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Otto Joseph Robert Wilhelm Wahls Deckname Otto Borner 4 November 1907 in Hamburg 2 April 1990 in Mexiko Stadt war ein deutscher Kommunist Redakteur Widerstandskampfer gegen das NS Regime und Spanienkampfer Leben BearbeitenWahls Sohn eines Backers erlernte den Beruf des Buchdruckers 1921 trat er zunachst der Sozialistischen Arbeiter Jugend dann der Kommunistischen Jugend Deutschlands bei Im Oktober 1923 nahm er am Hamburger Aufstand teil 1925 gehorte er zu den Mitbegrundern des Rotern Frontkampferbundes RFB und deren Roter Jungfront in Hamburg Barmbek Von 1925 bis 1927 war Wahls Gaufuhrer der Roten Jungfront Wasserkante Auf der Bezirkskonferenz vom 26 Juli 1925 wird er als Vertreter der Jungfront in den Vorstand des RFB Gross Hamburg gewahlt Auf dem RFB Bundeskongress 1927 wurde Wahls in die Reichsfuhrung gewahlt und ubernahm er die Leitung der Roten Jungfront in Berlin Brandenburg Er war zeitweise auch deren Reichsleiter Wahrend der Wittorf Affare stand Wahls hinter Ernst Thalmann und positionierte sich gegen Werner Jurr und andere kritische Jungfront Funktionare 1929 war er fur ein halbes Jahr Kursant an der Internationalen Lenin Schule in Moskau Wahls kehrte Ende 1929 aus Moskau zuruck und wurde Redakteur der KPD Zeitung Klassenkampf in Halle Saale 1930 31 war er Redakteur des Ruhr Echos in Essen Im August 1931 wurde er wegen literarischen Hochverrats zu einem Jahr Festungshaft verurteilt Ab November 1932 war er Redakteur der kommunistischen Hamburger Volkszeitung Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gehorte Wahls ab Februar 1933 dem illegalen Sekretariat der KPD Bezirksleitung Wasserkante an Im September 1933 ging er nach Berlin und wurde Politischer Leiter fur Berlin Brandenburg Von Anfang 1934 bis Marz 1935 wirkte er in Berlin als Chef der Landesleitung der illegalen KPD im Reich Wahls war 1933 in das ZK kooptiert worden Wahrend der Auseinandersetzungen zwischen Franz Dahlem Fritz Schulte und der Mehrheit des Politburos gegen Walter Ulbricht und Wilhelm Pieck gehorte er zu den sogenannten linkssektiererischen Thalmann Anhangern Im Marz 1935 reiste Wahls unter dem Pseudonym Otto Borner uber Prag nach Moskau Er nahm im Sommer 1935 als Delegierter am VII Weltkongress der Kommunistischen Internationalen und im Oktober des gleichen Jahres an der Brusseler Konferenz der KPD in Moskau teil Dort kam es zu heftigen Auseinandersetzungen wegen Wahls kritischer Berichte uber die Lage in Deutschland als Chef der Landesleitung 1934 35 Er wurde des Pessimimus bezichtigt und wie Hermann Schubert und Fritz Schulte scharf angegriffen Da seine Selbstkritik als nicht ausreichend angesehen wurde wurde Wahls nicht mehr ins ZK berufen Anschliessend arbeitete Wahls bei der deutschen Redaktion von Radio Moskau Im September 1936 lehnte die deutsche Vertretung beim EKKI den Vorschlag der Uberfuhrungskommission Wahls in die KPdSU aufzunehmen wegen gruppenmassiger Tendenzen und Sektierertum ab Wahls meldete sich als Freiwilliger nach Spanien durfte ausreisen und entging so grosser Wahrscheinlichkeit nach der Liquidierung durch das NKWD Als Angehoriger der Internationalen Brigaden wurde er fur den von ihm organisierten Ausbruch von vierhundert eingekesselten Interbrigadisten mit der Medaille Tapferkeit vor dem Feind ausgezeichnet Nach dem Sieg der Franquisten im Spanischen Burgerkrieg fluchtete Wahls nach Frankreich Dort wurde er nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges in Le Vernet dann in Les Milles interniert Wahls kehrte zusammen mit Paul Merker Walter Janka und Georg Stibi von einem Tagesausgang nach Marseille am 1 Juli 1941 nicht mehr ins Lager Les Milles zuruck und ging in die Illegalitat Er erhielt ein Visum fur Mexiko wo er am 16 Dezember 1941 als Passagier des portugiesischen Schiffes Serpa Pinto zusammen mit rund 40 deutschen Kommunisten darunter Georg Stibi Walter Janka und Alexander Abusch eintraf Unter dem Namen Otto Borner wurde Wahls im Januar Orgleiter der Fuhrungsgruppe der KPD in Mexiko und arbeitete im Bund Freies Deutschland mit Er war Redakteur des zu einer Zeitung ausgebauten Bulletins Alemania Libre Nach der Ankunft Paul Merkers im Juni 1942 wurde zunachst Georg Stibi dann auch Wahls aus ihren Positionen entfernt Borner gab am 6 April 1943 eine schriftliche Erklarung zu seinen Fehlern ab und zog sich von der aktiven Parteiarbeit zuruck Am 1 November 1945 beschloss die Leitung der KPD Gruppe in Mexiko unter Paul Merker Otto Borner wegen groblicher Vernachlassigung seiner Parteipflichten aus der Partei auszuschliessen Wahls blieb in Mexiko und arbeitete als Buchdrucker und Verkaufer und war zuletzt als Kassierer in der Farbenfabrik des ehemaligen osterreichischen Interbrigadisten Bruno Meier in Mexiko Stadt beschaftigt Literatur BearbeitenWolfgang Kiessling Alemania Libre in Mexiko Ein Beitrag zur Geschichte des antifaschistischen Exils 1941 1946 Band 1 Akademie Verlag Berlin 1974 S 313 Wolfgang Kiessling Exil in Lateinamerika Reclam Leipzig 1980 S 189 223 und 231 Bernd Kaufmann Der Nachrichtendienst der KPD 1919 1937 Dietz Berlin 1993 ISBN 3 320 01817 5 S 332 und passim Hans Joachim Fieber et al Hrsg Widerstand in Berlin gegen das NS Regime 1933 bis 1945 Ein biographisches Lexikon Band 12 Zweiter Erganzungsband K Z Trafo Verlag Berlin 2005 S 255 Wahls Robert Otto In Hermann Weber Andreas Herbst Hrsg Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 25 November 2017 PersonendatenNAME Wahls OttoALTERNATIVNAMEN Wahls Otto Joseph Robert Wilhelm vollstandiger Name Borner OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Kommunist Redakteur Widerstandskampfer gegen das NS Regime und SpanienkampferGEBURTSDATUM 4 November 1907GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 2 April 1990STERBEORT Mexiko Stadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Wahls amp oldid 190578612