www.wikidata.de-de.nina.az
Oskar Friedrich Wilhelm Sander 12 April 1885 in Berlin gest 8 April 1944 in Falkensee war Arbeitersportler und Opfer des Nationalsozialismus Leben BearbeitenSander besuchte die Volksschule und erlernte anschliessend den Beruf des Elektroninstallateurs Spater qualifizierte er sich zum Meister fur Stark und Schwachstromanlagen und arbeitete in den Berliner Siemens Werken 1912 wurde Sander Mitglied der SPD Zugleich war er nach seiner Lehre Mitglied des freigewerkschaftlichen Deutschen Metallarbeiter Verbandes DMV Wahrend des Ersten Weltkrieges trat Sander in die USPD ein mit deren linkem Flugel er Ende 1920 zur KPD wechselte Fur diese Partei wurde er 1926 in die Gemeindevertretung seines Wohnorts Falkensee gewahlt wo er sich vor allem fur die Jugendarbeit und den Arbeitersport einsetzte So gelang es ihm etwa durch Ankauf einer ehemaligen Reichswehrbaracke dem Berliner Arbeitersportverein Fichte ein eigenes Sportlerheim in Falkensee zu verschaffen Im Berliner DMV ubernahm Sander 1926 die Leitung der Branche der Elektromonteure in der damals von den 58 000 Berliner DMV Mitgliedern circa 1100 organisiert waren Aufgrund seines politischen Engagements wurde Oskar Sander zum Ende der Weimarer Republik bei der Siemens Schuckert AG entlassen Danach arbeitete er als selbstandiger Elektromonteur in Falkensee 1929 heiratete Sander Marie Adena Die beiden blieben kinderlos Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde das Falkenseer Sportlerheim fur dessen Aufbau sich Sander engagiert hatte am 25 Februar 1933 von der SA niedergebrannt die Arbeitersportbewegung in Falkensee zerschlagen Sander wurde im Marz 1933 wegen kommunistischer Umtriebe verhaftet und im Falkenseer Rathauskeller misshandelt Spater hielten ihn die NS Verfolger in Schutzhaft im KZ Bornicke Im Juli 1933 wurde er in das fruhe KZ Oranienburg uberfuhrt Am 9 September 1933 verschleppte ihn die Gestapo ins KZ Sonneburg Dort wurde er nach Augenzeugenberichten mehrfach misshandelt Am 6 Februar 1934 wurde Sander jedoch wieder entlassen nachdem er eine Erklarung unterschrieben hatte er wurde sich nicht gegen den neuen Staat oder seine Einrichtungen wenden In der Zeit nach der Haftentlassung stand Sander unter Polizeiaufsicht Er musste sich regelmassig bei den Polizeibehorden melden und mehrere Hausdurchsuchungen erdulden Mehrmals wurde er erneut festgenommen und verhort Andere Details zu seinem Lebensweg Ende der 1930er und Anfang der 1940er Jahre sind nicht bekannt Am 8 April 1944 starb Oskar Sander Todesursache waren wahrscheinlich Spatfolgen von Misshandlungen im Konzentrationslager Gedenken BearbeitenVon 1954 bis 1991 war die jetzige Gartenstrasse in Falkensee nach Oskar Sander benannt seit 1982 trug auch die FDJ Grundorganisation eines anliegenden Volkseigenen Gutes VEG seinen Namen Nachdem das Gut samt FDJ Gruppe nicht mehr existierte und die Strasse umbenannt war erinnerte mehrere Jahre kein Gedenkzeichen an Sander bis im Jahr 2008 aufgrund ortlicher Initiativen ein Stolperstein vor seinem ehemaligen Wohnhaus in der Gartenstrasse 54 in Falkensee verlegt wurde Literatur BearbeitenTobias Bank Oskar Sander Gewerkschafter Arbeitersportler und Kommunist In Arbeit Bewegung Geschichte I 2017 S 126 136 Susanne Blohm Oskar Sander 1885 1944 In Siegfried Mielke Stefan Heinz Hrsg unter Mitarbeit von Julia Pietsch Gewerkschafter in den Konzentrationslagern Oranienburg und Sachsenhausen Biografisches Handbuch Band 4 Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 6 Metropol Berlin 2013 ISBN 978 3 86331 148 3 S 611 615 Normdaten Person GND 1125025751 lobid OGND AKS VIAF 25148703902236930127 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sander OskarALTERNATIVNAMEN Sander Oskar Friedrich Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Arbeitersportler und Opfer des NationalsozialismusGEBURTSDATUM 12 April 1885GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 8 April 1944STERBEORT Falkensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar Sander amp oldid 235533259