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Paul Imberg 29 Mai 1877 1 in Berlin 10 Juli 1962 in Manhattan New York City 1 war ein judischer deutscher Architekt Paul Imberg 1877 1962 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Imberg war ein Sohn von Julius Imberg und dessen Ehefrau geb Salinger 2 Nach seinem Architekturstudium schlug er zunachst eine Laufbahn als Baubeamter ein und absolvierte die weitere praktische Ausbildung als Regierungsbaufuhrer Referendar in der offentlichen Bauverwaltung 1904 legte er das 2 Staatsexamen ab und wurde zum Regierungsbaumeister Assessor in der offentlichen Bauverwaltung ernannt 3 Aber schon 1905 schied er auf eigenen Wunsch aus dem Staatsdienst aus 4 und machte sich in Berlin selbstandig Er richtete zunachst sein Buro und seinen Wohnsitz in Charlottenburg bei Berlin ein von wo er 1916 nach Dahlem zog Von 1922 bis zu seiner Flucht nach Palastina bewohnte dort ein eigenes Haus unter der Adresse Im schwarzen Grund 10 Paul Imberg war seit dem 24 Juli 1905 mit der ebenfalls aus Berlin stammenden Fanny geb Loeb 1 April 1883 verheiratet 2 Moglicherweise schon als Architekturstudent wurde Imberg Mitglied im renommierten Architekten und Ingenieur Verein zu Berlin 5 Imberg war Mitglied der judischen Gemeinde zu Berlin Nach nationalsozialistischer Definition durch die Nurnberger Gesetze galt Imberg als Volljude er konnte daher nicht Mitglied in der Reichskammer der bildenden Kunste werden und deshalb nicht mehr als selbstandiger Architekt arbeiten Unter diesen Umstanden war er gezwungen Deutschland zu verlassen und fluchtete 1934 6 oder 1935 7 mit Ende 50 nach Palastina Dort lebte er bis 1956 also mehr als 20 Jahre lang und erlebte 1948 die Grundung des Staates Israel auf dem britischen Mandatsgebiet mit Uber Imbergs Tatigkeit in Palastina bzw Israel ist wenig bekannt Im Jahr 1956 im Alter von 79 Jahren emigrierte Imberg in die USA 8 wo er 1962 in New York City im Alter von 85 Jahren starb Werk BearbeitenImberg war zeitweise mit dem Architekten Leopold Friedmann 3 Juni 1886 in Buenos Aires unbekannt assoziiert entwarf aber auch allein und vereinzelt in Zusammenarbeit mit dem Architekten Walter Otto Croner 1887 in Berlin 1936 ebenda nbsp Charlottenburg Knesebeckstrasse 8 9Imberg und Friedmann lebten beide in Berlin Dahlem Ihr einziges gemeinsames Projekt vor dem Ersten Weltkrieg waren ein Getreidespeicher und Stallanlagen auf dem Rittergut Lanckensburg auf der Insel Rugen 9 In eigener Regie baute Imberg 1911 1912 das 1891 errichtete Mehrfamilienwohnhaus mit Laden Knesebeckstrasse 8 9 in Berlin Charlottenburg um Das Gebaude wird seit den spaten 1990er Jahren als Hotel genutzt 10 Ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Architekten war um 1911 der Neubau des Kaufmannshauses Hallesches Ufer 12 13 in Berlin Kreuzberg Bauherr dieses reprasentativen Geschaftshaus mit der Fassadeninschrift National Registrier Kassen Gesellschaft war der Bauunternehmer Heinrich Mendelssohn als Architekten werden neben Paul Imberg auch Adolf Wollenberg und Emil Schuster genannt Wollenberg ubernahm die Fassadengestaltung und lieferte Plane fur die Innenarchitektur 11 12 Das funfgeschossige Gebaude existiert heute nicht mehr Imberg zeichnete als Bauherr und Architekt fur die in Berlin Dahlem zwischen 1912 und 1916 im Heimatschutzstil erbauten mit kleinen Vorgarten ausgestatteten Doppelhauser sowie Drei und Funfhausergruppen Schweinfurthstrasse 58 72 Am Erlenbusch 2 10 Rohlffstrasse 5 7 und Schorlemerallee 32 40 verantwortlich Er begann 1912 auf eigene Kosten mit der Errichtung der kleinen Siedlung 13 Die im Detail verschieden gestalteten Hauser bilden ein Karree Sie sind in kraftigen Farben verputzt und mit Sprossenfenstern versehen ihre unterschiedlich geformten Dacher sind mit Tonziegeln gedeckt Das im Jahr 1913 errichtete und eingeweihte Gebaude Am Kollnischen Park 2 Rungestrasse 30 in Berlin das heutige Haus der Psychologie entwarf Imberg gemeinsam mit Walter Croner dessen Familie anscheinend Eigentumer des Grundstucks war 14 Bis 1933 diente es als Gewerkschaftshaus des Deutschen Holzarbeiterverbandes 15 Das von Imberg 1920 1921 gestaltete Wirtschaftsgebaude Glienicker Strasse 17A in Berlin Zehlendorf ist ebenfalls erhalten und steht unter Denkmalschutz 16 1922 wurde ein Doppelhaus in Berlin Dahlem nach dem Entwurf von Imberg und Friedmann fertiggestellt Mit diesem Wohnhaus machten sich die beiden Architekten in der Umgebung bekannt In den folgenden vier Jahren bis 1926 errichteten sie in den umliegenden Strassen eine Reihe von Landhausern mit Walmdach Oft gestalteten sie auch die Inneneinrichtung dieser Hauser Die meisten ihrer Bauherren waren judische Berliner wie Max Brandenstein Landhaus Max Brandenstein Berlin Zehlendorf 1924 Dr Robert Loewenthal Landhaus Dr Robert Loewenthal Berlin Zehlendorf 1925 der Opernsanger Ernst Lehmann der Direktor Reinhold Forster und Leonhard Wertheim 9 Imberg und Friedmann errichteten vor 1925 das Landhaus Musausstrasse 4 in Berlin Dahlem in dem Friedmann wohnte 6 Imberg und Friedmann bauten auch ausserhalb Berlins so zum Beispiel im Jahr 1923 ein Sommerhaus auf der Insel Sylt und 1925 1926 ein Ferienhaus in Scharfling in Oberosterreich Sie planten auch den Umbau und die neue Innenausstattung des Bankhauses Damme in Danzig Die Neue Synagoge in Danzig Langfuhr wurde 1926 bis 1927 ebenfalls nach Planen von Imberg und Friedmann erbaut Literatur BearbeitenBauwelt 3 Jahrgang 1912 Heft 42 S 13 Berliner Architekturwelt 18 Jahrgang 1916 S 361 f Dekorative Kunst 23 Jahrgang 1920 Heft 28 S 101 f Deutsche Bauhutte Jahrgang 1923 Heft 27 S 148 f Imberg und Friedmann Neue Baukunst Berlin 1927 Bauwelt 22 Jahrgang 1931 Heft 39 S 1200 Myra Warhaftig Sie legten den Grundstein Leben und Wirken deutschsprachiger judischer Architekten in Palastina 1918 1948 Wasmuth Tubingen Berlin 1996 S 379 Myra Warhaftig Deutsche judische Architekten vor und nach 1933 Das Lexikon Dietrich Reimer Verlag Berlin 2005 ohne Angaben zu seinem Werk in Palastina bzw Israel Einzelnachweise Bearbeiten a b Paul Imberg in New York New York Sterbeindex 1949 1965 Manhattan New York New York City All Boroughs New York USA Urkunde Nummer 14824 zitiert auf www ancestry com a b Heiratsregister 1874 1920 beim Standesamt Berlin IV a Urkunde Nr 536 lfd Nr 435 Erstregister digitalisiert auf www ancestry com Amtliche Mitteilungen In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 53 1904 S 333 zlb de Amtliche Mitteilungen In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 79 1905 S 489 zlb de Mitglieder Verzeichnis der dem Verband Deutscher Architekten und Ingenieur Vereine angehorenden 48 Vereine Julius Springer Berlin 1914 S 72 Der Architekten und Ingenieur Verein zu Berlin seinerseits war korporatives Mitglied im Verband Deutscher Architekten und Ingenieurvereine VDAI der jedoch keine Einzelpersonen als Mitglieder aufnahm a b Myra Warhaftig Deutsche judische Architekten vor und nach 1933 Das Lexikon Dietrich Reimer Verlag Berlin 2005 S 236 Myra Warhaftig Sie legten den Grundstein Leben und Wirken deutschsprachiger judischer Architekten in Palastina 1918 1948 Wasmuth Tubingen Berlin 1996 S 379 Reihenhaussiedlung amp Siedlung Schweinfurthstrasse in der Berliner Landesdenkmalliste a b Myra Warhaftig Deutsche judische Architekten vor und nach 1933 Das Lexikon Dietrich Reimer Verlag Berlin 2005 S 235 Mietshaus amp Laden Knesebeckstrasse 8 9 in der Berliner Landesdenkmalliste Bilderstrecke In Berliner Leben Nr 12 1911 S 190 zlb de mit Fotografie der Fassade des Kaufmannshauses zum Halleschen Ufer hin A Wollenberg Kaufmannshaus Berlin SW Hallesches Ufer 12 13 Erbauer Heinrich Mendelssohn o O Berlin o J 1911 Digitalisat Reihenhaussiedlung amp Siedlung Schweinfurthstrasse in der Berliner Landesdenkmalliste Adressbuch Berlin 1909 Geschaftshaus des Deutschen Holzarbeiterverbandes in der Berliner Landesdenkmalliste Wirtschaftsgebaude Glienicker Strasse 17A in der Berliner LandesdenkmallistePersonendatenNAME Imberg PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 29 Mai 1877GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 10 Juli 1962STERBEORT Manhattan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Imberg amp oldid 233472171