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Adolf Otto Fischer 19 Oktober 1869 1 in Triebel im Kreis Sorau in der Neumark 27 Dezember 1946 in Grub Friedashof in Bayern 2 war ein deutscher evangelischer Theologe und langjahriger Autor auf dem Gebiet der Familienforschung von brandenburgischen Pfarrern sowie der Genealogie Er ist bekannt als Verfasser und Bearbeiter des Evangelischen Pfarrerbuchs fur die Mark Brandenburg seit der Reformation 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Auszeichnung 4 Schriften Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFischer wuchs in der Niederlausitz ostlich der Oder auf und besuchte das Gymnasium zunachst in Sorau von 1881 bis 1886 und dann in Gorlitz bis 1889 Anschliessend studierte er Theologie an den Universitaten Halle und Berlin Bevor er in den kirchlichen Dienst ging wurde er Lehrer am Padagogium zu Muskau in der Oberlausitz und ubernahm danach eine leitende Privatlehrerstelle in Buden bei Magdeburg In der Schweiz beendete er seinen padagogischen Berufsweg am Fridericianum in Davos 4 Nach seiner Ordination am 18 Januar 1902 wurde er Hilfsprediger an der Heilig Kreuz Kirche in Berlin 5 Im Jahre 1905 wurde er Hilfsprediger der Kirchengemeinde Rixdorf und war dort fur den spateren Gemeindebezirk der Nikodemus Kirche zustandig Ab 1908 hatte er dort eine ordentliche Pfarrstelle inne Seit 1923 gehorte zu seinem Aufgabenbereich die Betreuung der Neuen Garnisonkirche am Sudstern die damals Teil des Nikodemus Bezirks war 6 7 Mit Wirkung vom 1 Juli 1931 wurde er emeritiert 8 In einer Tischrede anlasslich des 47 Stiftungsfestes des Vereins Herold ausserte sich Fischer grundsatzlich zu seiner Motivation sich mit der Familienforschung zu befassen und bezog sich dabei auf das Buch Hiob 9 im Alten Testament der Bibel Am 31 Oktober 1933 veroffentlichte das Deutsche Pfarrerblatt 10 einen Aufsatz von ihm aufgrund dessen nach 1945 ein Entnazifizierungs Verfahren im Gebiet Berlins und der Sowjetischen Besatzungszone gegen ihn angestrengt wurde 11 Den Beitrag hatte der passionierte Ahnenforscher zuvor fur die Zeitschrift Der Deutsche Herold 1933 verfasst Zu seinen Beweggrunden sich mit diesem Thema zu befassen nannte Fischer u a dass der Tannenbergbund eine jahrelang alte Pressenotiz aufgegriffen hatte in der behauptet wurde es wurde Hunderte von evangelischen Pfarrern geben die judischer Abkunft seien Der genealogische Forscher sah in der veroffentlichten Zahlenangabe von 500 bis 600 Pfarrern eine Ubertreibung die das Ziel und den Zweck habe weiterhin Hetze gegen die evangelische Kirche zu betreiben 12 Fischer wies die Diffamierung des Tannenbergbundes anhand seiner untersuchten Biographien zuruck kritisierte jedoch nicht die Tatsache dass fur die Geistlichen und Kirchenbeamten in der Evangelischen Kirche in Anlehnung an die staatlichen Gesetze im nationalsozialistischen Deutschland kirchengesetzlich seit September 1933 ein Nachweis der arischen Abstammung gefordert wurde Familie BearbeitenFischer wuchs mit seinen Eltern und mehreren Geschwistern bis zum dritten Lebensjahr in Triebel auf und dann in Droskau 13 im Kreis Sorau wo sein Vater Karl Adolf Fischer 1834 1909 im Jahre 1872 nach seiner Tatigkeit als Diakon und Rektor bis zur Emeritierung mit Wirkung vom 1 Januar 1905 eine Pfarrstelle innehatte Seine Mutter Emmy geborene Boelicke geburtig aus Berlinchen fuhrte nicht nur im Pfarrhaus den Haushalt sondern unterstutzte als Pfarrfrau die Gemeindearbeit seines Vaters der mit ihr seit Oktober 1863 verheiratet war 14 Otto Fischer heiratete im Alter von 35 Jahren die um zwei Jahre jungere Karoline Marianna Katharina Tochter des Berliner stellvertretenden Bankdirektors Gustav Jung 1832 und seiner Ehefrau Agnes Jung 1838 Die kirchliche Trauung fand am 1 Mai 1902 in der Kaiser Wilhelm Gedachtnis Kirche in Berlin statt zu deren Gemeinde die Familie Jung gehorte 15 16 Fischers am 15 Marz 1871 in Berlin geborene Witwe ist am 14 August 1955 im oberbayerischen Feldkirchen unweit von Munchen verstorben Fischer bewunderte am Wirken einer evangelischen Pfarrfrau das Heldentum und den Segen der von der Ehefrau und Mutter im Pfarrhaus besonders auf dem Lande ausging 17 Als Ruhestandler wohnten Fischer und seine Frau auch nach Ende des Zweiten Weltkrieges kurzzeitig noch in Berlin bis sie nach Westdeutschland umzogen 18 Der Schwager Kurt Jung Bruder von Fischers Ehefrau war beim Sterben des evangelischen Pfarrers i R in Grub Friedashof Hausnummer 74 zugegen und zeigte dem zustandigen Standesamt den Tod tags darauf an 19 Auszeichnung BearbeitenFischer wurde am 16 Juni 1942 vor allem fur sein langjahriges Wirken im Vorstand des Vereins Herold mit der Bardeleben Medaille ausgezeichnet 20 Bei der Verleihung der Medaille in der Stufe Silber wurden Fischers Quellenwerke zur Presbyterologie gewurdigt insbesondere das Evangelische Pfarrerbuch fur die Mark Brandenburg Schriften Auswahl BearbeitenTischrede des Herrn Pfarrer Fischers stellvertr Schriftfuhrer des Vereins Herold In Deutscher Herold Nr 12 Dezember 1916 S 154 f Bilder aus der Vergangenheit des evangelischen Pfarrhauses In Jahrbuch fur Berlin Brandenburgische Kirchengeschichte 21 1926 S 12 21 Vortrag gehalten am 30 Marz 1925 auf dem zustandigen Pfarrkonvent Markische Pfarrergeschlechter In Jahrbuch fur Berlin Brandenburgische Kirchengeschichte Jg 21 S 22 58 I Teil II Teil Jg 25 1930 S 122 138 Brandenburger Ordiniertenbucher In Archiv fur Sippenforschung und alle verwandten Gebiete 6 1929 S 5 7 87 93 139 143 176 179 206 209 Titelerfassung im ZDB Katalog Das dritte Brandenburgische Ordiniertenbuch In Archiv fur Sippenforschung und alle verwandten Gebiete 7 1930 S 20 24 104 107 179 182 213 216 281 284 Zur Familiengeschichte Schleiermachers In Jahrbuch fur Berlin Brandenburgische Kirchengeschichte Jahrgang 26 S 121 125 Das Stendaler Ordiniertenbuch 1763 1791 In Familiengeschichtliche Blatter 37 1939 Sp 15 22 65 70 Arische Abstammung und evangelische Pfarrer 21 Evangelisches Pfarrerbuch fur die Mark Brandenburg seit der Reformation 2 Verzeichnis der Geistlichen in alphabetischer Reihenfolge T 1 Abbadie bis Major Bayerische Staatsbibliothek Teil 1 online lesen Evangelisches Pfarrerbuch fur die Mark Brandenburg seit der Reformation 2 Verzeichnis der Geistlichen in alphabetischer Reihenfolge T 2 Malacrida bis Zythenius Teil 2 Bayerische Staatsbibliothek Weblinks BearbeitenFoto Pfarrer Otto Fischer PDF 3 4 MB In NikodemusMAGAZIN Ausgabe Juli August 2013 S 10 Nikodemus Archiv Einzelnachweise Bearbeiten Sterbeurkunde ausgestellt vom Standesamt Forching am 28 Dezember 1946 Angaben hierzu stammen von einer Nutzerin des Forums Ahnenforschung abgerufen am 11 Dezember 2020 Band 1 Verzeichnis der Pfarrstellen und der Pfarrer DNB 1024432297 Band 2 Verzeichnis der Geistlichen in alphabetischer Reihenfolge Teil 2 Malacrida Zythenius DNB 365824267 Mittler Berlin Sekundarausgabe Online Ausgabe 2012 Bernhard Koerner Deutsches Geschlechterbuch Band 20 C A Starke Gorlitz 1912 S 142 Fischer Adolf Otto In Evangelisches Pfarrerbuch fur die Mark Brandenburg seit der Reformation Berlin 1941 Laut Jorg Gemkow Pfarrer In NikodemusMAGAZIN Ausgabe Juli August 2013 S 10 Kirchen und Gotteshauser In Berliner Adressbuch 1924 Teil 3 S 127 Neue Garnisonskirche in der Verwaltung des Pfarramts Neukolln Spalte 2 Uwe Czubatynski Das Evangelische Pfarrerbuch fur die Mark Brandenburg als digitale Ausgabe In Brandenburgische Genealogische Nachrichten 4 Jg Band II Heft 1 2009 S 10 12 10 Frage die vorigen Geschlechter und nimm dir vor zu forschen ihre Vater Denn wir sind von gestern her und wissen nichts Unser Leben ist ein Schatten auf Erden Hiob Hiob 8 8 LUT Nr 44 1933 S 607 619 Quellenangabe zitiert in Eberhard Rohm Jorg Thierfelder Juden Christen Deutsche Band 1 1933 1935 ISBN 3 7668 3011 2 S 417 Fussnote 221 Sammelordner Fe Fr Akten Bescheidverfahren Entnazifizierung der Evangelischen Kirchenleitung Berlin Brandenburg 1945 1951 Evangelisches Zentralarchiv in Berlin ELAB105 1618 Otto Fischer Arische Abstammung und evangelische Pfarrer Dokument 76 in Siegfried Hermle Jorg Thierfelder Hrsg Herausgefordert Dokumente zur Geschichte der Evangelischen Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus Stuttgart 2008 ISBN 978 3 7668 4063 9 S 167 Heute heisst der Ort Drozkow und gehort zu Polen Fischer Karl Adolf In Evangelisches Pfarrerbuch fur die Mark Brandenburg seit der Reformation Berlin 1941 S 205 Sp 2 Wohnhaft im Berliner Westen Bayreuther Strasse 45 laut Berliner Adressbuch Ausgabe 1902 Kirchen und Gotteshauser In Adressbuch fur Berlin und seine Vororte 1900 Teil 2 S 112 Sp 1 Jahrbuch fur Berlin Brandenburgische Kirchengeschichte Jahrgang 21 S 12 21 21 Laut Berliner Adressbucher war ihre Anschrift Langensteiner Weg 4 in Berlin Sudende Dem Standesamt bzw dem Standesbeamten Jennerwein war der Anzeigende Kurt Jung personlich bekannt laut Sterbeurkunde Original ausgestellt in Foching am 28 Dezember 1946 Werner Hegewaldt Die Bardeleben Medaille und ihre Trager Zur Geschichte einer Wissenschaftlichen Auszeichnung In Bernhart Jahnig Knut Schulz Hrsg Festschrift zum 125jahrigen Bestehen des HEROLD zu Berlin 1869 1994 Berlin 1994 ISBN 3 9802435 8 3 S 349 375 361 Abbildung des Geehrten auf S 371 Auszugsweise in Siegfried Hermle Jorg Thierfelder Hrsg Herausgefordert Dokumente zur Geschichte der Evangelischen Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus Stuttgart 2008 ISBN 978 3 7668 4063 9 S 167 f Normdaten Person GND 138188114 lobid OGND AKS VIAF 88241224 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer OttoALTERNATIVNAMEN Fischer Adolf Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe Pfarrer und AutorGEBURTSDATUM 19 Oktober 1869GEBURTSORT TriebelSTERBEDATUM 27 Dezember 1946STERBEORT Bayern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Fischer Theologe amp oldid 235737729