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Otto von Graben zum Stein auch bekannt als Graf zum Stein um 1690 in Innsbruck um 1756 in Potsdam war ein osterreichisch deutscher Schriftsteller und Sagensammler des 18 Jahrhunderts Er bekleidete am preussischen Hof hochste Amter wie Zeremonienmeister und Kammerherr und war von 1732 bis 1740 Vizeprasident der Preussischen Akademie der Wissenschaften Otto von Graben zum SteinVon Graben zum Stein wurde von Konig Friedrich Wilhelm I von Preussen trotz seiner hohen Amter oftmals als Hofnarr angesehen 1 Seine Erzahlung 2 von Zauberei bei Kugel Giessen war nicht Vorlage zum Libretto der Oper Der Freischutz Sie enthalt nicht einmal den Begriff Freikugel Friedrich Kind oder Carl Maria von Weber erwahnen nirgends diese Erzahlung sondern rechnen wie ihre Zeitgenossen den Stoff zu den Volkssagen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Werdegang 1 2 1 Wissenschaftliche Tatigkeit und Publikationsverbot 2 Werke 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten nbsp Wappen variante der Von Graben wie sie in Karnten und teilweise in Tirol in Verwendung warOtto von Graben zum Stein war ein Mitglied der Herren von Graben aus deren Zweiten Tiroler Linie 3 Er war uber Bartholomaus Barthlma von Graben einem jungeren Bruder des Lukas von Graben zum Stein 1550 ein direkter Nachkomme des Virgil von Graben 1507 dem ehemals bedeutendsten Edelmann und Staatsmann der Grafschaft Gorz der dieses Furstentum 1500 den Habsburgern zubrachte Otto von Graben zum Stein wurde wahrscheinlich als eines der 12 Kinder des Otto Heinrich von Graben zum Stein 1643 geboren sein Vater war zwei Mal verehelicht zuerst mit Anna Maria Avogadro aus dem italienischen Geschlecht Azzoni Avogadro und danach mit Maria Theresia Mayr Otto Heinrich war ab 1677 Hofkammersekretar zu Innsbruck und Sekretar der oberosterreichischen Hofkammer Er selbst war ein Sohn des Carl von Graben einem Obristwachtmeister der im Spanischen Erbfolgekrieg in Spanien vor Barcelona kampfte und 1716 Kommandeur Obrist eines Kavallerieregiments wurde 4 Carls jungster Bruder Johann Andre von Graben hatte gleichfalls als Obristwachtmeister in Spanien gekampft 5 Er war fruh verstorben und hatte zwei Sohne und Tochter 6 Carl von Graben und Otto Heinrich von Graben zum Stein waren ebenso wie ihre Verwandten in die Erbschaftsstreitigkeiten um die Herrschaft und Schloss Stein involviert die man als angedachte Erben der im Jahre 1664 ausgestorbenen in Karnten und Osttirol lebenden von Graben zum Stein aus der Linie am Stein des Geschlechts lukrieren wollte 7 Die Familie Von Graben ist 1776 andere Quellen sprechen von 1780 durch den Tod von Felix Jakob von Graben Cousin von Otto von Graben zum Stein ausgestorben Werdegang Bearbeiten Otto von Graben zum Stein trat als junger Mann dem Serviten Orden Ordo Servorum Mariae bei und war als Monch Feldprediger in Sizilien Wegen einer kirchenkritischen Schrift und seiner Verteidigung der Rechte des Kaisers gegenuber dem Papst musste er 1728 fliehen Dies konnte aber auch nur vorgetauscht gewesen sein denn er floh uber Wien nach Preussen Dort nahm er die lutherische Konfession an und gelangte in die unmittelbare Umgebung des preussischen Konigs Geruchten zufolge war er dort als Spion fur Osterreich tatig Vom 19 Januar 1732 bis zum 30 Juni 1740 war er Vizeprasident der Preussischen Akademie der Wissenschaften Im Jahre 1734 wurde er Zeremonienmeister am Hofe des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm 3 Des Weiteren versah er auch das Amt als dessen Kammerherr Friedrich Wilhelm in seiner Verachtung aller Universitatsgelehrtheit bevorzugte ihn als Gesellschafter Umgedreht betrachteten die verachteten Gelehrten und Kunstler Otto von Graben zum Stein als Hofnarren 1 Wissenschaftliche Tatigkeit und Publikationsverbot Bearbeiten Er war Ubersetzer zum Beispiel des Spanischen Kriegsreglements Zeitungsherausgeber Potsdammischer Mercurius und Lehrer fur Italienisch Dabei benutzte er auch die Pseudonyme Bellamintes Critille Andrenius oder Pneumatophilus 1731 wurde vom preussischen Hof gegen Otto von Graben zum Stein ein Publikationsverbot ausgesprochen Ausloser waren die Monathlichen Unterredungen von dem Reiche der Geister zwischen Andrenio und Pneumatophilo uber Geistererscheinungen die in zwei Banden erschienen waren und ihm den Vorwurf von Aberglauben und Schwarmerey einbrachten Nach Aufhebung des Publikationsverbotes zehn Jahre spater schloss er die beiden Bande mit einem dritten Band ab Nach dem Tod Friedrich Wilhelms wurde Von Graben zum Stein die finanzielle Unterstutzung durch den Hof entzogen Der neue Konig Friedrich der Grosse verbot dass man weiterhin Gelder an die Narren zahle 1 Werke BearbeitenSchematismus Anatomiae hodiernae Romanae Ecclesiae dogmatice canonice et historice veritatis et salutis suae amatoribus demonstratus Koln 1731 Digitalisat Merckwurdige und recht seltsame Begebenheiten Des Auf wundersamen Wegen gereiseten Pilgrims Oder Richtige Beschreibung desjenigen was ein durch gantz Italien gereiseter Pilgrim wahrend seinen zwolff jahrigen Reisen so wohl in dem gantzen Romischen Heiligthum als auch der wunderwurckenden Natur und naturlichen Kunst sehenswurdiges angetroffen Braun Leipzig Frankfurt 1728 1729 Digitalisat Erster Monath Andrer Monath Dritter Monath Vierter Monath Funfter Monath Sechster Monath Siebender Monath Nachricht von der koniglichen Residenz Stadt Potsdamm Henning Berlin 1754 Digitalisat Das jetzt bluhende Potsdam mit poetischer Feder entworfen Italianisch Teutsches und Teutsch Italianisches Hand Lexicon Allgemeine Schutz Schrifft Des Ehrsamen Weiber Handwerckes Welches Aus der Zunfft der Romischen Geistlichkeit Wider Gottliche Verordnung Menschlicher Weise ausgestossen worden Koln 1730 Digitalisat Das betrubte Dressden Monathliche Unterredungen von dem Reiche der Geister zwischen Andrenio und Pneumatophilo Otto Grafens zum Stein unverlohrnes Licht und Recht derer Todten unter den LebendigenWeblinks BearbeitenDie genealogischen sowie teilweise die beruflichen Daten zu diesem Artikel wurden aus der Von Graben Forschung von Matthias Laurenz Graff ubernommen 8 Werke von und uber Otto von Graben zum Stein in der Deutschen Digitalen Bibliothek Otto von Graben zum Stein Monathliche Unterredungen von dem Reiche der Geister Band 1 Samuel Benjamin Waltern Leipzig 1731 google com abgerufen am 8 Juni 2020 Otto von Graben zum Stein Monathliche Unterredungen von dem Reiche der Geister Band 2 Samuel Benjamin Waltern Leipzig 1730 google de abgerufen am 8 Juni 2020 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Johann Christoph Gottsched Briefwechsel Band 4 de Gruyter Berlin 2010 S 483 google at abgerufen am 8 Juni 2020 Otto von Graben zum Stein Monathliche Unterredungen von dem Reiche der Geister Band 1 V Stuck Samuel Benjamin Waltern Leipzig 1731 S 609 614 google com abgerufen am 8 Juni 2020 a b Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon Band 3 books google at Carl von Graben wurde im Jahre 1716 durch Kaiser Karl VI als Nachfolger des Marchese Jakob Josef Gufani zum Obristen eines Kavallerieregiments bestellt Siegler war Prinz Eugen von Savoyen Digitalisiert bei Mittheilungen des historischer Vereines fur Steiermark 9 Heft Graz 1859 Carinthia 1 Bande 163 165 S 113 1973 Carinthia 1 Bande 163 165 S 113 Sein jungster Bruder Johann Andre von Graben kampfte in Spanien als Obristwachtmeister und sei jetzt mit Zurucklassung von zwei Sohnen und Tochtern gestorben Carinthia I Zeitschrift fur geschichtliche Landeskunde von Karnten geleitet von Wilhelm Neumann 163 Jahrgang 1973 S 113ff Von Graben ForschungNormdaten Person GND 120474239 lobid OGND AKS LCCN nb2003094663 VIAF 49575407 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Graben zum Stein Otto vonALTERNATIVNAMEN Graf zum SteinKURZBESCHREIBUNG osterreichisch deutscher Schriftsteller und SagensammlerGEBURTSDATUM um 1690GEBURTSORT InnsbruckSTERBEDATUM um 1756STERBEORT Potsdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto von Graben zum Stein amp oldid 238187775