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Heinrich Carl Slevogt 28 Juli 1787 in Eutin 12 Februar 1832 in Osternburg war ein deutscher Architekt und oldenburgischer Baubeamter Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Bauwerke 3 Architektonischer Stil 4 Familie 5 LiteraturLeben und Wirken BearbeitenCarl Slevogt war ein Sohn des Kammeralassessors Johann Adolf Slevogt 30 August 1753 in Eutin 29 Januar 1794 ebenda und dessen Ehefrau Marie Christine Auguste Slevogt geborene Blohm 2 Dezember 1752 in Altona 13 November 1824 in Eutin die am 5 November 1784 in Eutin geheiratet hatten Der Grossvater mutterlicherseits war der Rentier Detleff Wigmann Blohm aus Altona Slevogts Vater starb fruh Der Eutiner Furstbischof Peter Friedrich Ludwig setzte daraufhin ein jahrliches Legat aus das Slevogt und seinem Bruder bis 1811 eine Ausbildung finanzierte Carl Slevogt besuchte die Gelehrtenschule Eutin und studierte wohl ab 1806 an der koniglich preussischen Bauakademie die sich zu dieser Zeit noch im ostpreussischen Konigsberg befand Hier horte er unter anderem bei Friedrich Becherer Paul Ludwig Simon und Johann Albert Eytelwein Das Fach Geschichte der Baukunst unterrichteten Karl Friedrich Schinkel und Aloys Hirt Stadtbaukunst Heinrich Gentz Slevogts spatere Arbeiten zeigen starke Einflusse von David Gilly der an der Bauakademie unterrichtete und 1808 starb Dass Slevogt tatsachlich bei ihm horte ist jedoch anzuzweifeln Nach 1810 arbeitete Slevogt als Hospitant bei der Oberbaudeputation in Berlin Im Mai 1813 legte er vor der Kommission der obersten preussischen Baubehorde die Abschlussprufung ab Im selben Jahr erhielt er eine Bestallung zum Bauconducteur als Leiter der Bauverwaltung im Herzogtum Oldenburg Dort war er der erste Architekt der sowohl eine praktische als auch theoretische Ausbildung an der Bauakademie erhalten hatte Er arbeitete hier bis zum Jahr 1831 in dem er zum Bauinspektor befordert wurde Aufgrund gesundheitlicher Probleme wurde er dann in den Ruhestand versetzt Von ihm geplante Bauwerke entstanden auch noch nach seinem Tod bis Mitte der 1830er Jahre Bauwerke BearbeitenSlevogt ubernahm anfangs die Restaurierung von herzoglichen Schlossern in Oldenburg und Rastede und erweiterte diese umfangreich Am Schloss Oldenburg uberarbeitete er von 1819 bis 1821 die Reprasentationsraume und schuf den Schlosstorbogen Den plastischen Schmuck der Raume entwarf er grosstenteils selbst 1820 plante er den Schlosskuchenflugel und die Remisen fur Kutschen und Wagen an der Hunte 1817 schuf er Plane fur eine symmetrische Erweiterung der Fassaden am Schlossinnenhof die jedoch nicht ausgefuhrt wurden Daruber hinaus plante er den Teepavillon und Gewachshauser fur den Schlossgarten die ab 1817 gebaut wurden Von 1821 bis 1826 kam das Prinzenpalais am Damm hinzu Fur das Schloss Rastede entwarf Slevogt den Umbau des bestehenden Gebaudes in einen Landsitz die Bauausfuhrung erfolgte ab 1817 Daruber hinaus lieferte er hochstwahrscheinlich die Plane fur das ab 1822 errichtete Palais 1818 vollendete er die Plane fur das Grabmal von Christian Daniel von Finckh und Albrecht Ludwig von Berger das 1824 durch Franz Anton Hogl ausgefuhrt wurde Er konnte sich mit dem Entwurf gegen Iwan Petrowitsch Martos und von Tischbein in einem vom Oldenburger Herzog Peter Friedrich Ludwig ausgeschriebenen Wettbewerb durchsetzen Slevogt schuf hier einen Antentempel der als Hauptwerk von klassizistischen Grabmalern gilt und in direkter Tradition von Karl Friedrich Schinkel stand Slevogt plante mehrere Bauten in Oldenburg die durch Militar und Verwaltung genutzt werden sollten 1815 entwarf er eine symmetrisch gegliederte Kaserne nebst Wohnhausern fur Offiziere Dabei kopierte er ohne Anderungen das von David Gilly entworfene Schloss Paretz Die Bauwerke die fur den Platz vor dem Heiligengeisttor gedacht waren wurden jedoch nicht ausgefuhrt Von 1819 bis 1821 entstand die Infanteriekaserne an der Ostseite des Oldenburger Pferdemarkts Slevogts Nachfolger Heinrich Strack erganzte hier 1837 einen Mittelrisalit 1821 wurde ein Militarlazarett am Stau gebaut Von 1828 bis 1829 wurde das Kollegiengebaude hinter der Lambertikirche errichtet 1831 kam das Kammergebaude am Casinoplatz hinzu Erst nach Slevogts Tod entstand nach seinen Planen das Marstallgebaude an der Schlossfreiheit Slevogt leitete die Erweiterung der Kur und Badeeinrichtungen des Seebads Wangerooge dabei kooperierte er eng mit Georg Siegmund Otto Lasius Von 1819 bis 1821 wurde hier nach seinen Planen das Konversationshaus gebaut In Oldenburg insbesondere in Osternburg entstanden nach Slevogts Planen Wohnhauser die dem spaten Klassizismus zuzuordnen sind Dazu gehoren Das von Munnich sche Landhaus Bremer Strasse 15 entstand 1818 und kann als erstes Beispiel eines prunkvollen Sommersitzes gesehen werden Sein eigenes Wohnhaus aus dem Jahr 1823 auf dem Grundstuck Bremer Strasse 28 plante er als zweigeschossigen Walmdach Quader Das von Bulow sche Landhaus aus dem Jahr 1825 Cloppenburger Strasse 2 4 wurde als reprasentativer Landsitz mit zwei Geschossen errichtet Das Schwabe sche Wohnhaus aus dem Jahr 1827 Kleine Kirchenstrasse 1 entstand als Wohn und Geschaftshaus Architektonischer Stil BearbeitenSlevogt war der erste Architekt der in Oldenburg Bauwerke im Stil David Gillys entwarf Insgesamt blieb er hier wohl hinter seinen kunstlerischen Fahigkeiten zuruck obwohl die Arbeit mit reduzierten Formen und maximaler Verknappung eigentlich gunstig fur seine stilistischen Vorstellungen waren Im Gegensatz zu seinem Nachfolger Strack arbeitete Slevogt mit weniger betonten palladianischen Traditionen und stattdessen gemassigt dorisch Er setzte Saule Portikus Rundbogen und plastischen Fassadenschmuck eher zuruckhaltend ein Stattdessen betonte er den Wandverband indem er vor und zurucktretende Mauerpartien variierte Plastische Details setzte er bei der Gestaltung von Aussenwanden nur ausserst selten ein Slevogt arbeitete eher im Stil der Berliner Bauakademie als im Stil der Schinkelschule Neben Heinrich Nikolaus Borm war er wahrscheinlich der erste Architekt in Nordwestdeutschland der in grosserem Umfang in diesem Stil arbeitete und ihn dort etablierte Familie BearbeitenSlevogt heiratete 1815 in erster Ehe Maria Dorothea Wilhelmine geb Wohe die am 12 September 1816 in Oldenburg starb Aus dieser Ehe gingen zwei Tochter hervor In zweiter Ehe heiratete er am 1 Dezember 1818 in Varel Anna Sophie geb Jurgens 24 Juli 1790 in Varel 23 November 1830 in Osternburg Deren Vater Gerhard Christoph Jurgens arbeitete in Varel als Landmann und Schreiber Aus der zweiten Ehe stammten zwei Tochter und funf Sohne darunter der Maler Adolf Slevogt 1819 1885 Literatur BearbeitenJorg Deuter Slevogt Carl In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 ISBN 3 529 02650 6 S 364 367 Normdaten Person GND 121954102 lobid OGND AKS VIAF 45170572 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Slevogt CarlALTERNATIVNAMEN Slevogt Heinrich Carl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt oldenburgischer BaubeamterGEBURTSDATUM 28 Juli 1787GEBURTSORT EutinSTERBEDATUM 12 Februar 1832STERBEORT Osternburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Slevogt Architekt amp oldid 225893757