaffe Lagothrix lagotricha tschudii ist eine in Peru einem kleinen Gebiet in Bolivien und eventuell auch im angrenzenden Brasilien lebende Unterart des Wollaffen Lagothrix lagotricha Ihren wissenschaftlichen Namen bekamen die Affen zu Ehren des Schweizer Sudamerikaforschers Johann Jakob von Tschudi Peruanischer WollaffePeruanischer Wollaffe Lagothrix lagotricha tschudii SystematikTeilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Neuweltaffen Platyrrhini Familie Klammerschwanzaffen Atelidae Gattung Wollaffen Lagothrix Art Wollaffe Lagothrix lagotricha Unterart Peruanischer WollaffeWissenschaftlicher NameLagothrix lagotricha tschudiiPucheran 1857 Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Merkmale 3 Lebensraum und Verhalten 4 Systematik 5 Gefahrdung 6 EinzelnachweiseVerbreitung Bearbeiten nbsp Peruanischer WollaffeGrauer WollaffeIn Peru erstreckt sich das Verbreitungsgebiet westlich des Rio Ucayali vom Rio Pachitea im Norden bis zum Rio Urubamba im Suden ostlich des Rio Ucayali reicht es vom Rio Inuya und Rio Purus sudwarts bis Bolivien Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet moglicherweise bis in den brasilianischen Bundesstaat Acre Damit liegt das Verbreitungsgebiet in den peruanischen Regionen Huanuco Pasco Junin und Cusco und reicht im Suden bis in das bolivianische Departamento La Paz 1 Merkmale BearbeitenWeibliche Peruanische Wollaffen erreichen eine Kopfrumpflange von 45 bis 58 Zentimetern der Schwanz wird 53 bis 72 Zentimeter lang und das Gewicht betragt 5 bis 7 Kilogramm Mannchen sind mit einer Kopfrumpflange von 50 bis 65 Zentimetern einem 62 bis 80 Zentimeter langen Schwanz und einem Gewicht von 7 bis uber 10 Kilogramm grosser und schwerer Die Eckzahne der Mannchen sind langer und der Kaumuskel ist kraftiger entwickelt Der Peruanische Wollaffe unterscheidet sich von den anderen Unterarten des Wollaffen vor allem durch seine sehr dunkle Farbung Der Kopf Arme und Beine und der Schwanz sind schwarz der Rumpf ist von dunkler schwarzlich grauer Farbung mit einem leicht rotlichen Einschlag 2 Wie alle Wollaffen hat der Peruanische Wollaffe ein sehr dichtes samtiges Fell und einen kraftigen Greifschwanz 3 Lebensraum und Verhalten Bearbeiten nbsp Ein Zweig von Ficus americana mit FruchtenDer Peruanische Wollaffe kommt in Regenwaldern Wolken und Nebelwaldern und Galeriewaldern in Hohen von 400 bis 3000 Metern uber dem Meeresspiegel vor und lebt in Gruppen die aus 5 bis 20 Individuen bestehen Eine im bolivianischen Nationalpark Madidi uber einen Zeitraum von neun Monaten naher erforschte Gruppe bestand aus sieben Exemplaren vier erwachsene Mannchen zwei Weibchen und einem Jungtier Die Gruppe nutzte ein Territorium von 209 ha und hielt sich wahrend der Regenzeit vor allem im Primarwald auf in der Trockenzeit wurden dagegen Galeriewalder bevorzugt Fruchte von Cecropia sciadophylla der Feigenarten Ficus americana und Ficus krukovii und von Inga alba machten im Juli und August 49 bzw 71 ihrer Nahrung aus 1 Systematik BearbeitenDer Peruanische Wollaffe wurde 1857 durch den franzosischen Zoologen Jacques Pucheran erstmals wissenschaftlich beschrieben 4 Er galt zeitweise als Unterart 2 bzw Synonym des Grauen Wollaffen Lagothrix lagothricha cana und bekam erst 2019 wieder den Status einer gultigen Unterart nachdem sich durch den Vergleich mitochondrialer DNA gezeigt hatte dass die Unterart sich genetisch klar von den ubrigen vier Wollaffenunterarten unterscheiden lasst Der Graue Wollaffe und der Peruanische Wollaffe sollen sich vor etwa 1 8 Millionen Jahren voneinander getrennt haben 3 Gefahrdung BearbeitenDie IUCN verfugt nicht uber genugend Daten uber den Bestand des Peruanischen Wollaffen um eine eventuelle Gefahrdung zu beurteilen Es wird angenommen dass der Bestand aufgrund von Jagd und Entwaldung zuruckgeht In Bolivien besteht mit dem Nationalpark Madidi ein Schutzgebiet in dem die Unterart vorkommt 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Vermeer J Wallace R amp Shanee S 2021 Lagothrix lagothricha ssp tschudii amended version of 2020 assessment The IUCN Red List of Threatened Species 2021 e T39963A192308920 doi 10 2305 IUCN UK 2021 1 RLTS T39963A192308920 en Abgerufen am 28 Juli 2022 a b Anthony B Rylands Russell A Mittermeier Fanny M Cornejo Thomas R Defler Kenneth E Glander William R Konstant Liliam P Pinto amp Mauricio Talebi Family Atelidae Howlers Spider and Woolly Monkeys and Muriquis Seite 545 547 in Russell A Mittermeier Anthony B Rylands amp Don E Wilson Handbook of the Mammals of the World Primates 3 ISBN 978 84 96553 89 7 a b Manuel Ruiz Garcia Aymara Albino Myreya Pinedo Castro Horacio Zeballos Aurita Bello Norberto Leguizamon u Joseph Mark Shostell First Molecular Phylogenetic Analysis of the Lagothrix Taxon Living in Southern Peru and Northern Bolivia Lagothrix lagothricha tschudii Atelidae Primates a New Subspecies Folia Primatol 2019 90 S 215 239 doi 10 1159 000497251 PDF bei Researchgate Jacques Pucheran 1857 Notices mammalogiques B Singes du nouveau continent Revue et Magasin de Zoologie pure et appliquee Paris 2 S 289 303 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peruanischer Wollaffe amp oldid 230214912