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Ernst Friedrich Otto Lasius 4 Oktober 1797 in Hannover 4 Marz 1888 in Oldenburg Oldb war ein deutscher Architekt und Oberbaudirektor des Grossherzogtums Oldenburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken in der Oldenburgischen Bauverwaltung 3 Weiteres Engagement 4 Familie 4 1 Schriften 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto Lasius war ein Sohn des Vermessungsoffiziers Georg Siegmund Otto Lasius 1752 1833 Er wuchs zunachst in Hannover auf und besuchte ab 1809 das Alte Gymnasium in Oldenburg Mit siebzehn Jahren trat er in das 1813 neuaufgestellte oldenburgische Militarkontingent ein und nahm im Sommer 1815 am Festungskrieg im deutsch franzosischen Grenzgebiet und bei den Kampfen von Mezieres bei Sedan und Montmedy im September 1815 teil Nach der Ruckkehr des Regiments wurde er mit seiner Kompanie nach Jever verlegt und 1816 nach Rastede versetzt Dort arbeitete er unter Heinrich Carl Slevogt am klassizistischen Umbau des Schlosses mit 1818 wurde Lasius dem Vermessungsamt zugeteilt und 1820 zum Architektur Studium an der Universitat Gottingen beurlaubt um sich die theoretischen Grundlagen seines Berufes anzueignen 1822 kehrte er nach Oldenburg zuruck und wurde zunachst mit Deichbauarbeiten in Fedderwarden beauftragt 1823 wurde er als Baukondukteur nach Jever versetzt wo er unter Slevogt am Ausbau des neugegrundeten Seebades Wangerooge mitwirkte 1831 war er als Kammerassessor und ab 1838 als Bau und Hofrat in Oldenburg tatig 1857 ubernahm er die Leitung der zu dieser Zeit erstmals in die Bereiche Hoch und Tiefbau getrennten Bauverwaltung des Grossherzogtums 1868 wurde er zum Oberbaudirektor befordert 1874 trat er mit 77 Jahren in den Ruhestand Wirken in der Oldenburgischen Bauverwaltung BearbeitenLasius war ab 1842 Mitglied der Kommission des Peter Friedrich Ludwigs Hospitals und hatte neben Heinrich Strack dem Hofbaumeister in Oldenburg wesentlichen Anteil an der Baudurchfuhrung dieses fur den oldenburgischen Klassizismus zentralen Gebaudes Ausserdem wirkte er bei der seit 1846 entstandenen von Hero Diedrich Hillerns entworfenen Bibliothek in Oldenburg mit Von Lasius selbst sind nur wenige Bauten erhalten sein Einfluss war jedoch durch seine Stellung als oberster Baubeamter und durch die von ihm erstellten Gutachten und Entwurfe bedeutend nbsp Telegraph in Brake Schifffahrtsmuseum der Oldenburgischen WeserhafenAls eines der wenigen gesicherten Werke von ihm ist nur der Telegraph in Brake aus dem Jahr 1846 erhalten der turmartige Backsteinbau war Bestandteil der optischen Telegraphenlinie zwischen Bremen und Bremerhaven und beherbergt seit 1960 das Schiffahrtsmuseum der oldenburgischen Unterweser Das Gebaude orientiert sich mit seinen Rundbogen an der gleichzeitigen Munchener Schule und in seinem Backstein Material am Funktionalismus des spaten Schinkel Weiterhin veroffentlichte Lasius vielfaltige hauskundliche und stadtebauliche Schriften Mit der grundlegenden Abhandlung Das friesische Bauernhaus in seiner Entwicklung wahrend der letzten vier Jahrhunderte vorzugsweise in der Kustengegend zwischen der Weser und dem Dollart 1885 wurde er zum Initiator der Gulfhausforschung da er als erster diesen Haustyp nach Grundriss Konstruktion und Wirtschaftsweise sowie durch massstabliche Zeichnungen und Perspektivskizzen beschrieb Mit der topographischen und baugeschichtlichen Entwicklung Oldenburgs hatte Lasius sich schon 1845 zum funfhundertjahrigen Jubilaum der Stadt Oldenburg auseinandergesetzt 1853 verfasste er ausserdem eine Denkschrift zur zukunftigen stadtebaulichen Gestaltung Oldenburgs in der er vielfaltige Vorschlage fur die Anlage eines Bahnhofs und einer Pferdebahn fur die Hafenerweiterung sowie fur eine bessere Ausnutzung des vorhandenen Baulandes mit dem Ziel einer Abrundung der weitlaufigen Bebauung machte Wie fur viele Architekten seiner Zeit wurde auch fur ihn eine Italienreise zum zentralen Bildungserlebnis Seine Eindrucke vermittelte er auch seinen Schulern Hugo und Adolf Slevogt so wie an den Maler Arthur Fitger Die Deutsche Bauzeitung nennt weiterhin in Lasius Nachruf seine Verdienste um die Wiederherstellung des Edo Wiemken Denkmals in der Stadtkirche zu Jever Mit dieser denkmalpflegerischen Massnahme galt er zugleich als Vater der oldenburgischen Baudenkmalpflege Weiteres Engagement BearbeitenWahrend des Vormarz war Lasius wie viele andere Angehorige des Bildungsburgertums an der langsam entstehenden nationalen Bewegung beteiligt indem er sich in Vereinen und bei gesamtdeutschen Versammlungen engagierte Seit 1832 war er Mitglied der oldenburgischen Literarischen Gesellschaft gehorte 1839 zu den Mitbegrundern des Gewerbevereins und des Literarisch geselligen Vereins in dem sich die reformbereiten und liberalen Krafte Oldenburgs sammelten 1839 nahm er an der gesamtdeutschen Versammlung der Naturforscher in Pyrmont teil 1848 war er Mitglied einer Bundeskommission zur Festlegung einheitlicher Masse und Gewichte und 1860 und 1862 nahm er an den gesamtdeutschen Architektenversammlungen in Frankfurt und Hannover teil Trotz dieser verschiedenen Tatigkeiten blieb Lasius eher unpolitisch Lasius stand ab Oktober 1863 mit Henry Dunant brieflich in Kontakt Er antwortete auf die Einladung zur ersten Genfer Konferenz im Jahr 1863 in Genf In einem Brief vom 20 Oktober 1863 teilt er Dunant mit dass die oldenburgische Regierung vollkommen die ausserordentliche Bedeutung der Zielsetzung der Versammlung im Interesse der Menschlichkeit anerkennt Er berichtet auch daruber dass die Regierung sich bisher keine ausreichend prazise Vorstellung bilden konnte wie das erstrebte Ziel sich verwirklichen lasse 1 Spater berichtet er Dunant uber die Arbeit des im Januar 1864 gegrundeten Verein zur Pflege verwundeter Krieger zum Wohl der Verwundeten Soldaten des Deutsch Danischen Krieges 2 Am 21 Marz 1865 halt er in Oldenburg einen Vortrag zur Grundung der neuen Vereine zur Pflege verwundeter Krieger und die Erfahrungen die diese Vereine bereits im Deutsch Danischen Krieg gemacht haben 3 Familie BearbeitenLasius war verheiratet mit Henriette Juliane geb Baylon 1802 1855 der Tochter eines Fabrikbesitzers vom Genfersee Sie war 1826 als Erzieherin der Tochter des Erbprinzen Paul Friedrich August von Oldenburg nach Oldenburg gekommen Unter den Kindern des Paars war der Architekt Georg Lasius 1835 1928 Schriften Bearbeiten Uber die Gestalt der Wesermundungen vor dreihundert Jahren Veroffentlicht in Oldenburgische Blatter Nr 12 15 1824 Oldenburg zur Zeit unserer Vater Oldenburg 1845 Untersuchungen uber die Torfmoore Ohne Ortsangabe 1849 Blicke in der Stadt Oldenburg Vergangenheit und Zukunft Oldenburg 1853 Deutsche Vorschlage fur ein einheitliches Masssystem Oldenburg 1861 Erklarung des Handels und Gewerbevereins zu Oldenburg die deutsche Goldmunze betreffend Oldenburg 1864 Die Vereine zur Pflege verwundeter Krieger ein Vortrag uber den Genfer Congress von 1863 64 und die Erfahrungen aus dem schleswigschen und dem nordamerikanischen Kriege Oldenburg 1865 Wangerooge und seine Seezeichen Veroffentlicht in Zeitschrift des Architekten und Ingenieur Vereins Hannover 13 Jg 1867 Das metrische Masssystem fur den oldenburgischen Hausgebrauch erlautert Oldenburg 1872 Die Ruinen des Klosters Hude Veroffentlicht in OJb 2 1879 S 17 27 Das friesische Bauernhaus in seiner Entwicklung wahrend der letzten vier Jahrhunderte vorzugsweise in der Kustengegend zwischen der Weser und dem Dollart Ausgabe mit 38 Holzschnitten Strassburg 1885 Literatur BearbeitenLasius Ernst Friedrich Otto In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 412 413 online Einzelnachweise Bearbeiten Schreiben Otto Lasius an Henry Dunant 20 Oktober 1863 Ubersetzung im Archiv des DRK Landesverbandes Oldenburg Schreiben Otto Lasius an Henry Dunant 18 April 1864 Ubersetzung im Archiv des DRK Landesverbandes Oldenburg Die Vereine zur Pflege verwundeter Krieger ein Vortrag uber den Genfer Congress von 1863 64 und die Erfahrungen aus dem schleswigschen und dem nordamerikanischen Kriege Oldenburg 1865 Normdaten Person GND 124269060 lobid OGND AKS VIAF 77243759 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lasius OttoALTERNATIVNAMEN Lasius Ernst Friedrich Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher OberbaudirektorGEBURTSDATUM 4 Oktober 1797GEBURTSORT HannoverSTERBEDATUM 4 Marz 1888STERBEORT Oldenburg Oldb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Lasius amp oldid 222490703