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p Phenylendiamin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Phenylendiamine StrukturformelAllgemeinesName p PhenylendiaminAndere Namen 1 4 Diaminobenzol 1 4 Phenylendiamin C I 76060 P PHENYLENEDIAMINE INCI 1 Summenformel C6H8N2Kurzbeschreibung schwer entzundbarer kristallin farblos bis schwach roter Feststoff 2 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 106 50 3EG Nummer 203 404 7ECHA InfoCard 100 003 096PubChem 7814ChemSpider 13835179DrugBank DB14141Wikidata Q415024EigenschaftenMolare Masse 108 14 g mol 1Aggregatzustand fest 2 Dichte 1 135 g cm 3 20 C 2 Schmelzpunkt 140 C 2 Siedepunkt 267 C 2 Loslichkeit loslich in Wasser 40 g l 1 bei 24 C 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 3 ggf erweitert 2 GefahrH und P Satze H 301 311 331 319 317 410P 280 273 304 340 302 352 305 351 338 308 310 2 MAK Schweiz 0 1 mg m 3 gemessen als einatembarer Staub 4 Toxikologische Daten 80 mg kg 1 LD50 Kaninchen transdermal 2 0 92 mg l 1 LC50 Ratte inh 4 h 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Gewinnung und Darstellung 2 Eigenschaften 3 Verwendung 4 Sicherheitshinweise 5 EinzelnachweiseGewinnung und Darstellung Bearbeitenp Phenylendiamin kann durch mehrere Verfahren synthetisiert werden Am haufigsten wird 4 Nitrochlorbenzol mit Ammoniak im Sinne einer nukleophilen aromatischen Substitution umgesetzt und das erhaltene 4 Nitroanilin katalytisch hydriert 5 nbsp Bei dem von DuPont verwendeten Verfahren wird Anilin mit Stickoxiden diazotiert und das Diazoniumsalz mit uberschussigem Anilin zum 1 3 Diphenyltriazen umgesetzt Das Triazen wird saurekatalysiert zum 4 Aminoazobenzol umgelagert und dieses zu p Phenylendiamin und Anilin hydriert 6 nbsp Eigenschaften Bearbeitenp Phenylendiamin ist ein kristalliner farbloser bis schwach roter Feststoff der loslich in Wasser ist Der Flammpunkt liegt bei 156 C die Zundtemperatur bei 567 C und die untere Explosionsgrenze bei 1 5 2 Verwendung BearbeitenDie Kunststoffindustrie produziert p Phenylendiamin in grossen Mengen fur die Herstellung aromatischer Polyamide Es ist dort zusammen mit Terephthalsaure wesentlicher Bestandteil der Aramide p Phenylendiamin fallt bei der Herstellung von Azofarbstoffen als Zwischenprodukt an Die Synthesewege einiger Pharmazeutika und Photochemikalien verlaufen ebenso oft uber diese Verbindung Aufgrund seiner farbenden Eigenschaften finden p Phenylendiamin und einige seiner Derivate in Kosmetika Verwendung insbesondere fur Haarfarbemittel diese Verwendung wurde 1888 von Ernst Erdmann entdeckt Vermutlich beruhen viele allergische Reaktionen bei Friseuren auf dem Kontakt mit diesem Farbstoff In einigen fotografischen Entwicklern ist die alkalische Losung von p Phenylendiamin aktive Komponente 5 Dies wurde 1888 durch Andresen entdeckt 7 1863 stellte Haussman fest dass eine Mischung aus para Phenylendiamin und einem Oxidationsmittel eine Verfarbung hervorruft Im Jahre 1883 wurde das erste Patent fur die Ausnutzung dieser Beobachtung in der Haarfarbung von Monnet erworben der tatsachlich 2 5 Diaminotoluol und Wasserstoffperoxid verwendete Kurz danach wurden Patente von H und E Erdmann uber den Zeitraum 1888 1897 fur die Verwendung als Haarfarbemittel einer Vielzahl von para Phenylendiaminen und Aminophenolen mit Wasserstoffperoxid erhalten 8 p Phenylendiamin dient als Nachweisreagenz fur Flechtensauren z B Fumarprotocetrarsaure Dafur kommt eine jeweils frisch zubereitete Losung von 10 mg p Phenylendiamin in 10 mL Ethanol zum Einsatz Neben der Betrachtung im Tageslicht erfolgt die Auswertung per Fluoreszenz im UV365 Licht 9 Sicherheitshinweise Bearbeitenp Phenylendiamin wird zu den Allergenen gezahlt da es bei Hautkontakt zu Reizungen und zur Sensibilisierung fuhren kann Ferner wird diese Chemikalie in einigen Urlaubsorten auch zur Farbintensivierung und zum Schwarzen von rotbraunen Henna Tattoos verwendet 10 Vermutlich beruhen viele allergische Reaktionen bei Friseuren auf dem Kontakt mit p Phenylendiamin haltigen Haarfarbemitteln 11 12 13 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu P PHENYLENEDIAMINE in der CosIng Datenbank der EU Kommission abgerufen am 20 November 2021 a b c d e f g h i j k Eintrag zu p Phenylendiamin in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 8 Januar 2021 JavaScript erforderlich Eintrag zu p phenylenediamine im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 30 Dezember 2019 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern Schweizerische Unfallversicherungsanstalt Suva Grenzwerte Aktuelle MAK und BAT Werte abgerufen am 2 November 2015 a b Eintrag zu 1 4 Benzenediamine in der Hazardous Substances Data Bank via PubChem abgerufen am 21 April 2017 Ullmann s Encyclopedia of Industrial Chemistry Wiley VCH Verlag amp Co KGaA 2000 ISBN 978 3 527 30673 2 Phenylene and Toluenediamines doi 10 1002 14356007 a19 405 Ralph Jacobson Sidney Ray Geoffrey G Attridge Norman Axford Manual of Photography Taylor amp Francis 2000 ISBN 978 1 136 09118 6 S 275 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche IARC Monographs Occupational Exposures of Hairdressers and Barbers and Personal Use of Hair Colourants Egon Stahl Werner Schild Isolierung und Charakterisierung von Naturstoffen 1 Auflage Gustav Fischer Verlag Stuttgart New York 1986 ISBN 3 437 30511 5 S 174 Deutscher Arzteverlag GmbH Redaktion Deutsches Arzteblatt Henna p Phenylendiamin Kontaktallergie Folgenschwere Dermatosen nach Henna Tatowierungen In aerzteblatt de Deutsches Arzteblatt 2001 abgerufen am 5 Dezember 2021 BAUA Begrundung zu 2 Nitro p phenylendiamin in TRGS 907 Ausgabe Dezember 2011 Stand Mai 2011 abgerufen am 5 Dezember 2021 WELT de AFP Kosmetik Allergisch vom Haarfarbemittel In Welt Online 2007 abgerufen am 5 Dezember 2021 Grundlagen Allergieinformationsdienst In allergieinformationsdienst de Abgerufen am 5 Dezember 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title P Phenylendiamin amp oldid 237496945