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Paul Winter 29 Januar 1894 in Neuburg an der Donau 1 Marz 1970 in Munchen war ein deutscher Komponist sowie Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWinter war der Sohn eines Neuburger Rechtsanwalts Geburtshaus Schrannenplatz 127 heute Herrenbekleidung Brenner Seinen ersten musikalischen Unterricht erhielt er bereits mit vier Jahren durch seine Mutter Nach dem Besuch der Volksschule besuchte Winter zwischen 1904 und 1912 das Humanistische Gymnasium seiner Heimatstadt Uber den Lehrplan hinaus erhielt er in diesen Jahren fundierten Unterricht in Chorgesang Instrumentalmusik Orgel und verschiedene Streichinstrumente sowie Musiktheorie Dadurch avancierte er in den beiden letzten Jahren als Gymnasiast zum Organisten der Studienkirche Als solcher versuchte er sich auch als Komponist Nach Erreichen des Abiturs schlug Winter auf Wunsch seines Vaters eine Offizierslaufbahn ein Er trat am 1 August 1912 beim 8 Feldartillerie Regiment der Bayerischen Armee in Nurnberg ein Am 1 August 1914 wurde er zum Leutnant befordert Sein Patent wurde auf den 10 Oktober 1910 datiert Er nahm am Ersten Weltkrieg teil Bei Kriegsende war Winter Oberleutnant und Regimentsadjutant 1 2 Neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes wurde Winter auch mit dem Militarverdienstorden IV Klasse mit Krone ausgezeichnet 3 Nach Ende des Krieges wurde Winter von der Reichswehr ubernommen In den Jahren zwischen 1919 und 1923 wurde er allerdings fur sein Studium weitgehend vom Dienst freigestellt Im Sommer 1920 4 heiratete er und begann an der Universitat Erlangen Philosophie Literatur und Musikgeschichte zu studieren wechselte aber nach einigen Semestern mit denselben Fachern an die Ludwig Maximilians Universitat nach Munchen Am 1 Juni 1924 erfolgte seine Beforderung zum Hauptmann 3 Zwischen 1925 und 1928 war Winter in Berlin Schuler in Hans Pfitzners Meisterklasse fur Komposition an der Preussischen Akademie der Schonen Kunste 1928 konnte Winter dieses Studium erfolgreich abschliessen Er war von 1934 bis 1935 Abteilungskommandeur beim Artillerie Regiment VII in Munchen Von 1935 bis 1938 setzte man in als Referent fur Personaleinsatz im Wehrkreiskommando VII mit Sitz in Munchen ein Dort beforderte ihn am 1 August 1936 zum Oberstleutnant Im Marz 1938 nahm am Unternehmen Otto Anschluss Osterreichs teil Ab dem 15 Juli 1938 war er Leiter der Zentralabteilung im Oberkommando der Wehrmacht OKW 2 Rundfunkaufnahmen seiner Marchenoper Falada machten Winter 1938 uberregional einem grosseren Publikum bekannt Am 1 August 1939 erfolgte die Beforderung zum Oberst und am 1 Oktober 1941 die zum Generalmajor Am 1 Juni 1943 beendete er seine Arbeit als Leiter der Zentralabteilung des OKW und wurde am gleichen Tag zum Generalleutnant ernannt Vom 9 August 1943 bis 4 November 1943 fuhrte er nacheinander als Kommandeur die 329 und die 30 Infanterie Division Es folgte die Verwendung als Kommandeur der Feld Division 9 L vom 5 November 1943 bis 4 Dezember 1943 Die drei Divisionen die Winter fuhrte waren nahe Leningrad an der Ostfront eingesetzt Den Rest des Zweiten Weltkrieges verbrachte er in der Fuhrerreserve des Oberkommando des Heeres und bekam kein neues Kommando mehr Er bekam als Orden unter anderem das Deutsche Kreuz in Silber 5 2 1945 Festnahme und bis 1947 Aufenthalt in amerikanischen Internierungslagern u a Allendorf In der Internierung Mitarbeit in der Historical Division 6 Der Verbleib der laut einem Schreiben der Military Intelligence Company im Lager Allendorf fur die Denazifizierung des Generalleutnants Paul Winter an die Spruchkammer Karlsruhe ubersandten Unterlagen ist nicht mehr nachvollziehbar 7 Paul Winter wurde im Zuge der Entnazifizierung mit Wirkung vom 5 November 1947 durch die Spruchkammer Miesbach als Nicht betroffen entlassen Im Winter 1947 1948 liess sich Winter in Neuhaus am Schliersee nieder und wirkte dort als Komponist Organist und Musikhistoriker Im darauffolgenden Jahr berief man Winter zum Dozenten fur Musiktheorie und Musikgeschichte an die Stadtische Musik und Orchester Vorschule nach Munchen dieses Amt hatte er bis 1958 inne In diesem Jahr wahlte ihn der Lassus Musikkreis zu seinem Vizeprasidenten womit die Erforschung Erschliessung und Auffuhrung von Werken europaischer Mehrchorigkeit zu einem beherrschenden Schwerpunkt seiner Arbeit wurde Fur den Lassus Musikkreis organisierte Winter zahlreiche Konzertreisen an die Urstatten der Mehrchorigkeit besonders nach Venedig Durch diese Arbeit gilt Winter vielen bis heute als Wiederentdecker dieser bereits verloren geglaubten Musikgattung Sein besonderes Interesse galt dabei der Musikpflege am Pfalz Neuburger Hof und er bemuhte sich erfolgreich um die Herausgabe und Wiederauffuhrung der Werke ehemaliger Neuburger Hofkomponisten und Hofkapellmeister Im Alter von 76 Jahren starb Paul Winter am 1 Marz 1970 in Munchen und fand seine letzte Ruhestatte auf dem Alten Friedhof in Neuburg an der Donau Franziskanerstrasse Westmauer Ehrungen Bearbeiten1960 Ehrenburger seiner Heimatstadt 1966 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 1969 Bayerischer VerdienstordenNeben diesen zahlreichen Ehrungen halt auch seine Heimatstadt Neuburg die Erinnerung an einen grossen Sohn wach Anlasslich seines 90 Geburtstages wurde die Staatliche Knaben Realschule in Paul Winter Realschule umbenannt an diesen Feierlichkeiten konnte die Witwe Paul Winters noch teilnehmen Anlasslich seines 100 Geburtstages den die Stadt Neuburg feierlich im Stadttheater beging wurde am Geburtshaus von Paul Winter eine Bronzetafel angebracht Des Weiteren wurde in Neuburg eine Strasse nach ihm benannt Werke BearbeitenKompositionen1936 Komposition der Olympia Fanfaren fur die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin 8 1937 Musikbeitrag zu den Tagen der Deutschen Kunst 9 1938 Grossdeutschland zum 10 April 1938 Fanfare 10 1938 Falada 11 1942 Schwabenkantate mit Oskar Besemfelder 12 1942 Zwei Weihnachtslieder Hohe Nacht mit Hans Baumann 13 1944 Im Osten steht unser Morgen 6 Ostlandlieder Hans Baumann Bearb Paul Winter 14 1950 Komposition des Singspiels Das steinerne Herz 1954 Heimatfestspiel Rendezvous bei Hochstadt 1704 Geburtsstadt seines Vaters 1955 Neuburger Steckenreitertanz Kinderballett anlasslich des 450 jahrigen Bestehens des Furstentums Pfalz Neuburg 1958 Festmusik 800 Jahre Stadt Munchen 1960 Festfanfare zum Eucharistischen Weltkongress in MunchenPaul Winter komponierte weitere Lieder geistliche Werke Kammermusik Turmmusik sowie Funk und Filmmusiken SchriftenMusikpflege in der Wehrmacht in von Hase Hg Jahrbuch der Deutschen Musik 1943 S 54 15 Goethe erlebt Kirchenmusik in Italien Darstellung nach Selbstzeugnissen Dulk Hamburg 1949 Der mehrchorige Stil Historische Hinweise fur die heutige Praxis Peters Frankfurt am Main 1964 Paul Winter verfasste weiterhin Beitrage fur Musikzeitschrifte und Nachschlagewerke Literatur BearbeitenPaul Winter In Paul Frank Wilhelm Altmann Kurzgefasstes Tonkunstlerlexikon 14 Auflage Gustav Bosse Verlag Regensburg 1936 S 729 Wolfgang Keilig Die Generale des Heeres 1939 1945 Podzun Pallas Verlag Friedberg 1983 ISBN 3 7909 0202 0 S 372 Weblinks BearbeitenDie Stadt Neuburg an der Donau Website der Paul Winter Realschule Website der Freunde der PWS Lassus Musikkreis MunchenEinzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Hauptstaatsarchiv IV vgl 22396 Kriegsrangliste a b c Wolfgang Keilig Die Generale des Heeres 1939 1945 Podzun Pallas Verlag Friedberg 1983 ISBN 3 7909 0202 0 S 372 a b Rangliste des Deutschen Reichsheeres Nach dem Stande vom 1 Mai 1932 E S Mittler amp Sohn Berlin 1932 S 133 Bundesarchiv Militararchiv Pers 6 1002 Bundesarchiv Militararchiv Pers 6 1002 Staatsarchiv Munchen Spruchkammer Miesbach Bayerische Staatsbibliothek Munchen Handschriftenabteilung Nachlass Paul Winter Ana 588 Militarisches Varia Bayerische Staatsbibliothek Munchen Handschriftenabteilung Nachlass Paul Winter Ana 588 Spruchkammerverfahren Lager Allendorf 18 Juni 1947 Skizzen Heft 11 November 1936 S 9 Archiv Haus der Kunst Munchen Programmheft des Festzugs 1937 Deutsche Nationalbibliothek Katalog des Deutschen Musikarchivs Skizzen 12 Mai 1938 Munchener Neueste Nachrichten 7 April 1938 Zeitschrift fur Musik Heft 5 Mai 1938 S 524 Fred Prieberg Musik im NS Staat 1982 S 380 Deutsche Nationalbibliothek Katalog des Deutschen Musikarchivs Deutsche Nationalbibliothek Katalog des Deutschen Musikarchivs Deutsche Nationalbibliothek Katalog des Deutschen Musikarchivs Deutsche Nationalbibliothek Katalog des Deutschen Musikarchivs Dorothea Kolland Frontmusik S 12 Anm 31Normdaten Person GND 11740991X lobid OGND AKS LCCN no89006829 VIAF 62325694 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Winter PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Musiker und KomponistGEBURTSDATUM 29 Januar 1894GEBURTSORT Neuburg an der DonauSTERBEDATUM 1 Marz 1970STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Winter Komponist amp oldid 225359756