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Paul Breisach 3 Juni 1896 in Wien 26 Dezember 1952 in New York war ein aus Osterreich stammender Dirigent der aufgrund der Judenverfolgung zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus 1933 Deutschland verlassen und 1939 in die Vereinigten Staaten fluchten musste Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Tondokumente 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenSeine Eltern waren Eduard Breisach und Dorothea geborene Honigsvald Er selbst begann bereits mit funf oder sechs Jahren 1902 mit dem Klavierspiel und komponierte ab seinen zwolften Lebensjahr Stucke fur Klavier Er absolvierte das Schottengymnasium in Wien Er war mit dem Musikschriftsteller Ludwig Karpath bekannt der ihm im April 1913 seinen fruheren Lehrer Heinrich Schenker empfahl einen Musiktheoretiker und Verfechter der Tonalitat in der Musik Ab Oktober desselben Jahres studierte Paul Breisach bei Schenker in der Folge auch beim Komponisten Franz Schreker und beim Dirigenten Bruno Walter In Schenkers Stundenbucher finden sich Notizen zu den Unterrichtsstunden in seinen Tagebuchern wurde Operatives dokumentiert etwa die Zahlungsformalitaten des Schulers Ab 1919 war Breisach zwei Jahre lang als Assistent von Richard Strauss an der Wiener Staatsoper verpflichtet Er war auch als Klavierbegleiter fur Lotte Lehmann und Elisabeth Schumann tatig die beide damals zum Ensemble der Wiener Staatsoper zahlten Breisach dirigierte nie in der Staatsoper aber am 23 Marz 1921 leitete er ein Konzert des Wiener Staatsopern Orchesters im Wiener Konzerthaus mit dem Cellisten Friedrich Buxbaum und der Sopranistin Lilly Hafgren Dinkela Gegeben wurden Werken von Bruch Debussy Dvorak Grieg Haydn Schmalstich Richard Strauss und drei der funf Wesendonck Lieder von Richard Wagner 1 1921 trat er einen Drei Jahres Vertrag als Kapellmeister am Mannheimer Nationaltheater an wo er sich ein breites Repertoire erarbeiten konnte Danach war er eine Spielzeit lang Erster Kapellmeister an Stadtischen Oper in Berlin des spateren Deutschen Opernhauses der heutigen Deutschen Oper 1925 wurde Breisach als Stadtischer Generalmusikdirektor nach Mainz berufen 1930 kehrte er nach Berlin zuruck nachdem sein fruherer Lehrer Bruno Walter seine Funktion als Generalmusikdirektor zuruckgelegt hatte 1932 leitete er dort die Urauffuhrung von Schrekers Der Schmied von Gent Randalierende Nazis storten die Auffuhrung es kam in der Folge nur zu vier Reprisen Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers und der NSDAP Ende Januar 1933 wurde Breisach zunachst ebenso wie sein Dirigentenkollege Fritz Stiedry neutralisiert 2 Es folgten die Entlassung der beiden Dirigenten sowie des langjahrigen Intendanten Carl Ebert und des Sangers Alexander Kipnis weil sie Juden waren oder seitens des NS Staates als Bolschewiki eingestuft worden waren Ebert ging nach England wo er gemeinsam mit Fritz Busch das Glyndebourne Festival grundete Stiedry nach Leningrad und Kipnis nach Wien Paul Breisach blieb als freischaffender Dirigent in Europa er erhielt Einladungen nach Wien Budapest und Prag war weiters in Stockholm Lissabon Mailand Riga und Leningrad tatig 1934 wurde er zum standigen Dirigenten des Wiener Konzertorchesters berufen welches 1931 von seinem fruheren Lehrer Heinrich Schenker gegrundet worden war Er dirigierte den Klangkorper allerdings nur eine Saison denn wegen Geldmangels musste das Orchester 1935 aufgelost werden 3 Wahrend des Anschlusses Osterreichs durch das nationalsozialistische Deutsche Reich im Marz 1938 war Paul Breisach gerade in Ungarn verpflichtet Nach seiner Ruckkehr nach Wien wurde sein Reisepass fur sechs Monate eingezogen um ihm die Berufsexistenz zu zerstoren denn innerhalb der neuen Reichsgrenzen gab es keine Arbeit mehr fur ihn 1939 konnte er nach Budapest ausreisen und von dort in die Vereinigten Staaten fluchten Frau und Kind er hatte einen 1924 geborenen Sohn konnte er erst 1941 nachholen 1940 debutierte Breisach in den USA als Dirigent des Chicago Symphony Orchestra Danach war er funf Spielzeiten an der Metropolitan Opera in New York verpflichtet beginnend 1941 mit Verdis Aida endend 1946 mit Wagners Die Walkure 1946 wechselte er an die San Francisco Opera 1947 dirigierte er dort die Erstauffuhrung von Benjamin Brittens Rape of Lucretia Er gastierte in zahlreichen Metropolen der USA weiters in Havanna und Montreal Tondokumente BearbeitenEs gibt einige wenige Tondokumente aus seiner europaischen Zeit und zahlreiche Einspielungen und Mitschnitte aus der amerikanischen Zeit Langjahrige Zusammenarbeit verband ihn mit dem Tenor Lauritz Melchior mit dem er sowohl in Europa als auch in Amerika gemeinsam musizierte Fruhe EinspielungenArien gesungen von Lauritz Melchior aufgenommen 1924 und 1925 Hans Gal Scaramouche Ballett Musik aufgezeichnet 1931 Stadtische Oper in BerlinGesamtaufnahmenMozart Die Hochzeit des Figaro live Mitschnitt aus der Metropolitan Opera 1943 Mozart Don Giovanni live Mitschnitt aus der Metropolitan Opera 1944 Wagners Tannhauser live Mitschnitt aus der Metropolitan Opera 1944 mit Melchior Lawrence und KipnisLiteratur BearbeitenWerner Roder Herbert A Strauss Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 International biographical dictionary of Central European emigres 1933 1945 hg vom Institut fur Zeitgeschichte Munchen und von der Research Foundation for Jewish Immigration Munchen u a Saur 1980 1999 Weblinks BearbeitenSchenker Documents Online engl Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit Universitat Hamburg Eintrag zur Person Paul Breisach im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten Wiener Konzerthaus Wiener Staatsopern Orchester Hafgren Dinkela Breisach abgerufen am 26 Marz 2021 Paul Schwers Umwalzungen im Opernleben In Allgemeine Musikzeitung 60 1933 S 141 142 Alexander Zemlinsky Bin ich kein Wiener Nicht einer der echtesten in jeder Beziehung In Exil in der Heimatstadt Wien 1933 1938 Alexander Zemlinsky Fonds bei der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Auf Zemlinsky at abgerufen am 16 Februar 2022 Normdaten Person GND 135395208 lobid OGND AKS LCCN n93027648 VIAF 38948442 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Breisach PaulKURZBESCHREIBUNG osterreichisch amerikanischer DirigentGEBURTSDATUM 3 Juni 1896GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 26 Dezember 1952STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Breisach amp oldid 238241456