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Rudolph Otto Richter 5 Marz 1865 in Ebersbach Sa 12 August 1936 in Dresden war ein deutscher Kirchenmusiker und von 1906 bis 1930 der 24 evangelische Kreuzkantor in Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Ebersbacher Pfarrhaus nbsp Grab Otto Richters auf dem Dresdner Johannisfriedhof Grabinschrift ist die letzte Textzeile aus J S Bachs Johannespassion Ich will dich preisen ewiglich Richter wurde als sechstes von acht Kindern des Pastors Emil Curt Richter 1821 1894 und Anna Julie Johanna geb Hausser 1829 1910 geboren Da er als Kind unter heftigem Stottern und an einem Kehlkopfleiden litt wurde er bis zum 14 Lebensjahr von seinem Vater unterrichtet Er besuchte nur fur kurze Zeit das Konigliche Gymnasium in Zittau Musikalische Ausbildung erhielt er von 1880 bis 1883 am Dresdner Konservatorium bei Franz Wullner Emil Neumann Friedrich Queisser und Heinrich Schulz Beuthen Komposition von 1884 bis 1885 in Gorlitz bei Reinhold Fleischer und 1885 bis 1890 in Berlin am Koniglichen akademischen Institut fur Kirchenmusik und an der akademischen Meisterschule fur Komposition bei Woldemar Bargiel Eduard Grell Carl August Haupt und Albert Loschhorn Hier brachte er es vor allem im Orgelspiel und in der Komposition zur Vervollkommnung 1 Gleichzeitig war Richter von 1887 bis 1890 Dirigent des Vereins fur geistlichen Chorgesang Hilfskantor und Organist an der Zwolf Apostel Kirche sowie Opernkorrepetitor in Berlin Ein neuer Lebensabschnitt begann fur ihn 1890 als er die Stelle als Kantor und Organist an der St Andreaskirche in Eisleben annahm Zusatzlich ubernahm er 1891 die kunstlerische Direktion des Stadtischen Singvereins und der von ihm gegrundeten Chorgesangschule Ab 1903 bis 1906 war er als Gesangslehrer am Eisleber Gymnasium heute Martin Luther Gymnasium Eisleben und ab 1904 Leiter der akademischen Konzerte der studentischen Sangerschaft Fridericiana in Halle Sa 1900 grundete er den Bachverein Eisleben den er bis 1906 leitete Die Durchfuhrung von Volkskirchenkonzerten mit Meisterwerken der Kirchenmusik aus mehreren Jahrhunderten machte ihn uber die Stadtgrenzen bekannt Richter beschaftigte sich intensiv mit der Auffuhrungspraxis von Komponisten So liess er Bachsche Werke nach den Originalfassungen auffuhren Am 1 Marz 1906 wurde Richter zum Kantor der Dresdner Kreuzkirche und damit zum Leiter des Dresdner Kreuzchores berufen Die Pflege Bachscher Musik nahm wahrend seiner Amtszeit einen wichtigen Platz ein In Gottesdiensten und Vespern waren haufig Bach Motetten zu horen und 23 mal wurde die Matthauspassion aufgefuhrt Die Secco Rezitative der Bachschen Werke liess Richter am Flugel begleiten eine Neuheit damals 1911 grundete Richter in Dresden den Bachverein der bei Auffuhrungen grosserer Werke der Kirchenmusik mit eingesetzt wurde um die Knabenstimmen zu verstarken und einen fulligen Chorklang zu erzielen Zu Gehor gebracht wurden neben den Werken Johann Sebastian Bachs die Standardwerke der Chorliteratur u a Kompositionen von Johannes Brahms Anton Bruckner Cesar Franck Georg Friedrich Handel Heinrich von Herzogenberg Franz Liszt Max Reger und Hugo Wolf Zahlreiche Werke brachte er in Urauffuhrungen Richter ist die Wiederentdeckung der Werke von Heinrich Schutz zu verdanken der der bedeutendste Hofkapellmeister Dresdens im 17 Jahrhundert war Der Erste Weltkrieg und die Nachkriegszeit brachten grosse Einschnitte fur die Weiterarbeit Durch Konzerteinnahmen bei Auslandstourneen den ersten uberhaupt wurden die leeren Kassen wieder aufgefullt Die erste der erfolgreichen Reisen fuhrte den Chor 1920 nach Schweden Vier Tourneen durch Holland folgten bis 1927 Am 1 Juli 1930 trat Richter nach fast 25 jahriger Tatigkeit als Kreuzkantor in den Ruhestand Richter hat sich grosse Verdienste um die Pflege der evangelischen Kirchenmusik erworben Er war auch Komponist von Motetten und Wechselgesangen fur Chor und Gemeinde Fur seine Leistungen wurden ihm 1901 der Titel eines Koniglich Preussischen Musikdirektors und 1911 der Titel eines Koniglich Sachsischen Professors verliehen 1927 wurde er sachsischer Kirchenmusikdirektor 1929 wurde ihm die Ehrendoktorwurde von der Universitat Heidelberg verliehen Otto Richter starb am 12 August 1936 in Dresden Sein Grab befindet sich auf dem Johannisfriedhof in Dresden Veroffentlichungen BearbeitenMusikalische Programme mit Erlauterungen 2 Aufl Braunschweig 1902 Liturgische Andachten und Volkskirchenkonzerte in Stadt und Land Leipzig 1902Literatur BearbeitenDieter Hartwig Matthias Herrmann Der Dresdner Kreuzchor Geschichte und Gegenwart Wirkungsstatten und Schule Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2006 ISBN 3 374 02402 5 Hans John Der Dresdner Kreuzchor und seine Kantoren Berlin 1987 ISBN 3 374 00177 7Weblinks BearbeitenWebsite des Dresdner KreuzchoresEinzelnachweise Bearbeiten Kossler Franz Personenlexikon von Lehrern des 19 Jahrhunderts Berufsbiographien aus Schul Jahresberichten und Schulprogrammen 1825 1918 mit Veroffentlichungsverzeichnissen Band Raab Rzepecki Vorabdruck Preprint Stand 18 Dezember 2007 Universitatsbibliothek Giessen Giessener Elektronische Bibliothek 2008 S 168 online Kreuzkantoren seit Einfuhrung der Reformation Sebaldus Baumann 1540 1553 Johannes Selner 1553 1560 Andreas Lando 1560 1561 Andreas Petermann 1561 1585 Kaspar Fuger d J 1585 1586 Basilius Kohler 1586 1589 Bartholomaus Petermann 1589 1606 Christoph Lisberger 1606 1612 Samuel Ruhling 1612 1615 Christoph Neander 1615 1625 Michael Lohr 1625 1654 Jacob Beutel 1654 1694 Basilius Petritz 1694 1713 Johann Zacharias Grundig 1713 1720 Theodor Christlieb Reinhold 1720 1755 Gottfried August Homilius 1755 1785 Christian Ehregott Weinlig 1785 1813 Gottlob August Krille 1813 Christian Theodor Weinlig 1814 1817 Friedrich Christian Hermann Uber 1818 1822 Friedrich Wilhelm Agthe 1822 1828 Julius Otto 1828 1875 Friedrich Oskar Wermann 1876 1906 Otto Richter 1906 1930 Rudolf Mauersberger 1930 1971 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