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Die Klammerschwanzaffen Atelidae sind eine Primatenfamilie aus der Gruppe der Neuweltaffen Platyrrhini Ihren Namen haben sie von ihrem Greifschwanz Klammerschwanzaffen leben in Mittel und Sudamerika und sind uberwiegend pflanzenfressende Baumbewohner Die Familie umfasst 23 Arten in vier Gattungen Klammeraffen Spinnenaffen Wollaffen und Brullaffen KlammerschwanzaffenGeoffroy Klammeraffe Ateles geoffroyi Systematikohne Rang EuarchontaOrdnung Primaten Primates Unterordnung Trockennasenprimaten Haplorrhini Teilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Neuweltaffen Platyrrhini Familie KlammerschwanzaffenWissenschaftlicher NameAtelidaeGray 1825Nordlicher Spinnenaffe Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Gefahrdung 7 Systematik 8 Literatur 9 WeblinksMerkmale BearbeitenKlammerschwanzaffen erreichen eine Kopfrumpflange von 30 bis 80 Zentimeter der Schwanz wird bis zu 90 Zentimeter lang Das Gewicht liegt zwischen 5 und 15 Kilogramm Die grossten Vertreter sind die Spinnen und Brullaffen die grossten Primaten des amerikanischen Kontinents Meist herrscht ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich der Grosse Mannchen werden deutlich schwerer als Weibchen und manchmal auch bei der Fellfarbung Die Fellfarbung variiert je nach Art und Lebensraum zwischen verschiedenen Grau Rot Braun oder Schwarztonen Die Gliedmassen sind relativ lang die Hande hakenformig und die Daumen manchmal zuruckgebildet Der Schwanz der ebenso lang wie der Korper ist dient als Greifschwanz der hintere Teil der Unterseite ist unbehaart und als Tasthautfeld entwickelt Bei manchen Arten haben die Weibchen penisahnliche Klitorides Die Zahnformel der Klammerschwanzaffen lautet wie bei den meisten Neuweltaffen I 2 2 C 1 1 P 3 3 M 3 3 insgesamt haben sie also 36 Zahne Verbreitung und Lebensraum BearbeitenKlammerschwanzaffen kommen nur auf dem amerikanischen Kontinent vor ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom sudlichen Mexiko bis nach Bolivien und ins sudliche Brasilien Sie sind allesamt Waldbewohner die in verschiedenen Waldtypen leben Manche Vertreter wie die Klammeraffen sind auf Primarwalder angewiesen wahrend Brullaffen auch in laubwerfenden Waldern und sogar savannenahnlichen Habitaten leben konnen Lebensweise BearbeitenKlammerschwanzaffen sind tagaktiv und halten sich zumeist in den Baumen nur gelegentlich kommen sie auf den Boden Die Fortbewegung im Geast erfolgt auf allen vieren oder auf schwinghangelnde Weise Insbesondere die Klammer und Spinnenaffen zeigen dabei grosses Geschick und ahneln in ihrer Fortbewegung den nicht naher verwandten Gibbons Diese Primaten leben in Gruppen die sich meist aus mehreren Mannchen und Weibchen zusammensetzen und bis zu 100 Tiere umfassen konnen Manchmal teilen sie sich bei der taglichen Nahrungssuche in kleinere Untergruppen auf Die Gruppen bewohnen teilweise riesige Streifgebiete bei Wollaffen uber 1000 Hektar zeigen aber in der Regel kein ausgepragtes Territorialverhalten Auch innerhalb der Gruppe herrscht verglichen mit anderen Primaten ein eher friedvoller und wenig aggressiver Umgang miteinander insbesondere bei Spinnenaffen Die Kommunikation mittels lautem Geschrei spielt eine wichtige Rolle Sie dient dazu anderen Gruppen den eigenen Aufenthaltsort mitzuteilen und so Zusammenstosse zu vermeiden oder die anderen Gruppenmitglieder zu finden Besonders ausgepragt ist dieses schreiende Verhalten bei Brullaffen die mit vergrossertem Zungenbein und Schildknorpel fur laute Schreie ausgestattet sind Nahrung Bearbeiten nbsp Wollaffen gehoren zu den eher fruchtefressenden KlammerschwanzaffenKlammerschwanzaffen sind Pflanzenfresser die Zusammensetzung der Nahrung variiert jedoch nach Art und Jahreszeit Brullaffen und zu einem geringeren Ausmass auch Spinnenaffen sind Blatterfresser um den niedrigen Nahrwert ihrer Nahrung zu kompensieren halten sie wie viele andere blatterfressende Saugetiere lange Ruhepausen ein Klammer und Wollaffen hingegen ernahren sich zum grossten Teil von Fruchten Daneben spielen auch Bluten Samen und anderes Pflanzenmaterial eine Rolle In geringem Ausmass verzehren sie auch Insekten und andere Kleintiere Fortpflanzung BearbeitenKlammerschwanzaffen sind generell durch eine sehr niedrige Fortpflanzungsrate gekennzeichnet nur alle paar Jahre bringt das Weibchen ein Jungtier zur Welt Die Tragzeit liegt bei sechs bis acht Monaten die Wurfgrosse meistens bei eins Die Aufzucht der Jungen ist uberwiegend oder ganzlich Aufgabe des Weibchens Nach einem bis zwei Jahren wird das Junge entwohnt nach vier bis sieben Jahren tritt die Geschlechtsreife ein Es sind eher langlebige Tiere die zumindest in menschlicher Obhut mehrere Jahrzehnte alt werden konnen Gefahrdung BearbeitenWie viele andere waldbewohnende Tiere Lateinamerikas leiden viele Klammerschwanzaffen an der fortschreitenden Zerstorung ihres Lebensraums insbesondere Habitatsspezialisten sind davon betroffen Hinzu kommt die Bejagung wegen ihres Fleisches aufgrund ihrer grossen Ausmasse sind sie ein lohnendes Ziel fur Jager Die IUCN listet die meisten Arten als gefahrdet oder bedroht Systematik Bearbeiten nbsp Brauner BrullaffeDie Klammerschwanzaffen werden zu den Neuweltaffen Platyrrhini gerechnet Die Familie umfasst 23 Arten in vier Gattungen Die sieben Arten der Klammeraffen Ateles sind schnelle und geschickte Kletterer mit auffallend langen Gliedmassen Weissstirnklammeraffe Ateles belzebuth Schwarzgesichtklammeraffe A chamek Braunkopfklammeraffe A fusciceps Geoffroy Klammeraffe A geoffroyi Brauner Klammeraffe A hybridus Weisswangenklammeraffe A marginatus Rotgesichtklammeraffe A paniscus Die zwei Arten der Spinnenaffen Brachyteles Sudostbrasiliens zahlen zu den bedrohtesten Primatenarten Nordlicher Spinnenaffe Brachyteles hypoxanthus Sudlicher Spinnenaffe B arachnoides Die zwei Arten der Wollaffen Lagothrix aus dem nordwestlichen Sudamerika zeichnen sich durch ihr wolliges Fell aus gewohnlicher Wollaffe Lagothrix lagotricha Gelbschwanz Wollaffe Lagothrix flavicauda Die zwolf Arten der Brullaffen Alouatta sind durch ihre lauten Schreie charakterisiert Barenbrullaffe Alouatta arctoidea Rothandbrullaffe Alouatta belzebul Schwarzer Brullaffe Alouatta caraya Spix Brullaffe Alouatta discolor Brauner Brullaffe Alouatta guariba Guyana Brullaffe Alouatta macconnelli Amazonischer Schwarzer Brullaffe Alouatta nigerrima Mantelbrullaffe Alouatta palliata Guatemala Brullaffe Alouatta pigra Bolivianischer Brullaffe Alouatta sara Roter Brullaffe Alouatta seniculus Maranhao Brullaffe Alouatta ululata Die Brullaffen bilden dabei die Unterfamilie Alouattinae wahrend die ubrigen Gattungen als Atelinae zusammengefasst werden Ein mogliches Kladogramm sieht folgendermassen aus nach Geissmann 2003 Klammerschwanzaffen Atelidae Atelinae Klammeraffen Ateles N N Spinnenaffen Brachyteles Wollaffen Lagothrix Alouattinae Brullaffen Alouatta Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2003 ISBN 3 540 43645 6 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klammerschwanzaffen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen bei Animal Diversity Web Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klammerschwanzaffen amp oldid 230195753