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Paul Fliedner 10 Dezember 1889 in Ilmenau Thuringen 26 Juli 1970 in Hamburg war ein deutscher kommunistischer Politiker Er war einer der Anfuhrer der Novemberrevolution 1918 in Sachsen Gotha und von 1945 bis 1950 Oberburgermeister von Ilmenau Leben BearbeitenPaul Fliedner wurde als Sohn des Ilmenauer Glasfabrikanten Arnold Fliedner geboren Er wuchs in Ilmenau auf wo er von 1896 bis 1904 zur Schule ging Anschliessend begann er eine Ausbildung zum Glasblaser in der elterlichen Fabrik und trat 1904 der Ilmenauer Arbeiterjugend bei Bereits mit 18 Jahren 1907 wurde Fliedner Mitglied in der SPD 1914 wurde er zum Ersten Weltkrieg eingezogen Er wurde dabei schwer verwundet was bei ihm zu der Einsicht fuhrte nicht langer fur den Kaiser die Knochen hinzuhalten Deshalb trat er 1917 aus der SPD aus und schloss sich der USPD an 1920 wechselte er zur KPD Fliedner fuhrte die Arbeiter und Soldatenrate in Gotha an wobei es dort zu burgerkriegsahnlichen Zustanden kam Nach massiven Protesten und teils auch Strassenkampfen in Gotha dankte Herzog Carl Eduard am 13 November 1918 ab Die Aufstande in Gotha waren damals die schwersten im Rahmen der Novemberrevolution in ganz Thuringen woran Fliedner als Anfuhrer der Arbeiter und Soldatenrate grossen Anteil hatte Er rief am 14 November die Machtubernahme der Rate in Sachsen Gotha aus welche erst durch das Eingreifen von Truppen unter Fuhrung von General Maercker aus anderen Thuringer Staaten niedergeschlagen werden konnte Zwischen 1924 und 1935 lebte Fliedner in Hamburg Dort arbeitete er in einem Chemieglas Unternehmen 1935 kehrte er mit seiner Familie nach Ilmenau zuruck Er kaufte eine kleine Thermometer Fabrik und fuhrte diese bis 1945 Wahrenddessen grundete er 1939 mit einigen Lehrern und Studenten des Thuringischen Technikums eine Gruppe die verschiedene Widerstands Aktionen gegen das NS Regime durchfuhren wollte Diese konnten jedoch nie zu Ende gefuhrt werden andererseits wurde er auch nicht von der Gestapo entlarvt nbsp Grabstatte auf dem Friedhof Ohlsdorf im Planquadrat V 20Nach 1945 wurde Fliedner von der S M A D mit verschiedenen Aufgaben in Stadt und Kreis Ilmenau betraut Zunachst wurde er zum Vorsitzenden des Antifaschistischen Komitees der Stadt Ilmenau berufen Am 13 Juli 1945 wurde er zum ersten Burgermeister Ilmenaus berufen Er legte den Fokus seiner Arbeit als Erster Burgermeister vor allem auf den Wiederaufbau von Infrastruktur und Industrie in der Stadt 1946 trat er der SED bei 1950 wurde Charlotte Gleichmann zu Fliedners Nachfolgerin im Ilmenauer Burgermeisteramt Der zwischenzeitlich enteignete Fliedner siedelte daraufhin im Mai 1952 nach Westdeutschland uber er zog mit seiner Frau nach Hamburg Inzwischen leitete die Thuringer Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen ihn ein 1953 wurde er in Abwesenheit wegen Wirtschaftsverbrechen zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt Er hatte in seinem Wohnhaus illegal verschiedene Waren gehortet Der politisch motivierte Hintergrund fur die Verurteilung war jedoch seine Flucht aus der DDR Nach dem Urteil wurde sein zuruckgelassener Besitz beschlagnahmt und in Staatseigentum uberfuhrt Die letzten 20 Jahre seines Lebens verbrachte Fliedner zuruckgezogen mit seiner Frau in Hamburg wo er am 26 Juli 1970 starb und auf dem dortigen Friedhof Ohlsdorf beigesetzt wurde PersonendatenNAME Fliedner PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD USPD KPD GEBURTSDATUM 10 Dezember 1889GEBURTSORT IlmenauSTERBEDATUM 26 Juli 1970STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Fliedner amp oldid 231494895