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Paul de Mathies Autorenpseudonym Ansgar Albing 12 Mai 1868 in Hamburg 13 Mai 1924 in Tunis war ein katholischer Priester und deutscher Schriftsteller der in den romischen Adelsstand erhoben wurde Paul de Mathies alias Ansgar Albing Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Schriftsteller 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenEr wurde burgerlich geboren und war der Sohn des Hamburger Grossreeders Ludwig Friedrich Mathies 1825 1898 grossherzoglich toskanischer und koniglich portugiesischen Generalkonsul sowie dessen zweiter Gattin Helene geb Bohrt 1831 1872 1 Die vaterliche Reederei zahlte zu den bedeutendsten der Stadt und fuhrte eine eigene Schiffsflagge mit einem grossen M 2 Paul Mathies legte zu Ostern 1888 das Abitur am Wilhelm Gymnasium ab 3 Danach besuchte er als Jurastudent die Universitaten von Heidelberg Berlin Genf und Strassburg 1890 konvertierte er zur katholischen Kirche trat in den Jesuitenorden ein und studierte in England sowie in Holland Philosophie bzw Theologie Danach unterrichtete Mathies drei Jahre lang klassische Sprachen an ordenseigenen Schulen Nordamerikas musste diese Stellung aber krankheitsbedingt aufgeben und begab sich zur Genesung in den Mittelmeerraum Palastina Agypten Griechenland und Italien 1898 trat er aus dem Jesuitenorden aus 1901 wurde Paul Mathies von Papst Leo XIII in den romischen Adelsstand erhoben ab welchem Zeitpunkt er sich Baron Paul de Mathies nannte 1902 avancierte er zum diensttuenden papstlichen Kammerherrn 1906 erhielt Mathies in Rom die Priesterweihe 4 Als Priester wirkte er zunachst in Cincinnati an der St Pauls Kirche dann in Florenz und schliesslich in Osterreich Dabei betatigte er sich auch im diplomatischen Auftrag des Vatikans 1910 erliess Papst Pius X zum Jubilaum der Heiligsprechung von Karl Borromaus die Enzyklika Editiae saepe in der er in Bezug auf die Fursten welche im 16 Jahrhundert die Reformation unterstutzten das Schriftwort des Hl Paulus gebrauchte Philipperbrief 3 18 19 stolze und rebellische Menschen Feinde des Kreuzes Christi irdisch gesinnt deren Gott der Bauch ist Dies loste in Deutschland einen Sturm der Entrustung aus und selbst der katholische Konig von Sachsen sandte ein Protestschreiben in den Vatikan woraufhin sich der Papst entschuldigte die weitere Verbreitung des Schreibens in Deutschland unterband und klarstellte dass er damit keineswegs die Nichtkatholiken dort habe beleidigen wollen ganz besonders nicht deren Herrscher Paul de Mathies verteidigte den Pontifex in seiner Broschure Wir Katholiken und unsere Gegner und schrieb darin uber den sachsischen Konig Fur die Geschichtsschreiber zur Zeit Pius XX oder Leo XXIII musste es dereinst einmal zum Totlachen sein dass ein Duodezfurst der uber noch nicht 15 000 Kilometerquadrate Kulturboden regiert dem Papst einen Protestbrief schreibt Dies fuhrte zu einem neuerlichen heftigen Meinungsstreit in den Zeitungen der u a von der Munchner Illustrierten Jugend und der Vossischen Zeitung aufgegriffen wurde 5 6 Die Kolnische Zeitung schrieb Dieses im Herderschen Verlag erschienene Buch ist wohl das unerfreulichste und gehassigste Machwerk das der ganze Streit um die Borromaus Enzyklika zutage gebracht hat Baron de Mathies ist Konvertit aber keiner von denen die auch dem Andersdenkenden die Achtung fur ihren in schweren seelischen Kampfen erworbenen neuen Standpunkt abzugewissen wissen Nicht der milde versohnliche Geist eines nach ernstem Kampfe zum inneren Seelenfrieden gelangten Menschen sondern der zornig lieblose Eifer des Renegaten der mit Feuer und Schwert zu vernichten sucht was er fruher verehrt hat spricht aus jeder Zeile seines Buches Wir Katholiken und die andern das alles Licht und allen Glanz auf die eine und allen Schatten auf die andere nichtkatholische Seite wirft 7 Das Buch erinnere in seinem Ton an die theologischen Streitschriften der Reformationszeit 8 Im selben Jahr berief der Basler Bischof Jakob Stammler den deutschen Priester zum Studentenseelsorger in Zurich wo er bis 1918 blieb und von dem Jesuiten Paul de Chastonay 1870 1943 abgelost wurde In dieser Zeit war er eng verbunden mit dem Verband Schweizerischer Katholischer Akademiker Renaissance den er mit aufbaute In einer Publikation uber diese Vereinigung heisst es zu Paul de Mathies Von prekarer Gesundheit rieb er sich fur die Studentenseelsorge formlich auf 9 Anlasslich der 1914 erfolgten Kriegserklarung des Deutschen Reiches an Belgien in Verletzung dessen Neutralitat legte der Geistliche seine deutsche Staatsburgerschaft ab Er schloss Freundschaft mit dem zum Katholizismus wieder zuruckgekehrten Autor und Publizisten Hugo Ball einem Pfalzer aus Pirmasens welcher vorher den Dadaismus mitbegrundet hatte Paul de Mathies war an der Entstehung dessen Freier Zeitung beteiligt fur die er auch Artikel schrieb Im Herbst 1918 ging Mathies als Seelsorger nach Satigny bei Genf Der Priester starb 1924 in Tunis wohin er sich wieder aus Gesundheitsgrunden begeben hatte Er trug den Titel eines Papstlichen Ehrenpralaten mit der Anrede Monsignore Der Hamburger Senator Carl Mathies 1849 1906 war sein Cousin nbsp Buchcover 1899Schriftsteller BearbeitenPaul de Mathies betatigte sich oft unter seinem Pseudonym Ansgar Albing als theologischer Fachautor und religioser Unterhaltungsschriftsteller Seine bekanntesten Werke waren 1898 Moribus paternis eine zweibandige ofter aufgelegte Erzahlung aus der modernen Hamburger Gesellschaft sowie 1899 der Roman Der Pessimist beide publiziert im Herder Verlag Freiburg Literatur BearbeitenGerhard Schaub Hugo Ball samtliche Werke und Briefe Briefe Band 3 Wallstein Verlag ISBN 3 89244 701 2 S 298 Digitalisat Wilhelm Wuhr Ludwig von Pastor Tagebucher Briefe Erinnerungen F H Kerle Verlag Heidelberg 1950 S 483 Auszug bei Google Books Maria Domanig Anthologie katholischer Erzahler F Alber Verlag Ravensburg 1910 S 529 556 Schmidt Eppendorf Peter Paul de Mathies in Lebe wohl du Stadt der Vater Lebensbilder Hamburger Katholiken Ansgar Medien Hamburg 2013Weblinks BearbeitenWebseite uber Pater Paul de Chastonay mit mehrfacher Erwahnung von Paul de Mathies Webseite des Portals Aphorismen de mit einem Zitat von Paul de MathiesEinzelnachweise Bearbeiten Genealogische Webseite zu den Eltern Abbildung Schiffsflagge der Reederei L F Mathies Memento vom 16 Dezember 2013 im Internet Archive Wilhelm Gymnasium Hamburg 1881 1981 Hower Verlag Hamburg 1981 ISBN 3 922995 00 4 S 278 Archiv fur familiengeschichtliche Forschungen Starke Verlag 2006 Bande 10 11 S 83 und 85 Auszug bei Google Books Scan des Artikels aus der Illustrierten Jugend 1910 mit genauer Angabe der Publikationsstelle Ultramontane Treibereien in Vossische Zeitung Nr 493 20 Oktober 1910 S 1 Georg Schwaiger Papsttum und Papste im 20 Jahrhundert C H Beck Verlag 1999 ISBN 3 406 44892 5 S 144 Digitalscan Wir Katholiken und die andern in Kolnische Zeitung Nr 1130 21 Oktober 1910 S 1 Wir Katholiken und die andern in Kolnische Zeitung Nr 1130 21 Oktober 1910 S 1 Christoph Baumer Die Renaissance Verband Schweizerischer Katholischer Akademiker Gesellschaften 1904 1996 Verlag Saint Paul 1998 ISBN 3 7278 1183 8 Seite 227 DigitalscanNormdaten Person GND 127706119 lobid OGND AKS VIAF 89219068 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mathies Paul deALTERNATIVNAMEN Mathies Paul von Albing Ansgar Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Priester und SchriftstellerGEBURTSDATUM 12 Mai 1868GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 13 Mai 1924STERBEORT Tunis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul de Mathies amp oldid 239241695