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Pakoros I um 63 v Chr 38 v Chr bei Dschindires in Syrien war ein Sohn des parthischen Konigs Orodes II auch Orod oder Arad und Kronprinz des parthischen Konigreichs Er starb in der Schlacht von Gindaros gegen die Romer Inhaltsverzeichnis 1 Der erste Angriff auf Syrien 2 Pakoros zum Konig ausgerufen 3 Der Parthervorstoss nach Judaa 4 Eroberung von Jerusalem 5 Niederlage und Tod 6 Anmerkungen 7 Literatur 8 WeblinksDer erste Angriff auf Syrien BearbeitenDie Niederlage des romischen Feldherrn und Mitglied des Ersten Triumvirats Marcus Licinius Crassus bei Karrhai 53 v Chr hatte den Parthern gezeigt dass die Romer nicht unbesiegbar waren Bereits im Jahr 51 v Chr unternahmen sie unter dem Oberbefehl des Kronprinzen Pakoros der damals allerdings noch ein Kind war wahrscheinlich etwa zwolf Jahre alt einen Angriff auf Syrien Faktisch wurden die parthischen Operationen von dem Feldherrn Osakes geleitet Wie der romische Geschichtsschreiber Cassius Dio berichtet 1 zeigte sich jedoch dass die Parther zu der Belagerung einer grosseren befestigten Stadt wie Antiochia nicht in der Lage waren Ihr Feldherr Osakes wurde bei einem Gegenangriff des romischen Feldherrn Gaius Cassius Longinus getotet und die parthischen Truppen mussten sich mit Pakoros wieder zuruckziehen Pakoros zum Konig ausgerufen BearbeitenDem romischen Konsular Marcus Calpurnius Bibulus der nun die Verwaltung Syriens ubernahm gelang es die Parther gegeneinander aufzuhetzen Er konnte mit dem parthischen Satrapen Ornodapates der einen Groll gegen Konig Orodes hegte Freundschaft schliessen und ihn dazu bringen den jungen Pakoros zum Konig auszurufen und mit diesem einen Feldzug gegen Orodes zu unternehmen Kurzzeitig wurden sogar Munzen mit dem Bildnis Pakoros I geschlagen Vater und Sohn versohnten sich jedoch bald danach wieder und die Munzpragungen horten auf ohne dass Pakoros I jemals wirklich Konig uber das Partherreich gewesen ware Der Parthervorstoss nach Judaa BearbeitenDer Konflikt mit Parthien beschaftigte auch die romische Politik unentwegt Gaius Iulius Caesar plante einen Rachefeldzug gegen die Parther wurde jedoch kurz vor dem Aufbruch in den Orient ermordet 44 v Chr Nach Bildung des Zweiten Triumvirats wurde Marcus Antonius mit Durchfuhrung des Partherfeldzugs beauftragt Die Parther ihrerseits profitierten von der Beratung und Unterstutzung des romischen Republikaners und Uberlaufers Quintus Labienus dem Sohn von Caesars fruherem Vertrauten und spater von ihm abgefallenen Titus Labienus der schon 43 v Chr von Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus zu dem Partherkonig Orodes geschickt worden war um von Orodes ein Bundnis gegen Caesars Erben im Westen zu erbitten Nach der Schlacht bei Philippi blieb Quintus Labienus bei den Parthern und stachelte Konig Orodes weiterhin zum Krieg gegen die gemeinsamen Feinde im Westen auf Angesichts der Burgerkriegszustande in Rom hielten die Parther den Augenblick fur gunstig Im Winter 41 40 fielen unter Fuhrung des Satrapen Barzaphanes der von dem jungen Kronprinzen Pakoros begleitet wurde parthische Truppen erneut in die romische Provinz Syrien ein Dabei wurde Lucius Decidius Saxa der im Jahre 41 v Chr von Marcus Antonius zum Statthalter der Provinz Syrien ernannt worden war zwischen Apamea und Antiochia von den Parthern geschlagen 2 Fur die weitere Operationen teilte sich das parthische Heer Quintus Labienus wandte sich an der Spitze der Halfte des Partherheeres nach Kleinasien um es Antonius zu entreissen Pakoros und Barzapharnes drangen weiter nach Suden vor Eroberung von Jerusalem BearbeitenDie Parther wurden bei ihrem Vormarsch von den einheimischen Kleinfursten oft unterstutzt Diese schatzten Pakoros wegen seiner Gerechtigkeit und Milde wie Cassius Dio berichtet uber die Massen gleich den besten ihrer fruheren Konige Sie hofften insbesondere darauf sich mit parthischer Hilfe von der Romerherrschaft befreien zu konnen so z B Lysanias der Sohn des Ptolemaeus Mennaei Furst von Chalkis im Libanon der Nabataerkonig Malichus und Antigonos der Sohn des judischen Konigs Aristobulos II der 49 v Chr in Rom von Parteigangern des Gnaeus Pompeius Magnus ermordet worden war 3 Antigonos versprach Pakoros tausend Talente und funfhundert Frauen aus noblen Familien wenn er ihn anstelle von Johannes Hyrkanos II auf den judischen Thron setzen und dessen romerfreundlichen Gouverneur Herodes samt seinen Angehorigen umbringen wurden 4 Wie der judische Geschichtsschreiber Flavius Josephus berichtet drangen die Parther auf diese Veranlassung hin in Judaa ein um Antigonos die Herrschaft zu erobern und zwar Pakoros von der Kuste der Satrap Barzapharnes vom Binnenland her Pakoros wurde von der Stadt Tyrus abgewiesen von Sidon und Ptolemais aber aufgenommen Er entsandte daraufhin eine Reiterschar nach Judaa um das Land auszukundschaften Die Reiter drangen bis Jerusalem vor das sie im Handstreich eroberten Dem Gouverneur Herodes spater bekannt als Konig Herodes der Grosse und seinem Bruder Phasael gelang es jedoch die Angreifer aufzuhalten und als letzte Rettung die Konigsburg in der sich der von den Romern unterstutzte Johannes Hyrkanos II aufhielt zu verteidigen 5 Nun boten die Parther Verhandlungen an Hyrkanos und Phasael geleitet von Pakoros zogen als Gesandtschaft in das parthische Hauptquartier in der Nahe der Kuste zu Barzapharnes Herodes der den Parthern misstraute zog es vor in Jerusalem zu bleiben Sein Verdacht wurde bestatigt Anstatt zu verhandeln setzten die Parther Hyrkanos und Phasael gefangen Antigonos II nun mit parthischer Unterstutzung zum Konig Judaas geworden liess seinem Onkel Hyrkanos die Ohren abschneiden um ihm die Ausubung des Amtes des Hohenpriesters unmoglich zu machen Die Parther deportierten Hyrkanos nach Mesopotamien Phasael der Bruder des Herodes sollte hingerichtet werden entging dem Henker aber durch Selbstmord 6 Herodes konnte sich mit seiner Familie dem Zugriff der Parther und der judischen Truppen des Antigonos durch Flucht entziehen und in die sichere Festung Masada gelangen Von dort reiste er eilends uber Agypten nach Italien In Rom ernannte ihn der Senat zum Konig von Judaa Er kehrte sofort dorthin zuruck und nahm den Kampf gegen Antigonos und die Parther unter Pakoros erneut auf 7 Niederlage und Tod BearbeitenDem romischen Feldherrn Publius Ventidius Bassus der im Auftrag des Marcus Antonius handelte gelang es die Parther im Herbst 39 v Chr uber den Euphrat zuruckzudrangen 8 Anfang 38 v Chr wollte Pakoros nach neuen Truppenaushebungen wieder in Syrien einfallen Es gelang Ventidius Bassus der seine Truppen aus einem weiten Gebiet zusammenziehen musste Pakoros durch geschickt gestreute Fehlinformationen uber die romischen Absichten auf langwierige Umwege zu leiten wodurch er selbst die notwendige Zeit erhielt die romischen Truppen optimal aufzustellen und auf den parthischen Angriff vorzubereiten 9 Beim nordostlich von Antiochia gelegenen Gindaros kam es 38 v Chr zur Entscheidungsschlacht Ventidius Bassus liess die parthischen Krieger nahe an die romischen Verschanzungen heranrucken und eroffnete erst dann den wuchtig und konzentriert gefuhrten Gegenschlag Er siegte auf ganzer Lange und auch Pakoros musste auf der Gegenseite sein Leben lassen Mit dem Tod des Pakoros war der Kampfesmut der Parther gebrochen Ventidius Bassus liess Pakoros Leiche enthaupten und sandte sein Haupt als Trophae ringsum in die syrischen Stadte um allen Wankelmutigen die Starke Roms zu verdeutlichen 10 Die fur die Parther so vernichtende Niederlage bei Gindaros schreckte sie die nachsten Jahrzehnte vor weiteren Einfallen in das romische Reich ab Pakoros Vater Orodes II von der Trauer um Pakoros uberwaltigt wie Cassius Dio berichtet wahlte nun seinen altesten ihm noch verbliebenen Sohn Phraates IV zu seinem Nachfolger Anmerkungen Bearbeiten Cassius Dio 40 28 30 Cassius Dio 48 26 Flavius Josephus Antiquitates Iudaicae 14 13 3 Cassius Dio 48 41 5 Flavius Josephus Antiquitates Iudaicae 14 13 5 Flavius Josephus Antiquitates Iudaicae 14 13 3 Flavius Josephus Antiquitates Iudaicae 14 13 5 10 Flavius Josephus Antiquitates Iudaicae 14 14 4 Cassius Dio 48 39 41 Cassius Dio 48 19 Cassius Dio 49 20 Literatur BearbeitenLinda Marie Gunther Herodes der Grosse Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 ISBN 3 534 15420 7 Julius Miller Pakoros 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XVIII 2 Stuttgart 1942 Sp 2437 f Digitalisat Gerhard Prause Herodes der Grosse Die Korrektur einer Legende Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1990 ISBN 3 421 06558 6 Peter Richardson Herod King of the Jews and Friend of the Romans Verlag T amp T Clark Edinburgh 1999 ISBN 0800631641 Josef Wiesehofer Die Geschichte Irans von den Achaimeniden bis in fruhislamische Zeit In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunsthistorisches Museum Wien 2001 ISBN 3 85497 018 8 S 55 74 hier S 67 69 Parthische Geschichte von Arsakes I bis Artabanos IV 247 v Chr 224 n Chr insbesondere S 69 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pakoros I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 9 April 2022 PersonendatenNAME Pakoros I ALTERNATIVNAMEN PacorusKURZBESCHREIBUNG Sohn von Orodes II GEBURTSDATUM um 63 v Chr STERBEDATUM 38 v Chr STERBEORT Gindaros Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pakoros I amp oldid 226252144