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Pantoffelchen russisch Cherevichki Tscherewitschki wiss Transliteration Cerevicki englische Schreibweise Cherevichki Alternativtitel Die goldenen Schuhe oder Oxanas Launen ist eine komisch phantastische Oper in vier Akten und acht Bildern von Pjotr Tschaikowski Musik mit einem Libretto von Jakow Polonski nach Nikolai Gogols Erzahlung Die Nacht vor Weihnachten Sie entstand 1885 als Uberarbeitung seiner Oper Der Schmied Wakula von 1876 Die Urauffuhrung erfolgte am 19 Januarjul 31 Januar 1887greg im Bolschoi Theater in Moskau OperndatenTitel PantoffelchenOriginaltitel Cherevichki Tscherewitschki Titelblatt des KlavierauszugsForm Oper in vier AktenOriginalsprache RussischMusik Pjotr TschaikowskiLibretto Jakow PolonskiLiterarische Vorlage Nikolai Gogol Die Nacht vor WeihnachtenUrauffuhrung 19 Januarjul 31 Januar 1887greg Ort der Urauffuhrung Moskau Bolschoi TheaterSpieldauer ca 3 StundenOrt und Zeit der Handlung Dikanka in der Ukraine und Petersburg Ende des 18 JahrhundertsPersonenWakula Vakula Schmied Tenor Solocha Soloha Mutter Wakulas Hexe Mezzosopran Der Teufel Bes Bes phantastische Figur Bass Tschub Chub alterer Kosak Bass Oksana Oksana Tochter Tschubs Sopran Pan Golowa Pan Golova Dorfschulze Tschubs Kumpan Bass Panas Panas Tschubs Kumpan Tenor Schulmeister in der Urfassung Diakon Beamter Charakter Tenor Durchlaucht Bass Bassbariton Zeremonienmeister Bass Diensthabender Tenor Alter Saporoger Bass Stimme des Waldteufels Bariton Odarka Oxanas Freundin stumme Rolle Der Dichter stumme Rolle Miroslawa und Temira Furstentochter stumme Rollen Burschen Madchen Alte Manner und Frauen Guslispieler Rusalken Echo Geister Hofdamen und Kavaliere Saporoger Chor Rusalken Geister Hofdamen und Kavaliere Saporoger Ballett Ofenteufelchen Guslispieler blinde Bettler hochgestellte Hofleute Kammerdiener Wachposten Statisten Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Erster Akt 1 2 Zweiter Akt 1 3 Dritter Akt 1 4 Vierter Akt 2 Gestaltung 2 1 Instrumentation 2 2 Musiknummern 3 Werkgeschichte 4 Aufnahmen 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie Oper spielt Ende des 18 Jahrhunderts in der Nacht vor Weihnachten in einem Dorf in der Ukraine Die wichtigsten Protagonisten sind die Hexe Solocha ihr Sohn Wakula die von diesem verehrte Dorfschonheit Oksana deren Vater Tschub und der Teufel Bes Erster Akt Bearbeiten Erstes Bild Winternacht mit Mondschein Eine Strasse im Dorf DikankaDie Dacher der ukrainischen Bauernhauser sind schneebedeckt die Zaune kleinen Garten und Baume eingefroren Auf der linken Seite Solochas Haus mit einem Schornstein und einem kleinen Tor zur Strasse hin auf der rechten Seite das Haus Tschubs mit geschlossenen Fensterladen und einer Terrasse Im Hintergrund teilt sich die Strasse in zwei Wege nach rechts und links an der Gabelung befindet sich ein Gasthaus mit erleuchteten Fenstern Solocha tritt aus ihrem Tor auf die Strasse Sie sieht sich horchend um da sie nicht bemerkt werden mochte Der Teufel kommt ihr entgegen Er macht ihr Komplimente und weist sie auf verschiedene Merkmale in ihrem Ausseren hin die sie als Hexe kennzeichnen Duett Osedlayu pomelo Ossedlaiu pomelo Die beiden vereinbaren ein Wettfliegen Solocha kehrt in ihr Haus zuruck Der Teufel erinnert sich an den Grund fur sein Erscheinen im Dorf Er will sich an Solochas Sohn dem Schmied Wakula rachen der ihn mit einer Karikatur vor den anderen Teufeln lacherlich gemacht hatte Sein Plan sieht vor mit Solochas Hilfe den Mond zu stehlen um den Kosaken Tschub den Vater von Wakulas Geliebter Oksana daran zu hindern ins Wirtshaus zu gehen Dann kann Wakula Oksana nicht allein im Haus antreffen Ein starker Schneesturm bricht aus Die Hexe fliegt nur mit ihrem Nachthemd bekleidet auf ihrem Besen aus dem Schornstein Der Teufel tritt ins Haus und folgt ihr auf demselben Weg Im Sturm werden die schwarzen Silhouetten der beiden Fliegenden vor dem Himmel sichtbar und verdecken die Scheibe des Vollmonds Hinter der Buhne besingen Geister die hereingebrochene Dunkelheit Tschub und sein Kumpan Panas kommen auf die Strasse Der fehlende Mond hat sie nicht daran gehindert den Weg zur Schenke zu suchen doch sie verlaufen sich im Schneesturm Zweites Bild Das Innere von Tschubs ukrainischer Hutte mit Fenstern zur StrasseEin Kamin und eine niedrige Trennwand hinter der Oksanas Truhe und ihr Bett zu sehen sind Der Tisch ist zum Fest geschmuckt darauf eine Ollampe eine holzerne Schale und Platzchen fur die Koljadi Sanger A 1 Ein Handtuch hangt an der Wand neben dem Kamin ein Schureisen und eine Schaufel Oksana tritt in ihrem besten Kleid hinter der Trennwand hervor ihr Haar ist mit Bandern geschmuckt und sie halt einen Spiegel Sie lauscht nach dem Gerausch des Windes und lehnt dann den Spiegel an die Schale auf dem Tisch Sie wirft ubelgelaunt einen Blick aus dem Fenster Oksana argert sich uber ihren Vater der es trotz des Wetters vorgezogen hat sich im Wirtshaus zu betrinken statt mit seiner Tochter Weihnachten zu feiern Sie sehnt sich nach der Liebe ihrer verstorbenen Mutter betrachtet sich im Spiegel und sinnt uber ihre Schonheit nach Arie Ish ty kakaya vyuga Isch ty kakaja wjuga Unterdessen betritt Wakula das Zimmer Erst nachdem er sie eine Weile bewundert hat bemerkt Oksana ihn Sie hat Muhe seine Annaherungsversuche abzuwehren und fragt ihn ob die Geruchte stimmen dass seine Mutter eine Hexe sei Wakula entgegnet dass ihn seine Eltern nicht interessieren ebenso wenig wie der Zar oder Reichtumer Er sehne sich nur nach ihr Arioso O chto mne mat chto mne otec O tschto mne mat tschto mne otez Oksana ist davon uberzeugt dass ihr Vater bald seine Mutter heiraten werde Sie zieht sich hinter die Trennwand zuruck Der schneebedeckte Tschub tritt ein und bemerkt Wakula erkennt ihn aber nicht Er glaubt versehentlich in das falsche Haus geraten zu sein Auch Wakula erkennt Tschub nicht halt ihn fur einen Koljaka Sanger und prugelt ihn hinaus Von dem Larm aufgeschreckt kehrt Oksana zuruck Sie erkennt den Irrtum akzeptiert Wakulas Entschuldigungen aber nicht und wirft ihn hinaus Dabei teilt sie ihm mit dass sie langst einen anderen jungen Mann liebe Duett To li delo drugoj To li delo drugoi Aber nachdem Wakula gegangen ist gesteht sie sich ihre Liebe zu ihm ein Draussen singen und lachen Oksanas Freundinnen Einige von ihnen kommen herein um sie zu uberreden mit ihnen Koljadi zu singen Oksana schickt sie fort und bricht in Tranen aus Zweiter Akt Bearbeiten Drittes Bild Solochas Hutte ahnlich wie die von TschubHier befindet sich anstelle der Trennwand ein grosser Herd mit einer Pritsche auf der einen Seite und einem Bett auf der anderen Essgeschirr an der Wand und Kohlensacke Der Tisch ist mit Essen und Flaschen gedeckt In der Nahe des Fensters stehen ein Bottich und ein Fass Beim Heben des Vorhangs knopft Solocha langsam ihren Kragen zu Sie hat sich soeben einen Mantel uber die Schultern geworfen Ihr Haar ist ungekammt Der Teufel kriecht aus dem Ofen hervor Solocha ist verargert weil ihr Besen zerbrochen und sie bei der Landung in den Rauchfang geraten ist Der Teufel flirtet erneut Sie fordert ihn auf einen Hopak mit ihr zu tanzen Der Teufel ruft weitere Teufelchen herbei die mit kleinen Geigen und Floten aus dem Kamin hervorkommen und zu spielen anfangen Ein Klopfen an der Tur unterbricht den Tanz Es ist der Dorfschulze Golowa einer von Solochas Verehrern Die Musiker verstecken sich hinter dem Kamin und der Teufel schlupft in einen Sack Solocha bietet Golowa ein Glas Wodka an Er fangt an zu singen aber bevor er Solocha naher kommen kann klopft es erneut Da Golowa nicht mit ihr gesehen werden mochte leert Solocha einen Kohlensack in das Fass und Golowa versteckt sich darin Der zweite Ankommling ist der Schulmeister ein weiterer Verehrer Solochas Er singt ein Lied zu ihren Ehren Baba k besu privyazalas Baba k bessu priwjasalas kommt aber ebenfalls nicht zum Zug da schon wieder jemand an der Tur klopft Auch er schlupft in einen Sack und der dritte Verehrer Tschub tritt ein Solocha umarmt und kusst ihn aber sie werden von ihrem heimkehrenden Sohn Wakula unterbrochen Tschub schlupft in denselben Sack in dem sich schon der Schulmeister versteckt hatte Im folgenden Quintett klagen alle uber die unbequeme Lage in ihren Sacken wahrend sich der Teufel uber sie lustig macht und Solocha bemuht ist sie zur Ruhe zu bringen und gleichzeitig ihren Sohn aufzuhalten Quintett O lyute lyute mne Soloha O ljute ljute mne Solocha Schliesslich lasst sie den immer ungeduldiger klopfenden Wakula ein Dieser meint er musse noch fur das Weihnachtsfest aufraumen und schleppt klagend die unerwartet schweren Sacke hinaus Arioso Vot uzhe god preshel i snova Wot usche god preschl i snowa Viertes Bild Strasse im Dorf Dikanka wie im ersten Bild nbsp Ivaylo Mihaylov als WakulaAuf der Strasse treffen sich drei Gruppen frohlich singender Dorfbewohner die um Geschenke betteln Chorszene Vyrosla u tyna krasnaya kalina Wyrosla u tyna krasnaja kalina Zwei Jungen ziehen Oksana und ihre Freundin Odarka auf einem Schlitten herbei Oksana erblickt Wakula mit den drei Sacken und macht sich vor ihren Freunden uber ihn lustig Dann betrachtet sie bewundernd Odarkas neue Schuhe und beklagt sich dass sie niemanden habe der ihr solche schonen Dinge kaufe Als aber Wakula auch ihr bunte Schuhe aus Kazan verspricht verlangt sie solche wie die Zarin sie tragt Wenn ihm das gelinge werde sie ihn auf der Stelle heiraten Sie lauft mit den anderen Jungen und Madchen zum Hintergrund der Szene wo sie sich lachend eine Schneeballschlacht liefern Dann kommt sie zuruck und zeigt Wakula die Grosse ihrer Schuhe Pantoffelchen Lied Cherevichki nevelichki Tscherewitschki newelitschki Wakula sieht keine Moglichkeit diese Aufgabe zu erfullen Er will nur noch sterben und bittet seine Freunde ihn nach seinem Tod zu betrauern Er entfernt sich mit dem kleinsten der Sacke Die Dorfbewohner untersuchen die beiden ubrigen Sacke in denen sie Koljadi Geschenke vermuten Golowa Tschub und der Schulmeister schlupfen heraus Golowa versucht noch Wurde zu zeigen und der Schulmeister lauft schnell fort Tschub aber behauptet sie zum Narren gehalten zu haben Alle lachen Dritter Akt Bearbeiten Funftes Bild Flussufer Winterlandschaft Eine Muhle nbsp Oleg Videman als WakulaEine Gruppe von eisbedeckten Undinen entsteigt dem zugefrorenen Fluss Ihre Schatten erscheinen auf der Szene Alles wird vom Mondlicht beleuchtet Die Rusalken jammern uber die Dunkelheit unter der Eisdecke des Flusses Dabei storen sie einen Waldteufel auf Chor der Rusalken Temno nam temno temneshenko Temno nam temno temneschnko Wakula kommt mit dem Sack auf den Schultern an das Ufer um sich hineinzusturzen Er klagt uber sein Liebesleid Lied Wakulas auf Worte von Nikolai Alexandrowitsch Tschajew 1 Slyshit li devica serdce tvoe Slyschit li dewiza serdze two Als er den Sack auf den Boden stellt springt der Teufel heraus und auf Wakulas Rucken Er triumphiert da Wakula nun sein sei und mit den Undinen im Fluss enden werde Alternativ konne er ihm seine Seele verkaufen um Oksana zu gewinnen Wakula stimmt zum Schein zu Als er den Vertrag mit Blut unterschreiben soll gibt er vor einen Nagel aus seinem Sack holen zu wollen ergreift dann aber plotzlich den Teufel und druckt ihn zu Boden Nun hat Wakula die Oberhand Um seine Freiheit wiederzugewinnen muss der Teufel ihm dienen Zuerst verlangt Wakula zur Zarin gebracht zu werden Der Teufel fliegt ihn nach Petersburg Sechstes Bild Empfangshalle im ZarenpalastWakula betritt die Halle auf dem Teufel reitend und springt ab Eine Gruppe Saporoger Kosaken kommt auf ihrem Weg zum Bankett mit der Zarin herein Der Teufel versteckt sich hinter dem Kamin wahrend Wakula einen alten Kosaken bittet ihn mitzunehmen Der lehnt zunachst ab wird dann aber vom Teufel manipuliert und umgestimmt Eine Wache erscheint um die Kosaken durch die Halle zu geleiten Siebtes Bild Empfang Saulenhalle im Palast mit Lampen und ArmleuchternGaste und Hoflinge in zeittypischen Kostumen tanzen eine Polonaise Die Saporoger Kosaken und Wakula erwarten neben den Saulen den Zeremonienmeister Dieser erinnert sie daran Durchlaucht exakt wie eingeubt zu begrussen Die Turen auf der linken Seite offnen sich und der Prinz tritt begleitet von Hoflingen und Edelleuten ein Eine Wache steht an der Tur Die Gaste und Edelleute halten ihre Hute vor die Brust und verbeugen sich tief wahrend die Damen knicksen Durchlaucht verkundet dass der Feind kapituliert habe und seine Burgen eingenommen wurden Die Hoflinge bejubeln die ruhmreiche Zarin Kellner bringen Becher mit Fruchten und sussen Mandeln und Durchlaucht tragt einige Couplets uber die siegreiche russische Armee vor Poka ne nachalisya tancy Poka ne natschalisja tanzy Man tanzt ein Menuett Dann gibt der Zeremonienmeister den Kosaken ein Zeichen vorzutreten Wakula darf Durchlaucht sein Begehren vortragen Er erklart dass sich seine Verlobte ebensolche Schuhe wunsche wie die der Zarin und fragt ob sie silbern oder golden seien Alle lachen Der Prinz aber lachelt geruhrt und lasst ein Paar goldene Schuhe hereinbringen die er Wakula schenkt Es folgen ein Russischer Tanz und ein Kosakentanz Der Zeremonienmeister ladt alle ein einer Theaterdarbietung im Familientheater der Zarin beizuwohnen Nachdem sich die Hoflinge und Kosaken entfernt haben erscheint der Teufel erneut um Wakula zuruckzubringen Vierter Akt Bearbeiten Achtes Bild Heller sonniger Wintertag Ein Platz Der Glockenturm einer KircheIn der Mitte der Buhne zwei Saulen mit einem Architrav an dem zwei Glocken hangen Im Hintergrund sind die Dacher des Dorfes Dikanka zu sehen und in der Nahe eine Strasse Viel Volk auf dem Gelande ausserhalb der Kirche auf den Kirchenstufen Lautenspieler und blinde Bettler Im Vordergrund Wakulas Werkstatt Solocha und Oksana sitzen auf der Turstufe und beklagen den von ihnen fur tot gehaltenen Wakula Duett Kto govoritu to pilsya Kto goworitu to pilsja Die Festglocken lauten und die Dorfbewohner machen sich nach der Messe auf den Weg nach Hause Eine Gruppe von Frauen ladt Oksana zum Essen ein Finale K nam milosti prosim K nam milosti prossim Alle bemuhen sich vergeblich die beiden zu trosten Oksana geht weinend fort Die Dorfbewohner wollen sich zur Feier zum Gasthof der reichen Judin begeben Tschub Golowa und Panas kommen hinzu Tschub ladt alle zu sich nach Hause zu Wodka und Piroggen ein aber nur Golowa und Panas nehmen das Angebot an Plotzlich erscheint Wakula Er uberreicht seinen erleichterten Freunden verschiedene mitgebrachte Geschenke und bittet dann Tschub ihm Oksana zur Frau zu geben Diese kehrt zuruck und Wakula zeigt ihr die Schuhe der Zarin Oksana versichert dass sie die Schuhe gar nicht mehr brauche denn sie wolle nur ihn selbst Tschub segnet das gluckliche Paar und ruft Musiker herbei Alle feiern Gestaltung BearbeitenIn der Oper durchdringen sich Realitat und Phantasie Der Schwerpunkt liegt mehr auf einzelnen charakteristischen Szenen als auf einer konsistent fortschreitenden Handlung 2 Wie schon in der Vorlage Gogols geht es um die teils ironisch dargestellten Gegensatze zwischen Heidentum und Christentum Sinnenlust und Dogmatik sowie der Obrigkeit und dem Volk Die Liebesbeziehung zwischen Wakula und Oksana ist diesen Themen eher untergeordnet Manche Szenen insbesondere die von Solocha und dem Teufel haben einen tanzerischen Charakter Einige Stucke parodieren andere Musik Genres Dazu zahlen die Nr 8 Solocha mit dem Teufel das Schulmeister Lied in Nr 10 oder das Quintett in Nr 11 Bei den Koljadi Gesangen handelt es sich um typische getragene russische Lieder Die Couplets der Durchlaucht und das Menuett entsprechen stilistisch der in das 18 Jahrhundert zuruckversetzten Palast Szene des dritten Akts 3 die aber satirisch verfremdet wird 2 Tschaikowski verwendete keine Leitmotive Dennoch treten bestimmte Intervallfolgen immer wieder auf und geben den verschiedenen Charakteren der Oper die ansonsten sehr unterschiedlich gestaltet sind einen gemeinsamen Tonfall 2 Die Szene im ersten Bild in der der Teufel seinen Plan erlautert ist ein buffo parlante nach dem Vorbild des Farlaf in Glinkas Ruslan und Ljudmila 1 Die Spiegelszene der Oksana im zweiten Bild in der sich ihre wechselnden Stimmungen durch immer schneller werdende Tempi ausdrucken basiert auf dem Typus der italienischen Arie 1 Die Rolle der Durchlaucht ist nach dem historischen Potjomkin gebildet Sie wurde als Ersatz fur die Zarin Katharina II eingefuhrt die damals nicht auf der Buhne dargestellt werden durfte 1 Instrumentation Bearbeiten Die Orchesterbesetzung der Oper enthalt die folgenden Instrumente 2 3 Holzblaser zwei Piccoloflote zwei Floten zwei Oboen zwei Klarinetten zwei Fagotte Blechblaser vier Horner zwei Trompeten drei Posaunen Tuba Pauken Schlagzeug Grosse Trommel Becken Tamburin Triangel Harfe Streicher Buhnenmusik Banda Piccoloflote zwei Floten zwei Oboen zwei Klarinetten zwei Fagotte zwei Horner zwei Tenorhorner Baritonhorn zwei Kornette Trompeten Basstuba Pauken Hinter der Szene KanoneMusiknummern Bearbeiten Die Oper enthalt die folgenden Musiknummern 4 Overture Andante con moto Allegro giusto Erster Akt Szene 1 Nr 1 Szene Allegro moderato Oj kak svetit mesyac yasnyj Oj kak swetit mesjaz jasny Duett Solocha mit dem Teufel Allegro vivo Osedlayu pomelo Ossedlaiu pomelo Nr 2 Schneesturm Allegro vivo Moderato Eh razzadorila rastor moshila Ech rassadorila rastor moschila Erster Akt Szene 2 Nr 3 Arie Oksanas Moderato assai Andante Ish ty kakaya vyuga Isch ty kakaja wjuga Nr 4 Szene Moderato Ne mozhet naglyadetsya na sebya Ne moschet nagljadetsja na sebja Arioso Wakulas Moderato assai O chto mne mat chto mne otec O tschto mne mat tschto mne otez Nr 5 Szene Allegro Vish kakoj Wisch kakoi Nr 6 Szene Allegro molto Chto tut za gvalt Tschto tut sa gwalt Duett Oksana und Wakula Allegro ma non troppo e un poco rubato To li delo drugoj To li delo drugoi Nr 7 Schlussszene Allegro moderato Eh kaby lyudi da umnee byli Ech kaby ljudi da umneie byli Zweiter Akt Szene 3 Entracte Zwischenaktmusik Allegro moderato Nr 8 Szene Solocha mit dem Teufel L istesso tempo Vihrem venik uneslo Wichrem wenik uneslo Nr 9 Szene Solocha mit dem Dorfschulzen Moderato assai Vot eto sneg Wot eto sneg Nr 10 Szene Solocha mit dem Schulmeister Moderato Net nikogo Net nikogo Lied des Schulmeisters Allegro moderato Andantino con moto Baba k besu privyazalas Baba k bessu priwjasalas Nr 11 Szene Solocha mit Tschub Moderato Zdorovo Ah moj milenkij Sdorowo Ach moi milenki Quintett Andante non troppo O lyute lyute mne Soloha O ljute ljute mne Solocha Nr 12 Arioso Wakulas Andante Vot uzhe god preshel i snova Wot usche god preschl i snowa Zweiter Akt Szene 4 Nr 13 Chorszene Andante non troppo Vyrosla u tyna krasnaya kalina Wyrosla u tyna krasnaja kalina Nr 14 Szene Moderato Chto Oksana ty zameshkalas Tschto Oksana ty sameschkalas Pantoffelchen Lied der Oksana Allegro giusto Cherevichki nevelichki Tscherewitschki newelitschki Nr 15 Finale Allegro moderato A Vakula A Wakula Dritter Akt Szene 5 Entracte Zwischenaktmusik Andante non tanto Nr 16 Chor der Rusalken Allegro moderato Temno nam temno temneshenko Temno nam temno temneschnko Nr 17 Szene Moderato Kuda eto zabrel ya Kuda eto sabrl ja Lied Wakulas Andante Slyshit li devica serdce tvoe Slyschit li dewiza serdze two Dritter Akt Szene 6 Nr 18 Szene Allegro moderato Priehali Prijechali Dritter Akt Szene 7 Nr 19 Polonaise Tempo di Polacca Molto maestoso Ne v raj li ya perenesen Ne w rai li ja perenessen Nr 20 Couplets von Durchlaucht Andante Allegro moderato Poka ne nachalisya tancy Poka ne natschalisja tanzy Nr 21 Menuett und Szene Tempo di Menuetto Blagopoluchno li vy sovershili put Blagopolutschno li wy sowerschili put Nr 22a Russischer Tanz Allegro comodo Nr 22b Kosakentanz Andante Allegro molto Nr 23 Szene Andante non troppo Sejchas nachnetsya domashnem Seitschas natschntsja domaschnem Vierter Akt Szene 8 Nr 24 Duett Oksana und Solocha Moderato Kto govoritu to pilsya Kto goworitu to pilsja Nr 25 Finale Allegro moderato Allegro non troppo e molto maestoso K nam milosti prosim K nam milosti prossim Werkgeschichte Bearbeiten nbsp Titelblatt des Klavierauszugs der UrfassungDie Oper basiert auf der Erzahlung Die Nacht vor Weihnachten Noch pered rozhdestvom Notsch pered roschdestwom aus dem zweiten Teil der Sammlung Abende auf dem Weiler bei Dikanka Vechera na hutore bliz Dikanki Wetschera na chutore blis Dikanki von Nikolai Gogol aus den Jahren 1831 32 Das Libretto von Jakow Polonski entstand ursprunglich im Auftrag der Grossfurstin Jelena Pawlowna fur den Komponisten Alexander Serow Dieser starb jedoch 1871 bevor er mit der Komposition beginnen konnte es existieren lediglich Skizzen nach denen seine Witwe 1879 eine Klaviersuite veroffentlichte 1 Die Grossfurstin schrieb darauf einen Wettbewerb fur die beste Vertonung des Textes aus an dem sich Tschaikowski beteiligte nachdem er sichergestellt hatte dass kein ebenburtiger Komponist wie Anton Rubinstein oder Nikolai Andrejewitsch Rimski Korsakow daran teilnehmen wurde Er begann im Juni 1874 mit der Arbeit und vollendete sie bereits nach wenigen Monaten da er irrtumlich von einem zu fruhen Abgabetermin ausging 2 Fur diese Oper Der Schmied Wakula Kuznec Vakula Kusnez Wakula erhielt er sowohl den ersten als auch den zweiten Preis 3 Ausser ihm und Nikolai Solowjow hatten nur Amateure teilgenommen 1 Die Erstfassung der Oper wurde am 6 Dezember 1876 unter der Leitung von Eduard Napravnik am Mariinski Theater in Sankt Petersburg uraufgefuhrt Die Sanger waren Fjodor Komissarschewski Wakula Anna Bitschurina Solocha Iwan Mattschinski Tschub Wilhelmina Raab Oxana Iwan Melnikow Teufel Ossip Petrow Golowa und Fjodor Strawinski Durchlaucht Die Buhnenbilder stammten teils aus alteren Werken teils wurden sie von Michail Botscharow neu geschaffen Die Oper war als Dreiakter konzipiert Bei der Auffuhrung wurde jedoch das Schlussbild des dritten Akts als separater vierter Akt aufgefuhrt 2 Entgegen den Erwartungen sowohl seiner Freunde als auch seiner Gegner war die Oper kein Erfolg 1 Sie verschwand nach achtzehn weiteren Auffuhrungen bis zum Oktober 1879 vom Spielplan 2 Schon bald jedoch missfielen Tschaikowski Einzelheiten seiner Komposition 1878 schrieb er Hatte ich nur meine Inspiration in Schach gehalten Die ganze Oper leidet unter einer Uberfulle an Einzelheiten und unter ermudenden Verwendungen von chromatischen Harmonien Dennoch schatzte er das Werk und plante lange Zeit es zu uberarbeiten Dazu kam er jedoch erst 1885 Bei dieser Gelegenheit benannte er die Oper um da auch andere Komponisten wie z B Nikolai Solowjow gleichnamige Opern geschrieben hatten 3 Der neue Titel Tscherewitschki war ein Vorschlag seines Bruders Modest Tschaikowski Er wird ublicherweise mit Pantoffelchen ubersetzt obwohl es sich eigentlich um spitze Damenschuhe mit Absatzen handelt 1 Im Vergleich zur Urfassung vereinfachte Tschaikowski die Orchestrierung und die Rezitative 2 Er uberarbeitete die Gewichtung der verschiedenen Figuren und Szenen sodass die Liebesgeschichte zugunsten der phantastischen Elemente starker hervorgetrat 1 Einige Teile wie die Musik des Schneesturms komponierte er um 2 Ausserdem erganzte er das Duett Oksana Wakula erster Akt in Nr 6 die Schlussszene des ersten Akts Nr 7 das Schulmeisterlied zweiter Akt in Nr 10 das Quintett zweiter Akt in Nr 11 das Lied Wakulas dritter Akt Nr 17 Text von Tschajew 2 und die Couplets der Durchlaucht dritter Akt Nr 20 Aufgrund von Problemen mit der Zensur musste Tschaikowski die Figur des Diakons 1 oder Beamten durch einen Schulmeister ersetzen 3 Bei der Urauffuhrung der Neufassung am 19 Januarjul 31 Januar 1887greg im Bolschoi Theater in Moskau sangen Dmitrij Andrejevich Usatov Wakula Aleksandra Svjatlovskaja Solocha Bogomir Bogomirovich Korsov Teufel und Stimme des Waldteufels Ivan Matcinskij Tschub Marija Nikolajeva Klimentova Muronceva Oksana Vladimir Streletskij Pan Golowa und Zeremonienmeister Pjotr Grigorjev Panas Mikhail Dmitrjevich Vasiljev II Schulmeister Pavel Akinfjevich Khokhlov Durchlaucht Aleksandr Mikhajlovich Dodonov Diensthabender Vladimir Ivanovich Vasiljev I Alter Saporoger 5 Die musikalische Leitung hatte Tschaikowski selbst Es war sein Debut als Dirigent und er leitete die Oper dreimal Danach ubernahm der Dirigent Ippolit Altani Insgesamt gab es sieben Auffuhrungen 2 Erst 1902 wurde das Werk an der Privatoper von Sawwa Mamontow unter der Leitung von Michail Ippolitow Iwanow erneut aufgefuhrt Weitere russische Inszenierungen gab es u a 1906 1916 und 1930 in Sankt Petersburg 1910 in Perm 1913 in Jekaterinburg und 1941 im Bolschoi Theater in Moskau 2 Ausserhalb Russlands wurde die Oper erstmals am 16 Mai 1922 in New York gegeben 1932 gab es Auffuhrungen in Mannheim in einer deutschen Ubersetzung von Heinrich Burkard unter dem Titel Die goldenen Schuhe sowie in Koln in einer Ubersetzung von M Hofmuller unter dem Titel Der Pantoffelheld 3 1950 wurde sie in Prag gespielt 1955 an der New York City Opera als The Golden Slippers 1993 beim Wexford Festival und in der Queen Elizabeth Hall in London 2 2009 wurde sie am Royal Opera House Covent Garden gespielt und auf DVD aufgenommen 6 Aufnahmen Bearbeiten1948 Studio Aufnahme Alexander Melik Paschajew Dirigent Orchester und Chor des Bolschoi Theaters Moskau Georgi Nelepp Wakula Elizaveta Antonova Solocha Andrei Iwanow Teufel und Durchlaucht Maxim Michailow Tschub Eva Kruglikova Oksana Sergei Krasowski Pan Golowa Feodor Godovkin Panas Alexander Peregudow Schulmeister Iwan Ionow Zeremonienmeister Benjamin Schetsow Diensthabender Ivan Sipajev Alter Saporoger Mikhail Skazin Stimme des Waldteufels Olga Insarova Katharina II Preiser 90350 2 CD Ultraphone 3 LP Cantus Classics 500686 2 CD Melodija MEL CD 1002129 7 19008 September 1973 Studio Aufnahme Fassung von 1885 gekurzt Wladimir Fedossejew Dirigent USSR State Radio Symphony Orchestra USSR State Radio Chorus Constantin Lissovski Wakula Ludmila Simonova Solocha Oleg Klenov Teufel Alexei Krivtchenya Tschub Nina Fomina Oksana Gennady Troitzkij Pan Golowa Ivan Kartavenko Panas Vladimir Makhov Schulmeister Alexander Poljakov Durchlaucht Viktor Selivanov Zeremonienmeister Valerij Rybin Diensthabender Vjatcheslav Godunov Alter Saporoger Ivan Budrin Stimme des Waldteufels Melodia Eurodisc 300 373 440 3 LP Relief CR 991054 2 CD 7 19009 Januar 2000 live aus Cagliari Gennadi Roschdestwenski Dirigent Orchester und Chor des Teatro Lirico di Cagliari Valerij Popov Wakula Ludmilla Schemtschuk Solocha Albert Schagidullin Teufel und Zeremonienmeister Vladimir Ognovenko Tschub Ekaterina Morosova Oksana Barseg Tumanyan Pan Golowa Valentin Okenko Panas Grigory Osipov Durchlaucht Pavel Cernoch Diensthabender Frantisek Zahradnicek Alter Saporoger Fabio Bonavita Stimme des Waldteufels Dynamic CDS 287 1 3 3 CD 7 19010 2004 live aus Garsington Elgar Howarth Dirigent Chor und Orchester der Garsington Opera Adrian Dwyer Wakula Frances McCafferty Solocha Roderick Earle Teufel Leonid Zimnenko Tschub Anne Sophie Duprels Oksana Gerard O Connor Pan Golowa Stuart Kale Schulmeister Garsington Opera GA 002 3 CD 7 19011 2009 Video live aus London Alexander Polianichko Dirigent Orchester und Chor des Royal Opera House Vsevolod Grivnov Wakula Larissa Djadkowa Solocha Maxim Michailow Teufel Wladimir Matorin Tschub Olga Guryakova Oksana Alexander Vassiliev Pan Golowa John Upperton Panas Vyacheslav Voynarovsky Schulmeister Sergei Leiferkus Durchlaucht Jeremy White Zeremonienmeister Changhan Lim Stimme des Waldteufels Opus Arte 6 2015 Video live aus Cagliari Donato Renzetti Dirigent Yuri Alexandrov Regie Vjacheslav Okunev Szene und Kostume Orchester und Chor des Teatro Lirico di Cagliari Ivaylo Mihaylov Wakula Irina Makarova Solocha Mikolaj Zalasinski Teufel Arutjun Kochinian Tschub Viktoria Yastrebova Oksana Alexander Vassiliev Pan Golowa Gregory Bonfatti Panas Giulio Pelligra Schulmeister Nicola Ebau Durchlaucht Mauro Secci Zeremonienmeister und Diensthabender Francesco Leone Alter Saporoger Videostream der RAI 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cherevichki opera Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Cherevichki Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Libretto als Volltext russisch Libretto englisch bei Brilliant Classics PDF Nikolai Gogol Die Nacht vor Weihnachten im Projekt Gutenberg DE Ubersetzer Alexander Eliasberg Diskografie zu The Slippers Cherevichki bei Operadis Werkinformationen bei Tchaikovsky Research Videostream der Auffuhrung aus Cagliari 2015 auf der Website der RAIAnmerkungen Bearbeiten Gogol Koljadi nennt man bei uns die Lieder die am Abend vor Weihnachten vor den Fenstern gesungen werden Vgl Neef Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Richard Taruskin Cherevichki In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich a b c d e f g h i j k l m Marina Borissowa Tscherewitschki In Pipers Enzyklopadie des Musiktheaters Bd 6 Werke Spontini Zumsteeg Piper Munchen und Zurich 1997 ISBN 3 492 02421 1 S 330 333 a b c d e f Sigrid Neef Handbuch der russischen und sowjetischen Oper Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Barenreiter 1989 ISBN 3 7618 0925 5 S 685 688 Werkinformationen bei Tchaikovsky Research abgerufen am 15 Juli 2016 31 Januar 1887 Cierevichki In L Almanacco di Gherardo Casaglia a b Tchaikovsky Cherevichki DVD The Royal Opera auf der Website des Royal Opera House abgerufen am 20 Juli 2016 a b c d Pjotr Peter Iljitsch Tschaikowskij In Andreas Ommer Verzeichnis aller Operngesamtaufnahmen Zeno org Band 20 Videostream der Auffuhrung aus Cagliari 2015 auf der Website der RAI abgerufen am 20 September 2020 Normdaten Werk GND 300428804 lobid OGND AKS LCCN n90642752 VIAF 175775843 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pantoffelchen amp oldid 232397945