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Paul von Eitzen 25 Januar 1521 in Hamburg 25 Februar 1598 in Schleswig war ein lutherischer Theologe und Reformator Paul von Eitzen Kupferstich von Jonas Haas 1744 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Sonstiges 3 Werke 4 Literatur 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenAls Sohn wohlhabender Eltern in Hamburg aufgewachsen besuchte von Eitzen die Gelehrtenschule des Johanneums 1538 ging er nach Wittenberg wo er sich wahrend seines Studiums Philipp Melanchthon anschloss dem er bis zu seinem Tode die Treue hielt Auf dessen Empfehlung hin wurde er Rektor in Colln und wurde 1547 an die Universitat Rostock berufen um Didaktik zu lehren 1 1548 ging er als lector secundarius und Pastor an den Dom seiner Vaterstadt Johannes Aepinus ordinierte ihn und fuhrte ihn in sein neues Amt ein Im Streit uber die Hollenfahrt Christi stand er auf Aepinus Seite Nach Aepinus Tode 1553 blieb die Superintendentur zwei Jahre vakant bis der Rat sich 1555 entschloss von Eitzen zu wahlen Neben dem Amt des Superintendenten ubernahm er entsprechend der Kirchenordnung auch den Vorsitz im Schulwesen als Lector primarius Da die Kirchenordnung dafur eine Promotion voraussetzte begab er sich wiederum nach Wittenberg und erwarb 1556 den akademischen Grad des Doktor der Theologie In den theologischen Streitigkeiten der nachsten Jahre vertrat er eine gemassigte Richtung Um die Einheit der Lehre zu sichern liess er alle Hamburger Pastoren funf Bekenntnisschriften unterschreiben darunter das vermutlich von ihm verfasste Bekenntnis der Prediger zu Hamburg vom hochwurdigen Sakrament Trotzdem erreichte er den Frieden nicht Deshalb nahm er 1562 den Ruf Herzog Adolfs I von Schleswig Holstein Gottorf als Hofprediger auf Schloss Gottorf und Superintendent seines Teilherzogtums an Schon vorher hatte er im Auftrag des Herzogs 1561 am Naumburger Furstentag und an der Tagung wegen des Streites um Albert Ritzaeus Hardenberg teilgenommen 1564 ernannten ihn der Herzog und der danische Konig Friedrich II zum Generalsuperintendenten fur ganz Schleswig Holstein Im Bistum Schleswig setzte er sich fur die Errichtung einer Gelehrtenschule am Schleswiger Dom ein die jedoch nur bis zum Tode Herzog Adolfs bestehen blieb Obwohl von Eitzen Gnesiolutheraner war vertrat er seinen Standpunkt gegenuber Melanchthon milde und hielt sich auch grosstenteils aus den theologischen Streitigkeiten heraus da diese fur ihn ein Quell des Verderbens waren Allerdings war er ein Gegner des Jakob Andreae und seiner Bemuhungen um die Einfuhrung der Konkordienformel Daher wurden die Konkordienformel und das Konkordienbuch in Schleswig Holstein nicht eingefuhrt zumal auch der danische Konig sie ablehnte Bekannt geworden ist von Eitzen durch den Gottorper Ordinationseid von 1574 Dabei wurden die Prediger auf die Confessio Augustana deren Apologie Martin Luthers Katechismus und die Schmalkaldischen Artikel verpflichtet Ein im Jahr 1602 also nach seinem Tod erschienener anonymer Druck behauptet dass Paul von Eitzen den Ewigen Juden Ahasver 1542 nach einer anderen Fassung 1547 in Hamburg gesehen und gesprochen haben soll Sonstiges BearbeitenIn seinem Roman Ahasver setzt Stefan Heym dem Paulus von Eitzen und seiner angeblichen Begegnung mit dem Ewigen Juden ein literarisches Denkmal Darin wird Eitzen als muckerischer und karrieresuchtiger bigotter und strebsam dummlicher Charakter beschrieben den am Ende des Buches der Teufel im Beisein des Ahasver holt Werke BearbeitenFur eine Gesamtubersicht siehe das Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16 Jahrhunderts VD 16 Ethicae doctrinae libri II 1572 Catechismi Examen 1583 Evangelische Postille 1591 Literatur BearbeitenJurgen Beyer Jurgen und der Ewige Jude Ein lebender Heiliger wird unsterblich In Arv Nordic Yearbook of Folklore 64 2008 S 125 140 Ernst Feddersen Paul von Eitzen der erste schleswiger General Superintendent Muhlau Kiel 1919 Bilder aus der schleswig holsteinischen Kirchengeschichte 1 Eitzen Paul von In Heinz Scheible Hrsg Melanchthons Briefwechsel Band 11 Personen A E Stuttgart Bad Cannstatt 2003 S 397 398 Johannes Schilling Paul von Eitzen ein Kirchenvater Schleswig Holsteins In Marion Bejschowetz Iserholt Reimer Witt Hrsg Kirchliches Leben in Schleswig Holstein im 17 Jahrhundert Vortrage zu einer Ausstellung im Landesarchiv Schleswig Holstein Veroffentlichungen des Schleswig Holsteinischen Landesarchivs 78 Schleswig 2003 S 41 58 Carl Bertheau Eitzen Paul von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 481 485 Hermann Schussler von Eitzen Paul In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 426 f Digitalisat Eitzen Paul In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 8 Leipzig 1734 Sp 657 Friedrich Wilhelm Bautz Eitzen Paul von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1483 1484 Artikel Artikelanfang im Internet Archive VorgangerAmtNachfolgerDem kirchlich unbewanderten Bistumsadministrator Adolf I wurde ein Theologe zur Seite gestellt Generalsuperintendent Schleswigs gottorfschen Anteilsab 1562 schon Superintendent Schleswigs gottorf Ant 1564 1593Jacob Fabricius der AltereVolquard Jonastituliert GeneralprobstGeneralprobst Holsteins gottorfschen Anteils 2 1564 1593Jacob Fabricius der AltereAnmerkungen Bearbeiten Siehe dazu auch die Eintrage von Paul von Eitzen im Rostocker Matrikelportal Johann Heinrich Bernhard Lubkert Versuch einer kirchlichen Statistik Holsteins Gluckstadt Johann Wilhelm Augustin 1837 S 56 Normdaten Person GND 129922706 lobid OGND AKS VIAF 62641200 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eitzen Paul vonKURZBESCHREIBUNG Theologe und ReformatorGEBURTSDATUM 25 Januar 1521GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 25 Februar 1598STERBEORT Schleswig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul von Eitzen amp oldid 234048516