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Thomas Auerbach 26 Juli 1947 in Leipzig 4 Juni 2020 in Berlin 1 war ein deutscher Burgerrechtler und politisch Verfolgter in der Deutschen Demokratischen Republik DDR Er war als Autor von Sachliteratur zur Aufarbeitung der SED Diktatur tatig und von 1993 bis 2009 leitender Mitarbeiter des Bundesbeauftragten fur die Stasi Unterlagen BStU Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Abschluss an der Polytechnischen Oberschule ging Thomas Auerbach 1964 in die Lehre als Elektromonteur und engagierte sich in der kirchlichen Jugendarbeit 1965 versuchte ihn das Ministerium fur Staatssicherheit MfS der DDR als inoffiziellen Mitarbeiter anzuwerben Auerbach lehnte ab und berichtete in kirchlichen Kreisen von dem Angebot Im gleichen Jahr verweigerte Auerbach den Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee obwohl es in der DDR kein Recht auf Wehrdienstverweigerung gab Von 1967 bis 1970 absolvierte Auerbach eine Ausbildung zum Diakon bei der evangelischen Kirche und wurde 1971 Stadtjugendwart der Gemeinde in Jena Von 1975 bis zu seinem Ausschluss 1976 war Auerbach Mitglied der Blockpartei CDU der DDR Im November 1976 rief Auerbach zusammen mit anderen zu Protesten gegen die Ausburgerung Wolf Biermanns auf und organisierte Unterschriftensammlungen Unter dem Vorwurf staatsfeindlicher Hetze und staatsfeindlicher Gruppenbildung wurde Auerbach 1976 verhaftet und im September 1977 nach zehnmonatiger Untersuchungshaft gegen seinen Willen nach West Berlin abgeschoben und ausgeburgert 2 In West Berlin war er zunachst als Religionslehrer und in der kirchlichen Jugendarbeit und spater als Referent fur politische Erwachsenenbildung am Gesamtdeutschen Institut tatig Auerbach machte das Abitur nach und begann ein Studium der Erziehungswissenschaften an der Freien Universitat Berlin Mit Jurgen Fuchs Roland Jahn und anderen unterstutzte er Oppositionsgruppen in der DDR Auerbach war auch in der Friedensbewegung und bei den Grunen in Berlin aktiv Nach der Offnung der innerdeutschen Grenze und wahrend der Wende und friedlichen Revolution in der DDR beteiligte sich Auerbach im Dezember 1989 an der Besetzung der MfS Bezirksverwaltung in Gera und engagierte sich bei der Aufarbeitung der SED Diktatur 1993 wurde Auerbach wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten fur die Stasi Unterlagen BStU Von 2005 bis 2008 leitete er die Aussenstelle des BStU in Schwerin 1997 trat Auerbach in die CDU ein 2009 ging er in den Ruhestand Er lebte im Wendland und seit 2012 wieder in Berlin Ehrungen BearbeitenBundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 2000 Werke BearbeitenVorbereitungen auf den Tag X Die geplanten Isolierungslager des MfS Berlin 1995 Einsatzkommandos an der unsichtbaren Front Terror und Sabotagevorbereitungen des MfS gegen die Bundesrepublik Deutschland Ch Links Verlag Berlin 1999 ISBN 3 86153 183 6 Rezension Auf www bstu bund de Internetseite des BStU Berlin 2015 Mit Ehrhart Neubert Es kann anders werden Opposition und Widerstand in Thuringen 1945 1989 Band 3 2005 Mit Matthias Braun Bernd Eisenfeld Gesine von Prittwitz Clemens Vollnhals Anatomie der Staatssicherheit Geschichte Struktur und Methoden Hauptabteilung XX Staatsapparat Blockparteien Kirchen Kultur politischer Untergrund herausgegeben vom BStU Abteilung Bildung und Forschung Berlin 2008 ISBN 978 3 942130 13 4 Liquidierung Mord Zur vieldeutigen Semantik des Begriffs in den MfS Unterlagen PDF 569 kB In Horch und Guck Zeitschrift des BStU Ausgabe 1 2008 S 4 7 Literatur BearbeitenIlko Sascha Kowalczuk Thomas Auerbach In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Anne Stiebritz Gesprache zur Offenen Arbeit Uwe Koch Walter Schilling Arnd Morgenroth Wolfgang Thalmann Thomas Auerbach Jena 2010 ISBN 978 3 941854 03 1 Softcover und ISBN 978 3 941854 04 8 Hardcover Hans Joachim Veen Hrsg Lexikon Opposition und Widerstand in der SED Diktatur Propylaen Verlag Berlin Munchen 2000 Ilko Sascha Kowalczuk Tom Sello Hrsg Fur ein freies Land mit freien Menschen Opposition u Widerstand in Biographien u Fotos Berlin 2006 U Scheer Vision und Wirklichkeit Die Opposition in Jena in den siebziger und achtziger Jahren Berlin 1999 Siegfried Reiprich Der verhinderte Dialog Meine politische Exmatrikulation 2 Auflage Berlin 2001 H Pietzsch Jugend zwischen Kirche u Staat Geschichte der kirchl Jugendarbeit in Jena 1970 89 Koln u a 2005 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Thomas Auerbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Thomas Auerbach Auf www jugendopposition de Thomas Auerbach Autorenportrat des Ch Links Verlags Thomas Auerbach im Zeitzeugenportal Der kalte Wind der Freiheit Ein Film von Christiane Ehrhardt mit Thomas Auerbach und anderen aus Jena in West Berlin 1982 Digitales Kondolenzbuch fur Thomas Auerbach Trauerrede vom 2 Juli 2020 von Ilko Sascha Kowalczuk und Tom Sello In havemann gesellschaft deEinzelnachweise Bearbeiten Digitales Kondolenzbuch fur Thomas Auerbach Robert Havemann Gesellschaft abgerufen am 8 Juni 2020 Ehrhart Neubert Thomas Auerbach Es kann anders werden Opposition und Widerstand in Thuringen 1945 1989 Bohlau Verlag Koln Weimar 2005 ISBN 3 412 08804 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Normdaten Person GND 121036472 lobid OGND AKS LCCN n79005253 VIAF 62393852 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Auerbach ThomasKURZBESCHREIBUNG deutscher Burgerrechtler und politischer Haftling in der DDR Mitarbeiter des Bundesbeauftragten fur die Stasi UnterlagenGEBURTSDATUM 26 Juli 1947GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 4 Juni 2020STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Auerbach amp oldid 223147178