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Das Pockelgut ist ein ehemaliges Hammergut in Raschau Markersbach Der Vierseitenhof befindet sich an der Einmundung des Langewiesenbachs in die Grosse Mittweida 1 direkt oberhalb der Flurgrenze zu Raschau Die Gutsgebaude des PockelgutsLage des Pockelguts an der Gemarkungsgrenze von Raschau und MarkersbachAls Raschauer Hammer auf dem die beiden Hammermeister Hans Hirse und Orland der Junge wirkten wurde der Standort erstmals am 12 Juni 1401 erwahnt als er zusammen mit dem Dorf Scheibe aus schonburgischem Besitz an den Abt Nikolaus von Grunhain verkauft wurde Dies ist neben der Erwahnung des Erlhammers 1380 einer der altesten Nachweise von Eisenverhuttung im Westerzgebirge Nach langjahrigen Streitereien wurde Friedrich von Schonburg 1475 durch den Leipziger Schoppenstuhl der Ruckkauf zugebilligt sodass der Hammer zum Dorf Mittweida geschlagen wurde Mitte des 16 Jahrhunderts war er im Besitz von Thomas Teubner der 1562 das Hammergut wegen des morastigen Untergrunds auf Erlenstocken neu errichten liess Das Sitznischenportal des Gutsgebaudes enthalt einen Schlussstein mit der Bezeichnung Ao 1567 TT A Anno 1567 Thomas Teubner Annaberg 1608 kamen Enoch Pockels Kinder erster Ehe durch Erbgang in den Besitz des Hammers 1610 stiftete Pockel im suhnenden Gedenken an seinen Schwiegervater Matthaus Siegel der den Hammer zuvor besessen hatte die kunstvoll geschnitzte Kanzel in der St Barbarakirche in Markersbach wohin der Hammer gepfarrt war 2 Auf der Ur Oder Karte ist der Standort mit Buchwergk matz Siegels mul und Hammer matz Siegels Hauser 3 verzeichnet 1611 erhielt Pockel die Erlaubnis die bisherigen Rennfeuer durch einen Hochofen zu ersetzen Im Dreissigjahrigen Krieg wurden die Hammeranlagen von den durchziehenden Holkschen Truppen im August 1632 zerstort in der Rascha branden den 20 August seine Soldaten ab des Pockels steinerne Hammer Muhle und Hutte in einen tag die biss Ao 1662 wust gelegen 4 Die Eisenverhuttung am Standort kam dadurch komplett zum Erliegen Das Gut wurde in der Folge nur noch landwirtschaftlich genutzt Es besass die Freiheit einer Fleischbank das Recht auf Brauen des eigenen Tischtrunks eine Schmiede und eine Mahlmuhle mit einem Gang 1707 werden das wuste Hammerwergk mit zustehenden Freyheiten des Hohen Ofens ingleichen einen Stab und Blechhammer neben den Eisengiessen und Schmiede letztmals in einem Kaufvertrag benannt 5 Die auf den Fluren liegenden Eisenstein und Kalkzechen wurden durch die Besitzer des Obermittweidaer Hammers weiterhin benutzt 1821 werden die aus den Zechen entspringenden Eisenquellen als die starksten im Erzgebirge besonders gelobt 6 Die Gebaude des Anwesens stammen aus dem Jahr 1834 zu welchem Zeitpunkt das Pockelgut in Besitz von Karl Edler von Querfurth war und stehen unter Denkmalschutz Der Vierseitenhof besteht aus einem verputzten achtachsigen Wohnhaus mit Walmdach und Gauben Wirtschaftsgebaude Scheune und Stall Das mit 1567 bezeichnete Renaissanceportal enthalt ein profiliertes Gewande im Rundbogen ein Akanthusfries und Medaillons an den Kampfern sowie im Scheitel das bereits erwahnte von Engeln gehaltene Wappen Zu beiden Seiten des Portals befinden sich im Erdgeschoss schlichte Vorhangbogenfenster Im Erdgeschoss befinden sich Kreuzgratgewolbe der Keller ist tonnengewolbt 1 Die Bezeichnungen Pockelgut Pockelwald und Pockelteich haben sich uber die Jahrhunderte erhalten Der Pockelteich wurde im 20 Jahrhundert zum Raschauer Schwimmbad ausgebaut Literatur BearbeitenPockelgut In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 8 Band Schumann Zwickau 1821 S 437 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pockelgut Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen 1998 S 679 Karsten Richter Gaston Nogrady Die Kanzel von St Barbara 1610 2010 Evang luth Kirchgemeinde Markersbach 2010 HStA Dresden Kartensammlung Christian Lehmann Die Kriegschronik Sachsen mit Erzgebirge H amp F Verlag 1998 S 38f HStA Dresden 19006 GB Schwarzenberg Nr 162 Bl 214b ff August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen Bd 8 S 437 50 5328 12 84675 Koordinaten 50 31 58 1 N 12 50 48 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pockelgut amp oldid 238859433