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Paul Kienberg 15 Oktober 1926 in Muhlberg Elbe 5 Oktober 2013 in Erfurt war ein Hauptabteilungsleiter des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS und leitete von 1964 bis 1989 die Hauptabteilung HA XX Staatsapparat Kirchen Kultur Untergrund des MfS Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn einer Arbeiterfamilie absolvierte nach dem Besuch der Volksschule von 1941 bis 1944 eine Schlosserlehre Die Facharbeiterprufung wurde ihm jedoch wegen der judischen Herkunft seines Vaters verweigert und er kam stattdessen 1944 ins Arbeitslager Nach dem Krieg trat Kienberg 1945 der KPD ab 1946 durch die Zwangsvereinigung von SPD und KPD Mitglied der SED bei Zwischen 1945 und 1949 war er zunachst Volontar dann technischer Leiter im stadtischen Elektro Werk Muhlberg Im Dezember 1949 wurde Kienberg bei der Volkspolizei VP eingestellt und wechselte 1950 zum MfS nach Berlin in die Abteilung VI Staatsapparat Parteien 1953 wurde er zur HA V Staatsapparat Kultur Kirchen Untergrund versetzt und war dort ab 1956 Abteilungsleiter 1955 war er neben Gerhard Niebling und Karli Coburger Vernehmer von Karl Laurenz einem Agenten des westlichen Geheimdiensts Gehlen und dessen konspirativer Geliebten Elli Barczatis beide wurden 1955 hingerichtet 1 1959 wurde er zum stellvertretenden Leiter der HA V ernannt Diese erhielt nach einer MfS internen Umstrukturierung die Nummer XX weshalb er 1964 zunachst kommissarisch als Nachfolger Fritz Schroders zum Leiter der HA XX ernannt wurde In dieser Position war Paul Kienberg verantwortlich fur die Fuhrung der Inoffiziellen Mitarbeiter IM und Offiziere im besonderen Einsatz OibE und somit fur die Uberwachung von Religionsgemeinschaften Kultur und Medienbetrieben Blockparteien und gesellschaftlichen Organisationen des Bildungs und Gesundheitssystems sowie der Sportvereine in der DDR In dieser Funktion segnete er diverse Zersetzungsmassnahmen ab die im Einzelfall bis hin zur Ermordung von Oppositionellen fuhren konnten 2 Mit seinem Wissen und auf seinen Auftrag hin fuhrte das MfS Bespitzelungen gegen fuhrende Oppositionelle wie Jurgen Fuchs 3 oder Wolfgang Templin 4 sowie bekannte Bundesburger wie Joseph Ratzinger 5 durch Zwischen 1963 und 1965 sowie von 1966 bis 1968 absolvierte Kienberg ein Fernstudium an der Hochschule des Ministeriums fur Staatssicherheit JHS und erwarb dort den Titel des Diplom Juristen 1973 erhielt er den Vaterlandischen Verdienstorden in Gold Kurz vor Ende des SED Regimes wurde er 1989 zum Generalleutnant befordert Im Dezember 1989 wurde er von allen Aufgaben entbunden im Januar 1990 entlassen und als einer der dienstaltesten Hauptabteilungsleiter verrentet Im Marz 2001 unterzeichnete er zusammen mit 22 weiteren ehemaligen hochrangigen MfS Offizieren einen offenen Brief in der jungen Welt in dem sie eine angebliche Hexenjagd auf ehemalige Mitarbeiter der Staatssicherheit behaupteten 6 7 Literatur BearbeitenJens Gieseke Paul Kienberg In BStU Wer war wer im Ministerium fur Staatssicherheit PDF 900 kB MfS Handbuch V 4 Berlin 1998 S 36f Jens Gieseke Kienberg Paul In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Thomas Auerbach Matthias Braun Bernd Eisenfeld Gesine von Prittwitz Clemens Vollnhals Hauptabteilung XX In BStU Anatomie der Staatssicherheit Berlin 2008 Roger Engelmann Bernd Florath Helge Heidemeyer Daniela Munkel Arno Polzin Walter Suss Das MfS Lexikon 4 aktualisierte Auflage Ch Links Verlag Berlin 2021 ISBN 978 3 96289 139 8 S 192 Online Version Weblinks BearbeitenMfS Lexikon Paul KienbergEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Focus 40 1996 Heimlich aufs Schafott MfS Akten enthullen die Hintergrunde einer der grossten innerdeutschen Spionage Affaren Vgl Thomas Auerbach Liquidierung Mord Memento vom 17 Februar 2016 imInternet Archive in Horch und Guck 01 2008 S 4 7 Vgl geraldpraschl de Roland Jahn Wie die Opposition gegen die SED ins Westfernsehen kam Vgl Die Zeit vom 6 Marz 1992 Offene Worte Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive Vgl Focus Online vom 2 Oktober 2005 Stasi Spitzel auf Ratzinger angesetzt Vgl Stasiopfer de Erklarung ehemaliger MfS Offiziere Hubertus Knabe Die Tater sind unter uns Uber das Schonreden der SED Diktatur Berlin 2008 S 284 PersonendatenNAME Kienberg PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Hauptabteilungsleiter der HA XX der DDR StaatssicherheitGEBURTSDATUM 15 Oktober 1926GEBURTSORT Muhlberg ElbeSTERBEDATUM 5 Oktober 2013STERBEORT Erfurt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Kienberg amp oldid 239507242