www.wikidata.de-de.nina.az
Otto Rodewald 3 Oktober 1891 in Schoningen 27 Marz 1960 in Hamburg war ein deutscher Maler und Grafiker und Mitglied der Hamburgischen Sezession Otto Rodewald Gemalde Ol auf HolzOtto Rodewald Badende Knaben Ol auf Leinwand Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Erster Weltkrieg und erste Schaffensjahre 1 3 Hamburg und ferne Lander 1 4 Aktion Entartete Kunst und Tatigkeit nach 1945 2 Ausstellungen Auswahl 3 Sammlungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Otto Rodewald entstammte einer Kaufmannsfamilie aus Schoningen Seine Schulzeit am Helmstedter Gymnasium beschrieb er selbst als wenig lehr und erfolgreich Er erkundete gern die freie Natur in der Umgebung und erinnerte sich spater an seine ersten Zeichnungen die er bauchlings auf dem Waldboden liegend anfertigte 1 Ab 1909 war er Schuler an der Landeskunstschule Hamburg und studierte in seinen funf Ausbildungsjahren unter anderem zusammen mit Alexander Friedrich und Anne Marie Vogler Zu seinen Lehrern gehorte Carl Otto Czeschka dessen Entwurfe in Anlehnung an den Wiener Jugendstil ihn zu seinen fruhen Grafiken inspirierten 1910 gewann Rodewald den zweiten Preis im Wettbewerb um die Gestaltung von Monogrammen und Signets Erster Weltkrieg und erste Schaffensjahre Bearbeiten In den Kriegsjahren 1914 1918 diente Otto Rodewald als Mitglied eines Sturmbataillons Die Eindrucke und Erlebnisse aus dieser Zeit pragten die Zeichnungen Radierungen und Holzschnitte aus den Jahren 1918 1919 Unter den Folgen schwerer Verletzungen und einer Blaukreuzvergiftung litt er sein Leben lang Nach dem Krieg richtete sich Rodewald sein Atelier im siebten Stock eines Hauses in der Sierichstrasse in Hamburg ein wo 1919 das Gemalde Wunderwald entstand In einem spateren Brief schrieb er Es galt nur aus Farbe und Form Wande um mich herum zu bauen los zu werden von Gewesenem und den Kopf wieder frei heben zu konnen 1 1921 nahm er an einer Ausstellung der Hamburgischen Sezession teil und erhielt durch Vermittlung des Kunsthallendirektors Gustav Pauli ein Stipendium sowie den Kontakt zu einem seiner ersten Kaufer dem Bankier Paul Michael Mendel 1873 1942 mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verband Durch die ersten Verkaufe konnte sich Rodewald den Aufenthalt in einem Lungensanatorium in Davos finanzieren In den Jahren 1921 1923 entstand sein Grafikzyklus Wolken und Berge in welchem er in mehreren Druckstadien die atmospharischen Veranderungen im Hochgebirge schilderte Bei der Grundierung und Atzung unterstutzte ihn sein ehemaliger Studienfreund Alexander Friedrich Hamburg und ferne Lander Bearbeiten 1925 kaufte ihm der Hamburger Senat Grafik und Radierplatten ab um ihm einen weiteren Kuraufenthalt im Suden zu ermoglichen Neben einem Sammlerkreis in Hamburg gelangten seine Werke auch in Museen und Galerien in ganz Deutschland Er war Mitbegrunder des Kunstclubs Die Insel und ab 1928 nach mehreren Ausstellungsbeteiligungen festes Mitglied der Hamburgischen Sezession Zudem war er Mitglied in der Hamburgischen Kunstlerschaft In den Jahren wurde seine Arbeit immer wieder von gesundheitlichen Beschwerden beeintrachtigt Ab Ende der zwanziger Jahre unternahm Rodewald Reisen ins Mittelmeergebiet nach Afrika und in den Vorderen Orient unter anderem finanziell unterstutzt durch die Amsinckstiftung Er malte Bilder deren formale Gestaltung dem Magischen Realismus und der Neuen Sachlichkeit zuzuordnen sind Von 1929 bis 1931 lebte er im tunesischen Sidi Bou Said Er heiratete in zweiter Ehe seine Schulerin Charlotte Thiede 1917 1979 2 Aktion Entartete Kunst und Tatigkeit nach 1945 Bearbeiten nbsp Grabstein fur Charlotte Eisler Rodewald auf dem Friedhof Ohlsdorf1933 wurde die letzte Ausstellung der Hamburgischen Sezession von den Nationalsozialisten geschlossen Wahrend der Aktion Entartete Kunst 1937 fielen Werke Otto Rodewalds darunter das Gemalde Morgen ein Aquarell und drei Radierungen aus der Hamburger Kunsthalle den Razzien zum Opfer Trotz seiner inneren Ablehnung der Nazi Ideologie arbeitete er unter anderem 1937 38 im Auftrag der Heeresbauverwaltung an mehreren Wandbildern mit Kriegsthemen fur eine Infanterie und eine Artilleriekaserne in Hamburg Er stellte die Freiheitskriege in Originalkostumen dar aber auch den modernen Grabenkrieg die Materialschlacht des Ersten Weltkriegs sowie eine Entwicklungsgeschichte des Geschutzes In einem Interview mit Hugo Sieker ausserte er sich erfreut uber die Moglichkeit Wande zu bekommen und Bilder fur wirkliche Bedurfnisse nicht bloss fur ein paar Feinschmecker zu malen 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Rodewald und seine Frau auf deren Gehalt angewiesen Rodewald gehorte zu einer Gruppe von Frondeuren Nach 1945 entstand in seinem Atelier an der Sierichstrasse die Konzeption einer neuen Wochenzeitung Die Zeit 4 Zusammen mit Erich Hartmann Herbert Spangenberg und Hans Martin Ruwoldt wurde Rodewald 1948 in den Vorstand der Neugrundung der Hamburgischen Sezession gewahlt In den funfziger Jahren reiste er erneut nach Italien Griechenland und in die Turkei 1957 fertigte er im Auftrag der Hamburger Kulturbehorde drei grosse Wandbilder fur eine Marienburg Gedenkstatte im Museum fur Hamburgische Geschichte an 5 Die Bilder wurden bei der Generalrenovierung des Hauses ubertuncht oder zerstort wie auch die 1951 entstandenen Wandbilder im Haus des Sports 1960 starb Otto Rodewald an den Folgen einer Blinddarmentzundung Er wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof nordostlich Kapelle 2 beigesetzt Planquadrat W20 120 22 6 Die Grabstatte besteht nicht mehr 7 der Grabstein W20 120 2 fur seine 1979 verstorbene Ehefrau Charlotte Eisler Rodewald geb Thiede befindet sich seit Juni 2020 im Friedhofsbereich Garten der Frauen Ausstellungen Auswahl BearbeitenAb 1920 Teilnahme an Ausstellungen der Hamburgischen Sezession 1927 Europaische Kunst der Gegenwart Kunstverein in Hamburg Hamburg 1928 1930 1933 1955 1958 Griffelkunst e V 1945 Ausstellung der Hamburgischen Sezession 1951 Gemalde Aquarelle Graphik Kunstverein in Hamburg Hamburg 1961 Monografische Ausstellung im Hamburger Kunstlerclub Die Insel 1970 Kunsthaus Hamburg Alexander Friedrich Otto Rodewald Heinrich Stegmann 2016 Ausstellungsraum1112 Rudolf Steiner Haus Am Mittelweg Hamburg 2019 Werk der Woche Hamburger KunsthalleSammlungen BearbeitenHamburger Kunsthalle Altonaer Museum Griffelkunst e V HamburgLiteratur BearbeitenMaike Bruhns Kunst in der Krise Dolling und Galitz Hamburg 2001 ISBN 3 933374 93 6 Volker Detlef Heydorn Otto Rodewald Heinrich Stegemann Alexander Friedrich Hamburg 1970 Lieselotte Kruglewsky Anders Hrsg 50 Jahre Griffelkunstvereinigung Kunstpadagogik im Geiste Lichtwarks Edition Griffelkunst Hamburg 1977 DNB 780616014 Fritz Herbert Lehr Wolken und Berge In Die Kunst Band 51 1925 S 251 Friederike Weimar Die Hamburgische Sezession 1919 1933 Geschichte und Kunstlerlexikon Verlag Atelier im Bauernhaus Fischerhude 2003 ISBN 3 88132 258 2 Willi Wolfradt Otto Rodewald In Die Kunst Monatshefte fur freie und angewandte Kunst Band 63 1931 S 318 320 Der Kreis Zeitschrift fur kunstlerische Kultur Organ der Hamburger Buhne Band 3 Januar 1926 Heft 1 S 254 259 Deutsche Kunst und Dekoration Band 27 Darmstadt 1910 11 S 88 Deutsche Kunst und Dekoration Band 33 Darmstadt 1913 14 S 404 Weblinks BearbeitenGriffelkunst Abgerufen am 23 August 2020 Hamburger Kunsthalle Abgerufen am 23 August 2020 Altonaer Museum Stiftung Historische Museen Hamburg abgerufen am 23 August 2020 Der Maler Otto Rodewald 1891 1960 In ausstellungsraum1112 Ausstellungen im Rudolf Steiner Haus am Mittelweg 11 12 11 November 2016 archiviert vom Original am 18 August 2017 abgerufen am 18 August 2017 Einzelnachweise Bearbeiten a b Brief von 1924 Rita Bake Charlotte Thiede Eisler Rodewald In Datenbank Hamburger Frauenbiografien Stadt Hamburg abgerufen am 23 August 2020 Biografie Friederike Weimar Die Hamburgische Sezession 1919 1933 Geschichte und Kunstlerlexikon Verlag Atelier im Bauernhaus Fischerhude 2003 ISBN 3 88132 258 2 Die Insel Katalog zur Ausstellung 1961 Hamburger Abendblatt Nr 164 vom 18 Juli 1957 S 7 Petra Schmolinske Ohlsdorf und die Kunstlerinnen und Kunstler der Sezession In Ohlsdorf Zeitschrift fur Trauerkultur Forderkreis Ohlsdorfer Friedhof November 2019 abgerufen am 23 August 2020 Zur Lage des Grabs von Otto Rodewald siehe ganz unten ehemalige Grablage auf Interaktive Karte OhlsdorfNormdaten Person GND 13806198X lobid OGND AKS VIAF 86210176 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rodewald OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Grafiker und Mitglied der Hamburgischen SezessionGEBURTSDATUM 3 Oktober 1891GEBURTSORT Schoningen DeutschlandSTERBEDATUM 27 Marz 1960STERBEORT Hamburg Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Rodewald amp oldid 235875822