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Portschacher Marmor wurde eine Gruppe von Marmorsorten genannt die als Material fur Bauten Denkmaler Grabmonumente Mauern und Pflasterungen seit langer Zeit abgebaut und ein begehrter Marmor in ganz Mittelkarnten waren Die verwendeten Natursteine der jeweiligen Vorkommen sind sich so ahnlich dass sie nur im Ausnahmefall einem bestimmten Steinbruch zugeschrieben werden konnen es sei denn es liegen schriftliche Unterlagen vor Der Felsblock aus Marmor erstreckt sich uber eine Lange von 8 km und einer Breite von 2 km uber die Ortschaften Toschling Pavor Sekull und Tibitsch die zur Gemeinde Techelsberg im osterreichischen Bundesland Karnten gehoren Die Bezeichnung Portschacher Marmor umfasst als Sammelbegriff mehrere Vorkommen die wiederum eigene Sortennamen tragen Techelsberg Romische Grabinschriftplatte aus Portschacher Marmor in der Vorhalle der Pfarrkirche in Sankt MartinHeute noch sichtbares Marmorvorkommen in SekullMuster von Portschacher Marmor in SekullStutzmauer aus Portschacher MarmorEingangsbereich des Veldener Feuerwehrhauses Architekt Franz Baumgartner Portschacher Bahnhofgebaude aus Toschlinger MarmorElisabethbrucke 1855 56 im Lendhafen Klagenfurt Baumeister Domenico VenchiaruttiFluderbrunnen 1859 im Schillerpark KlagenfurtTechelsberg Kriegerdenkmal mit typischem Erscheinungsbild des Portschacher MarmorsIn der Region existieren romische Abbaustellen bei Tentschach und Mograch 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geologie und Petrographie 2 Steinbruche 3 Gesteinsbeschreibung und Mineralogie 4 Namensgebung 5 Anwendungen und Bauwerke 5 1 Portschacher Marmor 5 2 Sankt Veit Marmor 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeologie und Petrographie BearbeitenDas Marmorvorkommen im Raum von Portschach Toschling sowie das von Annenheim bei Landskron wurde 1906 geologisch petrographisch von Paul Egenter 2 erstmals beschrieben und die technische Verwendbarkeit und Petrographie von Alois Kieslinger im Jahre 1956 Egenter irrte denn der Sillimanit in dem zum Annenheimer Marmor angrenzenden Granatglimmerschiefer entspricht dem Bucholzit Sillimanit von Moosburg und der Portschacher Marmor wird nicht von einem Graphitphyllit sondern von einem phyllonitischen Glimmerschiefer begrenzt Die Grenze zum Glimmerschiefer ist tektonisch bestimmt das Marmorvorkommen wurde zusammen mit dem Glimmerschiefer verfaltet und infolge verschiedener Harte Anisotropie Unterschiede herrschte an der Grenze besonders starke Bewegung Phyllonitisierung Die Marmorlagen sind quarzhaltig enthalten Muskovit den Hellglimmer und werden haufig von reinen Quarziten begrenzt z B westlich unmittelbar unter der Ruine Eichelberg Im Osten geht der Portschacher Marmor in eine grunschieferreiche Zone uber P Kahler hat 1931 hat eine Marmor Typentrennung fur Vorkommen sudlich des Worthersees sowie fur die Marmorvorkommen der Ossiacher Tauern vorgenommen Marmore des gut erhaltenen Kristallins Marmore mit interner Verfaltung triassische Marmore Marmore unsicheren Alters wahrscheinlich Triasmarmore Nordlich des Worther Seetales sind nur die beiden ersten Typen vertreten Kahler ordnete den Portschacher Marmor die Vorkommen um Sternberg Annenheim sowie den ersten Steinbruch westlich Ortschaft Tauern und moglicherweise Marmorbander in den nicht genugend aufgeschlossenen Nordhangen der Ossiacher Tauern dem erstgenannten Marmortyp zu Ferner konnen die Marmortypen im Gelande durch ihre unterschiedlichen tektonischen bzw lithostratigraphischen Lagebeziehungen und Machtigkeiten unterschieden werden 3 Steinbruche BearbeitenDie Gruppe des Portschacher Marmors umfasst eine Reihe weiterer Steinbruche Der wichtigste Steinbruch von dem die Hauptmasse dieses Marmors ist der Bruch bei den Weilern Pavor und Sekull nordlich des Nordufers des Worthers Sees Ein weiteres wichtiges Vorkommen ist der St Veiter Marmor auch Seebichl Marmor genannt vom Typ Portschacher der am Rande der Gurktaler Alpen liegt Ein weiterer Bruch neben Seebichl bei Frauenstein befand sich in Kraig genannt Kraiger Marmor Das sudlich des Kulmberges befindliche Vorkommen wurde Mogracher Bruch genannt In diesem Steinbruch wurde eine Inschrift aus dem 60 n Chr und ein antiker Setzhammer gefunden Weitere Steinbruche des Portschacher Marmors wurden sudlich des Tauernwald am Rabenkogel bei Kostenberg und etwas westlich in Oberdorf neben Kostenberg genutzt ferner auch zwei kleine Bruche in Laas und am Ostufer des Ossiacher Seetales in Steindorf Tiffen und der Romer Steinbruch von Tentschach der bei der Gemeinde St Peter am Bichl zwischen Glantal und Worthersee liegt Im Gemeindegebiet Techelsberg am Worther See befindet sich im Ortsteil Toschling ein weiterer Steinbruch der von der Sud Autobahn deutlich zu sehen Er ist fur die Natursteingewinnung erschopft Eine weitere Gruppe Marmor die augenscheinlich dem Portschacher Marmor gleicht kommt im Norden und Suden des Gurktales vor Allein funf verschiedene Sorten dieses Marmortyps wurden am Dom zu Gurk verbaut Bruche befanden sich bei Struntzen Pisweg einem Ortsteil von Gurk Sankt Philippen im Tale des Wimitzbaches und bei Haidenbach im Bezirk Gnesau Gesteinsbeschreibung und Mineralogie BearbeitenPortschacher Marmor ist hell grunlich oder schwankt zwischen rosa und weiss und wird durch zarte rosafarbige und grunliche Bander strukturiert Die weiss rot grune Farbung ist nicht scharf abgegrenzt sondern verlauft hauchzart Der Typ Portschacher Marmor ist feinkornig und wird durch Epidot grun und durch Hamatit rosagefarbt Es gibt Lagen im Steinbruch die ganzlich rosafarben sind wahrend fur die Romersteine nur die weissen Lagen verwendet wurden Der Sankt Veit Marmor bei Seebichl neigt zur Gelbfarbung wenn er aussen verbaut ist Es gibt des Weiteren Verwitterungsprozesse die am Grabmal von F X Wulfen 1806 in Klagenfurt einem Obelisken beobachtbar sind denn die roten Streifen verblassen und die grunen sind grau geworden Namensgebung BearbeitenDieser Marmor der sich relativ leicht spalten liess wurde in kleinen Rohsteinblocken abgebaut Zum Einsatz kamen fruher Pferdefuhrwerke auf die jeweils 1 000 bis 1 200 kg Marmor etwa knapp Kubikmeter verluden und zum Bahnhof nach Portschach brachten Daher leitet sich der Name Portschacher Marmor so genannt nach der wichtigsten Verladestelle der Steinbruche in Toschling Pavor und Sekull usw ab die alten Bruche in Portschach selbst sind ganz unbedeutend 4 Anwendungen und Bauwerke BearbeitenIn der Zeit als die Stadt Klagenfurt erbaut wurde waren allein in Toschling 60 bis 70 Steinmetzen beschaftigt Ebenso fanden sechs bis sieben Schmiede Arbeit fur das Scharfen der Werkzeuge Dieser Marmor wurde in Klagenfurt haufig verbaut besonders im Lendhafen Der italienische Architekt und Baumeister Domenico Venchiarutti verwendete den Marmor nicht nur beim Elisabeth Steg sondern auch bei verschiedenen anderen Bauwerken die er entwarf 5 Aus Portschacher Marmor wurden Haussockel Fenster Turgewande Bahnhofe Durchlasse der Bahnstrecke Klagenfurt Velden Denkmaler Pflaster und ferner Grabsteine auf allen Karntner Friedhofen hergestellt Kraiger Marmor wurde vermutlich fur die Kirchenanlage in Kraig verbaut Da sein Vorkommen erschopft ist erzielen Gegenstande aus Portschacher Marmor in Klagenfurt aus Seltenheitsgrunden Liebhaberpreise Ferner sind Mineralogen aus aller Welt an diesem Vorkommen interessiert Der Abbau dieser Marmore wurde zwischen 1965 und 1970 beendet Nachfolgend kann in zwei hauptsachlich verwendete Sorten unterschieden werden Portschacher Marmor Bearbeiten Einige Bauwerke aus der Gruppe der Portschacher Marmore 6 ohne Anspruch auf Vollstandigkeit konnen genannt werden Ebenthal in Karnten Alle Torgewande der Pfarrkirche Eisenkappel Vellach Pflaster der Pfarrkirche Friesach Gerichtsgebaude und Postamt Sockel des Stadtbrunnens Mitte 16 Jahrhunderts Kappel an der Drau Kriegerdenkmal Klagenfurt Ein Teil des Burgersteigspflasters und Bordsteine zahlreiche Tur und Fenstergewande Denkmaler Krumpendorf Tureinfassungen Maria Worth Turumrahmungen an zahlreichen Hausern des Ortes Ossiach Torbogen und Sockel an der Stiftskirche vermutlich aus dem Seebichl Steinbruch Portschach Bahnhof und ein Teil des Steinmauerwerks der Burgruine Leonstain Sankt Martin am Silberberg Grabstein an der Pfarrkirche von Ludwig Rollstein zu Leonstein 1482 Kriegerdenkmal Velden Bahnhof Viktring Westportal an der Stiftskirche Marienbrunnen im Stift Wien Kunsthistorisches MuseumSankt Veit Marmor Bearbeiten Einige Beispiele fur den Sankt Veit Marmor 7 die bekannt sind Klagenfurt Hotel Carintha Karntner Sparkasse Rainerhof Tabakfabrik Landesgericht Museum Ackerbauschule Gymnasium Lehrerbildungsanstalt Volksschule am Volkermarkter Ring Bahnhof Krankenhaus Villen Krumpendorf Steinarbeiten an mehreren Villen Portschach Steinarbeiten an mehreren Villen Sankt Veit an der Glan Pestsaule 1755 Bartele Brunnen mit romischer Brunnschale mit einem Durchmesser von 2 80 Metern der vermutlich vom Forum in Virunum stammt Velden Steinarbeiten an mehreren Villen Villach Nationalbank Bundesbahndirektion Bordsteine an Burgersteinen Alter Bahnhof und am Volkermarkt Steinarbeiten an mehreren Gebauden Literatur BearbeitenAlois Kieslinger Die nutzbaren Gesteine Karntens In Carinthia II Sonderheft 17 Verlag des Naturwissenschaftlichen Vereins fur Karnten Klagenfurt 1956 ISSN 0375 6068 S 1 348 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche zobodat at PDF 368 3 MB Einzelnachweise Bearbeiten Kieslinger Die nutzbaren Gesteine Karntens 1956 S 247 248 Paul Egenter Die Marmorlagerstatten Karntens In Zeitschrift fur praktische Geologie Bd 17 1909 ISSN 1012 6287 S 419 439 Oskar Homann Die geologisch petrographischen Verhaltnisse im Raume Ossiachersee Worthersee sudlich Feldkirchen zwischen Klagenfurt und Villach In Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt Band 105 Klagenfurt 1962 ISSN 0016 7800 S 243 272 hier S 256 zobodat at PDF 3 1 MB Kieslinger Die nutzbaren Gesteine Karntens 1956 S 242 Angaben nach Gabriel Knaus dem Grundbesitzer der ehemaligen Marmorbruche in Sekull Gemeinde Techelsberg am Worther See Kieslinger Die nutzbaren Gesteine Karntens 1956 S 245 Kieslinger Die nutzbaren Gesteine Karntens 1956 S 248 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Portschacher Marmor amp oldid 233082357