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Friedrich Wilhelm Leopold Otto Sidow 1 Mai 1857 in Friesack Landkreis Westhavelland 6 September 1927 in Brandenburg an der Havel war ein deutscher Politiker Otto Sidow als junger ZigarrenmacherOtto Sidow Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Werk 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenOtto Sidow wurde als unehelicher Sohn des Grafen Karl Friedrich Emil Ferdinand Hermann von Bredow 1822 1893 und dessen Dienstmagd Caroline Sidow geboren Seine Mutter siedelte mit einer graflichen Abfindung versehen 1867 nach Brandenburg an der Havel uber und betrieb dort ein Kleinhandelsgeschaft im Stadtteil Neustadt Nach Beendigung seiner Schulzeit begann Otto Sidow 1871 die Lehre eines Zigarrenmachers eines Gewerbes in dem verbreitet die ersten gewerkschaftlichen Zusammenschlusse entstanden Mit auffallendem Bildungsdrang ausgestattet war er bald Vorleser von Zeitungen und Kommentator politischer Ereignisse Dies und die Teilnahme an den ersten Versammlungen des Arbeitervereins in Brandenburg machten ihn fruh mit Ideen sozialen Selbstbewusstseins der Arbeiter vertraut 1875 ging er fur ein Jahr ins hessische Lorsch um dort weitere berufliche Kenntnisse zu erlangen wie ebenso die dortigen sozialen Verhaltnisse kennenzulernen Nach dem Verbot sozialdemokratischer Vereine durch das Sozialistengesetz 1878 war er konspirativ am Erhalt der Vereinsstrukturen beteiligt organisierte Versammlungen und bildete sich autodidaktisch fort Daneben war er gewerkschaftlich tatig und vertrat im Mai 1890 den 12 Wahlkreis auf der Generalversammlung Deutscher Tabakarbeiter 1890 war er nach Aufhebung des Sozialistengesetzes Mitbegrunder des SPD Ortsvereins in der Stadt Brandenburg und auch im Dezember an der Schaffung der parteieigenen Tageszeitung Brandenburger Zeitung beteiligt die ab 1 Januar 1891 erschien Nach einem politischen Prozess im Jahre 1895 musste er eine Gefangnisstrafe von sechs Wochen verbussen 1896 ubernahm er unter dem Namen Otto Sidow amp Co die Geschaftsfuhrung des Verlages der Brandenburger Zeitung die er bis zu seinem Tode innehatte In den 1920er Jahren gehorten Erich Baron und Friedrich Ebert junior zu seinen bekanntesten Redakteuren Das Lebenswerk Otto Sidows die Brandenburger Zeitung wurde 1933 zerstort als die Nationalsozialisten die Zeitung verboten das ansehnliche Vermogen des Zeitungsverlages in Brandenburg und Rathenow beschlagnahmten und in das Eigentum des Staates Preussen uberfuhrten Ab 1898 war Otto Sidow fur die SPD Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und wurde 1913 deren Schriftfuhrer Von 1919 bis 1924 und 1926 bis zu seinem Tod war er Stadtverordnetenvorsteher Von 1919 bis zu seinem Rucktritt aus Altersgrunden im Marz 1927 war Otto Sidow gleichzeitig sowohl Vorsitzender des SPD Provinzialverbandes Brandenburg wie auch des SPD Unterbezirks Brandenburg Belzig Rathenow 1919 wurde er im Wahlkreis 4 Potsdam 1 in die Nationalversammlung und in den Reichstag gewahlt Altersbedingt verzichtet er 1925 auf eine erneute Kandidatur In seinen letzten Lebensmonaten verfasste er den ersten Teil einer Beschreibung der Entstehungs und Fruhgeschichte der organisierten Brandenburger Arbeiterbewegung bis zum Fall des Sozialistengesetzes 1890 Den geplanten zweiten Teil verhinderte sein Tod In der SPD zahlte er zur Gruppe der Revisionisten um Eduard Bernstein Deshalb wurde er zu DDR Zeiten nicht als Vorkampfer gesehen sondern eher des Verrats am Sozialismus bezichtigt In seinem kommunalpolitischen Wirken handelte er nach seinem Wahlspruch Die Vaterstadt uber die Partei und hatte gemeinsam mit dem mit ihm befreundeten Oberburgermeister Walther Auslander grossen Anteil an positiven Entwicklungen der kommunalen Sozialpolitik in der Stadt Brandenburg zwischen 1919 und 1933 Ehrungen BearbeitenEhrenburger der Stadt Brandenburg an der Havel seit dem 21 Dezember 1922 1927 wurde eine neu angelegte Nebenstrasse in einem neuen Wohngebiet an der Wilhelmsdorfer Strasse nach ihm benannt Otto Sidow Str 1936 loschten die Nationalsozialisten diese Namensgebung durch Umbenennung nach dem Weltkriegsflieger Max Immelmann in Immelmannstrasse dies wurde erst nach Kriegsende 1945 zuruck korrigiert Heute ist diese Strasse als Teil des Zentrumsrings von Brandenburg eine deutlich langere Hauptdurchgangsstrasse Teilstrecke der Bundesstrassen 1 und 102 2000 erhielt der bis dahin unbenannte Platz an der Kreuzung von Wilhelmsdorfer Str und Otto Sidow Str den Namen Otto Sidow Platz Der Platz ist bis heute 2012 nicht durch ein Strassenschild bezeichnet sondern nur in Karten beschriftet Werk BearbeitenDurch Sturm und Drang Erinnerungsblatter zur Geschichte der Brandenburger Arbeiterbewegung bis zum Sozialistengesetz von 1878 Brandenburg 1927 Literatur BearbeitenHandbuch der verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung Weimar 1919 Biographische Notizen und Bilder Berlin 1919 Wolfgang Kusior Otto Sidow Kommunalpolitiker Verleger Sozialdemokrat In Marcus Alert und Wolfgang Kusior Hrsg 45 namhafte Brandenburger Neddermeyer Berlin 2002 ISBN 3 933254 34 5 Gerd Heinrich Hess u a Hrsg Stahl und Brennabor Die Stadt Brandenburg im 19 und 20 Jahrhundert Verlag fur Berlin Brandenburg Potsdam 1998 ISBN 3 932981 22 7 Dankward Sidow Otto Sidow Leben und Wirken Mutmassungen und Tatsachen In Wolfgang Kusior Thomas Reichel Hrsg Erinnerungen an eine Rote Hochburg Zur Geschichte der Sozialdemokratie in Brandenburg an der Havel Friedrich Ebert Stiftung Landesburo Brandenburg Potsdam 2012 S 64 91 Alfred Zeitz Zur Geschichte der Arbeiterbewegung der Stadt Brandenburg vor dem ersten Weltkrieg Potsdam 1965 Wilhelm Heinz Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1867 1933 Biographien Chronik Wahldokumentation Ein Handbuch Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 7 Droste Dusseldorf 1995 ISBN 3 7700 5192 0 Kurzfassung online als Biografie von Otto Sidow In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto Sidow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Otto Sidow in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Otto Sidow In Heinrich Best Wilhelm H Schroder Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919 1933 Biorab Weimar Normdaten Person GND 13007361X lobid OGND AKS VIAF 6029368 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sidow OttoALTERNATIVNAMEN Sidow Friedrich Wilhelm Leopold Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdRGEBURTSDATUM 1 Mai 1857GEBURTSORT Friesack Landkreis WesthavellandSTERBEDATUM 6 September 1927STERBEORT Brandenburg an der Havel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Sidow amp oldid 206751645