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Paul Wilhelm Loehning 22 Februar 1889 in Luxemburg 24 Juli 1971 in St Blasien war ein deutscher Generalmajor der im Zweiten Weltkrieg 1945 die Stadt Hannover kampflos den anruckenden Amerikanern ubergab 1 Leben BearbeitenLoehning war der Sohn eines Oberfinanzrates und Steuerdirektors Nach dem Besuch des Kadettenkorps wurde er am 14 Marz 1907 als charakterisierter Fahnrich dem 1 Ermlandischen Infanterie Regiment Nr 150 der Preussischen Armee uberwiesen Er avancierte bis Mitte August des Folgejahres zum Leutnant und diente ab Oktober 1911 als Adjutant des I Bataillons In dieser Stellung nahm Loehning nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs an den Kampfen an der Ostfront teil wurde Mitte November 1914 Kompaniefuhrer und nach seiner Beforderung zum Oberleutnant Ende Februar 1915 zum Regimentsadjutanten ernannt Ab Juli 1917 war er Adjutant der 73 Infanterie Brigade und ruckte Ende November 1917 zum Hauptmann auf Von Anfang Juli bis Mitte September 1918 schloss sich eine Verwendung als Adjutant der ubergeordneten 37 Infanterie Division an der Westfront an Anschliessend fuhrte er das I Bataillons im 2 Ermlandischen Infanterie Regiment Nr 151 bei den Abwehrkampfen in der Champagne und an der Maas Neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes erhielt er das Ritterkreuz des Koniglichen Hausorden von Hohenzollern mit Schwertern und das Hamburger Hanseatenkreuz Die verbundeten Osterreicher wurdigten ihn mit dem Militarverdienstkreuz III Klasse mit Kriegsdekoration Nach Kriegsende gab Loehning Mitte Januar 1919 die Fuhrung des Bataillons ab und kehrte in seine Stellung als Adjutant der 37 Division zuruck Mit seiner Ernennung zum Adjutanten des Infanteriefuhrers der 1 Division wurde er am 1 Oktober 1920 in die Reichswehr ubernommen Mitte Dezember 1921 trat er mit der Versetzung in das 2 Preussisches Infanterie Regiment in den Truppendienst und diente von April 1922 bis Oktober 1927 als Kompaniechef im Regiment Anschliessend war Loehning beim Stab der 3 Division und wurde am 1 Februar 1931 zum Major befordert Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er am 10 April 1940 zum Generalmajor befordert Wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges erhielt er Kommandos in beziehungsweise bei Poltawa in der Ukraine fur die Schlacht von Stalingrad sowie die Schlacht bei Charkow Zwei Tage nach seinem 54 Geburtstag wurde Loehning am 24 Februar 1942 in die Fuhrerreserve versetzt 1 In Hannover wurde Loehning zum 1 Oktober 1943 1 zugleich die Zeit der schwersten Luftangriffe auf Hannover 2 erst zum Stadtkommandanten und schliesslich zum Kampfkommandanten ernannt 1 Loehning hat die Stimmung der Bevolkerung der Stadt in den letzten Kriegsmonaten wie folgt beschrieben Die Bevolkerung war abgestumpft Sie durfte keine Nachrichten horen und es wurde ihr systematisch alles vorenthalten was ein klares Bild uber die Lage hatte geben konnen Die Post funktionierte nicht mehr und die Nachrichten von Angehorigen die im Feld standen blieben aus Diese Ungewissheit beeinflusste die Haltung der Bevolkerung entscheidend Es gab kaum noch jemanden der mitarbeitete Das einzige Interesse richtete sich auf die Verpflegung und Unterkunft um die man sich in den Pausen zwischen den Bombenalarmen kummerte 3 Als am 4 April 1945 die britische 6 Luftlandedivision und die 2 US Panzerdivision den Stadtrand von Hameln erreicht hatten verlas der nationalsozialistische Gauleiter Hartmann Lauterbacher uber den Drahtfunk einen Appell zum Durchhalten an die noch Lebenden um sich selbst dann aber noch am selben Tag von Hannover aus in die Harzfestung nach Hahnenklee abzusetzen unter Mitnahme mehrerer Millionen Reemtsma Zigaretten Am nachsten Tag erschien Lauterbachers Appell dann gedruckt in der Hannoverschen Zeitung unter der Uberschrift Lieber tot als Sklav und mit der Drohung Wer dabei nicht mit uns ist oder feige die verraterische Hand gegen unsere gerechte Sache erheben sollte wer weisse Fahnen hisst oder sich kampflos ergibt ist des Todes 4 Am Tag darauf verlegte Loehning seinen Dienstsitz vom Friederikenschlosschen in den nach der Flucht des Gauleiters verwaisten 4 sogenannten Gaubefehlsstand am Schutzenplatz 5 Die letzten Kriegstoten der Stadt waren 23 junge Marinesoldaten die am 7 April an der Harenberger Strasse in Stellung gegangen waren und offenbar von ihren Offizieren im Stich gelassen wurden Die Munition die man bei ihnen fand bestand aus Platzpatronen Schliesslich gelang es dem schon zuvor am 18 Oktober 1944 provisorisch gewahlten Oberburgermeister von Hannover Egon Bonner 4 Loehning von der Notwendigkeit einer kampflosen Ubergabe der Stadt an die Amerikaner uberzeugen 1 Wahrend Loehnings letztem Appell am 10 April 1945 im Gaubefehlsstab stellte er es den angetretenen Soldaten frei sich entweder zu ergeben oder in Richtung Celle abzusetzen 2 Noch am selben Tag konnten die Amerikaner so die Stadt besetzen Dadurch war fur Hannover der Krieg schon wenige Wochen vor dem Tod von Adolf Hitler und vor der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht zu Ende 2 Paul Wilhelm Loehning starb knapp ein Viertel Jahrhundert spater in St Blasien 1 Literatur BearbeitenDermot Bradley Die Generale des Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 7 Knabe Luz Biblio Verlag Bissendorf 2004 ISBN 3 7648 2902 8 S 589 590 Klaus Mlynek LOEHNING Paul Wilhelm In Hannoversches Biographisches Lexikon S 237 Klaus Mlynek Loehning Paul Wilhelm In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 414 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Klaus Mlynek Loehning siehe Literatur a b c Klaus Mlynek Zweiter Weltkrieg In Stadtlexikon Hannover S 694 f Klaus Mlynek Der Luftkrieg In Geschichte der Stadt Hannover Band 2 Vom Beginn des 19 Jahrhunderts bis in die Gegenwart hrsg von Waldemar R Rohrbein Klaus Mlynek Schlutersche Hannover 1994 ISBN 3 87706 364 0 S 553 558 hier S 557 a b c Klaus Mlynek Die letzten Tage des Krieges In Geschichte der Stadt Hannover S 567 Klaus Mlynek LOEHNING siehe Literatur Normdaten Person GND 1012723461 lobid OGND AKS VIAF 172085668 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Loehning Paul WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Generalmajor im Zweiten Weltkrieg und Kampfkommandant in HannoverGEBURTSDATUM 22 Februar 1889GEBURTSORT Luxemburg Stadt STERBEDATUM 24 Juli 1971STERBEORT St Blasien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Wilhelm Loehning amp oldid 234104339