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Andreas Speiser 10 Juni 1885 in Basel 12 Oktober 1970 war ein Schweizer Mathematiker und Philosoph Andreas SpeiserInhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenSpeiser entstammte einer einflussreichen Basler Familie Er war der Sohn von Nationalrat Paul Speiser und Enkel des Basler Regierungsrates Karl Sarasin Sein jungerer Bruder Ernst Speiser war Nationalrat und Standerat Ab 1904 studierte Speiser in Gottingen u a bei David Hilbert Felix Klein Hermann Minkowski Dort wurde er 1909 promoviert Die Theorie der binaren quadratischen Formen mit Koeffizienten und Unbestimmten in einem beliebigen Zahlkorper offiziell bei Hilbert da Hilbert sich damals von der Zahlentheorie den Integralgleichungen zuwandte hatte Speiser aber meist mit Minkowski Kontakt Nach weiteren Studien in London und Paris wurde er 1911 in Strassburg habilitiert Ab 1917 war er ausserordentlicher Professor und ab 1919 ordentlicher Professor an der Universitat Zurich 1924 25 war er Prasident der schweizerischen mathematischen Gesellschaft 1932 wurde er Mitglied der Leopoldina 1 1939 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 2 1944 wurde er Professor in Basel Speiser beschaftigte sich mit Zahlentheorie Gruppentheorie und der Theorie riemannscher Flachen Er organisierte die Ubersetzung des grundlegenden Buch von Leonard Dickson Algebren und ihre Zahlentheorie 1927 durch seinen Assistenten Johann Jakob Burckhardt das die Beschaftigung mit der Theorie der Algebren durch die Schulen von Emmy Noether und Helmut Hasse stark beeinflusste und steuerte einen Anhang uber Idealtheorie bei Seine Theorie der Gruppen endlicher Ordnung ist ein klassisches reich illustriertes Einfuhrungswerk zur Gruppentheorie Dort werden neben Anwendungen in Galoistheorie elementarer Zahlentheorie und platonischen Korpern auch ausfuhrlich Ornamente untersucht die Speiser z B auf einer Agyptenreise 1928 studierte Es regte viele Mathematiker zur Beschaftigung mit diesem Thema an bezeugt u a von Heinrich Heesch Johann Jakob Burckhardt In der Zahlentheorie sind nach ihm und David Hilbert der Satz von Hilbert Speiser und die Hilbert Speiser Zahlkorper benannt in der Funktionentheorie sind der Speiser Graph einer Riemannschen Flache und die Speiser Klasse meromorpher Funktionen mit seinem Namen verbunden Speiser befasste sich auch mit Mathematikgeschichte und war als Generaldirektor der Euler Kommission Herausgeber von Leonhard Eulers Opera Omnia 3 sowie der Werke von Johann Heinrich Lambert Als Philosoph widmete er sich vor allem Platon und schrieb einen Kommentar zu dessen Dialog Parmenides Er befasste sich auch mit Plotin und Hegel Ihm war auch stets am Zusammenhang zwischen Mathematik und Kunst gelegen So sagte er in einem Vortrag 11 September 1949 siehe Schriften S 14 In der griechischen Sprache heisst Techne gleichzeitig Kunst und Technik und so mochte denn schliessen mit dem Appell die drei Dinge Formel Kunst Technik nie und nimmer zu trennen sondern eingedenk zu bleiben dass nur im gegenseitigen Zusammenwirken dieser drei das Heil liegen kann Andreas Speiser sollte nicht mit dem Schweizer Ingenieur und Informatiker Ambrosius Paul Speiser verwechselt werden Schriften BearbeitenDie Theorie der Gruppen von endlicher Ordnung mit Anwendungen auf algebraische Zahlen und Gleichungen sowie auf die Kristallographie Springer 1923 Birkhauser 1956 Klassische Stucke der Mathematik Orell Fussli 1925 mit Abdruck von Quellen u a auch Dante Rousseau Leonhard Euler und die Deutsche Philosophie Orell Fussli 1934 Leonhard Euler In Grosse Schweizer Atlantis Verlag Zurich 1939 1940 S 1 6 Die Basler Mathematiker 117 Neujahrsblatt hg von der Gesellschaft zur Beforderung des Guten und Gemeinnutzigen Basel 1939 Die mathematische Denkweise Rascher 1932 Birkhauser 1945 1952 Leonhard Euler Vortrag gehalten an der Generalversammlung des S I A in Basel am 11 September 1949 Schweizerische Bauzeitung Jg 67 Nr 48 26 November 1949 Zurich Elemente der Philosophie und Mathematik Birkhauser 1952 Die Geistige Arbeit Birkhauser 1955 Vortrage Ein Parmenideskommentar Studien zur Platonischen Dialektik Koehler Leipzig Stuttgart 1937 1959 Ueber Riemannsche Flachen Commentarii Mathematici Helvetici CMH Bd 2 1930 S 284 293 Zur Theorie der Substitutionsgruppen Mathematische Annalen Bd 75 1914 S 443 448 Zahlentheoretische Satze aus der Gruppentheorie Mathematische Zeitschrift Bd 5 1919 S 1 6 Naturphilosophische Untersuchungen von Euler und Riemann Crelle Journal Bd 157 1927 S 105 114 Zahlentheorie in rationalen Algebren CMH Bd 8 1935 S 391 406 Riemann sche Flachen vom hyperbolischen Typus CMH Bd 10 1937 S 232 242 Geometrisches zur Riemannschen Zetafunktion Mathematische Annalen Bd 110 1934 S 514 521 Einteilung der samtlichen Werke Leonhard Eulers CMH Bd 20 1947 S 288 318 Literatur BearbeitenMartin Eichler Nachruf in den Verhandlungen der Schweizer Naturforschenden Gesellschaft Bd 150 1970 S 325 J J Burckhardt Nachruf in Vierteljahresschrift der Naturforschenden Gesellschaft Bd 115 1970 471 J J Burckhardt Die Mathematik an der Universitat Zurich 1916 1950 unter den Professoren R Fueter A Speiser und P Finsler Basel 1980 Urs Stammbach Andreas Speiser In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 654 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Andreas Speiser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fleckenstein van der Waerden Andreas Speiser Elemente der Mathematik Bd 26 1971 Beginn auf S 97 Erwin Neuenschwander Speiser Andreas In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Mitgliederverzeichnis Leopoldina Andreas Speiser Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 229 ohne die Bemuhungen von Speiser und dessen Freund Karl Rudolf Fueter ware die von Rudio begonnene Edition wahrscheinlich nicht uber den Ersten Weltkrieg hinweg fortgefuhrt wordenNormdaten Person GND 118616021 lobid OGND AKS LCCN n86863133 NDL 00457269 VIAF 108940631 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Speiser AndreasKURZBESCHREIBUNG Schweizer Mathematiker und PhilosophGEBURTSDATUM 10 Juni 1885GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 12 Oktober 1970STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreas Speiser amp oldid 237754175