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Paul Finsler 11 April 1894 in Heilbronn 29 April 1970 in Zurich war ein Schweizer Mathematiker der sich mit Geometrie Finsler Raume und Grundlagen der Mathematik beschaftigte Finsler 1932 beim Inter natio nalen Mathe matiker kongress in ZurichInhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Werk BearbeitenFinsler war der Sohn eines schweizerischen Kaufmanns aus alter Zurcher Familie 1 und der Bruder von Hans Finsler Er besuchte die Lateinschule in Urach und das Realgymnasium in Cannstatt 1912 begann Finsler ein Studium an der Technischen Hochschule Stuttgart wo er Vorlesungen von Martin Wilhelm Kutta besuchte Ab 1913 war er an der Universitat Gottingen wo er unter anderem bei Erich Hecke Felix Klein Edmund Landau David Hilbert Max Born Ludwig Prandtl und Carl Runge studierte und bei Constantin Caratheodory 1919 promoviert wurde Uber Kurven und Flachen in allgemeinen Raumen 1918 In seiner Dissertation fuhrte er die Finsler Raume ein die die riemannsche Geometrie verallgemeinern und die unter anderem Elie Cartan aufgriff er schrieb 1934 ein Buch daruber 1922 habilitierte er sich an der Universitat Koln wo er Privatdozent wurde Inzwischen hatte er sich den Grundlagen der Mathematik und Mengenlehre zugewandt 1926 schrieb er eine grundlegende Arbeit die Godels Resultat vorwegnahm Formale Beweise und die Entscheidbarkeit Mathematische Zeitschrift 1926 aber nicht weiter beachtet wurde 2 1927 wurde er ausserordentlicher Professor an der Universitat Zurich und 1944 schliesslich ordentlicher Professor 1959 wurde er emeritiert Sein originarer Zugang zur Mengenlehre zuerst 1926 in der Mathematischen Zeitschrift veroffentlicht Uber die Grundlegung der Mengenlehre der zweite Teil erschien erst 1964 stiess auf Ablehnung nicht zuletzt weil er sich einer selbst gewahlten Terminologie bediente die niemand sonst benutzte Sein Vortrag daruber im Mathematischen Kolloquium von Universitat Zurich und ETH Zurich wurde von Hermann Weyl scharf kritisiert weshalb Finsler einen Zusammenbruch erlitt und beurlaubt wurde Finslers Kollegen Rudolf Fueter und Andreas Speiser beauftragten daraufhin Johann Jakob Burckhardt Finslers Ideen in eine verstandliche Form zu bringen und im Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung zu veroffentlichen 3 Finsler war Platoniker und misstraute formalistischer Denkweise Er beschaftigte sich auch mit Zahlentheorie Wahrscheinlichkeitstheorie unter anderem uber die Wahrscheinlichkeit seltener Ereignisse und zuletzt mit Graphentheorie Finsler war auch Hobby Astronom der mehrere Kometen entdeckte 1924 und 1937 der zweite ist nach ihm benannt Finsler blieb ledig Schriften BearbeitenUber Kurven und Flachen in allgemeinen Raumen Dissertation 1918 1951 bei Birkhauser nachgedruckt Gibt es Widerspruche in der Mathematik Antrittsvorlesung Koln 1923 Jahresbericht DMV Band 34 1926 S 143 155 Formale Beweise und die Entscheidbarkeit Mathematische Zeitschrift Band 25 1926 S 676 682 Uber die Grundlegung der Mengenlehre Erster Teil Mathematische Zeitschrift Band 25 1926 S 683 7 13 Zweiter Teil Verteidigung Commentarii Mathematici Helvetici CMH Band 38 1964 S 172 218 Die Existenz der Zahlenreihe und des Kontinuums Commentarii Mathematici Helvetici Band 5 1933 S 88 94 Aufsatze zur Mengenlehre Darmstadt Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1975 Herausgeber Georg Unger Finsler Set Theory Platonism and Circularity Translation of Paul Finsler s papers on set theory with introductory comments Edited by David Booth and Renatus Ziegler Kommentierte Ausgabe der Aufsatze zur Mengenlehre Birkhauser Basel Boston Berlin 1996 Literatur BearbeitenJ J Burckhardt Die Mathematik an der Universitat Zurich 1916 1950 unter den Professoren R Fueter A Speiser und P Finsler Basel 1980 Booth R Ziegler Hrsg Finsler set theory 1996 H Breger A restoration that failed Paul Finslers Theory of Sets In Donald Gillies Herausgeber Revolutions in Mathematics New York Oxford University Press 1992 S 249 Christel Ketelsen Warum waren Godels Grenzbetrachtungen erfolgreicher als Finslers In Die Godelschen Unvollstandigkeitssatze Zur Geschichte ihrer Entstehung und Rezeption Stuttgart Steiner 1994 S 131 ff Erwin Neuenschwander Finsler Paul In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson Paul Finsler In MacTutor History of Mathematics archive Liste der Publikationen von Finsler bei McTutor Publikationen von und uber Paul Finsler im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Nachruf von Herbert Gross Elemente der Mathematik 1971 Finsler Space bei Math WorldAnmerkungen Bearbeiten Johann Caspar Lavater war einer seiner Vorfahren Godel beantwortete die Frage von Georg Unger Herausgeber von Finslers Aufsatzen zur Mengenlehre ob ihm diese Arbeit von Finsler bekannt sei mit ja Aber den musse er nicht zitieren der sei ja nicht exakt Biographie von Burckhardt von Gunther Frei Elemente der Mathematik 2003 S 136 Normdaten Person GND 118533150 lobid OGND AKS LCCN n96092650 VIAF 69092807 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Finsler PaulKURZBESCHREIBUNG Schweizer MathematikerGEBURTSDATUM 11 April 1894GEBURTSORT HeilbronnSTERBEDATUM 29 April 1970STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Finsler amp oldid 233896171