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Paul Charles Morphy 22 Juni 1837 in New Orleans Louisiana 10 Juli 1884 in Louisiana war ein US amerikanischer Schachspieler des 19 Jahrhunderts und der starkste Spieler in den Jahren 1858 bis 1861 1 Paul Morphy New York City 1859Name Paul Charles MorphyVerband Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenGeboren 22 Juni 1837New OrleansGestorben 10 Juli 1884New Orleans LouisianaBeste Elo Zahl 2743 Juni 1859 historische Elo Zahl Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Spielstil 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMorphy entstammte einer angesehenen Familie Sein Grossvater Michael Murphy mit u war ein Ire Als dieser 1753 die spanische Staatsburgerschaft annahm anderte er den Nachnamen in Morphy Paul Morphys Vater Alonzo Morphy wurde in Spanien geboren er war Prasident des Obersten Gerichtshofes von Louisiana Pauls Mutter Louise Therese Felicite Thelcide Le Carpentier war eine Franzosin Sie war Konzertpianistin Paul hatte noch drei Geschwister Malwina 1830 Edward 1834 und Helena 1839 Morphy galt als Schach Genie nachdem er schon im Alter von zwolf Jahren nicht nur eine beachtliche Spielstarke erreicht hatte sondern uberdies blind also ohne Ansicht des Brettes zu spielen verstand Erlernt hatte er das Schachspiel von seinem Vater Alonzo und seinem Onkel Ernest Morphy Bereits 1849 besiegte er in einem Match Schachmeister Johann Jacob Lowenthal mit 2 1 2 1855 begann Morphy das Studium der Rechte in Louisiana das er bald mit einem Diplom abschloss Er durfte jedoch noch nicht als Advokat praktizieren da er nach dem Recht seines Heimatstaates noch nicht volljahrig war Auch wahrend seines Studiums hatte Morphy das Schach nicht vernachlassigt und nun hatte er ausreichend Zeit zum Spiel Er schlug die amerikanischen Meister in beachtlicher Weise zum Teil sogar in Vorgabepartien nbsp Paul Morphy und Jules Arnous de Riviere am Schachbrett Paris 18581857 gewann er den ersten Preis auf dem Ersten Amerikanischen Schachkongress in New York wobei er die als Favoriten eingeschatzten Louis Paulsen und Theodor Lichtenhein mit Leichtigkeit schlug 1858 1859 ging er auf eine Europareise auf der er samtliche Gegner besiegte die in London und Paris gegen ihn antraten darunter auch den deutschen Meister Adolf Anderssen Lowenthal und Henry Edward Bird welchen er mit 10 1 bezwang Einzig der englische Meister Howard Staunton der der eigentliche Grund fur Morphys Reise war verweigerte ihm nach langerem Hinhalten und trotz einer Preisborse von 2000 Britischen Pfund einen Wettkampf 2 Auf seiner Reise begleitete ihn Frederick Milnes Edge ein Journalist des New York Herald als Privatsekretar Edge veroffentlichte spater ein Buch das eine wichtige Quelle uber Morphy darstellt Von 1857 bis 1861 gab Morphy zusammen mit Daniel Willard Fiske die Schachzeitschrift Chess Monthly heraus Mit Anfang 20 versuchte er sein Geld als Anwalt zu verdienen womit ihm aber kein Erfolg beschieden war So behinderte der Sezessionskrieg seine Anwaltstatigkeit Zudem waren potenzielle Klienten mehr daran interessiert mit ihm uber Schach zu sprechen als uber ihre Rechtsfalle 3 Morphy zog sich vom offentlichen Schachspiel zuruck Als der spatere Weltmeister Wilhelm Steinitz Morphy kennenlernen wollte war dieser zu einer Begegnung nur unter der Bedingung bereit dass dabei nicht uber Schach gesprochen werde Weder ihm noch Johannes Hermann Zukertort gelang es Morphy zu einem Comeback als Schachspieler zu uberreden 2 nbsp Grab Morphys auf dem St Louis Cemetery in New OrleansIn seinen spateren Jahren galt er als geistig zerruttet und paranoid 3 2 Morphy starb am 10 Juli 1884 im Alter von nur 47 Jahren in seiner Heimatstadt an einem Schlaganfall Spielstil BearbeitenDie Vorzuge seiner Spielweise bestanden in moglichst schneller Figurenentwicklung in energischem Tempospiel und im Festhalten der Initiative bei Angriffsfuhrungen Emanuel Lasker charakterisierte Morphys Bedeutung fur die Entwicklung des Schachspiels mit den Worten Er hat gefunden dass der landlaufige Glaube der brillante Zug des Meisters sei eine unerklarliche Inspiration hinfallig sei Er entdeckte dass dieser brillante Zug oder dieses tiefe Manover das den Sieg erreicht nicht im Geiste des Meisters sondern in der Qualitat der Stellung seine Ursache habe Er analysierte diese Eigenart der Position und es gelang ihm ein allgemeines Gesetz zu finden das also lautet Die brillanten Zuge und Manover die den Sieg erringen sind nur moglich in Stellungen in denen man vor dem Gegner einen Ueberschuss an wirkender Kraft voraus hat In solchen Stellungen sind sie immer moglich und wenn man selbst die rechte Strategie verfolgt kann keine noch so tiefe und feine Idee des Gegners die Gewissheit von dessen schliesslicher Niederlage umstossen Ost und West 1910 Heft 8 9 S 583 Morphys Spielweise zeigt sich beispielhaft in seiner beruhmten Partie Morphy Karl von Braunschweig und Graf Isoard Paris 1858 die er als Weissspieler 1858 in Paris wahrend einer Auffuhrung der Oper Der Barbier von Sevilla gegen Karl von Braunschweig und Graf Isoard de Vauvenargue spielte die in beidseitiger Beratung die schwarzen Steine fuhrten Siehe auch BearbeitenMorphy MattLiteratur BearbeitenValeri Beim Paul Morphy A Modern Perspective Russell Milford 2005 ISBN 1 888690 26 7 C A Buck Paul Morphy his later life Will H Lyons Newport 1902 Wikisource Frederick Milne Edge Paul Morphy the Chess Champion An Account of His Career in America and Europe New York 1859 Reprint Ausgabe BiblioBazaar Charleston 2009 ISBN 1 103 21517 5 archive org Ernest Jones Das Problem Paul Morphy ein Beitrag zur Psychoanalyse des Schachspiels In Die Theorie der Symbolik und andere Aufsatze Ullstein Frankfurt Main Berlin Wien 1978 ISBN 3 548 03480 2 Michael L Kurtz Paul Morphy Louisiana s Chess Champion In Louisiana history the journal of the Louisiana Historical Association 34 2 1993 S 175 199 Max Lange Paul Morphy sein Leben und Schaffen 3 Auflage Leipzig 1894 Erstauflage 1859 unter dem Titel Paul Morphy Skizze aus der Schachwelt archive org David Lawson Paul Morphy The Pride and Sorrow of Chess McKay New York 1976 moderne Standardbiographie Johann Jacob Lowenthal Morphy s Games A Selection of the Best Games Played by the Distinguished Champion Appleton New York 1860 archive org Geza Maroczy Paul Morphy Edition Olms Zurich 1989 ISBN 3 283 00024 7 Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1909 Regina Morphy Voitier Life of Paul Morphy in the Vieux Carre of New Orleans and Abroad New Orleans 1926 Regina Morphy Voitier war Morphys Nichte Macon Shibut Paul Morphy and the evolution of chess theory Caissa Editions Yorklyn 1993 ISBN 0 939433 16 8 Chris Ward The genius of Paul Morphy Cadogan London 1997 ISBN 1 85744 137 0 Morphy diente auch als literarische Vorlage fur den Roman The chess players von Frances Parkinson Keyes New York 1960 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paul Morphy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nachspielbare Schachpartien von Paul Morphy auf 365Chess com englisch Nachspielbare Schachpartien von Paul Morphy auf chessgames com englisch Umfangreiche Stoffsammlung uber Morphy Literatur von und uber Paul Morphy im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten 1855 1865 chessmetrics Summary abgerufen am 4 Dezember 2018 a b c d Paul Morphy dead PDF In New York Times 11 Juli 1884 S 4 a b A Chess Champion s Dominance and Madness Smithsonian Institution 12 Dezember 2011Normdaten Person GND 118784986 lobid OGND AKS LCCN n50006293 VIAF 42633954 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Morphy PaulALTERNATIVNAMEN Morphy Paul Charles vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer SchachspielerGEBURTSDATUM 22 Juni 1837GEBURTSORT New Orleans LouisianaSTERBEDATUM 10 Juli 1884STERBEORT New Orleans Louisiana Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Morphy amp oldid 225969784